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Kurland

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Kurland (lettisch Kurzeme) ist eine der vier historischen Landschaften Lettlands. Es ist nach dem Volk der Kuren benannt, das in den Letten aufgegangen ist. Es liegt südwestlich des Flusses Düna und bezeichnet den von Ostsee und Rigaischem Meerbusen umfassten Westteil des Landes um die Städte Liepaja (Libau) und Ventspils (Windau). Das frühneuzeitliche Herzogtum Kurland umfasste allerdings auch Semgallen. Neben Letten und Deutschen wohnten in diesem Gebiet traditionell auch Schweden und neuerdings Russen.

Kurland war eine der drei russischen Ostseegouvernements, Hauptstadt war Jelgava (Mitau). Nach der Unabhängigkeit Lettlands 1919 wurde der Ostteil um Jelgava als eigene Provinz Semgallen organisiert, das restliche Kurland erhielt als Hauptstadt Liepaja (Libau).

Kurland wurde im 13. Jahrhundert vom Schwertbrüderorden unterworfen und unterstellte 1561 sich als weltliches Herzogtum unter Gottfried und seinem Sohn Jakob Kettler polnischer Oberhoheit, behielt aber immer eine gewisse Autonomie. Nach dem Aussterben der Kettler-Dynastie 1737 kam Johann Georg von Biron, ein Günstling der Zarin Anna auf den Thron, den er an seinen Sohn Peter vererben konnte. Nach der Dritten Polnischen Teilung 1795 kam das Gebiet ganz an Russland.

Im 17. Jahrhundert wurde von Kurland der Versuch unternommen, Kolonien in Gambia und Tobago (!) aufzubauen, was sich aber nicht als durchführbar erwies.

Großgrundbesitz und Stadtbürgertum (und damit die gebildeten Schichten) waren durchwegs deutschsprachig, die deutsche Volksgruppe wurde während des Zweiten Weltkrieges von Hitlerdeutschland in die Gegend von Posen abgesiedelt, von wo sie später vertrieben wurden.

Städte in Kurland

Siehe auch: Lettgallen, Livland, Semgallen