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Tu Wen-Hui

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Tu Wen-Hui (* 10. 7. 1964 in Taipei, Hauptstadt der Republik China auf Taiwan) ist eine chinesische Komponistin.

Werdegang

Tu Wen-Hui bekam mit sechs Jahren ersten Musikunterricht. Nach ihrer Aussage wuchs sie als Kind hauptsächlich mit europäischer Musik auf. „Während dieser Zeit war nur die Musik aus Europa in meinen Gedanken“, sagt sie.[1] Sie besuchte die Grund- und Hauptschule in Taipei von 1971–1979, gleichzeitig die Yamaha-Kindermusikschule. Mit vierzehn Jahren begann sie (1978) ein Kompositionsstudium bei Yin Chan-Fa und Lu Yin an der Nationalakademie der Künste in Taiwan, wo ebenfalls westlich orientierte, europäische Musik gelehrt wurde.[2] Ab 1980 erhielt sie bei Shen Ching-Tan privaten Unterricht in Harmonielehre und Kontrapunkt. Sie vertiefte ihr Interesse an der chinesischen Musik ihres Heimatlandes mit dem Studium der Peking-Oper und erlernte die chinesische Geige Hu Qing(?).[3] Nach Gewinn eines staatlichen Kompositionswettbewerbs in Taiwan 1984 wechselte die 20jährige Komponistin nach Europa an die Wiener Musikhochschule, wo sie bei Francis Burt Komposition studierte.[4] Die deutsche Komponistin Brunhilde Sonntag gibt wieder, wie Tu Wen-Hui die chinesische Musik beschreibt:

„Unsere Musik ist eng verbunden mit der Philosophie und Ästhetik. Es gibt viele kleine Noten, um eine Melodie zu verzieren. Wir haben eine reiche Kontrapunktik, aber nicht die gleiche Art und Weise von Harmonie wie die Europäer. Auch das Gefühl für Tempoentwicklung ist ganz verschieden von dem im Europa der letzten Jahrhunderte. Chinesen denken anders über und in Musik als Europäer, und wir komponieren auch völlig anders.“[5]

Tu Wen-Huis großes Vorbild ist der Chinesische Komponist Chou Wen-chung, der Kenntnisse in alter chinesischer Musik hat.[6]

Zur chinesische Musikästhetik

Über diese schrieb Bong Rai Liu, das erste Prinzip sei die Intensität. Eine große Rolle spielt ebenso das dualistische Prinzip, das in Europa als Yin-Yang bekannt ist. Es bedeutet Spannung-Entspannung, Dunkel-Licht, das Schöpferische-das Empfangende. Indem die Menschen in der Musik diese Qualitäten wahrnehmen, entsteht in ihnen ein Gefühl von Freude und Harmonie. Harmonie gilt als das Zentrum der Musik und der Philosophie.[7]

Preise und Förderungen

Werke (Stand 1987)

Literatur

Brunhilde Sonntag: Tu Wen-Hui. Ich werde keine gute europäische Komponistin sein, sondern eine gute chinesische. In: Annäherung III – an sieben Komponistinnen. Hrsg. von Brunhilde Sonntag und Renate Matthei, Furore Verlag Kassel 1987, ISBN 3-9801326-5-X, S. 50–57

Einzelnachweise

  1. Brunhilde Sonntag: Tu Wen-Hui. Ich werde keine gute europäische Komponistin sein, sondern eine gute chinesische. 1987, S. 54.
  2. Brunhilde Sonntag 1987, S. 54.
  3. Brunhilde Sonntag 1987, S. 54.
  4. Brunhilde Sonntag 1987, S. 54.
  5. Brunhilde Sonntag 1987, S. 52.
  6. Brunhilde Sonntag 1987, S. 56.
  7. Aus einer Textpassage über die chinesische Musik in: Brunhilde Sonntag 1987, S. 53.