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Bororo

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Die Bororo sind ein Macro-Jê sprechender Eingeborenenstamm aus dem Süden von Mato Grosso, Brasilien; Teile dieses Volkes lebten auch im brasilianischen Bundesstaat Goiás und in Bolivien. Den ersten Kontakt mit Europäern hatten die Bororo um im den frühen 18. Jahrhundert. Johann Natterer, der Mato Grosso um 1825 berreiste, beschrieb die Bororo da Campanha 1826 in einem Brief folgendermaßen:

"Sie bewohnten früher die Steppen längs des Paraguay rechten Ufers, vom R. Jauru bis an die Bahia da Uberaba [..] und richteten als sie noch feindlich waren, hier und auf den Strassen von Matogrosso viel Unheil an, bis man sie endlich zum Frieden näthigte [..] Bis jetzt haben sie den Frieden noch nicht gestört, sie nomadisiren in kleinen Horden auf der hiesigen Fazenda, einige haben sich in Pau secco 5 Meilen westlich von hier niedergelassen."

Der französische Philosoph und Anthropologe Claude Lévi-Strauss lebte einige Jahre bei den Bororos, während seines ersten Aufenthalts Brasilien (1935–1939).

Im Jahr 1999 gab es noch 750 Bororos in Brasilien, die in sieben Dörfern lebten. Diese Minderzahl erklärt sich vor allem durch die Assimilierung mit den Einwanderern, aber auch durch Mord, Vertreibung und der Einfuhr von Krankheiten durch die Europäer. Die Bororo sind bekannt - wie auch andere Indianer dieser Gegend - für ihren kunstvollen Federkopfschmuck, den sie bei Zeremonien und rituellen Tänzen tragen.