Kühloch bei Königstein
Kühloch bei Königstein
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![]() Eingang Kühloch | ||
Lage: | Königstein, Fränkische Alb, Deutschland | |
Geographische Lage: |
49° 36′ 37,9″ N, 11° 39′ 28″ O | |
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Katasternummer | A 40 | |
Geologie | Dolomit | |
Typ | Spaltenhöhle | |
Schauhöhle seit | Nein | |
Beleuchtung | Nein | |
Gesamtlänge | 60 Meter |
Das Kühloch ist eine natürliche Karsthöhle bei Königstein im oberpfälzer Landkreis Sulzbach-Rosenberg. Im Höhlenkataster Fränkische Alb (HFA) ist das Kühloch als A 40 und vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 371R008 [1] ausgewiesen. Siehe hierzu auch die Liste der Geotope im Landkreis Amberg-Sulzbach.
Lage
Die Höhle befindet sich 1850 Meter ostnordöstlich der katholischen Kirche St. Michael in Königstein. Sie öffnet sich in der mittleren Felskuppe des Kühlochberges in 565 m ü. NN Höhe, und liegt damit etwa 105 Höhenmeter über dem sich im Nordwesten anschließenden Tal.
Beschreibung
Das Kühloch ist eine nach Osten gerichtete Durchgangshöhle mit etwa 60 Meter Länge und besitzt drei Eingänge. Der größte Eingang ist etwa 7 mal 7,50 Meter groß. An den Eingang schließt eine etwa 20 Meter lange flache Felsenhalle an. Am vermeintlichen Ende dieser Halle gelangt man über eine Bückstelle in einen verstürzten Kluftgang, der über einen 10 Meter aufwärtsführenden Schacht wieder ins Freie führt. Am Nordwesthang befindet sich der dritte Eingang. Er misst etwa 7 mal 2 Meter und ist mit einem etwa 20 Meter langen und engen Spaltengang mit der Haupthalle verbunden. Tropfsteine oder bemerkenswerter Sinterschmuck findet sich keiner in der Höhle.
Geschichte

Die Höhle diente Steinzeitmenschen als Behausung. Sie ist eine der ältesten Wohnhöhlen der Oberpfalz, in der auch Menschenskelette, Feuerstein-Werkzeuge und Hornsteingeräte entdeckt worden sind. Ausgrabungen in der Höhle fanden im Jahr 1914 durch Konrad Hörmann, und 1918 durch Ferdinand Birkner statt. Gefunden wurden dabei die Reste von Höhlenbären und Mammuts sowie Funde aus Hallstattzeit und Mittelalter. Das Fundgut ist heute verschollen. Bei einer weiteren Grabung 1955 von Manfred Moser wurde ein Klingenkratzer entdeckt, er befindet sich heute in Privatbesitz.
1796 wurde das Kühloch von der Königsteiner Bevölkerung als Viehversteck genutzt. Daher bekam die Höhle auch ihren Namen. Auch soll sie Räubern als Unterschlupf gedient und als Unterstand von Hirten und ihrem Vieh genutzt worden sein. In den letzten Kriegstagen 1945 flüchteten sich einige Königsteiner in die Höhle.[2]
Das Kühloch ist als Bodendenkmal ausgewiesen.[3]
Zugang
Die Höhle ist ganzjährig frei zugänglich. Zu erreichen ist die Höhle nur zu Fuß über einen mit Roten Ring gekennzeichneten Wanderweg.
Einzelnachweise
- ↑ Geotop: Kühlochfelsen östlich von Königstein (Abgerufen am 25. August 2013; PDF; 190 kB)
- ↑ Früher ein Muss im Fach Heimatkunde. Das Kühloch bei Königstein gehört zu den ältesten Wohnhöhlen in der Oberpfalz. In: Oberpfalznetz.de. 21. Mai 2011, abgerufen am 11. Mai 2013.
- ↑ Königstein, Bodendenkmäler. (PDF; 135 kB) Denkmalliste. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 18. Juni 2013, S. 4, abgerufen am 10. Mai 2013.
Literatur
- Stephan Lang: Höhlen in Franken. Hersbrucker Schweiz und Oberpfälzer Jura. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2006, ISBN 3-418-00390-7.
- Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 99–100.