Geschichte Hamburgs

Die Geschichte Hamburgs geht zurück bis zum Beginn des 9. Jahrhundert, als es erstmalig erwähnt wird.

Vor- und Frühgeschichte

• Es gibt verschiedene spärliche Funde von Werkzeugen aus der Jungsteinzeit, beispielsweise im Stellmoorer Tunneltal an der Grenze von Rahlstedt und Ahrensburg im gleichnamigen Naturschutzgebiet sowie Funde aus der Fischbeker Heide südwestlich von Harburg die eine nomadische Besiedlung der Gegend belegen.
• Im Sachsenwald wurden Megalithgräber gefunden.
• Der Vorstoß römischer Expeditionstruppen bis in den Hamburger Raum ist nicht archäologisch belegt und gehört vermutlich in den Bereich der Legenden.

1. Jahrtausend

• 810 n. Chr. ließ Karl der Große Nach Eroberung des Gebietes von den Obodriten zwischen den Flüssen Bille und Alster zur Christianisierung eine Taufkirche für den Priester Heridag errichten und vermutlich eine Fluchtburg erbauen, die so genannte Hammaburg. Sie wurde vermutlich auf einer noch älteren Anlage erbaut, hatte eine Größe von ca. 130 x 130 m² und wurde von 40-50 Personen bewohnt. Sie diente als Schutz vor feindlichen Stämmen der Sachsen und Slawen sowie als Stützpunkt für eine Missionierung Dänemarks.
• 831 begründete Ludwig der Fromme in der Hammaburg ein Bistum, das 832 durch Papst Gregor IV. zu einen Erzbistum erhoben wurde. Erster Bischof wird Ansgar. Die Stiftungsurkunde wird am 15. Mai 834 vom römisch-deutschen Kaiser Ludwig dem Frommen verliehen. Die Anlage konnte südlich der Petrikirche archäologisch nachgewiesen werden, in einem Schauraum des Gemeindehauses kann das Fundment eines Wehrturms besichtigt werden.
• 845 zerstören Wikinger die Siedlung, die aber kurz danach wieder aufgebaut wird und das Marktrecht erhielt.
• 964 wird der Papst Benedikt V. aus Rom vertrieben und nach Hamburg verbannt

11. - 15. Jahrhundert

• um 1040 errichten die Billunder Herzöge eine eigene Burg an der Alster im Bereich des heutigen Rathauses, die 1060 ein neue Burg im Bereich der heutigen Nikolai-Ruine.
• 1066, 1072 Überfälle und weitgehend Zerstörung der Burg durch die Obodriten die erst mit deren Christianisierung 1093 enden.
• 1110 Adolf von Schauenburg wird mit der Grafschaft Holstein belehnt und wird damit Landesherr des herzoglichen Teils von Hamburg.
• 1189 soll Kaiser Friedrich I., auch bekannt unter dem Namen Barbarossa, der Stadt den Freibrief überreicht haben. Diesen erhielt Hamburg als Dank für dessen Unterstützung beim Kreuzzug im Heiligen Land. Der Freibrief enthielt für Hamburg vier wichtige Punkte: Hamburg brauchte bis zur Nordsee keine Zölle mehr zahlen. Die Heerpflicht wurde aufgehoben. Hamburger Bürger waren nur zum Schutze Hamburgs verpflichtet. Im Umkreis von 15 Kilometern durfte um Hamburg herum keine weitere Burg errichtet werden. Hamburgern wurde erlaubt, Vieh zu halten, Fische zu fangen und Bäume zu roden. In Ermangelung einer authentischen Urkunde wurde um 1265 der noch vorhandene und vermutlich auch inhaltlich verfälschte Barbarossa-Freibrief ausgefertigt. Eine andere Lesart ist, dass der Freibrief von Anfang an eine bewusste Fälschung Hamburger Kaufleute war.
• 1201 Kämpfe gegen die Dänen, die Holstein und damit Hamburg beherrschten.
• 1225 besiegt eine norddeutsche Fürstenkoalition die Dänen, die Stadt unterwirft sich Adolf IV von Schauenburg, der seit 1228 Herr der gesamten Stadt ist.
• 1350 Die Pest in Hamburg. 6000 Todesopfer waren zu beklagen.
• 1401 Klaus Störtebeker wurde mit 71 weiteren Kameraden auf dem Grasbrook geköpft. Ein Jahr später fing man den engen Freund Störtebekers, Godeke Michels und köpfte ihn mit weiteren 80 Kumpanen ebenfalls auf dem Grasbrook.
• 1410 Die erste Verfassung Hamburgs.

16. - 18. Jahrhundert

• 1529 Hamburg wird evangelisch.
• 1619 Hamburg ist größte Stadt Deutschlands.
• Von 1616-1625 wird Hamburg mit massiven Wallanlagen versehen, welche die Stadt vor den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges bewahren.
• 1644 Hamburg wird zusammen mit dem damals dänischen Altona das Zentrum des deutschen Walfangs.
• 1769 Hamburg wird freie Reichsstadt.
• 1787 Hamburg hat erstmals über 100.000 Einwohner.

19. Jahrhundert

• 1806 Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches erlangt Hamburg die volle Souveränität und nennt sich fortan Freie Hansestadt. Wenige Monate später, am 19. November 1806 besetzen jedoch französische Truppen nach ihren Siegen bei Jena und Auerstedt die Stadt. Die durch Napoleon verhängte Kontinentalsperre, die jeglichen Verkehr mit Großbritannien unterbindet, trifft die Handelsstadt hart.
• 1810 wird die Freie Hansestadt dem französischen Kaiserreich einverleibt und erleidet während der Besatzungszeit (bis 1814) einen verheerenden Niedergang.
• 1815 Der Wiener Kongress garantiert die Souveränität Hamburgs. Hamburg tritt dem Deutschen Bund bei.
• 1834 Johann Gerhard Oncken und sechs weitere Personen gründen in Hamburg die erste deutsche Baptistengemeinde, die zur Keimzelle vieler kontinentaleuropäischen Baptistenkirchen wird.
• 1842 Der große Brand vernichtet rund 4000 Wohnungen, ca. 10% der Bevölkerung werden obdachlos.
• 1867 Hamburg tritt dem Norddeutschen Bund bei.
• 1869 findet im Alten Elbpark die erste Internationale Gartenbauausstellung statt.
• 1871 Hamburg wird Bundesstaat des Deutschen Reiches, bleibt aber zunächst zollrechtlich selbständig.
• 1880 Gründung des Hamburger Theologischen Seminars der Baptisten
• 1881 Am 16. April wird das erste Hamburger Telefonnetz mit 206 Teilnehmern in Betrieb genommen.
• 1882 brennt in Hamburg das erste elektrische Licht.
• 1885 Bau der Speicherstadt, die 1888 vollendet wird.
• 1888 Hamburg tritt dem deutschen Zollgebiet bei, erhält als Ausgleich aber den Freihafen, der die neue Speicherstadt einschließt.
• 1892 Cholera Epidemie

20. Jahrhundert

• 1912 wird die Hamburger U-Bahn eröffnet.
• 1919 entsteht die erste demokratisch gewählte Bürgerschaft und die Universität Hamburg wird gegründet.
• 1933 Nach der Machtergreifung Hitlers treten die SPD-Senatoren am 3. März zurück. Zwei Tage später erklärt auch der schwer kranke Bürgermeister Carl Petersen von der Deutschen Staatspartei seinen Rücktritt, am 6. März folgt ihm Paul de Chapeaurouge (Deutsche Volkspartei), die Bürgerschaft wählt am 8. März einen NSDAP-geführten Senat.
• 1937 wird das Groß-Hamburg-Gesetz verabschiedet: die Städte Altona, Wandsbek und Harburg-Wilhelmsburg sowie 27 weitere Gemeinden werden Hamburg zugeschlagen. Einige Gemeinden, unter anderem Cuxhaven, werden jedoch auch vom hamburgischen Staatsgebiet abgetrennt und dem Land Preußen zugeordnet. Aus allen nunmehr hamburgischen Gemeinden wird eine einheitliche Stadt gebildet. Das Gesetz tritt zum 1. April 1938 in Kraft. (Siehe auch Bezirke in Hamburg)
• 1943 Durch schwere Bombardierungen im Juli, der Operation Gomorrah, werden geschätzte 35.000 Menschen getötet und rund ein Drittel aller Wohngebäude zerstört.
• 1952 Am 17. Februar wird Hamburg von einer großen Sturmflut mit über 300 Todesopfern heimgesucht.
• 1970er Seit den 1970ern entwickelt sich Hamburg zu einer Hochburg der autonomen Szene. Die Hausbesetzungen in der Hafenstraße und der Roten Flora werden zeitweise bundesweit diskutiert.
• 1986 werden im "Hamburger Kessel" hunderte Menschen stundenlang von der Polizei festgehalten. Der größte Teil von ihnen waren friedliche Demonstranten.
• 1997 Das Theologische Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden verlegt seinen Standort von Hamburg-Horn nach Wustermark-Elstal bei Berlin. 117 Jahre war es in der Hansestadt beheimatet.

21. Jahrhundert

2003 bewirbt sich die Stadt mit dem Slogan "Feuer und Flamme für Hamburg 2012" für die Ausrichtung der olympischen Spiele. In der deutschen Bewerberrunde unterliegt Hamburg knapp dem Mitbewerber Leipzig. Auf der Habenseite bleibt ein Imagegewinn für die Stadt und die Entdeckung der Begeisterungsfähigkeit der Hamburger. Der Senat versucht die durch die Bewerbungskampagne erzeugte Aufbrauchsstimmung zu nutzen und propagiert als nächstes Ziel die "wachsende Stadt".

2013 findet im Stadtteil Wilhelmsburg die Internationale Gartenbauausstellung statt.

Museen

Von den Hamburger Museen seien hier mit ihrem Weblink erwähnt

• Helms-Museum in Harburg mit dem Schwerpunkt auf Frühgeschichte in norddeutschen Raum
• Museum für Hamburgische Geschichte mit vielen Exponaten zur Hamburger Geschichte
• Hamburger Kunsthalle mit Exponaten zur frühmittelalterlichen Sakralkunst
• Museum der Arbeit in Barmbek mit dem Themenschwerpunkt Industrialisierung
• Staatsarchiv Hamburg in Wandsbek mit einem reichen Bestand an Urkunden und Dokumenten.

Zur Enwicklung des Stadtgebiets (Eingemeindungen) siehe auch Bezirke in Hamburg