Absarokee

Die Crow, in ihrer Sprache Apsáalooke bzw. Absarokee oder Absaroka („Kinder des langschnäbeligen Vogels“), sind ein Volksstamm der Indianer Nordamerikas, deren Vorfahren zusammen mit den sprachlich und kulturell verwandten Hidatsa einst im Gebiet der westlichen Great Lakes lebten, bevor sie Mitte des 15. Jhd. westwärts zogen; zwischen 1600 und 1700 ließen sich die späteren Hidatsa als halbsesshafte Ackerbauern in North Dakota nieder, während die späteren Apsáalooke / Absarokee als Nomaden westwärts auf die Nördlichen Plains im Gebiet des Yellowstone Rivers, Powder Rivers sowie des Upper Missouri Rivers im heutigen Wyoming, Montana sowie North Dakota zogen.
Heute zählen sie ca. 12.000 Stammesmitglieder und bilden den auf Bundesebene anerkannten Stamm (sog. federally recognized tribe) Crow Tribe of Montana. Sie nennen sich jedoch heute selbst Crow Nation oder Apsáalooke Nation.
Name und Sprache
Die Eigenbezeichnung als Apsáalooke, Absarokee, Absaroka, Upsaroka, Absaraka (und weiteren Schreibvarianten) bezog sich in ihrer Sprache auf einen krähenähnlichen Vogel, der bereits vor dem ersten Kontakt zu weißen Pelztierjägern ausgestorben war. Daher wurden sie von den Franzosen als Corbeaux und von den Briten (und später Amerikanern) als Crow bezeichnet. Im Deutschen wurden sie vormals Krähen-Indianer genannt (siehe Karl May), jedoch ist heute diese Bezeichnung veraltet und wird als herabsetzend gewertet. Untereinander bezeichneten (bezeichnen) sich die einzelnen Stammesangehörigen auch einfach als Biiluuke („Unsere Seite“).
Ihre Sprache, das Crow oder Apsáalooke aliláau bildet zusammen mit der Sprache der Hidatsa den Missouri River Sioux-Zweig der Sioux-Sprachfamilie, jedoch sind beide untereinander meist nicht verständlich.
Geschichte
Stammesgebiet

Linguistische Ähnlichkeiten mit den Hidatsa sowie mündliche Überlieferungen lassen vermuten, dass sich die Absarokee von diesen abgespalten haben, vermutlich nach einem Disput zweier Häuptlinge. Linguisten datieren die Abspaltung etwa auf das 16. Jahrhundert; Historiker eher auf das 17. oder 18. Jahrhundert.
Im 18. Jahrhundert wanderten die Absarokee aus dem nordöstlichen Waldland ins Einzugsgebiet des Yellowstone Rivers (E-chee-dick-karsh-ah-shay - ‘Elk River’ - ‘Wapiti-Fluss’) auf den Nördlichen Plains im Süden und Südosten von Montana und im Norden von Wyoming. Im nordöstlichen Waldland noch sesshafte Ackerbauern nahmen sie im Westen sehr schnell die Lebensweise der nomadischen Prärie-Indianer als Jäger und Sammler an und gingen auf Bisonjagd. Nach der Verbreitung des Pferdes in den Nördlichen Plains ab ca. 1740 wurden verschiedene östliche und nördliche Stämme mobil und drängten immer mehr auf die Plains, auf der Suche nach Wild und noch mehr Pferden. Da besonders die Absarokee, Hidatsa, Östliche und Nördliche Shoshone als Pferdehändler berühmt waren und daher über große Pferdeherden verfügten, brachte sie dies in Konflikt mit benachbarten Stämmen wie den Blackfoot, Gros Ventre, Assiniboine, Pawnee, Ute und später den Lakota und deren Verbündeten, den Arapaho und Cheyenne, die die Pferde lieber stahlen als per Tausch zu erwerben. Ihre größten Feinde waren jedoch die Stämme der Blackfoot-Konföderation sowie die Lakota-Cheyenne-Arapaho-Allianz, zu ihren Verbündeten (manchmal Feinden) zählten die Assiniboine, Plains Cree, Saulteaux (auch Plains Ojibwa), Flathead, Kiowa, Kiowa-Apachen sowie Shoshone.
Ihr Stammesgebiet reichte vom Gebiet des heutigen Yellowstone-Nationalpark und Oberlauf des Yellowstone Rivers im Westen, nordwärts bis zum Musselshell River, diesen nordöstlich folgend bis in die Mündung in den Missouri River, dann südöstlich bis zum Zusammenfluss des Yellowstone und des Powder Rivers (Bilap chashee - 'Pulver-Fluss' oder 'Asche-Fluss'), südwärts entlang des South Fork of the Powder Rivers, im Südosten bis zu den Rattlesnake Mountains, westwärts bis zur Wind River Range im Südwesten. Ihr Stammesgebiet umfasste die Flusstäler des Judith River (Buluhpa'ashe - 'Plum River'), Powder River, Tongue River, Big Horn River und Wind River sowie die Bighorn Mountains (Iisiaxpúatachee Isawaxaawúua), Pryor Mountains (Baahpuuo Isawaxaawúua), Wolf Mountains (Cheetiish - ‘Wolf Teeth Mountains’), Absaroka Mountains.[1]
Um die Kontrolle über ihr späteres Stammesgebiet zu erlangen, verbündeten sich die Absarokee mit lokalen Kiowa und Kiowa-Apachen[2][3][4] bekämpften die zu diesem Zeitpunkt die Plains dominierenden Nördlichen und Östlichen Shoshone (Bikkaashe – ‚People of the Grass Lodges‘ – ‚Volk, das in Grashütten lebt‘)[5] und vertrieben diese in die Rocky Mountains sowie in die Randgebiete der Plains nach Westen und Südwesten. Die Absarokee blockierten hierauf den Zugang der Shoshone zu den Weidegründen der Bisons und Mustangs, so dass viele einst berittene Shoshone-Gruppen wieder zu ihrer vormaligen nomadischen, pferdelosen Jäger- und Sammler-Kultur des Great Basin zurückkehrten. Die Kiowa und Kiowa-Apachen wanderten ab ca. 1770 immer weiter südwärts bis in die Randgebiete der Comancheria, so dass die Absarokee nun allein ihr Stammesgebiet während des 18. und 19. Jahrhunderts und bis ins Zeitalter des Pelzhandels beherrschten.
Als 1804 Mitglieder der Lewis-und-Clark-Expedition am Yellowstone River als erste Weiße auf die Absarokee stießen, siedelten sie meist entlang des Bighorn River, Brown (1817) lokalisiert sie entlang des Yellowstone und östlich der Rocky Mountains, Drake (1834) entlang des südlichen Flussarms des Yellowstone.[6]
Kontakt mit den Weißen

Etwa um 1730 kamen die Absarokee zu ihren ersten Pferden, nachdem die spanischen Konquistadoren Pferde aus Europa nach Nordamerika eingeführt hatten. Wahrscheinlich erhandelten die Absarokee diese Pferde von den Comanchen, den Nez Percé und den Östlichen Shoshone. Die Einführung der Pferde veränderte das Kräfteverhältnis in den Plains. Die Absarokee verdrängten die Östlichen Shoshone aus der Gegend des Yellowstone Rivers und sicherten sich so gute Weideplätze für ihre Pferde. In der Folge jagten sie die Bisons weitaus erfolgreicher.
Anfang des 19. Jahrhunderts drangen immer mehr weiße Siedler in den Westen der USA. Sie brachten weitere Veränderungen ins Leben der Absarokee, die sich eine gute Position als Handelspartner der Weißen sicherten. Die Absarokee galten als ungemütliche und kluge Händler, von denen keine großen Gewinne zu erwarten waren. Sie ließen sich auch nicht durch Alkohol beeinflussen, wie das sonst bei vielen Indianern der Fall war. Mehr als die benachbarten Stämme fingen die Absarokee Biber, deren Felle sie den Weißen zum Tausch anboten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichteten Manuel Lisa und andere Weiße die ersten Handelsposten im Gebiet des Yellowstone Rivers. Die Absarokee nahmen eine Art Schutzfunktion vor den ständigen Angriffen der Blackfoot und Gros Ventre ein.
Bei einem Treffen mit US-General Henry Atkinson schlossen 15 Häuptlinge der Mountain Crow um Long Hair 1825 einen Vertrag mit den Weißen, in dem sie sich gegenseitige Freundschaft zusicherten. Die River Crow der Absarokee, vertreten durch Rotten Belly, weigerten sich, den Vertrag zu unterzeichnen. 1834 waren es wieder die River Crow um Rotten Belly, die Fort McKenzie am Missouri River belagerten. Sie wurden von einer Gruppe Blackfoot-Kriegern vertrieben, die sowohl den Absarokee als auch den Weißen feindlich gegenüberstanden. Hierbei verlor Rotten Belly das Leben.
Um 1850 spalteten sich von den Mountain Crow die Kicked in the Bellies ab, die meist weit entfernt und von den anderen Gruppen abgeschnitten ihre Winterlager im äußersten Westen und Südwesten hatten. Zur Jagd im Frühling und Sommer schlossen sich sämtliche Gruppen jedoch üblicherweise zusammen.

1851 unterzeichneten die Absarokee zusammen mit den Lakota, Yankton, Arapaho, Cheyenne, Östlichen Shoshone, Assiniboine, Arikara, Mandan und Hidatsa, insgesamt rund 10.000 Indianer, den Vertrag von Fort Laramie, welcher die Stammesgrenzen neu definierte und Frieden zwischen den Weißen und den unterzeichnenden Stämmen zusicherte. Das Land der Absarokee beschränkte sich nun auf 143.787 km². Dafür erhielten die Absarokee künftig jährliche Geschenke von den Weißen. Viele junge Krieger ließen sich nicht kontrollieren und lieferten den Östlichen Shoshone, Nez Percé und Flathead mitunter Scharmützel.
1859 schlugen die Absarokee die vordringenden Lakota, Arapaho und Cheyenne zurück. Zwei Jahre später zerbrach die langjährige Allianz der Blackfoot mit den Gros Ventre. Die Absarokee nutzten dies, um sich mit den Gros Ventre gegen die Piegan zu verbünden. 1866 unterlagen sie den Piegan in der Schlacht bei den Cypress Hills.
Von allen Seiten bedrängt suchten die Absarokee vermehrt die Gunst der Weißen, die sich mit den meisten benachbarten Stämmen im Krieg befanden. Die Absarokee hofften so, einer unvermeidlichen Niederlage zu entgehen und in Frieden mit den Weißen leben zu können. Bald erregten die guten Pferde, Waffen und weiteren Güter, die sie sich von den Weißen erhandelt hatten, den Neid der feindlichen Stämme, und ihre Nähe zu den Weißen brachte ihnen den Hass Vieler ein. Ihre Unterstützung für die weißen Siedler ging so weit, dass der Gouverneur von Montana die Bundesregierung um Bewaffnung des Stammes mit Feuerwaffen bat, da sie ein größeres Abschreckungspotenzial als alle im Territorium befindlichen Forts der Armee hatten.
Bei aller Freundschaft zu den Weißen galt es bei den Absarokee als beliebter Sport, sowohl indianische als auch weiße Reisende auszurauben. Die Absarokee waren als hervorragende Diebe berüchtigt.
Leben im Reservat

1868 traten die Absarokee den Weißen mit einem zweiten Vertrag von Fort Laramie über 100.000 km² Land ab; ihnen blieben noch 32.376 km². Die Weißen verpflichteten sich, eine Agentur mit Schulen und anderen Dienstleistungen zu errichten. Außerdem erhielten die Absarokee Essensrationen und Kleider. ´Sie sollten künftig als Farmer leben. 1883 wurde die Crow-Agency, die Agentur der Absarokee, offiziell gegründet.
1887 wurde das bisher gemeinschaftliche Reservatsland mit dem Dawes Act parzelliert und auf die einzelnen Familien aufgeteilt. Damit sollten die Absarokee vermehrt für die Landwirtschaft motiviert werden.
Viele Krieger der Absarokee ließen sich von der US-Armee als Scouts gegen die Indianerstämme verpflichten, die sich gegen die drohende Niederlage gegen die Weißen wehrten. Besonders bekannt wurden die Absarokee-Scouts, die unter Colonel George A. Custer in der Schlacht am Little Bighorn River gedient hatten: White Man Runs Him, Curley, Hairy Moccasin und Goes Ahead. Die Schauplätze der Kämpfe, die entlang des Little Bighorn River (Iisiaxpúatahcheeaashisee Aliakáate) und Reno Creek (Bilippítshuhke) stattfanden, sowie die Gedenkstätten Little Bighorn Battlefield National Monument und Reno-Benteen Battlefield Memorial befinden sich auf dem Gebiet der heutigen Reservation der Crow Nation.

Durch weitere Landabtretungen schmolz ihr Reservat bis 1905 auf 10.117 km².
Die Stammesverfassung von 1948 sprach dem Stammesrat (General Council oder Tribal Council) die exekutive, legislative und judikative Macht zu. Der Stammesrat wurde durch sämtliche eingetragene Mitglieder des Stammes gebildet, die mindestens 18 Jahre (Frauen) resp. 21 Jahre (Männer) alt waren. Die Regierungsform war eine direkte Demokratie nach Vorbild derjenigen der alten Griechen.
1948 führten die Absarokee ein neues Regierungssystem ein, das sich stärker am amerikanischen orientierte. 1990 wurde die Wahlberechtigung auch bei den Männern auf 18 gesenkt.
Wegen der umfassenden Landabtretungen im 19. Jahrhundert, für die sie nur sehr geringe Entschädigungen erhalten hatten, gingen die Absarokee verschiedentlich vor Gericht. 1962 wurden ihnen nachträglich über 10 Millionen US-Dollar zugesprochen. 1981 entschied das Oberste Gericht der USA, dass die Absarokee das Flussbett des Bighorn Rivers besitzen.
Auf der Ratssitzung vom 15. Juli 2001 ersetzten die Absarokee (Crow Nation) ihre Verfassung durch ein System der Gewaltentrennung. Die Exekutive wird durch vier Personen gebildet, den Vorsitzenden (Chairman), den stellvertretenden Vorsitzenden (Vice-Chairman), den Sekretär (Secretary) und den stellvertretenden Sekretär (Vice-Secretary). Je drei Vertreter der sechs Distrikte des Reservats (The Valley of the Chiefs, Reno, Black Lodge, Mighty Few, Big Horn und Pryor Districts) machen die Legislative aus. Die judikative Gewalt liegt beim Präsidenten des obersten Gerichtshofes der Crow Nation (Chief Justice). Gegenwärtig hat Angela Russell dieses Amt inne.
Vorsitzende der Crow Nation
- 2009 bis heute: Cedric Black Eagle
- 2002–2009: Carl Venne
- 2000–2002: Clifford Birdin Ground
- 1990–2000: Clara Nomee
- 1986–1990: Richard Real Bird
- 1982–1986: Donald Stewart
- 1977–1982: Forest Horn
- 1974–1977: Patrick Stands Over Bull
- 1972–1974: David Stewart
- 1966–1972: Edison Real Bird
- 1964–1966: John Wilson
- 1960–1964: John Cummings
- 1956–1960: Edward „Posie“ Whiteman
- 1954–1956: William Wall
- 1946–1954: Robert „Robbie“ Yellowtail
- 1941–1946: Henry Pretty On Top
- 1938–1941: Charles Yarlott
- 1934–1938: Hartford Bear Claw
- 1927–1934: William Bends
- 1921–1927: James Carpenter
- 1920–1921: Ralph Saco (Gets Down Often)
Demografie
Um 1780 dürften etwa 4.000 Absarokee gelebt haben. Die Entdecker Lewis und Clark schätzten ihre Zahl im Jahre 1804 auf 3.500, die in etwa 350 Hütten gelebt hatten. In den folgenden Jahren blieb die Zahl der Absarokee ziemlich konstant; für 1833 wurde sie auf 3.250–3.560 geschätzt. Bis 1890 sank sie aber auf 2.287 und bis 1904 auf 1.826. Ungefähr 1930 dürfte sie mit 1.674 ihren Tiefpunkt erreicht haben. Seither steigt sie kontinuierlich. Der US-Census 2000 zählte 13.394 eingeschriebene Stammesmitglieder der Absarokee.
Traditionelle Kultur
Nachfolgend wird die Kultur der Absarokee beschrieben, so wie sie sich bis zur Aufgabe der Selbstbestimmung und dem Einzug in das Reservat präsentiert hat. Ab diesem Zeitpunkt glich sie sich nach und nach der Kultur der europäischen Einwanderer an.
Kulturell sind die Absarokee dem Kulturareal der Plains zuzurechnen, allerdings mit Einfluss der Stämme des Großen Beckens und des Plateaus.
Nahrungserwerb
Der Bison war die wichtigste Nahrungsquelle für die Absarokee. Ergänzend jagten sie Wapitis, Hirsche, Gabelböcke, Dickhornschafe und Bären. Die Absarokee kannten eine klare Arbeitsteilung: Die Männer waren für das Erlegen der Tiere zuständig, die Frauen für die Verarbeitung des Fleisches, das Trocknen und Zubereiten von Pemmikan. Zusätzlich sammelten die Frauen Beeren und gruben nach essbaren Wurzeln.
Materielle Kultur
Essgeschirr stellten die Absarokee aus Hörnern von Bergschafen oder Bisons her, zuweilen auch aus Bison-Schulterblättern. Bisonbäuche dienten als Wasserbehälter.
Zur Jagd verwendeten sie Pfeil und Bogen. Die Bogen fertigten sie aus Zedern-, Eschen- oder Hickoryholz, Wapiti- oder Bergschaf-Hörnern (Hornbogen) und aus Nacken- oder Schultersehnen von Bisons, die Pfeile aus Stein und Horn und die Köcher aus Otter-, Bisonkalb- oder Bergschaf-Fellen.
Die Frauen nähten etwa 20 Bisonfelle aneinander, stülpten sie über 14 bis 30 rund angeordnete Pinienpfähle und stellten so Tipis her, die auch ihnen gehörten. Die Tipis waren meist reich verziert und dekoriert. Sie wurden von 8 bis 16 Personen bewohnt.
Die Absarokee fertigten sich Kleider aus gegerbten Tierhäuten an. Während die Frauen immer lange Röcke trugen, beschränkten sich die Männer im Sommer auf Lendenschurz und Mokassins. Beide Geschlechter verwendeten für Zeremonien und feierliche Anlässe spezielle Festkleider, die sie mit Federn, Samen, Stachelschweinborsten und Muscheln verziert hatten. Hingegen pflegten die Absarokee ihre Kleider nicht zu bemalen. Frauen wie Männer trugen ihre langen Haare offen, in der Mitte gescheitelt. Sie kämmten sich mit dem Schwanz eines Stachelschweines.
Trotz der eher farblosen Kleider wurden die Absarokee von den frühen europäischen Siedlern als sehr schöne, große Indianer, möglicherweise die schönsten nordamerikanischen Indianer überhaupt, beschrieben.
Nach der Einführung des Pferdes entwickelten sich die Absarokee zu ausgezeichneten Reitern. Rasch schufen sie neue Kulturgüter wie Sattel und Zaumzeug. Sie verzierten ihre Pferde ebenso wie sich selbst. Die nomadischen Absarokee benötigten etwa fünf Pferde, um ihren Haushalt zu transportieren. Der Transport erfolgte mit einem Travois, einer Schleifbahre. Auf dieselbe Weise hatten früher Hunde Hab und Gut ziehen müssen.
Lebenszyklus

Nach zwei Tagen wurden die Neugeborenen an den Ohren gepierct, nach zwei weiteren Tagen wurden sie unter den Schutz der Medizin eines Mannes desselben Clans gestellt und erhielten einen Namen.
Die Kindheit verbrachten die Absarokee mit Spielen, wobei oft das Leben der Erwachsenen nachgeahmt wurde.
Knaben lernten, wie sie ihre Haare zu Zöpfen flechten und ihr Haupthaar hochkämmen konnten. Im Alter von vierzehn bis sechzehn Jahren durften sie erstmals auf einen Kriegszug mitgehen. Gleichzeitig versuchten sie, in einen Krieger-Bund des Stammes aufgenommen zu werden.
Mädchen erlernten die Pflichten der Frauen und erfuhren, wie sie ungewünschte Kinder abtreiben konnten. Ein Jüngling musste der Familie der zukünftigen Frau Pferde geben. Nur exogame Heiraten waren zulässig. Starb eine Frau kurz nach der Heirat, wurde dem Witwer nach Möglichkeit eine Schwester als Ersatz angeboten. Verschwägerte Personen tauschten rege Geschenke aus, um die Familienbande zu stärken. Die Beziehung eines Mannes mit seiner Schwiegermutter war strengen Tabus verpflichtet. Seinem Schwiegervater musste er großen Respekt erweisen. Beide Geschlechter konnten sich scheiden lassen.
Im Alter setzten sich die Männer oft zusammen, rauchten Pfeife und tauschten sich aus, wobei sie oft und gerne lachten.
Starb ein Stammesmitglied, zog man ihm seine besten Kleider an, bemalte es und hüllte es in eine Tipiplane. Einen verstorbenen Häuptling betteten sie auf ein Gerüst in einem Tipi. Tötete ein Feind einen Absarokee, trauerte das ganze Camp. Verwandte hackten sich teilweise eine Fingerbeere ab oder schnitten ihre Haare kurz.
Mythologie
Die Mythologie der Absarokee ähnelt sehr stark derjenigen der Hidatsa und, weniger stark, derjenigen der Arapaho und Assiniboine. Gemäß ihrer Mythologie war die Erde von Alter Mann, der teilweise als Sonne und teilweise als Alter Mann Kojote identifiziert wird, geformt worden. Dazu hatte er den Schlamm verwendet, den die Bindentaucher aus den Tiefen des Ur-Meeres heraufgeholt hatten. Nachdem Alter Mann die Erde erschaffen hatte, blies er trockene Erde von seiner Hand und schuf so Erste Frau, Erster Mann und eine Schar Krähen. Alter Mann erklärte den Menschen, wie sie leben sollten und gab ihnen den Namen Absarokee, Krähen. Er platzierte sie im Gebiet des Yellowstone-Rivers, inmitten von Feinden, die sie bekämpfen mussten. Nun fällte Alter Mann einen Baum und Weißer Mann tauchte wie eine Maus aus einem Loch auf. Er erzählte den Absarokee, dass sie nicht gegen die Weißen kämpfen sollten, die ihnen beibringen würden, wie sie Eisen herstellen konnten.
Religion und Krankenheilung

Die Absarokee verehrten die Sonne als höchstes geistiges Wesen. In ihren Gebeten sprachen sie sie als Vater an. Weitere Gebete richteten sie an Erster Macher, Alter Mann Kojote, Derjenige Oben, Morgenstern, Bison, Donnervogel, Adler und Zwerge.
Jeder Absarokee-Krieger wollte gute Medizin, geistige Macht, um Erfolg zu haben. Diese versuchte er in einer Vision zu erlangen, die er mit konsequentem Fasten in der Einsamkeit heraufbeschwor. Oder er opferte einen Teil seines Fingers oder einen Streifen Fleisch, um ein Geistwesen zu überzeugen, ihn als Sohn zu adoptieren und ihm das Recht für ein Medizin-Lied, eine Körper-Bemalung oder Gegenstände zu geben, die er in einem Medizinbeutel sammeln konnte. All dies sollte ihm zu einem langen Leben, genügend zu essen und Macht über die Feinde verhelfen.
Hatte ein Absarokee keine eigene Medizin, konnte er diese bis zu vier Mal von seinem Clanvater ausleihen. Im Gegenzug musste der Bittsteller dem Clanvater Pferde, Fleisch oder andere Ware schenken, zuweilen auch seine Frau ausleihen.
Die Absarokee waren in verschiedenen religiösen Bünden organisiert, der weitaus bekannteste ist der Tabak-Bund. Jeder Bund hatte seine eigenen Zeremonien, Lieder und Tänze, mit denen sie die Geistwesen gut stimmen und deren Macht erlangen wollten. Die meisten Zeremonien hielten die Absarokee im Frühling und im Herbst ab. Im Sommer unterzogen sich viele Krieger dem Sonnentanz.
War jemand krank, so hatte er, gemäß dem Glauben der Absarokee, den Unmut der Geistwesen erregt, indem er zum Beispiel ein Tabu nicht befolgt hatte. Zur Heilung wurde ein Medizinmann beigezogen, der sich mit der geistigen Welt und der Natur am besten auskannte.
Sozio-politische Organisation
Soziale Organisation
Die Absarokee waren sowohl territorial wie auch funktional organisiert. Territorial lebten sie in drei regionalen Stammesgruppen bzw. Bands, die wiederum in mehrere Lokalgruppen unterteilt und sozial durch verschiedene matrilinearen Clans (Ashammalíaxxiia oder Araxu`a`tse) zusammengehalten wurden; funktional kannten sie militärische, religiöse und medizinische Gruppierungen. Es existierten jedoch keine sozialen Klassen.
Die Anzahl der Clans variierte. Während des 19. Jahrhunderts zählten sie 12 oder 13 Clans, wobei die Mountain Crow und River Crow dieselben Clans kannten, diejenigen der Kicked in the Bellies wichen leicht ab. Jeweils zwei oder drei Clans gehörten einer Phratrie an (Clan-Verband), führten sich also auf gemeinsame mythische Ahnen zurück, und schlossen sich zur Jagd, zu Festen und zur gegenseitigen Unterstützung zusammen. Jedem Clan stand ein eigener Häuptling vor, der Clanvater, dem weitere beratende Häuptlinge zur Seite standen. Die Häuptlinge koordinierten die Jagd, kriegerische Unterfangen, Zeremonien und mussten für Recht und Ordnung innerhalb des Clans sorgen. Heute existieren noch folgende Clans:
- Ashshitchíte (Big Lodge) oder Ashhilaalíoo (Newly Made Lodge)
- Uuwatashe (Greasy Mouth „Fettiger Mund“) oder Ashíiooshe (Sore Lip „entzündete, wunde Lippen“)
- Xúhkaalaxche (Ties the Bundle „schnürt, bindet das heilige Bündel“; das sacred medicine bundle enthielt Tabak, die einzige Kulturpflanze der Crow)
- Biliikóoshe (Whistling Waters „Pfeifende, sausende Fluten“)
- Ashkápkawiia (Bad War Deeds „Schlechte Kriegstaten“)
- Aashkamne (Piegan „Handeln wie Piegan“) oder Aashbatshua (Treacherous „Heimtückische, Verräterische“)
Die Absarokee kannten unmittelbar vor der Reservatszeit vier Krieger-Bünde: Lumpwoods, Füchse, Schlammige Hände und Große Hunde. Früher hatte es weitere Krieger-Bünde gegeben. Die Krieger-Bünde agierten als Polizei innerhalb der Camps, schlichteten Streitigkeiten und organisierten zusammen mit den Häuptlingen die Jagd und die Umzüge von einem Camp ins nächste.
Von bedeutendem Einfluss waren die Elders, die Ältesten. Ihr Rat und ihre Erfahrung hatten großes Gewicht bei den wichtigsten Entscheidungen.
Bands / regionale Stammesgruppen der Absarokee
Laut mündlicher Überlieferung stammten die Vorfahren der heutigen Absarokee und Hidatsa (den eigentl. Hidatsa, Awatixa und Awaxawi (Amahami)) ursprünglich aus dem Gebiet westlich der Great Lakes südlich des Lake Superior und westlich des Lake Michigan, die gemeinsam Mitte des 15. Jahrhunderts langsam westwärts zogen. Im Gebiet eines für viele Stämme heiligen Sees, den die Absarokee Sacred Waters („Heiligen Wasser“) oder Spirit Lake („See des Geistes“) nennen - die Europäer jedoch, da sie die Religion der Stammesvölker verachteten - bezeichneten ihn als Devils Lake - im Nordosten von North Dakota, hatten sich Anfang 1600 (nach anderer Überlieferung bereits ca. 1450) eine große Gruppe unter der Führung der Brüder Shíipdeetash (No Intestines oder No Vitals) und Chíitdeehisshish (Red Scout) in einer gemeinsam bewohnten Siedlung niedergelassen; beide Brüder empfingen unterschiedliche Visionen: Chíitdeehisshish (Red Scout) sah in seiner Vision einen Maiskolben und ihm wurde geboten, sich mit seinen Gefolge sesshaft zu werden und Mais zum Lebensunterhalt anzupflanzen, aus dieser Gruppe entstanden die eist größte Gruppe der Hidatsa, die Awatixa Hidatsa; Shíipdeetash (No Intestines oder No Vitals) wiederum sah in der Vision die heilige Tabakpflanze und ihm wurde befohlen westwärts auf die Plains und in die Berge zu ziehen, und dort diese anzupflanzen, aus dieser Gruppe entstanden die einst größte Gruppe der Absarokee, später als Mountain Crow bekannt.
Die Absarokee unterteilten sich nachdem alle auf den Plains sowie teilweise in den Rockies als Nomaden umherschweiften, in drei regionale Stammesgruppen oder Bands, die wiederum in mehrere Lokalgruppen (eng. local groups, subbands) unterteilt waren, die aus verwandten Großfamilien bestanden:[7] Die einzelnen Lokalgruppen wurden jeweils von einem als Bacheeítche („Guter Mann“) bezeichneten Häuptling geführt, der einflussreichste Häuptling der Lokalgruppen einer Band wurde als Ashbacheeítche (Chief Of The Camp - „Anführer des Camps bzw. der ganzen Band“) bezeichnet und war der politische Führer der Band - so gab es drei Ashbacheeítche unter den Absarokee (je einen für die Mountain Crow, für die River Crow sowie für die Kicked In The Bellies). Der herausragendste unter den drei Ashbacheeítche wurde zum Führer der gesamten Absarokee gewählt und Ashakée (Owner Of The Lodges - „Eigner oder Bewahrer der Tipis“) - er repräsentierte als Oberhäuptling die Nation nach außen und symbolisierte gegenüber den einzelnen Stammesangehörigen nach innen auch die Einheit der einzelnen Bands.[8]
- Ashalaho („Viele Behausungen“) oder Ashkúale („das Hauptlager“ oder „das größte, wichtigste Lager“) genannt, da sie die größte Stammesgruppe waren; auch Awaxaawaxammilaxpáake („Berg-Volk“) genannt, daher heute meist als Mountain Crow bekannt. Laut Überlieferung spalteten sie sich von den Awatixa Hidatsa ab und wanderten unter der Führung des Häuptlings Shíipdeetash (No Intestines oder No Vitals) mit der einzigen Kulturpflanze der Absarokee, dem Tabak, als Erste der Absarokee westwärts.(McCleary 1997: 2-3), (Bowers 1992: 21). Sie lebten in den Rocky Mountains und deren Vorgebirge im Grenzgebiet von Wyoming und Montana entlang des Oberen Yellowstone Rivers, in den Big Horn und Absaroka Mountains (auch Absalaga Mountains) mit den Black Hills am östlichen Rand ihres Territoriums.
- Binnéessiippeele („Jene, die entlang der Flussufer leben“), daher heute meist als River Crow bekannt; auch unter ihrem Spitznamen Ashshipíte („schwarz (von Rauch) gefärbte Tipis“) bekannt. Trennten sich unter der Führung des Häuptlings Bad Heart Bear von den eigentl. Hidatsa (einer weiteren Gruppe der Hidatsa) aufgrund eines Streits über einen Bisonmagen, so dass die Hidatsa alle Absarokee als Gixáa-iccá oder Kixa'ica („Jene, die wegen einer Kleinigkeit schmollen bzw. sich stritten“) bezeichneten.(Bowers 1992: 23; Lowie 1993: 272-275). Sie lebten entlang des Yellowstone River, Musselshell River südlich des Missouri River sowie in den Flusstälern des Big Horn, Powder and Wind River (früher Powder River Country genannt), manchmal nordwärts bis zum Milk River.[9]
- Ammitaalasshé (Home Away From The Center, also von den Ashkúale - Mountain Crow entfernt), spalteten sich von den Ashkúale (Mountain Crow) ab (Lowie 1912: 183-184), später meist unter ihrem Spitznamen Eelalapito („In ihre Bäuche getreten“) oder im Englischen als Kicked In The Bellies bekannt.[10]Sie beanspruchten das Gebiet des sog. Bighorn Basin, von den Bighorn Mountains im Osten bis zur Absaroka Mountains im Westen und bis zur Wind River Range im Süden im Norden und der Mitte Wyomings. Manchmal siedelten sie in den Owl Creek Mountains und Bridger Mountains sowie entlang des Sweetwater River im Süden.
Die mündliche Überlieferung der Absarokee berichtet noch von einer vierten Band, den Bilapiluutche (Beaver Dries its Fur), die wahrscheinlich Mitte des 18. Jahrhunderts im Stamm der Kiowa aufging.
Kultur während der Reservatszeit
Mit der Errichtung der Crow-Agentur im Jahre 1883 endete die Selbstbestimmung der Absarokee. Es wurde ihnen zum Beispiel verboten, Kriegstänze und Sonnentänze abzuhalten. Die Jagd innerhalb des Reservats bedurfte einer speziellen Erlaubnis. Eine Indianer-Polizei musste Sünder vor ein neu geschaffenes Gericht bringen. In der frühen Reservatszeit brachen junge Männer des Öfteren aus und überfielen insbesondere die Piegan.
Bis 1907 errichteten die römisch-katholische Kirche und die baptistische Kirche verschiedene Missionsschulen in dem Reservat. Die Missionen wollten die Absarokee so rasch als möglich in die Kultur der Weißen integrieren und die indianische Kultur vernichten. Dazu betrieben sie Internate, in die alle Kinder ab fünf Jahren gehen mussten. Die Internate wurden 1929 abgeschafft.
Die bedeutendsten Änderungen betrafen die Technologie. Die Frauen waren davon weniger betroffen als die Männer; ihre Fertigkeiten der Nahrungszubereitung, der Herstellung von Kleidern und weiterer Handwerke blieben weitestgehend erhalten. Die soziale Organisation und religiöse Praktiken änderten sich ebenfalls nur zögerlich. Der Tabak-Bund beispielsweise spielt nach wie vor eine zentrale Rolle im Leben der Absarokee. Sie übernahmen nicht nur vermehrt kulturelle Elemente der Weißen, sondern auch von anderen Indianerstämmen, so 1910 den Peyote-Kult von den Nördlichen Cheyenne und 1910 den Sonnentanz der Östlichen Shoshone. Hingegen wurden sie nur am Rande von der Geistertanz-Bewegung erfasst.
In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts gaben sie formal die Matrilinearität auf und übernahmen statt dessen englische Nachnamen.
Die kriegerische Tradition setzten viele Absarokee in der aktiven Teilnahme des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie in den Kriegen in Korea und Vietnam fort.
Seit 1970 werden die kulturellen Regeln der Absarokee immer mehr verwässert. Die Clan-Exogamie (Außenheirat) wird nicht mehr strikt eingehalten; der rege Geschenkaustausch bei Hochzeiten hält aber noch immer an. Der traditionelle Glaube war trotz der intensiven christlichen Missionierung nicht gänzlich zerstört worden. Um 1980 waren 40 bis 50 Prozent der Absarokee Mitglieder der Native American Church. 1980 errichteten die Absarokee mit Hilfe der Montana State University in Bozeman ein eigenes College, das Little Big Horn College. Wesentlich dabei ist der zweisprachige Unterricht in Absarokee und Englisch.
Gegenwärtige Situation
Besonders in den 1930er Jahren zogen viele Absarokee in die Städte. 1990 lebte noch ein Drittel in dem Crow-Reservat bei der Stadt Billings im US-Bundesstaat Montana, wovon die meisten Pferde- und Viehzucht betrieben und einige vom Ackerbau lebten. Das Reservat umfasst 9235 km² (1998), etwa 50 Prozent werden parzelliert von Absarokee und 20 Prozent gemeinschaftlich vom Stamm verwaltet. 30 Prozent gehören dem Bundesstaat Montana oder weißen Grundeigentümern. Das meiste Land wird landwirtschaftlich genutzt; im Gegensatz zu den meisten Indianer-Stämmen konnten die Absarokee auch fruchtbares Land behalten. Das vom Stamm verwaltete Land war 1997 an 765 weiße und 74 Absarokee-Farmer verpachtet.
Heute leben 7.900 von den ca. 11.000 eingeschriebenen Stammesmitgliedern des Crow (Apsáalooke) Tribe of Indians im Reservat, von denen wiederum etwa 85 Prozent die Crow-Sprache als Muttersprache sowie Englisch als Zweitsprache nutzen.[11]
Das Clansystem ist recht gut erhalten; viele Absarokee orientieren sich nach wie vor am traditionellen Verwandtschaftsmuster. Die erweiterte Familie nimmt einen wichtigen Stellenwert ein. Auch weitere kulturelle Elemente wie der Sonnentanz, der Tabak-Bund oder traditionelle Tänze werden gepflegt und konnten wieder an Bedeutung zulegen. Neue Elemente wie Basketball, Rodeo, Powwows und neue Tänze kamen hinzu.
Obwohl die Absarokee innerhalb des Reservats in den Genuss kostenloser Gesundheitsversorgung kommen, ist die gesundheitliche Lage verglichen mit der Situation in den ganzen USA schlecht. Viele Absarokee leiden an Diabetes oder Krebs. Joseph Medicine Crow, Doktor der Anthropologie und Häuptling der Absarokee, schätzt die Lebenserwartung innerhalb des Reservats auf 50 Jahre.
Bedeutung
Die Absarokee gehörten im 19. Jahrhundert nach den Lakota und den Blackfoot zu den bedeutendsten Indianerstämmen der nordwestlichen Plains. Sie hielten sich strikt an den 1825 mit den Weißen geschlossenen Freundschaftsvertrag und unterstützten sie, meist als Späher, auch im Kampf gegen die übrigen Plains-Stämme (so auch bei der berühmtesten Schlacht der Indianerkriege am Little Big Horn). Die meisten Plains-Stämme betrachten die Absarokee deshalb noch heute als Verräter.
Nach den Absarokee wurde ein Dorf im US-Bundesstaat Montana benannt, siehe Absarokee (Montana). In der Form Absaraka existiert ein Dorf in North Dakota und Absaroka heißt ein Gebirgszug und ein Wald im Yellowstone-Nationalpark.
Siehe auch
Literatur
- John R. Swanton: The Indian Tribes of North America. Smithsonian Institution, Bureau of American Ethnology, Bulletin 145, Smithsonian Press, Washington D.C., 1969, ISBN 0-87474-092-4
- Raymond J. DeMallie: Handbook of North American Indians. Volume 13: Plains. Smithsonian Institution, Washington DC 2001, ISBN 0-16-050400-7.
- Joseph Medicine Crow: Mein Volk, die Krähen-Indianer. Die Stammesgeschichte der Absarokee. Eugen Diederichs Verlag, München 1994, ISBN 3-424-01197-5.
- Rainer Klis: Ihr habt den Weißen geholfen! Interview mit Dr. Joseph Medicine Crow. In: Magazin für Amerikanistik 1, 2002, ISSN 0170-2513.
- Frederick E. Hoxie: Parading through History: The Making of the Crow Nation in America 1805-1935, Verlag: Cambridge University Press, 1997, ISBN 978-0-521-48522-7
Weblinks
- Website der Absarokee (engl.)
- Verfassung von 2001 (engl.)
- Verfassung von 1948 (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Rodney Frey: The World of the Crow Indians: As Driftwood Lodges, University of Oklahoma Press, 2009, ISBN 978-0-8061-2560-2
- ↑ "Restoring a History", Peter Nabokof and Lawrence L. Lowendorf, University of Oklahoma Press, 2004, ISBN 0-8061-3589-1, 9780806135892
- ↑ Timeline of historic events from 1400 to 2003 by Chief Historian of Little Bighorn Battlefield National Monument, John Doerner
- ↑ Timeline and citations from Four Directions Institute
- ↑ Phenocia Bauerle: The Way of the Warrior: Stories of the Crow People, University of Nebraska Press, ISBN 978-0-8032-6230-0.
- ↑ The Crow Society - Crow The People
- ↑ Crow names.
- ↑ Little Bighorn College - Apsáalooke Writing Tribal Histories Project, Chapter 3.6: Political Organization
- ↑ What is the Crow Nation ?
- ↑ Timothy P. McCleary: The Stars We Know: Crow Indian Astronomy and Lifeways. Waveland, 1996, ISBN 978-0-88133-924-6.
- ↑ About the Apsáalooke