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Totò

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Totò, 1918 als Soldat im Ersten Weltkrieg

Totò (* 15. Februar 1898 in Neapel; † 15. April 1967 in Rom; eigentlich Antonio de Curtis Gagliardi Ducas Comneno di Bisanzio) war ein italienischer Schauspieler, Drehbuchautor und Liedtexter. Als Komödiant wurde Totò über die Grenzen Italiens bekannt. In dreißig Jahren Filmarbeit drehte er von 1937 bis zu seinem Tod mehr als 100 Filme.

Leben

Totò wurde in Rione Sanità, einem armen Stadtteil Neapels geboren. Seine Eltern waren Anna Clemente und der Marquis Giuseppe de Curtis, der erst 1928 die Vaterschaft anerkannte. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1933 von Marquis Francesco Gagliardi Focas adoptiert. In seinem Heimatort lernte er Künstler wie Eduardo De Filippo und die Kunst des Guitti kennen, einem der Commedia dell'arte verwandten neapolitanischen Stegreiftheater. Nach dem Studium arbeitete er als Bühnenschauspieler, wo sich schon bald sein komödiantisches Talent zeigte. 1922 zog Totò nach Rom, wo er erste Auftritte auf größeren Bühnen hatte. Er wurde zu einer Größe des römischen Avanspettacolo, einer dem Vaudeville verwandten Mischung aus Musik, Ballett und Komödie. Seine Bühnenkleidung bestand aus einem alten Zylinder, zu weiten Hosen und darunter hervorschauenden bunten Socken. In den 1930er Jahren zog er mit seinem eigenen Ensemble quer durch Italien.

Im Jahr 1936 hatte er mit der Hauptrolle in der Komödie Fermo con le mani unter der Regie von Gero Zambuto seinen ersten Auftritt in einem Film. Seine Theaterarbeit in den 1940er Jahren mit Anna Magnani war jedoch weitaus erfolgreicher. Seinen Durchbruch im Film erreichte er erst 1947 mit Mario Mattolis I due orfanelli. Nach Carlo Ludovico Bragaglias Publikumserfolg Totò le Moko (1949) trat er ab 1950 ausschließlich in Filmen auf. Neben seiner Rolle als Komiker war er auch in ernsten Filmen zu sehen – darunter Eduardo De Filippos Napoli milionaria (1950), Vittorio de Sicas L'oro di Napoli (1954), Mauro Bologninis Arrangiatevi! (1959) und Sergio Corbuccis Gli onorevoli (1963). Häufig spielte Totò mit seinem Kollegen Dante Maggio zusammen, der wie er selbst ein gebürtiger Neapolitaner war. 1966 begegnete Totò Pier Paolo Pasolini und spielte in dessen Uccellacci e uccellini eine seiner letzten tragikomischen Rollen. Seit 1957 er besass ein Wohnhaus in Lugano, Riva Caccia.

Totò starb am 15. April 1967 in Rom nach einer Reihe von Herzinfarkten im Alter von 69 Jahren. Seine Arbeiten wurden von der Filmkritik bis in die 1970er Jahre weitgehend gering geschätzt.

Auszeichnungen

Filmografie (Auswahl)

  • 1937: Hände weg! (Fermo con le mani!)
  • 1939: Animali pazzi
  • 1950: Der Tolle Juxbaron (47 morto che parla)
  • 1951: Räuber und Gendarm (Guardie e ladri)
  • 1952: Totò und die Frauen (Totò e le donne)
  • 1954: Die verkaufte Unschuld (Miseria e nobiltà)
  • 1954: Das Gold von Neapel (L'oro di Napoli)
  • 1955: Vier Herzen in Rom (Racconti romani)
  • 1956: Totò, Peppino und das leichte Mädchen (Totò, Peppino e… la malafemmina)
  • 1958: Gesetz ist Gesetz (La legge è legge)
  • 1958: Diebe haben’s schwer (I soliti ignoti)
  • 1961: Totò, Peppino und das süße Leben (Totò, Peppino e la dolce vita)
  • 1964: What Ever Happened to Baby Toto? (Che fine ha fatto Totò baby?)
  • 1966: Unser Boß ist eine Dame (Operazione San Gennaro)
  • 1966: Große Vögel, kleine Vögel (Uccellacci e uccellini)
Commons: Totò – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien