Irak
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Wahlspruch: Allāhu Akbar | |||||
Amtssprache | Arabisch, Kurdisch | ||||
Hauptstadt | Bagdad ¹ | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Staatspräsident | Dschalal Talabani | ||||
Ministerpräsident | Ibrahim al-Dschafari | ||||
Fläche | 437.072 km² | ||||
Einwohnerzahl | 26.074.906 (2005) | ||||
Bevölkerungsdichte | 62 Einwohner pro km² | ||||
Währung | Irakischer Dinar | ||||
Zeitzone | UTC + 3 | ||||
Nationalhymne | Mautini ² | ||||
Kfz-Kennzeichen | IRQ | ||||
Internet-TLD | .iq | ||||
Vorwahl | +964 | ||||
¹: Hauptstadt des irakischen Kurdistan ist Erbil/Hewler ²:Die kurdische Nationalhymne heißt Ey Reqib | |||||
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Der Irak (aus mittelpersisch ērag "unten", arab. العراق al-ʿIrāq) liegt im westlichen Asien, nördlich der Arabischen Halbinsel und wird derzeit noch zu den Maschrek-Staaten gerechnet. Er umfasst das fruchtbare Zweistromland (Mesopotamien) zwischen den südwärts fließenden Euphrat und Tigris sowie angrenzende Berg- und Wüstenregionen.
Der Irak grenzt an Kuwait, Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien, die Türkei, Iran und den Persischen Golf. Die Hauptstadt Bagdad liegt im Zentrum des Landes. Weitere Großstädte sind Basra, Mosul, Erbil/Hewler und Sulaimaniyya/Silemani. Der Irak ist Mitglied der Vereinten Nationen (UNO). Der Staat kann sich mit der Rückgabe der Souveränität am 28. Juni 2004 wieder selbst verwalten, doch bestehen noch Einschränkungen.
Geographie

Der Irak gehört zum Orient. Zum Kulturraum des Orients werden gewöhnlich Länder Nordafrikas und Südwestasiens gezählt. Sie liegen überwiegend im Bereich des subtropischen Trockengürtels der „Alten Welt“. Im Sommerhalbjahr sorgt hier ein aus Nordost wehender Wind, der Nordostpassat, für lange Trockenheit und glühende Hitze. Die Feuchtigkeit des Winterhalbjahres wird vor allem durch Westwind verursacht. In dieser Zeit kann auch Frost auftreten. In den Hochländern und Gebirgen fällt Schnee. Insgesamt nehmen die Jahresniederschläge von Westen nach Osten rasch ab.
Im Nordosten befindet sich eine ca. 3.000 m hohe Bergkette. Diese Kette gehört zum alpinen Gebirgszug, der sich vom Balkan aus ostwärts in die Türkei, den nördlichen Irak und Iran und dann weiter nach Afghanistan erstreckt.
Die Temperaturen schwanken zwischen 50° C im Sommer und etwa dem Nullpunkt im Januar. Frost ist möglich, insbesondere im Bergland. Regen fällt etwa 10 bis 18 cm im Jahr: Ein großer Teil des Iraks besteht aus Wüste und Steppe. Hauptregenmonate sind Dezember bis April. Die an den Golf angrenzenden Gebiete sind etwas feuchter.
Irak wird von zwei wichtigen Flüssen durchzogen, dem Euphrat und dem Tigris. Sie kommen vom Nordwesten aus Syrien bzw. der Türkei und durchqueren das Land bis in den Südosten. Bei al-Qurna im Süden des Iraks fließen Tigris und Euphrat zusammen. Sie bilden dort den 193 Kilometer langen Schatt al-Arab, dieser mündet in den persischen Golf. Euphrat und Tigris sind im Grunde die Lebensadern des Landes, die Becken sind sehr fruchtbar. Im Südosten des Landes ragt die Halbinsel Fao zwischen dem Iran und Kuwait in den Persischen Golf und stellt damit den einzigen Zugang Iraks zum Meer dar.
Bevölkerung
Der Irak hat nach eigenen Angaben ca. 26 Mio. Einwohner. Die zentralen Provinzen Bagdad und Babylon sind am dichtesten besiedelt. Etwa 75 %-80 % der Bevölkerung sind Araber, 15 %-20 % Kurden, und restliche 5 % sind Turkmenen, Chaldo-Assyrer, Yeziden, Armenier und Sabäer. Über 95 % der Bevölkerung ist muslimisch. Davon sind rund 61 % Schiiten und 39 % Sunniten.
Neben den beiden Hauptrichtungen des Islam haben sich zahlreiche altorientalische Religionen erhalten (Jesiden, Mandäer). Es gibt Angehörige orientalisch-christlichen Glaubens: Chaldäisch-katholische Kirche, Assyrische Kirche des Ostens, Alte-Apostolische Kirche des Ostens, Gregorianer, römische und syrische Katholiken, armenische Christen, Altsyrisch-Orthodoxe usw. (insgesamt 2 % der Gesamtbevölkerung). Im Irak leben außerdem nach den Vertreibungen und Massenmorden u.a. im Rahmen der "Anfal-Kampagne" noch schätzungsweise 2.500 Juden und im Südosten 20.000 - 50.000 Marsch-Araber. Offensichtlich seitens islamistischer Extremisten gibt es Versuche, einen Bürgerkrieg zwischen Schiiten und Sunniten zu entfachen. Sunnitische und schiitische Religionsführer aber machen eine Teile-und-Herrsche-Politik der USA im Irak für diese Situation verantwortlich.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Iraks
Der Irak liegt auf dem Gebiet des alten Mesopotamien; hier sind ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. einige der frühesten Hochkulturen der Menschheit entstanden (Sumer, Akkad, Babylonien, Mittani, Assyrien), weshalb die Region heute von vielen als Wiege der Zivilisation gesehen wird.
Das alte Mesopotamien fiel 539 v. Chr. bei der Unterwerfung Babyloniens an das aufstrebende Alt-Persien unter Kyros. Unter den Achämeniden wurde Mesopotamien zeitweilig in die zwei Satrapien Syria und Assyria aufgeteilt, nach der Eroberung durch Alexanders des Großen nach der Schlacht bei Gaugamela 331 wurden beide Satrapien jedoch zu einer neuen Satrapie Mesopotamia zusammengeführt. In diese Zeit fällt die Gründung einer nicht geringen Anzahl griechischer Städte (etwa Apamea, Dura-Europos, Edessa etc.). Nach der Schlacht von Gaza 312 gerät Mesopotamien unter die Kontrolle des Seleukidenreichs und bleibt fortan für fast zwei Jahrhunderte von weiterem Kriegsgeschehen verschont. In dieser Zeit blühen nicht zuletzt die hellenistischen Stadtgründungen auf.
Erst nach dem Tod von Antiochos Sidetes 129 v. Chr. fällt Mesopotamien ganz an die Parther. Ktesiphon wird zur parthischen Hauptstadt, daneben gelangt auch Hatra zu besonderer Bedeutung. Teile Mesopotamiens gelangen zwischen 83 und 69 v. Chr. an Armenien, werden allerdings im Zuge der Römisch-Parthischen Einigung nach der Schlacht bei Karrhai den Parthern zurückgegeben. In der Folgezeit stabilisiert sich der Euphrat als Grenze zwischen Römischer und Parthischer Einflusssphäre. Versuche Trajans, Mesopotamien zwischen 114 und 117 zu annektieren, scheitern zunächst, doch nach dem Partherkriegs des Lucius Verus von 162 bis 165 bleiben größere Teile Mesopotamiens im römischen Einflussbereich. 195 fällt Mesopotamien bis auf die strategisch wichtige Stadt Nisibis wieder an die Parther, wird jedoch von Septimius Severus 197 aber wieder zurückerobert und befestigt.
Auch der Wechsel von der dezentral-feudalen Partnerherrschaft zum Sassanidenreich bringt zunächst keine grundlegenden Veränderungen mit sich. Erst in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts gerät Mesopotamien in den Strudel der Reichskrise und wechselweise unter römische, sassanidische und palmyrenische Kontrolle. Diokletian gelingt es 296/97, die alten Besitzverhältnisse wiederherzustellen. Erst ab 336 beginnt Shapur II. große Teile Mesopotamiens zurückzuerobern. Der gescheiterte Perserfeldzug von Kaiser Julian führt 363 schließlich zum Verlust fast ganz Mesopotamiens und insbesondere von Nisibis. Trotz verschiedener Versuche von beiden Seiten, den Grenzverlauf zu verschieben, bleibt dieser im Wesentlichen unverändert, bis schließlich Mesopotamien und Syrien zwischen 633 und 640 an die Araber fallen.
Im 7. Jahrhundert, nach dem Tod Mohammeds, bemächtigten sich die arabischen Muslime des Gebietes (656); Bagdad wurde 762 Hauptstadt des abbasidischen Kalifats (bis 1258). Die Abbasiden kamen an die Macht, da die Omayaden in Damaskus im Zuge der Spaltung zwischen Sunna und Shia über einen größeren Teil des Herrschaftsgebietes die Kontrolle verloren. Schon kurz nach der Gründung Bagdads durch den Kalifen Al-Mansur (nach dem auch eine Universität in Bagdad benannt wurde) wurde Bagdad zur bedeutendsten Stadt der islamischen Welt. Während Europa zu dieser Zeit vor sich hinsiechte, war Bagdad und generell das Zweistromland eine blühende Region, in der unter anderem bedeutende Gelehrte wie Ibn-Khaldun wirkten. Wobei jedoch die Städtestruktur der vorislamischen Zeit keinesfalls übernommen wurde. Die meisten Städte entwickelten sich aus islamischen Militärlagern, während manche überhaupt neu gegründet wurden (Bagdad, Samarra). Schon damals wurde das Land "Al-Iraq" genannt.
Ab 1055 eroberten die Seldschuken das Land, 1258 die Mongolen (Ilchane), was einen Niedergang von Wirtschaft und Kultur brachte. Abgesehen von den massiven Verwüstungen in den Städten, wurde auch die Landwirtschaft, das Rückgrat der Wirtschaft, zerstört. Durch die schweren Kämpfe zwischen den Mongolen und den zur Verteidigung anrückenden Mamelucken wurde das komplexe Bewässerungssystem des Zweistromlandes zerstört. Die Sachschäden waren enorm, aber ebenso stark wirkten sich die menschlichen Verluste aus. Denn das Wissen über die Anwendung und Wartung der Dämme, Kanäle etc. wurde mündlich tradiert. Die Provinz verfiel, ohne ein Bewässerungssystem kann die mesopotamische Landwirtschaft nie ihr volles Potenzial entfalten. 1401 wurde Bagdad durch Timur Lenk verwüstet. 1534 fiel das Gebiet des Zweistromlandes an das Osmanische Reich. Der Irak war für das osmanische Reich vor allem als Verbindung zum Persischen Golf und als Verteidungsbarriere gegenüber dem Iran interessant. Doch waren die Osmanen an der Entwicklung der Region nicht sehr interessiert. So beschränkte sich ihre Administration vor allem in den ersten Jahrhunderte eigentlich nur auf das Eintreiben von Steuern. Der Irak war eine unbedeutende Provinz des osmanischen Reiches, regiert von Beamten (wenn überhaupt... Anfangs regierten sich die Vilayaets Bagdad und Basra praktisch selbst), die nichts lieber getan hätten als möglichst schnell wieder aus der Einöde zu verschwinden. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es administrative Reformen, doch die ersten richtigen Veränderungen kamen mit Midhat Pascha (Gouvernour in Bagdad zwischen 1896 und 1872). Die ersten Krankenhäuser wurden gebaut, erste Zeitungen erschienen, Manufakturen nahmen ihren Betrieb auf. Doch er regierte zu kurz, um dem Irak einen längerfristigen Aufschwung zu bescheren. In diese Zeit fallen auch die ersten Belege für das Interesse der Briten am Irak. 1860 erwarb die britische Lynch-Company das Monopol für die Schifffahrt am Tigris. Der Irak blieb bis zum 1. Weltkrieg ein unbedeutender Nebenschauplatz, seine geostrategische Position an den Schnittrouten zwischen Europa, Britisch-Indien, Zentralasien, dem Kaukasus und Südarabien sollte ihn aber vom Ersten Weltkrieg an Gegenstand von weltpolitischen Ereignissen machen.
20. Jahrhundert
Während des 1. Weltkrieges (am 6. November 1914, einen Tag nach der Kriegserklärung an das osmanische Reich) marschierten britische Truppen und arabische Aufständische gemeinsam ein und besetzten 1917 Bagdad. Eigentliches unmittelbares Ziel war nur die Region um Basra gewesen, denn die Royal Navy war auf Öllieferungen aus dem benachbarten Iran angewiesen. 1920 löste Großbritannien aus dem ehemaligen osmanischen Reich die Provinzen Bagdad, Mossul (die zuerst nicht miteingeplant wurde, da sie in französischem Einflussgebiet lag, aber nach dem Ausfall Russlands betreffend das Sykes-Picot Abkommen und strategischen Überlegungen eingegliedert wurde, indem man der Türkei und Frankreich jeweils 20% der zu erwartenden Gewinnen aus der Erdölförderung in dieser Region versprach) und Basra heraus und verschmolz sie zum heutigen Irak. Bei der Festlegung der heutigen Grenzen war Gertrude Bell als Beraterin des Kolonialministers Winston Churchill wesentlich beteiligt. Der Völkerbund sanktionierte diese Maßnahme und übertrug Großbritannien das Mandat über den Irak. Da Großbritannien den Arabern ein souveränes Großarabien versprochen hatte, falls sie sich gegen das osmanische Reich erheben würden, akzeptierten sie den Status als britisches Mandatsgebiet nicht und begannen 1920 einen Aufstand gegen die britische Krone. Der Aufstand hatte aber auch einen sozialen Hintergrund. Um das Land unter ihre Kontrolle zu bekommen, verfuhren die Briten wie an ihrer indischen Nordwestgrenze: Sie machten lokale Autoritäten aus, denen sie eine Reihe von Priviligien gaben (z.B. Steuerfreiheit) und denen auch das früher kommunale Land übertragen wurde, so dass viele Bauern verarmten. Bei der drei Monate dauernden Revolte starben nach britischen Schätzungen 8450 Iraker und 1654 britische Soldaten. Der hohe Blutzoll und die Kosten, die zur Niederwerfung des Aufstandes benötigt wurden (insgesamt das Sechsfache der gesamten Kosten der britischen Militärkampagne im mittleren Osten), erschreckten die britische Regierung. Um die Kosten für die britische Präsenz und gleichzeitig die Araber von neuem Aufruhr abzubringen, setzte die britische Regierung einen arabischen König ein.
Am 23. August 1921 wurde Faisal, Sohn des Scherifen Hussein von Mekka, zum König proklamiert. Die Aufnahme des Irak in den Völkerbund erfolgte am 3. Oktober 1932. Die Rechte am Erdöl des Landes teilten Großbritannien, die Niederlande, Frankreich und die USA (je 23,75 %) unter sich auf; 5 % gingen an ein privates Unternehmen. An die irakische Regierung zahlten sie Abgaben, die jedoch nur einen geringen Prozentsatz der Gewinne ausmachten.
Dieser Zustand dauerte bis 1958. Unter General Abdel Karim Qasim schlossen sich die so genannten „Freien Offiziere“ zusammen um die britische Kontrolle abzuschütteln. Diese stürzten am 14. Juli 1958 mit Hilfe des Volkes die pro-britische Monarchie (Faisal II. 1935-1958). Die Republik Irak wird proklamiert. Es strömten Hunderttausende Iraker auf die Straßen, um ath-Thawra (die Revolution) zu feiern. Mit Ausrufung der Republik wurden neue politische Verhältnisse geschaffen. Die Monarchie wurde abgeschafft und der Irak trat aus dem mit Türkei, Pakistan und Iran geschlossenen CENTO (Bagdad)-Pakt aus. Innenpolitisch wurde eine Bodenreform durchgeführt und der Irak trat aus dem britischen Sterling-Währungssystem aus. Die ausländischen Ölgesellschaften wurden verstaatlicht und es wurden wirtschaftliche und politische Beziehungen zu den sozialistischen Ländern eingeleitet. Ein Erlass ermöglichte es, dass politische Parteien und berufliche Organisationen gebildet werden konnten. Die Pressefreiheit wurde eingeführt. Ein historischer Schritt war aber der Artikel 3 der provisorischen Verfassung: „Araber und Kurden sind Partner im Irak“. Die Kurden wurden erstmalig ausdrücklich anerkannt. Die demokratischen Prozesse dauerten jedoch nur kurze Zeit an. Bald wurden Zeitungen verboten. Die Entwicklung der neuen Republik Irak wirkte den grundsätzlichen Interessen des Westens entgegen. Die Briten und die USA übten Druck von außen aus. Innenpolitisch wurde Druck von rechtsorientierten, panarabistischen Parteien und Nationalisten ausgeübt. Dazu gehörte auch die Baath-Partei. Zudem gab es seit 1961 einen Aufstand der Kurden gegen die Zentralregierung in Bagdad, die Kämpfe dauerten (mit Unterbrechungen) bis 1975.
Die damals kleine irakische Baath-Partei putschte mit Hilfe von Verschwörern in der irakischen Armee am 8. Februar 1963 gegen Qasim. Qasim wurde erschossen. Angeblich soll die CIA den Putschisten Listen mit Namen von Mitgliedern der Irakischen Kommunistischen Partei zugespielt haben, die anschließend ermordet wurden, was aber bisher nicht belegt ist. Als die Baath-Partei an der Macht war, folgten Massenhinrichtungen und willkürliche Verhaftungen, vor allem von Kommunisten und linken Intellektuellen. Der Irak brach jedoch 1967 die Beziehungen zu den USA ab und das Land näherte sich der Sowjetunion an.
Besonders nachdem Saddam Hussein 1979 an die Macht gelangt war, kam es zu Menschenrechtsverletzungen. Am 22. September 1980 befahl er der irakischen Armee, den Iran mit neun von insgesamt zwölf Divisionen auf einer 600 km breiten Front anzugreifen. Dies bildete den Auftakt für den fast acht Jahre dauernden Ersten Golfkrieg, der erst 1988 ein Ende fand. Mehrmals setzte der Staat chemische Kampfstoffe ein, sowohl gegen die Kurden im Nordirak als auch gegen Aufstände der schiitischen und restlichen Bevölkerung (u. a. liefen im Zuge des Ersten Golfkriegs mehrfach an der Grenze gelegene Dörfer zum Kriegsgegner Iran über). Im Rahmen der Anfal-Operation 1988 wurden ca. 100.000 Menschen aus dem kurdischen Norden systematisch ermordet.
Nach der Besetzung Kuwaits durch den Irak 1990 und der darauf folgenden Wiederbefreiung durch internationale Truppen unter US-Führung (Zweiter Golfkrieg) wurde das Land - auf Druck der USA und Großbritanniens - mit UNO-Sanktionen belegt, was zu internationaler Isolierung und durch die Misswirtschaft mit den erlaubten Handelsgütern zur Verarmung weiter Teile der Bevölkerung führte. Jedoch wurde dem Irak erlaubt, im Rahmen des Oil for Food-Programms von 1996 bis 2003 Öl im Wert von 64 Milliarden US-$ zu exportieren. Das Geld floss auf ein UNO-Treuhandkonto.
Am 8. November 2002 beschloss der UN-Sicherheitsrat auf längeren Druck der USA die bislang 19. Irak-Resolution 1441 mit nicht näher definierten „ernsthaften Konsequenzen“.
Invasion der USA und Verbündeter
Im März und April 2003 begannen die USA und Großbritannien, sowie kleine Verbände Australiens, Italiens, Spaniens, Polens und militärisch unerheblicher Alliierter (Dänemark, Ukraine, Bulgarien, Honduras, El Salvador, Südkorea, Japan, Ungarn) den dritten Golfkrieg gegen den Irak, mit dem Ziel, Saddam Hussein zu stürzen und vermeintliche Massenvernichtungswaffen ausfindig zu machen. Die Iraq-Survey-Group-Kommission kommt in ihrem Endbericht September 2004 zu dem Schluss, dass es im Irak keine Massenvernichtungswaffen gibt. Damit fiel einer der von der US-Regierung offiziell genannten Kriegsgründe weg. Dass Saddam Hussein auch keine Beziehungen zum Terroranschlag des 11. Septembers 2001 in den USA hatte, war schon vorher klar geworden. Statt den Massenvernichtungswaffen hat man aber Massengräber gefunden: Seit Machtantritt der 2003 von US-Truppen gestürzten Baath-Partei gelten bis zu einer Million Iraker als vermisst. Bisher wurden über 300 Massengräber mit mindestens 500.000 Toten im Irak gehoben.
Derzeitige Situation

Im Mai 2003 erklärte US-Präsident Bush die größeren Kampfhandlungen für beendet. Seitdem sind erheblich mehr US-Soldaten durch Terroranschläge umgekommen als durch die Kriegshandlungen zuvor. Die meisten Opfer findet der Islamistische Terror allerdings unter der Zivilbevölkerung und unter den Vertretern der mehrheitlich von Schiiten und Kurden getragenen irakischen Regierung. Schätzungen zufolge sind zwischen 25.000 und 30.000 Iraker seit Mai 2003 - dem "Ende der großen Kampfhandlungen" - ums Leben gekommen. Einige irakische Quellen gehen sogar von bis zu 60.000 Opfern aus. Etwa 3500 Irakische Sicherheitskräfte wurden seit 2003 von Widerstandskämpfern getötet.
Al Qaida verfolgt anscheinend die Strategie, einen Bürgerkrieg zwischen Schiiten und Sunniten zu provozieren, um so zu verhindern, dass der Irak eine staatliche Ordnung findet. Als wichtigster Kopf der irakischen Ansar al-Islam Organisation wird der Jordanier Abu Musab az-Zarqawi angesehen. Die USA werfen Iran und Syrien vor, nichts gegen das Eindringen ausländischer Kämpfer zu tun. Mittlerweile wird die Situation als an der Kippe zum Bürgerkrieg stehend bezeichnet. Von Sunniten und Schiiten gegeneinander geführte Terrorangriffe und Gegenanschläge, fordern fast schon täglich Dutzende Menschenleben. Pro Tag gibt es im Irak etwa 75-85 Anschläge, zeitweise lag die Zahl der täglichen Anschläge sogar über 120, an anderen Tagen jedoch auch "nur" 50-60. Man geht davon aus, dass die Mehrheit der Aufständischen irakische Sunniten sind. Allerdings werden auch ein Teil der Anschläge von ausländischen Islamisten verübt und zum Teil auch von einigen (wenigen) schiitischen Extremisten.
Nach einer im Oktober 2005 veröffentlichten geheimen Umfrage der britischen Armee lehnen 82 Prozent der Iraker die Besatzung ab, 67 Prozent fühlen sich unsicherer durch die ausländischen Truppen, 72 Prozent haben kein Vertrauen in die Besatzungstruppen, 71 Prozent verfügen nicht über sauberes Wasser, bei 70 Prozent funktionieren die Abwasseranlagen nicht oder schlecht, 47 Prozent werden nicht ausreichend mit Strom versorgt und 40 Prozent der Südiraker sind arbeitslos.
Die humanitäre Lage ist weiterhin sehr schlecht. Alleine 500.000-1.500.000 Kinder unter 14 Jahren starben 2005 an Krankheiten die vor 1990 im Irak nahezu unbekannt waren: Leukämie (wahrscheinlich durch verstrahlten Sand und Kleinstpartikeln von DU-Munition oder zerstörtem Kriegsgerät), Unterernährung, Vitaminmangel, Typhus, Cholera, lokale Krankheiten usw. Die hohe Sterblichkeit ergibt sich aus dem andauernden Embargo und der in den Golfkriegen 1990 und 2003 nahezu völligen Zerstörung der Trink- und Abwasser-Ver/Entsorgung, Zerstörung der Krankenhäuser, Pharmaindustrie usw. Zudem ist die irakische Bevölkerung/Volkswirtschaft in den Jahren seit dem Embargo völlig verarmt. (1977 BSP = ~7.500$/E ,1990 BSP = ~ 6000, 2005 BSP = ~3400$) Generell ist es sehr schwierig, genaue Daten über Erkrankungen und deren Folgen aus dem Irak zu erhalten. Qualifiziertes medizinisches Personal ist grösstenteils ins Ausland geflohen, eine funktionierende dokumentierende Infarstruktur ist nicht mehr vorhanden. Medizinische Fachkräfte von Internationalen Oragnisationen und Ärzte der Besatzung haben aufgrund der schlechten Sicherheitslage nur einen sehr begrenzten Zugang zu Gesundheitsstationen Im Irak.
Politik
Nach Bildung eines Übergangsrates Ende 2003 wurde der bis dahin von der Koalitions-Übergangsverwaltung ausgeübte Verwaltungsauftrag am 28. Juni 2004 einer irakischen repräsentativen Übergangsregierung übertragen. Die Truppen und Logistik der Besatzungsmächte in einer Stärke von etwa 150.000 Soldaten sollen aber vereinbarungsgemäß noch ein bis zwei Jahre im Irak stationiert bleiben. Der Irak befindet sich politisch seitdem in einem Übergangszustand: Nach diesem dritten Golfkrieg sind die früheren Machtstrukturen, insbesondere der Revolutionäre Kommandorat, nicht mehr vorhanden, aber die neuen Verhältnisse, damals noch zwischen der westlichen Besatzung, der Zivilverwaltung und dem Irakischen Regierungsrat, waren nicht endgültig etabliert.
Nach ersten Planungen sollte der ehemalige US-General Jay Garner, der 1991 die kurdische Schutzzone eingerichtet hatte, den Vorsitz einer vorläufigen Regierung im Irak übernehmen. Wenige Wochen nach seiner Etablierung änderte man jedoch die Strategie: US-Präsident George W. Bush benannte am 6. Mai 2003 L. Paul Bremer III. zum Zivilverwalter. Der Irak wird im September 2003 in vier Besatzungszonen eingeteilt: zwei amerikanische im Norden, eine polnische im zentralen Süden und eine britische im äußeren Süden des Landes. Der algerische UNO-Sonderbeauftragte Lakhdar Brahimi vermittelte zwischen verschiedenen Parteien für eine irakische Übergangsregierung, die am 1. Juni 2004 entstand, um ab 30. Juni die Macht zu übernehmen. Am 30. Januar 2005 wurden im Irak die ersten freien und allgemeinen Wahlen seit über 40 Jahren abgehalten.
Die aktuelle politische Lage ist von Unsicherheit bestimmt. Dennoch sahen 60-70 % Verbesserungen seit dem Krieg oder erwarteten weitere bis 2005. Knapp 60 % vertrauten wieder der UNO (Resolution Mai 2004) und erwarteten Aufbauhilfe durch die USA (7 % lehnten sie ab).
Beim Aschura-Fest am 2. März 2004 kam es zu einer schlimmen Anschlagserie, es gab 271 Tote und 393 Verletzte, die meisten waren schiitische Gläubige, für die Kerbala ein Wallfahrtsort ist. Es wurde eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Am 4. März 2004 erhoben die USA den Vorwurf, der Terrorist Abu Musab az-Zarqawi oder die Al-Qaida nah stehende Terrororganisation Ansar al Islam sein die Drahtzieher der Anschläge gewesen.
Wahlen
Laut Übergangsverfassung mussten auf jeder Wählerliste ein Drittel Frauen stehen. Ebenfalls stehen rund ein Viertel aller Sitze der neu gewählten Nationalversammlung Frauen zu. Irakische Frauen gingen bei dieser Wahl zum ersten Mal in ihrem Leben wählen.
- Wahlen vom 30. Januar 2005
Bei den Wahlen am 30. Januar 2005 wurden 275 Sitze vergeben. Insgesamt traten 7.200 Kandidaten auf 111 Listen für die Wahlen der Nationalversammlung an. Eine wichtige Aufgabe des neuen Parlaments ist die Ausarbeitung einer Verfassung bis zum 15. August. Bei einer Wahlbeteiligung von 58 % der Wähler, die sich haben registrieren lassen, ergab sich folgendes Ergebnis:
- Vereinigte Irakische Allianz (überwiegend schiitisch): 48,2 % / 4,079 Mill. Stimmen und 132 Sitze
- Demokratische Patriotische Allianz Kurdistans: 25,7 % / 2,175 Mill. Stimmen und 71 Sitze
- Irakische Liste - Liste des ehemaligen Ministerpräsidenten Iyad Allawi: 13,8 % / 1,168 Mill. Stimmen und 38 Sitze
- Die Iraker - Liste des Übergangspräsidenten Ghazi al-Yawar: 1,8 % / 152.000 Stimmen und 5 Sitze
- Irakische Turkmenenfront: 1.1 % / 93.094 Stimmen und 3 Sitze
- Nationale Unabhängige Kader und Eliten: 0,8 % / 69.938 Stimmen und 3 Sitze
- Volksunion - Die Irakische Kommunistische Partei (IKP) trat mit dieser Liste zur Wahl an, älteste Partei des Iraks: 0,8 % / 69.920 Stimmen und 2 Sitze
- Islamische Gemeinschaft in Kurdistan: 0,7 % / 60.592 Stimmen und zwei Sitze
- Islamische Aktion im Irak - Zentralkommando: 0,5 % / 43.205 Stimmen und zwei Sitze
- Nationaldemokratische Allianz: 0,4 % / 36.795 Stimmen und ein Sitz
- Nationale Rafidain-Liste (Assyrische Christen): 0,4 % / 36.255 Stimmen und ein Sitz
- Versöhnungs- und Befreiungsblock: 0,4 % / 30.796 Stimmen und ein Sitz
- Irakische Versammlung der nationalen Einheit: 0,3 % / 23.686
- Rat Unabhängiger Demokraten - Liste des früheren Außenministers Adnan Patschatschi: 0,2 & / 21.728 Stimmen
- Irakische Islamische Partei: 0,2 % / 21.342 Stimmen
Es traten noch weitere Parteien und unabhängige Kandidaten an, die allesamt einen Sitz im Parlament verfehlten.
- Wahlen vom 15. Dezember 2005
Das Ergebnis der ersten Wahl für ein vierjähriges Parlament wurde erst nach mehreren Wochen am 19. Januar 2006 bekanntgegeben.
- Vereinigte Irakische Allianz (überwiegend schiitisch): 128 Sitze
- Demokratische Patriotische Allianz Kurdistans: 53 Sitze
- Irakische Eintracht: 44 Sitze
- Irakische Nationale Liste: 25 Sitze
- Irakische Nationale Dialog Front: 11 Sitze
- Islamische Union Kurdistan: 5 Sitze
- Aussöhnungs und Befreiungsblock: 3 Sitze
- Risalyun: 2 Sitze
- Irakische Turkmenenfront: 1 Sitz
- Nationale Rafidain-Liste (Assyrische Christen): 1 Sitz
- Mithal al-Alusi (Unabhängiger Kandidat): 1 Sitz
- Yezidische Bewegung: 1 Sitz
Übergangsverfassung
In der Zwischenzeit geht die Diskussion um eine neue Verfassung weiter. Als erster Schritt wurde am 8. März 2004 von den 25 Mitgliedern des Regierungsrates eine Übergangsverfassung feierlich unterzeichnet. Nach anfänglichen Einwänden und einer Verschiebung des Termins, wurde dann aber das Werk ohne Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Entwurf verabschiedet.
Die Übergangsverfassung regelt die Geschicke des Staates seit der Machtübergabe am 28. Juni 2004. Der Irak ist laut Verfassungstext eine multi-ethnische und multi-religiöse parlamentarische Republik, die sich zur Demokratie, zum Pluralismus und zum Föderalismus bekennt. Im Text verankert sind die Menschen-, Freiheits- und Bürgerrechte, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit sowie die Rechte ethnischer und religiöser Minderheiten.
Es besteht Religionsfreiheit, wobei der Islam als Staatsreligion festgeschrieben ist. Amtssprachen sind arabisch und kurdisch. Sprachen von anerkannten Minderheiten, wie z.B. Turkmenen und Assyrern werden in den entsprechenden Regionen ebenfalls als offizielle Amtssprachen akzeptiert.
Politische Macht geht im Rahmen von freien, gleichen und unmittelbaren Wahlen ausschließlich vom Volk aus. Der vom Volk alle 4 Jahre gewählte Repräsentantenrat ist das höchste gesetzgebende Organ des Staates. Der vom Repräsentantenrat gewählte Präsident und Ministerpräsident nehmen gemeinsam die höchste Exekutivgewalt war. Die Gesetzgebung basiert auf den Regeln des Islams (Scharia) aber auch auf den Prinzipien der Demokratie bzw. der Verfassung. Alle Iraker sind vor dem Gesetz gleich. Die Judikative ist von den anderen Gewalten unabhängig und das höchste Rechtsorgan ist der Bundesgerichtshof, der eine noch nicht bestimmte Anzahl islamischer Rechtsgelehrte umfasst (Schariarichter). Er überwacht u.a. die Verfassungskonformität der Legislative.
Die zentralstaatlichen Kompetenzen sind die Außen-, Verteidigungs-, Handels-, Einwanderungspolitik, die Währung, das Zoll- und das Messwesen. Die Regionen und Provinzen genießen eine weitreichende Autonomie. So haben die Provinzen bei Angelegenheiten, über die mit dem Bund gemeinsam entschieden wird, letztlich das letzte Wort. Provinzen sind berechtigt gemeinsame Verwaltungsbezirke mit weitreichenden Kompetenzen zu bilden, sofern dies im Rahmen eines Referendums durch das Volk bestätigt wurden. Auch sind die Provinzen berechtigt eigenen Sicherheitskräfte zu unterhalten.
Die Gleichberechtigung der Frau ist explizit in der Verfassung garantiert. So müssen mindestens 25 % der Abgeordneten des Repräsentantenrats weiblichen Geschlechts sein. Der umstrittene Artikel 39 sieht jedoch vor, dass irakische Bürger sich der Zivilgerichtsbarkeit ihrer eigenen Religionsgemeinschaft unterwerfen können, was ggf. zu einer entsprechenden Benachteiligung bei Erbschafts- und Scheidungsangelegenheiten führen kann. Bodenschätze, wie z.B. Erdgas und Erdöl, sind als gemeinschaftliches Eigentum aller Iraker festgeschrieben. Ihre gemeinschaftliche Nutzung wird von der Zentralregierung und den Provinzen gemeinsam bestimmt.
Am 30. Januar 2005 fanden die Wahlen für ein Übergangsparlament (Nationalversammlung) statt, in dem die Vereinigte Irakische Allianz (United Iraqi Alliance [UIA]), welche von Großajatollah Ali as-Sistani unterstützt wurde, mit 48,2 % der abgegebenen Stimmen fast die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament erreichte. Eine von diesem Übergangsparlament ernannte 55-köpfige Kommission muss bis 15. August 2005 die endgültige Verfassung erarbeiten, über die per Volksentscheid abgestimmt wird. 28 der Mitglieder der Kommission gehören der UIA an, die weiteren Sitze teilen größtenteils die Kurden und das Parteienbündnis des früheren Ministerpräsidenten Iyad Allawi, Irakische Liste, unter sich auf. Die Kommission wird von dem moderaten schiitischen Kleriker Hummam Hammudi geleitet, seine Stellvertreter sind der Sunnit Adnan al-Dschanabi und der Kurde Fu'ad Massum. Wegen der Unterrepräsentierung der Sunniten übte US-Außenministerin Condoleezza Rice Kritik an der Zusammensetzung der Kommission, worauf der irakische Ministerpräsident Ibrahim al-Dschafari versprach, die Sunniten mehr in den politischen Prozess mit einzubeziehen. Daraufhin wurde den Sunniten eine stärkere Beteiligung an der Ausarbeitung der Verfassung angeboten.
Am 15. Oktober wurde die neue Verfassung zu Abstimmung freigegeben. Wenn in drei Provinzen zwei Drittel der Wähler mit Nein stimmen, wäre die Verfassung nicht angenommen. Laut Ergebnis lag die Wahlbeteilung bei über 60 %. Die Verfassung wurde mit 78,59 % der Stimmen angenommen. Nur in den Provinzen Al-Anbar und Salah ad-Din stimmten mehr als zwei Drittel der Wähler dagegen, in einer dritten Provinz (Ninawa) soll die Zweidrittelmehrheit an Gegenstimmen nur knapp verfehlt worden sein.
Siehe auch Neue irakische Verfassung
Verwaltung
Der Irak ist in 18 Provinzen (muhafazat, Singular muhafaza) unterteilt:
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Darüber hinaus gibt es eine militärische Aufteilung in amerikanische, polnische und britische Besatzungs- oder Stabilisierungszonen. Des Weiteren ist der kurdische Norden in einer Kurdischen autonomen Region zusammengefasst. Die Schiiten im Süden wollen nach dem Vorbild der Kurden ebenfalls eine autonome Region errichten, die Basra und andere Provinzen umfassen und den Namen Sumer tragen soll.
Siehe auch: Liste der Städte im Irak
Militär
Im Irak sind die „Koalitionsstreitkräfte“, vorrangig die USA und Großbritannien als Hauptteil der Multinationalen Truppe der UNO (MNF) für die innere und äußere Sicherheit im Land zuständig und arbeiten mit dem neuaufgestellten irakischen Zivilverteidigungskorps (engl: ICDC Iraqi Civil Defense Corps) und der paramilitärischen Polizei (engl: IPS Iraqi Police Service) eng zusammen. Die ICDC besteht dabei u.a. aus der 60. ICDC-Brigade. Zudem sind zahlreiche Militärdienstleister und Söldnerorganisationen im Auftrag des US-Militärs oder großer (Öl-)Unternehmen tätig. Deren Anzahl wird auf rund 15.000 geschätzt - offizielle Zahlen werden nicht bekannt gegeben. Die größten dieser Unternehmen sind:
- The Hart Group: Schutz von Elektrounternehmen
- ISI Group: Schutz der Koalitionsgebäude
- Eriny's International: Schutz der Erdölinfrastruktur
- Executive Outcomes (rekrutiert ehemalige südafrikanische Apartheid-Soldaten)
- Custer Battles: Flughafensicherung
- DynCorp: Ausbildung der irakischen Polizei (Auftragswert: 40 Mio. $)
- Blackwater USA: Eskorten und Leibwache
- Armor Group: Minenräumung
- Kroll: Leibwache
- Global Risk International: Leibwache
Den privaten Militärdienstleistern kommt im Irak eine den USA durchaus willkommene Sonderstellung zu, da nicht geklärt ist, an welches Recht diese Unternehmen gebunden sind, und diese auch keine Auskunft über Opferzahlen oder Vorgehensweisen, geschweige denn Mitarbeiterzahl bekannt geben müssen. Die Söldner werden in vielen verschiedenen Ländern rekrutiert, und mit einem meist 5-stelligen (zwischen 10.000 und 20.000 $) Gehalt pro Monat gelockt.
Infrastruktur
Straßen
Das irakische Straßennetz umfasst 45.550 km, von denen 38.400 asphaltiert sind. Teilabschnitte von Überlandstraßen und Straßen in Ballungszentren (in denen bis auf private Buslinien/Sammeltaxis kein öffentlicher Verkehr existiert) sind mehrspurig, sonst sind selbst bedeutende Überlandstraßen zweispurig. Ausnahmen bilden die gerade in Bau befindlichen und zum Teil fertiggestellten Autobahnen im kurdischen Norden sowie die Straße Basra-Bagdad-Jordanien, die auf weiten Strecken autobahnähnlich ausgebaut ist.
Momentan explodiert die Zahl der zugelassenen Autos, hauptsächlich wegen der sprunghaft angestiegenen Einkommen und der weggefallenen Einfuhrzölle, was vor allem in den arabischen Ballungszentren zu Problemen führt, da dort aufgrund der prekären Sicherheitslage nicht ausreichend in den Ausbau des Straßennetzes investiert werden kann.
Schienenverkehr
Das irakische Schienennetz besteht aus drei in Bagdad zusammenlaufenden Hauptlinien und umfasst 2.339 km. Ein Großteil des sich in einem katastrophalen Zustand befindlichen Schienennetzes (von der Strecke Bagdad-Arbil ist z.B. oft nur noch die Trasse zu sehen, die Schwellen wurden zu Feuerholz verarbeitet und die Schienen verkauft) ist im Moment aber außer Betrieb, de facto ist nur die Strecke Bagdad-Basra in Betrieb. Benutzt wird die Bahn aber nur von Einkommensschwachen, da die Verlässlichkeit derart niedrig ist, dass Ankunftszeiten gar nicht erst angegeben werden. Eine Reisedauer von über einem Tag in die etwa 550 km entfernte südirakische Metropole ist nicht unüblich. Die neue irakische Regierung investiert jedoch viel in den Wiederaufbau, und man hofft, in einiger Zeit wieder einen regulären Bahnbetrieb aufnehmen zu können.
Flughäfen

Im Irak gibt es fünf zivile Flughäfen in Bagdad, Arbil, Basra, Mosul und Sulaimaniyya. Die Flughäfen bieten Flüge nach Amman, in die Golfstaaten, den Iran und Ägypten an, von den beiden Flughäfen im Norden gehen auch schon Direktflüge nach Frankfurt (Arbil), London (Sulaimaniyya, Arbil), Stockholm (Sulaimaniyya) und ab März 2006 Wien (Arbil).
- Bagdad: Der Bagdad International Airport (bis 2003 Saddam International Airport) ist der größte Flughafen des Landes. Er wurde zwischen 1979 und 1982 von französischen Firmen gebaut. Die Baukosten betrugen 0,9 Milliarden US-Dollar, bei voller Auslastung kann der Flughafen 7,5 Millionen Menschen befördern. Der Bagdad Int. Airport löste den Al-Muthanna Airport ab, der seit den 1950er Jahren als Internationalen Flughafen fungierte. Da der Flugverkehr inner- und außerhalb des Iraks 1991 eingestellt wurde, kam es auch zur Schließung des Flughafens. Im April 2003 eroberten amerikanische Truppen den Flugplatz, seit 2004 finden wieder regelmäßige Flüge statt.
- Basra: Der Basra International Airport wurde in den 1960er Jahren als Regionalflughafen gebaut, und in den 1970ern zu einem Internationalen Flughafen umgebaut. Durch die Golfkriege (1980-88 und 1990/91) und die anschließenden Sanktionen konnte der Flughafen nicht in Betrieb genommen werden. Im Juni 2005 wurde der Flugbetrieb nach Bagdad und Arbil wieder aufgenommen, bisher bestehen aber keine Auslandverbindungen.
- Arbil: Der Hewler International Airport ist der neueste und modernste Flughafen des Landes, und wurde kürzlich eröffnet. Seit dem 20. September 2005 gibt es auch eine Direktverbindung Arbil-Frankfurt, ab März 2006 fliegt Austrian, als erste europäische Airline, mehrmals wöchentlich von Wien nach Arbil.
Telekommunikation
Internetanschlüsse und Mobiltelefone sind im gesamten Irak verfügbar.
Elektrizität
Die früher häufigen Stromausfällle gehören zwar noch nicht ganz der Vergangenheit an, aber es werden laufend Kraftwerke und Stromleitungen gebaut, um die Stromversorgung zu garantieren. Der Engpass ist kein Produkt von Zerstörungen im Krieg, sondern hat seine Ursache in der rasant gestiegenen Anzahl von stromverbrauchenden Geräten, vor allem Klimaanlagen, in der Nachkriegszeit. Auch wurden nötige Investitionen in das Stromnetz in den Jahren des Regimes von Saddam Hussein unterlassen, so dass im Moment daran gearbeitet wird, die Infrastruktur zu sanieren bzw. aufzubauen, um die Energieversorgung auch vor dem Hintergrund des rapide wachsenden Stromverbrauchs des Landes zu garantieren.
Wasserstraßen
Die Binnenschifffahrt ist auf 1.015 km Kanälen und Flüssen möglich. Die einst bedeutende Binnenschifffahrt spielt jedoch heute nur mehr eine untergeordnete Rolle.
Wirtschaft
Hauptartikel: Wirtschaft des Irak
Wichtigster Wirtschaftszweig des Landes ist die Erdölförderung. Der Irak ist Gründungsmitglied der am 14. September 1960 gegründeten OPEC und hat nach Saudi-Arabien die größten erkundeten Erdölvorräte (113 Mrd. Barrel). Man schätzt, dass sich die gesamten Vorräte auf bis zu 250 Mrd. Barrel belaufen könnten. 2001 wurden fast 98 Millionen Tonnen gefördert. Bei voller Leistung der Förderanlagen ist eine Förderung von bis zu 6 Mio. Barrel täglich möglich. Nach der Verstaatlichung der Erdölgesellschaften (1972) und der Ölkrise (1973) erlebte der Irak in den 1970er Jahren einen Wirtschaftsaufschwung, das nach Ausbruch des Ersten Golfkrieges 1980 ein Ende fand. Durch die beiden Golfkriege (1980 - 1988 und 1990/91) sowie des UN-Embargos (1991 - 2003) wurde die Wirtschaft fast lahmgelegt. Mit 120 Milliarden US-$ Schulden zählt der Irak zu den am höchsten verschuldeten Ländern der Welt.
Die Vereinten Nationen haben am 22. März 2003 die Sanktionen gegen den Irak aufgehoben. Die USA und Großbritannien behielten sich als Besatzungsmächte bis zur Einsetzung einer Regierung die finanzielle Verwaltung der irakischen Erdölförderung vor. Die geplante Privatisierung der bis dahin staatlichen Erdölindustrie wird wegen Zuschlag an amerikanische Konzerne von vielen Irakern kritisch gesehen.
Die EU hat am 5. März 2004 für das laufende Jahr 160 Millionen Euro Wiederaufbauhilfe zugesagt. Das Geld soll vor allem in das Bildungswesen, die Wasserversorgung und die medizinischen Einrichtungen investiert werden.
Landwirtschaft
Verglichen mit anderen Nahost-Staaten verfügt der Irak über reichlich Wasser; so ist auch die Landwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftszweig, in dem rund 40 Prozent aller irakischen Arbeitnehmer beschäftigt sind. Die wichtigsten Agrarerzeugnisse sind Datteln, daneben auch Obst und Gemüse (vorwiegend zur Selbstversorgung). Im Jahr 1975 stellte der Irak 55% der Datteln auf dem Weltmarkt, aufgrund der Massenabholzungen und Trockenlegungen während des Ersten Golfkrieges und der Zweiten Anfal-Kampagne 1991 ging dieser Anteil stark zurück, im Jahr 2005 waren es nur noch 0,3%.
Medien
Im Irak herrscht seit dem Sturz von Saddam Hussein eine große Vielfalt an Medien. Die neue irakische Verfassung garantiert die Pressefreiheit und macht die irakische Medienlandschaft zur freiesten in der arabischen Welt. Eine mit der europäischen Pressefreiheit vergleichbare ist es jedoch nicht, da trotzdem viele Themen tabu sind und nicht angesprochen werden dürfen, dies wird durch Selbstzensur geregelt. Generell ist zu sagen dass man im Irak zwischen zwei Arten von Medien unterscheiden muss: Den Parteienkontrollierten und den Unabhängigen. Jede größere Partei im Irak hat ihr Zentralorgan, nicht wenige unterhalten auch Fernsehsender. Die kurdischen Parteien unterhalten Zentralorgane sowohl in kurdischer als auch in arabischer Sprache.
Zeitungen
Die ersten irakischen Zeitungen erschienen zur Zeit der britischen Besetzung des Irak (die erste Zeitung erschien nach der Einnahme Basras durch die Briten im Dezember 1914). Die erste Irakische Verfassung von 1921 garantierte Pressefreiheit. Die irakische Presse galt bis 1958 als die freieste im ganzen Nahen Osten (die wichtigsten Tageszeitungen waren: Al-Mammlaka, Al-Watan und die Basra Times).
Nach dem Sturz der Monarchie wurden 1959 alle regierungskritischen Zeitungen geschlossen und die Vorzensur eingeführt. 1966 wurden private Zeitungen verboten. Die irakischen Kommunisten durften von 1973 bis 1979 eine eigene Tageszeitung betreiben; diese wurde aber nach der Machtübernahme Saddam Husseins ebenfalls verboten. Zwischen 1979 und 2003 befand sich die Presse vollständig in der Hand der Husseins. Udai Hussein, Saddams ältester Sohn, kontrollierte alle acht Tageszeitungen. Die drei größten des Landes waren Tamuz, Al-Thawra und Babil.
Heute sind die sechs wichtigsten Zeitungen:
- Al-Sabah - finanziert von Iraqi Media Network, gegründet von der Coalition Provisional Authority (CPA)
- Al-Zaman - Redaktionssitz ist London, Druckorte Bagdad und Basra
- Al-Mada - Bagdad
- Al-Mashriq - Bagdad
- Al-Dustur - Bagdad
- Iraq Today - englischsprachige Wochenzeitung
- Al-Mudschahed, Al Schahed, Thaura Islamiyya - Bagdad, Islamistisch
Und im kurdischen Teil:
- Peyame Kurd - Arbil, Zentralorgan der KDP
- Kurdistani Nuwe(NWE) - Sulaimaniyya, Zentralorgan der PUK
- Khak - PUK nahe
- Peshmerga - PUK nahe
- Rebazi Nuwe - PUK nahe
- Hawlati - Unabhängig
Hörfunk
Im Irak gibt es eine unüberschaubare Vielzahl von Radiosendern, viele davon lokal. Praktisch jede politische Vereinigung unterhält zumindest einen Lokalradiosender. Die wichtigen Radiosender sind:
- Republic of Iraq Radio - Nachfolger der Iraq Media Network-Radio Baghdad, gegründet von der CPA
- Radio Nahrain - Basra, finanziert von den Briten
- Voice of Iraq - Privatsender, Bagdad (Mittelwelle)
- Hot FM - Privatsender, Bagdad (UKW Musiksender)
- Radio Dijla - Privatsender, Bagdad (UKW Talk- und Musiksender)
Fernsehen
Das irakische Fernsehen begann 1956 zu senden. In den 1990er-Jahren gab es nur drei Fernsehsender: Iraq-TV, Al-Shabab TV (Eigentum von Udai Hussein) und Iraq Satellite TV. Satellitenschüsseln waren strengstens verboten, wer gegen dieses Gesetz verstieß, musste eine Geldstrafe von 1,5 Millionen irakischen Dinaren (ca. 1.500 €) bezahlen. Ab 2003 entstand eine Vielzahl von Fernsehsendern und auch Sender wie al-Dschasira und al-Arabiyya sind sehr beliebt. Einige der Sender sind:
- al-Iraqiyya - Bagdad, staatliches irakisches Fernsehen
- asch-Scharqiyya - Bagdad, Privat
- al-Hurra - Bagdad, US Koalitionssender
- Nahrin - Bagdad, Privat
- al-Heifa - Bagdad, Privat
- Kurdsat - Arbil,Sulaymaniyya, Fernsehesender der PUK
- Al-Anbar - Bagdad, Sender der SCIRI, wird auch von Moqtada al-Sadr unterstützt
- al-Baghdadiyya - Kairo, Privat
- Kurdistan TV - Arbil, Sender der KDP
- Zagros TV - Arbil, Sender der KDP-Geschichte]
- Med TV - Brüssel, PKK
- Mezopotamia - Arbil, PKK
- al Moktadia - Bagdad, Islamistisch
Internet
Seit dem Sturz des Regimes hat sich die Anzahl der Internetanschlüsse rasant erhöht, jede politische Partei hat ihre eigene Website. Momentan üben Internetveröffentlichungen aber noch keinen Einfluss auf die Masse aus, das Medium wird fast ausschließlich zur Kommunikation genutzt. Die Jugendlichen benutzen häufig die in den diversen Jugendzentren zur Verfügung gestellten PCs. In den Ballungszentren sind auch Breitbandanschlüsse sowie Drahtlosverbindungen verfügbar.
Kultur
Film „Turtles can fly“, deutsch: „Schildkröten können fliegen“ von Bahman Ghobadis. Erste internationale irakische Produktion seit 26 Jahren.
Sport
Fußball ist im Irak die beliebteste Sportart, die Erste Irakische Liga (دوري اندية الدرجة الممتازة) erfreut sich großer Beliebtheit. Die Liga wurde 1948 eingeführt, zwischen 1949 und 1962 aber eingestellt. 1962 wurde der Spielbetreib wieder aufgenommen, allerdings nahmen bis 1973 nur Mannschaften aus Bagdad teil, erst ab 1973 konnte Mannschaften aus dem ganzen Land teilnehmen. 1973-2000 wurde die Liga im Ligamodus ausgetragen, im Jahr 2000 kam es aber zu einer Modusveränderung. Die 36 Mannschaften werden nach ihrer geographsichen Lagen in Vier Gruppen (Nord, Zentral 1, Zentral 2 und Süd) à 9 Mannschaften eingeteilt. In dieser Ersten Gruppenphase tragen die Mannschaften Hin- und Rückspiele im Ligamodus aus, die drei Gruppenbesten qualifizieren sich für die Zweite Gruppenphase, die drei Gruppenletzten steigen ab. In der Zweiten Gruppenphase gibt es wiederrum Vier Gruppen à 3 Mannschaften, die jewailigen Gruppenersten qualfizieren sich für das Halbfinale. Die Sieger der Halbfinalspiele bestreiten das Finale. Aufgrund des Dritten Golfkriegs wurde die Liga zwischen 2002 und 2004 eingestellt.
Die Irakische Nationalmannschaft konnte mehrere regionale Titel gewinnen. Ihr größter Erfolg war die Qualfikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko. Ein weiterer Erfolg war der Vierte Platz bei den Olympischen Spielen 2004.
Nebenbei gibt sind auch andere Sportarten wie Gewichtheben, Kampfsport oder Schwimmen beliebt. 1960 in Rom holte der Gewichtheber Abdul Wahid Aziz Bronze im Leichtgewicht, was bis heute die einzige Irakische Olympiamedallie darstellt.
Literatur
- Christoph Reuter, Susanne Fischer: Café Bagdad. Der ungeheure Alltag im neuen Irak. Goldmann, München 2006, ISBN 3-442-15385-9
- Henner Fürtig: Kleine Geschichte des Irak. Von der Gründung 1921 bis zur Gegenwart. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49464-1
- Stephan Kloss: Mein Bagdad-Tagebuch. Als Kriegsreporter im Brennpunkt Irak. Fischer Taschenbuch, Frankfurt 2003, ISBN 3-596-16142-8
- Günter Kettermann: Atlas zur Geschichte des Islam. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2001, ISBN 3-534-14118-0
- Tariq Ali: Bush in Babylon: Die Re-Kolonisierung des Irak. Heyne, München 2005, ISBN 3-453-62002-X
Weblinks
Deutsch
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes
- Pressepiegel
- Der Irak nach dem Krieg – Geschichte des und aktuelle Ereignisse im Irak, zusammengestellt von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
- Die Sprachen des Irak (Microsoft Word-Format)
Andere Sprachen
- Datenblatt Irak – Überblick aus dem CIA World Factbook (englisch)
- Humanitäre Situation im Iraq – Informationen der World Health Organisation (englisch)
- Iraq Politics and Constitution (englisch, arabisch, kurdisch)
- Iraqi Crisis Report (englisch)
- The Iraq Foundation (englisch)
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