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Steyr-Puch Pinzgauer

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Steyr-Daimler-Puch
Bild
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Zweiachsiger Pinzgauer
Pinzgauer
Produktionszeitraum: seit 1971
Klasse: Geländewagen
Karosserieversionen: Kastenwagen, Pritschenwagen
Motoren: Ottomotoren:
2,5–2,7 Liter
(62–76 kW)
Dieselmotoren:
2,4–2,5 Liter
(85 kW)
Länge: 4528–5308 mm
Breite: 1800 mm
Höhe: 2160 mm
Radstand:
Leergewicht: 2050 kg
Prototyp des Pinzgauer im Johann Puch Museum-Graz
Bergrettungsfahrzeug der Ortsstelle Au (Vorarlberg)
Ein Pinzgauer Typ 718K P80
Sanitätsausführung

Der Pinzgauer ist ein österreichisches Militärfahrzeug. Er wurde als Nachfolger des Haflinger entwickelt und ist ein Geländewagen für schwerstes Gelände, der in Ausführungen mit zwei bzw. drei zuschaltbar/angetriebenen (sperrbaren) Achsen (4×4/6×6) angeboten wird.

Geschichte

Der Pinzgauer setzte sich gegen das Konkurrenzprodukt der ÖAF, den Husar, durch.

Im Gegensatz zum Haflinger, der den Motor im Heck hat, ist der Motor beim Pinzgauer oberhalb der Vorderachse angebracht. Seine Zentralrohrrahmenbauweise ermöglicht eine Vielzahl an Aufbauvarianten.

Wie auch der Haflinger wurde der Pinzgauer unter der maßgeblichen Leitung von Erich Ledwinka, dem Sohn des für die Tatra- und Steyr-Werke tätigen Hans Ledwinka, in Graz entwickelt.

Der Pinzgauer ist bei vielen militärischen Organisationen im Einsatz. Sowohl beim österreichischen Bundesheer als auch bei den Streitkräften des Vereinigten Königreichs, der Schweiz, Saudi-Arabiens, Jordaniens und vieler anderer.

Im Jahr 2000 wurde die Produktion nach über 30.000 gebauten Exemplaren verschiedenster Versionen nach Großbritannien verkauft und dort von der Firma Automotive Technik weitergeführt.

2002 wird die britische Automotive Technik von der Armor Holdings übernommen.

2006 kauft die Armor Holding auch den Hersteller der US-Army FMTV-Fahrzeuge, Stewart und Stevensson. Die FMTV haben als Basis den Steyr 12M18. 12M18 und Pinzgauer sind somit wieder in einem Unternehmen vereint.

Am 31. Juli 2007 wird die Armor Holding von British Aerospace übernommen und in BAe Systems AH Inc. umbenannt.

2008 wird die Fertigung und Entwicklung des Pinzgauers der British Aerospace-BAe Land Systems OMC, Benoni, Südafrika übergeben. BAe OMC, Südafrika fertigt somit den „alten“ Pinzgauer I und entwickelt und baut den neuen Pinzgauer II.

Dieser Pinzgauer wurde in der 6-x-6-Version mit einem Steyr Motors M16 TCI Sechszylinder-Turbodieselmotor mit 145 kW konzipiert. Es handelt sich um den M1-Monoblockmotor, der schon zu Steyr-Daimler-Puch-Zeiten mit der Fünfzylinder-Version (M15) im Pinzgauer getestet wurde.

BAe OMC (=Olifant Manufacturing Company) baut unter anderem Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und geländegängige Fahrzeuge.

In Großbritannien verbleibt nur ein Ersatzteillager mit ca. 25 Mitarbeitern.

Die Firma Ricardo Ltd. in England baut eine neue Karosserieversion des Pinzgauers.

Modellübersicht

Der Pinzgauer wurde in vielen verschiedenen Ausführungen produziert, und zwar in erster Linie für das Militär. Die erste Baureihe (710/712) wurde von 1971 bis 1985 ausschließlich mit einem luftgekühlten Vierzylinder-Reihenmotor gebaut (Puch-Eigenentwicklung: 2,5 l mit 62–66 kW, in der Zivilausführung 2,7 Liter, 76 kW mit K-Jetronic). 1985 wurde das Fahrzeug komplett überarbeitet (716/718) und auf Dieselmotoren umgestellt. Begonnen wurde mit einem flüssigkeitsgekühlten Turbodieselmotor (2,4-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel (VW LT) 85 kW mit LLK). Ab 2003 wurde dieser von einem 2,5-l-5-Zylinder (VW-Turbo-Diesel) ersetzt. Die Benzinmodelle sind mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet. Die Sechszylinder-Turbodiesel-Modelle (1985-2003) waren von Beginn an wahlweise mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe oder einem 4-Gang-Automatikgetriebe lieferbar.

Die Fünfzylinder-Turbodiesel-Modelle (ab 2003) wurden nur mit einem 4-Gang Automatikgetriebe ausgeliefert.

Benzinmodelle 710/712: Dimensionen (4×4/6×6):

  • Höhe: 2045 mm/2045 mm
  • Länge: 4170 mm/4950 mm
  • Breite: 1790 mm/1790 mm
  • zul. Gesamtgewicht: 3000 kg/3500-3900 kg
  • Steigfähigkeit: 100 %

Dieselmodelle 716/718: Dimensionen (4×4/6×6):

  • Höhe: 2160 mm/2160 mm
  • Länge: 4528 mm/5308 mm
  • Breite: 1800 mm/1800 mm
  • zul. Gesamtgewicht: 3850 kg/5000 kg
  • Steigfähigkeit: 80 %

4×4-Benzin-Versionen

  • 710 M - Planenverdeck
  • 710 K - Kastenwagen
  • 710 T - Pritsche
  • 710 AMB-Y - Ambulanzwagen
  • 710 AMB-S - Ambulanzwagen mit portablem Shelter

6×6-Benzin-Versionen

Typ 712M
  • 712 M - Planenverdeckung
  • 712 K - Kastenwagen
  • 712 FLA - Flakträger
  • 712 W - Werkstattwagen mit portablem Shelter
  • 712 DK - Metalldoppelkabine mit dahinterliegender Pritsche
  • 712 T - Pritsche
  • 712 AMB-S - Ambulanzwagen mit portablen Shelter
  • 712 FW - Feuerwehr
  • 712 REC - Bergungsfahrzeug

4×4-Diesel-Version

  • 716 M - Planenverdeck
  • 716 K - geschlossener Aufbau, fünftürig
  • 716 MK - geschlossener Aufbau, dreitürig
  • sowie weitere zahlreiche Varianten, da Auftragsproduktion nach Kundenwunsch

6×6 Diesel Version

  • 718 M - Planenverdeck
  • 718 K - geschlossener Aufbau, fünftürig
  • 718 MK - geschlossener Aufbau, dreitürig
  • sowie weitere zahlreiche Varianten, da Auftragsproduktion nach Kundenwunsch

Ähnliche Fahrzeuge bzw. Nachbauten