Zum Inhalt springen

Die Geburt einer Nation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Februar 2006 um 21:38 Uhr durch Xquenda (Diskussion | Beiträge) (Statisten und Kleinstrollen raus - Hauptdarsteller rein, andere Kleinigkeiten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Film
Titel Geburt einer Nation
Originaltitel The Birth of a Nation

Erstaufführungstitel: The Clansman

Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1915
Länge 187 Minuten
Stab
Regie D. W. Griffith
Drehbuch D. W. Griffith und Frank E. Woods nach einem Roman von Thomas F. Dixon Jr.
Produktion Griffith Feature Films, D. W. Griffith
Musik Joseph Carl Breil
Kamera G. W. Bitzer
Schnitt D. W. Griffith, Joseph Henabery, James Smith, Rose Smith, Raoul Walsh
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

Filmplakat von „The Birth of a Nation
Filmszene: Der Ku Klux Klan bedrängt einen Schwarzen

Geburt einer Nation (englischer Originaltitel: The Birth of a Nation) ist ein US-amerikanischer Stummfilm in zwölf Akten des Regisseurs David Wark Griffith. Der Film war der erfolgreichste Langfilm der frühen Stummfilmgeschichte und führte verschiedene neue Filmtechniken zusammen, so die Parallelmontage und Fahrszenen.

Handlung

Kurz nachdem die Brüder Phil und Ted Stoneman die befreundete Familie Cameron in South Carolina besuchten, bricht der amerikanische Bürgerkrieg aus. Die Familien befinden sich nun jeweils in feindlichen Armeen und erleben Siege und Niederlagen, während die Liebe der Hauptdarsteller auf eine harte Probe gestellt wird.

Eingebettet in die Geschichte ist sowohl die Ermordung Abraham Lincolns wie auch das Aufleben des Ku-Klux-Klan als „eigentlichem Retter“ der weißen Südstaaten-Zivilisation nach den Verwüstungen durch den Krieg.

Kritiken

The Birth of a Nation ist ein kontrovers diskutierter Stummfilm. Er entstand unter der Regie von D. W. Griffith und basiert auf dem Stück The Clansmen und dem Buch The Leopard's Spots, beide von Thomas Dixon.

Die Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkriegs und der Rekonstruktionsära berührten die ganze US-amerikanische Nation; 150 Millionen Zuseher verhalfen dem Film zu 10 Millionen Dollar Gewinn, trugen jedoch auch zu einem Revival des bereits 1870 vom damaligen „Großen Hexenmeister“ Nathan Bedford Forrest offiziell aufgelösten und fast schon in Vergessenheit geratenen Ku-Klux-Klan bei. Die Premiere war am 8. Februar 1915 in Los Angeles, damals unter dem Titel The Clansman, drei Monate später wurde der Film jedoch umbenannt und bekam, zur Weltpremiere in New York, seinen heutigen Titel.

Die durch den Film ausgelöste Kontroverse entzündete sich an seiner Darstellung des Amerikas nach dem Bürgerkriege, in denen der Ku Klux Klan glorifiziert wird, der vorgeblich Amerikas Süden von „carpetbaggers“ (ein Schmähwort für Nordstaatler, die nach dem Bürgerkrieg durch den Süden reisten und versuchten aus dem dort entstandenen Machtvakuum Profit zu schlagen) und „Mulatten“ (abwertende Bezeichnung für das Kind eines dunkel- und eines hellhäutigen Elternteiles) befreit, die im Film die Rolle des Bösen einnehmen. Der Film löste schon damals, bei seiner Veröffentlichung, vehemente Proteste aus.

Griffith jedenfalls wurde durch ihn zum wohlhabenden Mann; er selbst war überrascht von der oft harschen Kritik und es heißt, er habe daher versucht, mit seinem darauffolgenden Filmprojekt, dem Film Intoleranz (1916), die aufgeworfenen Fragen zu adressieren.

Vor allem wird Griffith vorgeworfen, er habe mit diesem Film den Ku Klux Klan wieder zum Leben erweckt, denn just nach dem Erfolg des Films ließ der ehemalige Wanderprediger der Methodisten William Joseph Simmons den Klan wiederauferstehen und hielt die erste Aufnahmezeremonie des 20. Jahrhunderts am Stone Mountain, östlich von Atlanta ab. Dieser (neue) Klan erfreute sich regen Zustroms, vor allem auch, weil die Greueltaten der Rekonstruktionszeit bereits vergessen waren und bloß das „Heroische“, jene Illusion, die in Griffiths Film gezeigt wurde, weiterlebte.

The Birth of a Nation ist der Stummfilm mit dem höchsten Umsatz in der Filmgeschichte, er hat 1915 mehr als 10 Millionen Dollar eingespielt. Er war seinerzeit der kommerziell erfolgreichste Film, bis dies 1937 von Walt Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge übertroffen wurde. Es wird ihm nachgesagt, er habe mit seinem Erfolg die Zukunft von längeren Filmen, also damals allen mit mehr als einer Stunde Spielzeit, gesichert.

Auszeichnungen

Commons: Geburt einer Nation – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien