Apollo-Programm
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Im Rahmen des US-amerikanischen Apollo-Projekts der NASA sollte ein Mensch auf dem Mond landen und unversehrt wieder auf die Erde zurückgebracht werden. Die bemannte Mondlandung wurde sowohl von den USA als auch der UdSSR angestrebt, allerdings nur von ersterer erreicht. Die Mondlandung bildete den Höhepunkt des Wettlaufs ins All.
Im Rahmen der Mission Apollo 11 landeten am 20. Juli 1969 um 22:17 Uhr (MEZ) die ersten beiden Menschen, Neil Armstrong und Edwin "Buzz" Aldrin auf dem Mond. Sechs Stunden später, also in den frühen Morgenstunden des 21. Juli betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Dabei sprach er den berühmt gewordenen Satz:
Zitat: That's one small step for [a] man, but [one] giant leap for mankind.
(deutsch: "Dies ist nur ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.")
Das 'one' vor 'giant leap' wurde in späteren Texten hinzugefügt, im Funkverkehr war dies nicht zu hören. Armstrong wurde später danach befragt, ob er es tatsächlich nicht gesagt habe. Er konnte sich aber nicht mehr daran erinnern. Daher bleibt es ungeklärt, ob es durch Störungen im Funkverkehr verloren gegangen war, oder ob Armstrong dies tatsächlich so gesagt hat.
Ein dritter Astronaut, Michael Collins, umkreiste im Mutterschiff den Erdtrabanten bis zur Rückkehr der Landeeinheit Eagle.
Im Rahmen des Apollo-Programms wurden insgesamt sechs Mondlandungen durchgeführt. Eugene Cernan war der letzte Mensch, der am 22. Dezember 1972 bislang seinen Fuß auf den Mondboden gestellt hat.
Wettlauf der Systeme
Durch den Start der Sputnik im Jahre 1957 und den ersten bemannten Raumflug von Juri Gagarin 1961 war die Sowjetunion zur führenden Raumfahrtnation aufgestiegen. Die US-Amerikaner suchten nach einem Gebiet der Raumfahrt, auf dem sie die Sowjetunion schlagen könnten. Die Mondlandung wurde dafür als geeignet angesehen.
Nur eineinhalb Monate nach dem Start von Juri Gagarin hielt John F. Kennedy vor dem amerikanischen Kongress seine berühmte Rede, in der er das Ziel vorgab, noch im gleichen Jahrzehnt einen Menschen zum Mond und wieder zurückbringen zu lassen. Mit den Worten „We choose to go to the moon in the decade and do the other things: not because they are easy, but because they are hard.“ („Wir haben uns entschieden innerhalb dieses Jahrzehnts zum Mond zu fliegen. Wir tun diese Dinge nicht, weil sie einfach sind, sondern weil sie schwer sind.“) fiel der Startschuss für das Apollo-Projekt.
Obwohl ursprünglich noch weitere Starts geplant waren, wurde das Apollo-Projekt nach der sechsten erfolgreichen Mondlandung von Apollo 17 beendet.
Für den bemannten Mondflug wurde die bis heute größte Rakete entwickelt. Sie erhielt den Namen Saturn V. Maßgeblichen Anteil an ihrer Entwicklung hatte der deutsch-amerikanische Raketenbauer Wernher von Braun, dessen Team die erste Stufe mit den gewaltigen Triebwerken entwickelte.
Als Vorbereitung auf die Mondlandung lief parallel zum Apollo-Projekt das Gemini-Projekt, mit dem Erfahrungen zu Rendezvous-Manövern im Weltall gesammelt werden sollten.
Am 27. Januar 1967 erlitt das Apollo-Projekt einen schweren Rückschlag. Bei Bodentests verbrannten die drei Astronauten Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee in ihrer Kapsel. Umfangreiche Änderungen an der Mondkapsel waren die Folge. Dem Test wurde nachträglich die Bezeichnung Apollo 1 verliehen.
Trotzdem konnte mit der erfolgreichen Mondlandung von Apollo 11 am 20. Juli 1969 das Ziel Kennedys termingerecht erreicht werden. Später waren fünf weitere Mondlandungen erfolgreich.
Die erfolgreiche Odyssee von Apollo 13
Als Routineflug gestartet, und von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, starteten mit der Mission Apollo 13 am 11. April 1970 James A. Lovell, John L. Swigert und Fred W. Haise. Erst als kurz nach dem Start ein Sauerstofftank explodierte und damit das Leben der drei Insassen des Raumschiffs stark gefährdet war, wurde die gesamte Weltöffentlichkeit auf die Mission aufmerksam. Die Astronauten mussten auf die Mondlandung verzichten und konnten sich dadurch retten, dass sie das Lunar Module als "Rettungsboot" zweckentfremdeten. Nach Absprengen des Servicemodules kurz vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wurde erst das gesamte Ausmaß der Havarie deutlich; man geht davon aus, dass der Sauerstofftank der Brennstoffzellen explodiert war. Trotz der gescheiterten Mondlandung wird Apollo 13 dennoch als Erfolg gewertet, weil es erstmals gelungen war, Astronauten aus einer katastrophalen Raumnotlage lebend zur Erde zurückzubringen. Nach für die Astronauten und die Bodenmannschaften sehr anstrengenden fünf Tagen gelang (nach einer Mondumrundung ohne Landung) am 17. April 1970 die Landung im Pazifik.
Typischer Apollo - Missionsverlauf
- Start in Cape Canaveral
- Zündung der 2. Stufe in der hohen Stratosphäre
- Zündung der 3. Stufe, Einschwenken in eine nahe Erdumlaufbahn, Abschalten der 3. Stufe
- Neuzündung, Ausdehnung des Orbits bis zum Mond (im Gegensatz zu einer häufigen Annahme keine Überschreitung der Fluchtgeschwindigkeit und Erdflucht - auch auf dem Mond befindet man sich immer noch in einem Erdorbit).
- Abwurf des Stufenadapters, Trennung des Mutterschiffes von der 3. Stufe, Ankoppeln und Herausziehen des Lunar Module (Mondlandefähre) aus seiner Parkbucht, Flug zum Mond
- Zündung des Triebwerkes des Service-Modules, Einschwenken in den Mondorbit
- Umstieg von 2 Astronauten in das Lunar Module, 1 Astronaut bleibt als Pilot im Mutterschiff zurück
- Abkoppeln des Lunar Moduls, Zündung des Landetriebwerks, Abstieg zur Mondoberfläche und Landung
- Durchführen diverser EVAs (Extravehicular Activity) durch die Astronauten
- Rückstart von der Mondoberfläche, Aufstieg in den Mondorbit. Die Landestufe bleibt zurück
- Ankoppeln an das Mutterschiff, Umstieg der Astronauten, Abwurf der LM-Oberstufe
- Zündung des Triebwerkes des Service-Modules, Verlassen des Mondorbits und Rückkehr zur Erde
- Abwurf des Service Modules, Ausrichten der Apollo-Kapsel für den Wiedereintritt
- Auslösen der Hauptfallschirme, Wasserung im Landegebiet
Apollo Missionen:
Weitere Infos
Wie bei fast allen Ereignissen von so großer Tragweite sind auch die Mondlandungen das Objekt zahlreicher Verschwörungstheorien. Von den meisten Anhängern dieser Therorien wird bezweifelt, dass es überhaupt zu einer Mondlandung in den Jahren 1969 bis 1972 gekommen ist. Vielfach wird in diesem Falle von einer Mondlandungslüge oder eine Mondlandungs-NASA-Verschwörung gesprochen.
Siehe auch: Raumfahrt, Geschichte der Raumfahrt, Katastrophen der Raumfahrt, Mercury-Programm, Gemini-Projekt, Luna-Programm
Weblinks
- Der berühmte Satz von Neil Armstrong im Original ist hier als wav-Datei (260 kb) zu hören
- NASA: The Apollo Program (engl.)
- NASA: Apollo-Programm (engl.)
- Apollo-Projekt.de (dt.)
- Apolloprojekt.de (dt.)
- Raumfahrer.net: Mondlandung (dt.)