Buenos Aires
Dieser Artikel befaßt sich mit der Stadt Buenos Aires. Für die gleichnamige Provinz siehe: Buenos Aires (Provinz)
Buenos Aires (frühere Schreibweise: Buenos Ayres; benannt nach der Schutzheiligen der Seefahrer Santa Maria del Buen Aire) bezeichnet zum einen die autonome Stadt Buenos Aires, welche gleichzeitig die Hauptstadt und das kommerzielle und industrielle Zentrum Argentiniens ist, zum anderen aber auch die Provinz Buenos Aires, die die argentinische Hauptstadt umgibt. Hauptstadt der Provinz Buenos Aires ist La Plata.
Lage
Die Stadt Buenos Aires liegt an der Mündung des Flusses Río de la Plata, an der Ostküste des südamerikanischen Kontinents auf 34°36' südlicher Breite und 58°26' westlicher Länge. Westlich der Stadt erstreckt sich die Pampa, das landwirtschaftlich fruchtbarste Gebiet von Argentinien.
Geschichte
Buenos Aires wurde im Jahre 1536 von Pedro de Mendoza mit dem Namen Puerto de Nuestra Señora Santa María del Buen Ayre gegründet, von Indianern zerstört und 1580 von Juan de Garay mit dem Namen Ciudad de la Santísima Trinidad y Puerto Santa María de los Buenos Aires wiedergegründet. Buenos Aires wurde 1776 zur Hauptstadt des Vizekönigreichs La Plata. Am 25. Mai 1810 vertrieben bewaffnete Bürger der Stadt Buenos Aires den Vizekönig.
Am 9. Juli 1816 erklärte der Kongress von Tucumán formell die Unabhängigkeit der "Vereinigten Provinzen des Río de la Plata". Nach der Unabhängigkeitserklärung entbrannte ein Streit zwischen den Unitariern, die einen von Buenos Aires aus geführten Zentralstaat wollten und den Föderalisten, die eine starke Unabhängigkeit der einzelnen Provinzen verfolgten. 1853 weigerte sich die Stadt und die Provinz Buenos Aires am konstitutionellen Kongress teilzunehmen und trennte sich von Argentinien. 1859 trat Buenos Aires dem 1853 gegründeten Argentinischen Bund (Federación Argentina) bei.

1869 betrug die Bevölkerung von Buenos Aires knapp 180.000 Menschen*. 1882 wurde die Stadt Buenos Aires von der gleichlautenden Provinz abgetrennt und gleichzeitig zur Hauptstadt Argentiniens erklärt. 1890 war Buenos Aires die größte und wichtigste Stadt in Lateinamerika mit einer Bevölkerung von ca. 661.000 Einwohnern*. 1913 wurde die erste U-Bahn-Strecke eröffnet. Bedingt duch die starke Einwanderungswelle aus Europa zählt die Stadt 1914 schon ca. 1,6 Millionen Einwohner*. 2001 beträgt die Einwohnerzahl der Autonomen Stadt Buenos Aires knapp 2,8 Millionen Einwohner. (*: Zahlen nur für die Stadtgemeinde Buenos Aires ohne Vororte)
Bevölkerung
Die Stadt und die sie umgebenden Vororte haben zusammen etwa 12 Millionen Einwohner. Damit ist "Gran Buenos Aires" die größte Stadt in Argentinien und die zweitgrößte in ganz Südamerika. Die Bevölkerung ist überwiegend spanischen und italienischen Ursprungs, daneben existieren aber auch Nachkommen von Einwanderern aus vielen Ländern Europas und des vorderen Orients (Turcos - "Türken" genannt). Der Anteil der Nachkommen nicht-spanischer Einwanderer ist in Buenos Aires wesentlich höher als im restlichen Argentinien.
Die Bevölkerung von Buenos Aires (Porteños respektive Porteñas genannt, sofern in Buenos Aires geboren) spricht heute fast ausschließlich Spanisch und die Mehrheit der Einwohner ist römisch-katholisch.
Partnerstädte
Seit dem 19. Mai 1994 ist Buenos Aires Partnerstadt von Berlin.
Weitere Partnerstädte von Buenos Aires sind: Tel Aviv (1958), Sevilla (1974), Cádiz (1975), Madrid (1975), Montevideo (1975), Miami (1978), Oviedo (1982), Lima (1983), Bogotá (1986), Brasilia (1986), Guadix (1987), Region Kalabrien (1987), Damaskus (1989), Belgrad (1990), Moskau (1990), Neapel (1990), Osaka (1990), Rotterdam (1990), Toulouse (1990), Genf (1991), Peking (1991), Santo Domingo (1991), Athen (1992), Bilbao (1992), Kairo (1992), Prag (1992), Santiago de Chile (1992), Seoul (1992), Vigo (1992), Warschau (1992), Kiew (1993), Rio de Janeiro (1996), Xunta de Galicia (1998)