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Weliki Nowgorod

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Wappen Karte
Basisdaten
Staat: Russland
Föderationskreis: Nordwestrussland
Föderationssubjekt: Oblast Nowgorod
Gemeindeart:
Fläche: ??? km²
Einwohner: 213.800 (2004)
Bevölkerungsdichte:
Höhe: ??? Meter ü. NN
Postleitzahlen:
Telefonvorwahl: +7 (81 62)
Geografische Lage:
Kfz-Kennzeichen:
Stadtgliederung:
Adresse
der Stadtverwaltung:
Offizielle Website:
E-Mail-Adresse:
Politik
Oberbürgermeister:
Liste der Städte in Russland
Nowgoroder Kreml
Datei:Detinets.jpg
Sophienkathdrale im Nowgoroder Kreml: das zweitälteste erhaltene Gebäude einer russisch-orthodoxen Kirche
Monument zum tausendjährigen bestehen Russlands (1862)


Weliki Nowgorod (russisch Великий Новгород) oder auch Nowgorod Weliki ('Groß-Nowgorod'), kurz Nowgorod (von Nowy Gorod, bedeutet 'Neue Stadt'), früher auch dt. Navgard/Naugard und normannisch Holmgard, liegt in Russland zwischen Moskau und Sankt Petersburg (etwa 190 km entfernt) am Wolchow unterhalb des Ilmensees. Die Stadt hat 213.800 Einwohner (Stand: 2004).

Hinweis: Weliki Nowgorod ist nicht mit Nischni Nowgorod oder Nowhorod-Siwerskyj zu verwechseln.

Geschichte

Nowgorod ist eine der ältesten Städte Russlands (859 gegründet) und war bereits im mittelalterlichen Reich der Kiewer Rus eine Großstadt mit mehreren zehntausend Einwohnern. Nowgorod war im Hochmittelalter neben Konstantinopel die einzige Stadt in Europa, in der nicht nur der Adel und der Klerus, sondern auch das einfache Volk lesen und schreiben konnten, was heute unter anderem die über 1000 bei archäologischen Ausgrabungen gefundenen, auf Birkenrinde geschriebenen Briefe (so genannte Birkenrindenurkunden) bezeugen, die uns vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt berichten. In Nowgorod blühte Handel und Kultur, hier wirkten berühmte Ikonenmaler wie Theophanes der Grieche und Andrei Rubljow. Von den Verwüstungen der Mongolenüberfälle verschont, war Nowgorod zeitweise (v.a. unter Alexander Newski) das Zentrum des Russischen Reiches und der Sitz des Großfürsten. In dieser Zeit erfüllte Novgorod, das große Territorien im Norden Russlands kontrollierte, die Funktion eines Schutzschildes für das übrige Land. So wurden im Jahr 1240 die vordringenden Schweden und 1242 der Deutsche Orden abgewehrt.

Im Spätmittelalter war Nowgorod eine von der Kaufmannsschicht geprägte und von einem Wetsche regierte frühdemokratische Stadtrepublik mit guten Kontakten zur Hanse, die dort im Peterhof ein Kontor unterhielt. Wichtige Exportwaren waren Felle, Holz, Honig und Wachs, Met und Bier. Lange Zeit befand sich Nowgorod in einem Dualismus mit dem aufsteigenden Moskau, wobei Nowgorod die freiheitlichere Gesellschaftsordnung repräsentierte. Im 15. Jahrhundert endete diese Rivalität jedoch mit dem Sieg Moskaus und hundert Jahre später wurde die Stadt durch die Truppen Iwans des Schrecklichen noch einmal brutal auf Linie gebracht. Während der Zeit der Wirren wurde Nowgorod von den Schweden besetzt und zerstört. Die Stadt erlebte danach einen kurzzeitigen Aufschwung, doch nach der Gründung von St. Petersburg im Jahr 1703 sank ihre wirtschaftliche und strategische Bedeutung als Russlands Vorposten im Nordwesten.

Sehenswürdigkeiten

Weliki Nowgorod ist umgeben von weitläufigen Moor- und Waldgebieten, in denen insbesondere Torf abgebaut wird. Sehenswert sind vor allem der eigene Kreml aus dem 11. Jahrhundert und zahlreiche Kirchen, darunter die Sophienkathedrale. Der Jaroslawl-Hof mit vielen schönen Bauten, mehrere Klöster und darunter ganz besonders das Juriew-Kloster von 1030 und das Antonius-Kloster sowie ein Freilichtmuseum für Holzarchitektur. Die gesamte Altstadt mit Kirchen und Kreml gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.

In der Stadt vorhandene weiterführende Bildungseinrichtungen

  • Abteilung der Nordöstlichen Akademie für Staatsdienst Nowgorod
  • Abteilung Nowgorod für Fernausbildung der Akademie St. Petersburg des Innenministeriums Russlands
  • Staatliche Jaroslaw-Mudryj-Universität Nowgorod
  • Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Nowgorod

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • „Nowgorod“ von Norbert Angermann und Klaus Friedland, ISBN 3412137014 (Anm.: wissenschaftliche Literatur über die mittelalterliche Handelsmetropole Nowgorod)

Städtepartnerschaften

  • Die Stadt ist außerdem Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse.

Siehe auch

Nestorchronik, Rjurikowo Gorodischtsche

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