Fachpflegekraft für Intensivpflege und Anästhesie
Anästhesiepfleger/innen sind Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, die in der Anästhesie arbeiten.
Ausbildung
Um als Pfleger/in in der Anästhesie arbeiten zu können, benötigt man eine abgeschlossene Ausbildung zum/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in. Nach entsprechender Erfahrung (mindestens 1 Jahr, davon 6 Monate auf der Intensivstation oder in der Anästhesie) die Möglichkeit, eine 2jährige, berufsbegleitende Weiterbildung zur/zum FachkrankenpflegerIn für Intensivpflege Anästhesie zu absolvieren.
Aufgaben
In einem OP-Saal arbeiten je ein Anästhesist (Narkosearzt) und ein/e Anästhesiepfleger/in als Team zusammen. Dabei besteht die Arbeit der Pflegekraft in der Vorbereitung und Assitenz. Dies beinhaltet die Vorbereitung und regelmäßige Überprüfung der Narkosegeräte, der Überwachungsmonitore und anderer Überwachungsgeräte, Vorbereitung der Narkosemittel und weiterer benötigter Medikamente.
Vor der Narkoseeinleitung werden die Patienten von der Pflegekraft an die Überwachungsgeräte angeschlossen, evtl. wird ein venöser Zugang für Infusionen gelegt. Die Narkoseeinleitung selbst, die Aufrechterhaltung und die Ausleitung sind ärztliche Aufgaben, bei der die Pflegekraft assistiert.
Eine weitere Aufgabe ist die Lagerung auf dem Operationstisch für die grundsätzlich der Arzt verantwortlich ist (während der Narkoseeinleitung der Anästhesist, ab OP-Beginn der Operateur), die üblicherweise jedoch an das entsprechende Pflegepersonal delegiert wird.
Des weiteren ist der Anästhesiepfleger neben dem Anästhesisten verantwortlich für die Übergabe des Patienten an den Aufwachraum (welcher entweder ebenfalls vom Anästhesie- oder vom Intesivpflegepersonal besetzt ist) und die Nachbereitung des Anästhesiearbeitsplatzes.
Im Aufwachraum werden die Patienten je nach Art der Operation noch bis zu mehrere Stunden mit Hilfe des Überwachungsmonitors engmaschig überwacht.
Weitere Tätigkeiten des Anästhesiepflegers sind die Übernahme und Betreuung schwerstverletzter Patienten im Schockraum.
Zukunftsaussichten
Seit kuzem gibt es in Halle/Saale und Frankfurt/Main Pilotprojekte Anästhesietechnische Assistenten (ATA) auszubilden, die jedoch nicht dem Pflegeberuf zugerechnet werden.
Im HELIOS-Kliniken Konzern existiert seit 2004 eine interne, einjährige Weiterbildung für AnästhesiepflegerInnen zum Medizinischen Assistent für Anästhesie (MAFA).
Beide Ansätze sind umstritten, da sie das Konzept der Parallelnarkose beinhalten, d.h. für jeden Patienten ist ein ATA/MAFA zuständig. Der Anästhesist kommt aber nur zur Narkoseeinleitung, Ausleitung und bei Problemen hinzu, so dass er mehrere Narkosen gleichzeitig betreuen kann. Diese im europäischen Ausland übliche Praxis wird von den Berufsverbänden der Anästhesisten DGAI (Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin eV) und BDA (Berufsverband Deutscher Anästhesisten eV) in der Münsteraner Erklärung zur Parallelnarkose aus rechtlichen und qualitativen Gründen klar abgelehnt.
Siehe auch