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TREC ist eine Initiative des Club of Rome und des Hamburger Klimaschutz Fonds.

Datei:Trec-net.jpg
TREC HVCD Netzwerk

Die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC) ist eine internationale Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern, Politikern und Experten auf den Gebieten der erneuerbaren Energien und Bauvorhaben. Die Mitglieder kommen aus: Ägypten, Algerien, Barain, Deutschland, Holland, Jordanien, Libanon, Lybien, Marokko, Oman, Österreich und Spanien.


Hauptziel von TREC

In wenigen Jahrzehnten wird die Menschheit alle entbehrlichen Rohstoffe, die zur Deckung des weltweit wachsenden Energiebedarfs beitragen können, in Kraftwerken verbrannt haben. Eine Reduzierung des Energieverbrauchs ist nicht abzusehen und würde diese Entwicklung nur herauszögern.

In Europa wächst die Erkenntnis, dass nur die Umstellung auf regenerative Energien eine langfristige Lösung für das unvermeidliche Energie- und Umweltproblem sein kann. Doch auf dem europäischen Kontinent findet sich nicht genügend Potential für Wind-, Wasser-, Geothermal- und Solarkraft, um den eigenen Energiebedarf auch nur annähernd zu decken.

Um die Energieversorgung Europas mit erneuerbaren Energien sicherzustellen schlägt TREC vor, in Nord-Afrika und im Nahen Osten durch Solarkraftwerke Strom zu erzeugen und diesen mittels HVDC-Hochspannungs-Gleichstromleitungen nach Europa zu leiten. In Ländern wie beispielsweise Algerien, Ägypten oder Jordanien, die z. T. bereits reges Interesse an einer solchen Kooperation zeigen, können Solarthermische Kraftwerke, also durch Sonneneinstrahlung angetriebene Dampfkraftwerke (z. B. Parabolrinnenkraftwerke) optimal arbeiten und neben der Stromerzeugung auch Meereswasser für die regionale Bevölkerung entsalzen.


Die Vorteile einer Umsetzung der TREC-Pläne

  • Sauberer Strom und Trinkwasser für EU-MENA, also EUropa, Nord-Afrika und den Nahen Osten (the Middle East).
  • Durch die Lernkurve und durch sinkende Stückpreise bei der Massenproduktion von Parabolrinnenkraftwerken und HVDC-Leitungen, kann innerhalb von wenigen Jahren günstigerer Strom als mit herkömmlichen Ölkraftwerken erzeugt werden (die aufgrund der unvermeidlich steigenden Ölpreise immer teurer werden).
  • Mit dem günstigen und sauberen Strom kann in absehbarer Zeit genügend Wasserstoff erzeugt werden, um eine Umstellung aller europäischen Kraftfahrzeuge auf die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie zu ermöglichen. Eine frühzeitige Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf Wasserstoff erzeugt eine entsprechende Nachfrage bei Tankstellenbetreibern, um die Schaffung eines dichten Wasserstoff-Tankstellennetzes auszulösen, das auch normalen Bürgern eine Umstellung ermöglicht.
  • Stabile Steuereinnahmen für die Sozialsysteme der kooperierenden Staaten: Europa finanziert und besteuert die interkontinentalen HVDC-Leitungen und die Partner-Staaten erhalten "Pachtgebühren" für das genutzte Land in Form von Strom und entsalztem Meereswasser sowie Steuereinnahmen von den Kraftwerksbetreibern.
  • Sichere Profite für die Investoren der Solarthermischen Kraftwerke und ein gewaltiges Auftragsvolumen für die beim Aufbau der Kraftwerke und der HVDC-Leitungen beteiligten Unternehmen sowie tausende von Arbeitsplätzen in der Industrie.
  • Eine Kooperation zwischen Christen und Muslimen, die dem Wunsch der Leitfiguren beider Religionen nach einer besseren und friedlicheren Welt entspricht.


Die Hauptaufgabe der TREC-Arbeitsgruppe

Da der Aufbau von Solarthermischen Kraftwerken und von interkontinentalen HVDC-Leitungen nur dann rentabel ist, wenn in großem Umfang Energie gewonnen und transportiert wird, ist ein gemeinsamer europäischer Entschluss zur kontinuierlichen strukturellen Umstellung der Energieversorgung nötig. TREC hat es sich zur Aufgabe gesetzt, diesen Entschluss herbeizuführen, bevor er Jahrzehnte später durch ein Schwinden der verbrennbaren Rohstoffe unvermeidbar wird. Durch eine baldige Umsetzung der Pläne von TREC sollen folgende Ziele erreicht werden:

  • Eine Vermeidung von menschlichen und finanziellen Verlusten durch Umweltkatastrophen, die durch die weitere Verbrennung von Rohstoffen zur Energiegewinnung ausgelöst werden.
  • Eine Verhinderung des weiteren Ausbaus von Atomkraftwerken als Alternative zur Solarenergie.
  • Eine Vermeidung von weiteren Kriegen um Rohstoffe.
  • Je früher die Pläne von TREC umgesetzt werden, desto schneller können Armut und Hungersnöte in Nord-Afrika besiegt werden und eine gesunde Wirtschaft entstehen, die eine weitere finanzielle Unterstützung überflüssig macht.


Kritik an den TREC-Plänen

Problematisch könnte die Anfälligkeit der interkontinentalen HVDC-Leitungen durch Anschläge oder im Kriegsfall sein. Da jedoch nicht nur eine Leitung gelegt, sondern zwei bis vier Leitungsstränge (über Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei) gezogen werden sollen und da in den ersten Jahrzehnten nur ein Teil des Energiebedarfs durch TREC gedeckt werden kann, relativiert sich diese Gefahr wieder. Anschläge oder Raketenangriffe auf europäische Atomkraftwerke stellen eine weitaus bedenklichere Gefahr dar, als ein temporärer Energieabfall durch eine gekappte Leitung.


Verwandte Projekte und Studien

Wissenschaftler des Hamburger Klimaschutz Fonds erstellten bereits im Jahre 1998 eine Studie namens Synthesis. Wesentliche Grundzüge daraus wurden von TREC aufgenommen.


Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erstellte im Jahre 2005 für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) eine Studie mit der Bezeichnung MED-CSP (Concentrating Solar Power for the Mediterranean Region). Die Ergebnisse der MED-CSP Studie werden vom DLR wie folgt zusammengefasst:

  • Ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit im Energiesektor kann nur mit erneuerbaren Energien erreicht werden. Die derzeitig vorhandenen Strukturen und Maßnahmen sind nicht ausreichend, um dieses Ziel zu erreichen.
  • Ein ausgewogener Mix erneuerbarer Energietechnologien kann konventionelle Stromerzeugung im Grund-, Mittel- und Spitzenlastbereich ersetzen. Damit können neue Geschäftschancen eröffnet und die globale Verfügbarkeit fossiler Energieträger umweltkompatibel auch für kommende Generationen gesichert werden.
  • In der EU-MENA Region sind erneuerbare Energiequellen im Überfluss vorhanden und können dem wachsenden Energiebedarf dieser Länder standhalten. Die Ressourcen sind so groß, dass langfristig auch ein Export erneuerbarer Energie nach Mitteleuropa in Frage kommt.
  • Erneuerbare Energien sind die kostengünstigste Option, um eine nachhaltige Versorgungssicherheit für Strom und Wasser in der EU-MENA Region zu erreichen.
  • Erneuerbare Energien sind der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung und Wohlstand in MENA, weil sie die ökologischen und ökonomischen Vorraussetzungen dafür in Einklang bringen.
  • Erneuerbare Energien und rationelle Energienutzung sind die Säulen einer nachhaltigen Energieversorgung. Sie brauchen zeitlich begrenzte staatliche Anschubinvestitionen, aber keine langfristigen Subventionen wie fossile und nukleare Energien.
  • Angemessene Instrumente zur beschleunigten Markteinführung erneuerbarer Energien müssen unverzüglich in den EU-MENA Ländern etabliert werden.


Wie kann man das TREC-Netzwerk unterstützen

  • Diesen Wikipedia-Eintrag in andere europäische Wikipedia-Portale eintragen, übersetzen und verlinken.
  • In Foren das Thema TREC ansprechen und auf http://de.wikipedia.org/wiki/TREC verweisen.
  • Freunde und Bekannte auf TREC hinweisen bzw. folgenden Wikipedia-Link in die eigene E-Mail-Signatur einbauen:
    TREC - Solarenergie aus der Wüste - http://de.wikipedia.org/wiki/TREC