Calytrix
Calytrix | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Calytrix | ||||||||||||
Labill. |
Calytrix ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Alle etwa 79 Arten kommen ursprünglich nur in Australien vor[1], dort werden einige Arten „Starflowers“[2] oder „Fringe-myrtles“[3] genannt.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Calytrix-Arten wachsen als immergrüne Sträucher[1], die Wuchshöhen von 0,1 bis 3 Meter erreichen. Sie enthalten ätherische Öle.[2] Die oberirdischen Pflanzenteile sind behaart oder kahl. Die Knospen können Knospenschuppen besitzen.[3]
Die meist wechselständig, seltener gegenständig oder wirtelig (siehe auch Artepitheton Calytrix verticillata[2]) an den Zweigen angeordneten Laubblätter[1] sind gestielt oder sitzend[2]. Die krautigen oder ledrigen, einfachen, winzigen bis relativ kleinen Blattspreiten sind drüsig punktiert und duften aromatisch.[2] Wenn Nebenblätter vorhanden sind, dann sind sie sehr klein.[1]
Blütenstände, Blüten und Bestäubung
Die reduzierten Blütenstände enthalten nur eine Blüte auf einem Blütenstandsschaft in den Blattachseln. Jede Blüte steht über einem Paar haltbaren oder schnell vergänglichen Deckblättern, die untereinander verwachsen sein können.[1][2]
Die relativ kleinen bis mittelgroßen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle.[2] Der freie Blütenbecher (Hypanthium) ist röhrenförmig und meist lang, er kann mit dem Griffel verwachsen sein[3]. Die fünf haltbaren, freien oder verwachsenen Kelchblätter sind ausgebreitet und am oberen Ende ausgerandet[3] oder meist lang spitzzulaufend oder begrannt. Bei Calytrix ecalycata (siehe auch Artepitheton) sind keine Kelchblätter vorhanden.[2] Die meist fünf freien, kurz genagelten Kronblätter sind ganzrandig, elliptisch, eiförmig oder länglich. Die Kronblätter umhüllen meist den unteren Bereich des Stempels.[1] Bei Calytrix ecalycata sind nur vier Kronblätter vorhanden.[2] Die Farben der Blütenkronblätter sind weiß bis gelb, rosa- bis purpurfarben. Die Staubblätter sind in der Knospe meist gerade oder selten jeweils wenige nach innen gekrümmt. Die meist vielen (6 bis 150[2]) gleichen Staubblätter sind in einem oder mehreren[3] Kreisen angeordnet und entwickeln sich zentripetal.[2] Die fadenförmigen Staubfäden sind am Rand des Blütenbechers inseriert, untereinander frei und nicht mit den Kronblättern verwachsen.[2] Die gleich aussehenden Staubbeutel öffnen sich mit longitudinalen Schlitzen[3] und überragen die Kronblätter. Es ist ein Diskus vorhanden.[2] Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen.[2] In mehr oder weniger basaler Plazentation sind meist zwei anatrope Samenanlagen angeordnet.[1][2] Nur bei Calytrix praecipua sind drei oder vier Samenanlagen und eine Spur eines Septums vorhanden[2]. Der haltbare, schlanke[3] Griffel endet in einer meist kleinen Narbe.[1]
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie) oder Vögel (Ornithophilie).[2]
Früchte und Samen
Die trockenen Schließfrüchte sind einsamige Nussfrüchte. Der Blütenbecher und der dann dunkelrote bis purpurfarbene Blütenkelch umhüllen die Früchte.[1] Die Samen besitzen eine häutige Samenschale (Testa) und enthalten einen geraden, mehr oder weniger schmal verkehrt-eiförmigen Embryo mit zwei kurzen Keimblättern (Kotyledonen), die am oberen Ende des verdickten Hypocotyls planokonvex sind; es ist kein Endosperm vorhanden.[3][2]
Chromosomenzahl
Die Chromosomengrundzahl beträgt n=11[2]. Bei vielen Arten liegt Diploidie und bei manchen Tetraploidie vor, also 2n=22 oder 44.[4]
Verbreitung und Gefährdung
Die Gattung Calytrix ist mit etwa 79 Arten in Australien weitverbreitet; Arten kommen in allen Bundesstaaten, einschließlich Tasmanien vor.[1][2]
Als „Endangered“ = „stark gefährdet“ bewertet wird Swamp Starflower (Calytrix breviseta subsp. breviseta) und als „Vulnerable“ = „gefährdet“ eingestuft wird Calytrix gurulmundensis.[5]
Systematik
Die Gattung Calytrix wurde 1806 durch Jacques Julien Houtou de Labillardière in Novae Hollandiae Plantarum Specimen, Volume 2, S. 8, Tafel 146 aufgestellt.[6] Typusart ist Calytrix tetragona.[7] Der Gattungsname Calytrix leitet sich von den griechischen Wörtern kalyx für Kelch und thrix für Haar ab, dies bezieht sich auf die lang spitzzulaufenden Kelchblattenden der ersten bekannten Art Calytrix tetragona[3][2]. Die letzte Revision der Gattung Calytrix erfolgte 1987 durch Lyn A. Craven in A taxonomic revision of Calytrix Labill. (Myrtaceae), In: Brunonia, Volume 10, S. 1-138.
Synonyme für Calytrix Labill. sind: Calycothrix Meisn., Calythrix Labill. orth. var., Calythropsis C.A.Gardner, Lhotskya Schauer, Trichocalyx Schauer.[8][7]
Die Gattung Calytrix gehört zur Tribus Chamelaucieae in der Unterfamilie Myrtoideae innerhalb der Familie der Myrtaceae.[8]



Es gibt etwa 79 Calytrix-Arten:[9]
- Calytrix achaeta (F.Muell.) Benth.
- Calytrix acutifolia (Lindl.) Craven
- Calytrix alpestris (Lindl.) Court
- Calytrix amethystina Craven
- Calytrix angulata Lindl.
- Calytrix arborescens (F.Muell.) Benth.
- Calytrix asperula (Schauer) Benth.
- Calytrix aurea Lindl.
- Calytrix birdii (F.Muell.) B.D.Jacks.
- Calytrix brachychaeta (F.Muell.) Benth.
- Calytrix brevifolia (Meisn.) Benth.
- Calytrix breviseta Lindl.
- Calytrix brownii (Schauer) Craven
- Calytrix carinata Craven
- Calytrix chrysantha Craven
- Calytrix creswellii (F.Muell.) B.D.Jacks.
- Calytrix decandra DC.
- Calytrix decussata Craven
- Calytrix depressa (Turcz.) Benth.
- Calytrix desolata S.Moore
- Calytrix divergens Craven
- Calytrix drummondii (Meisn.) Craven
- Calytrix duplistipulata Craven
- Calytrix ecalycata Craven
- Calytrix eneabbensis Craven
- Calytrix erosipetala Craven
- Calytrix exstipulata DC.
- Calytrix faucicola Craven
- Calytrix flavescens A.Cunn.
- Calytrix formosa Craven
- Calytrix fraseri A.Cunn.
- Calytrix glaberrima (F.Muell.) Craven
- Calytrix glutinosa Lindl.
- Calytrix gomphrenoides M.D.Barrett & Craven
- Calytrix gracilis Benth.
- Calytrix gurulmundensis Craven: Sie kommt nur südöstlichen Queensland vor und ist von Gurulmundi, Guluguba und Barakula nordwestlich von Toowoomba bekannt. Sie wird als „Vulnerable“ = „gefährdet“ eingestuft.[5]
- Calytrix gypsophila Craven
- Calytrix habrantha Craven
- Calytrix harvestiana (F.Muell.) Craven
- Calytrix inopinata Craven
- Calytrix involucrata J.M.Black
- Calytrix islensis Craven
- Calytrix leptophylla Benth.
- Calytrix leschenaultii (Schauer) Benth.
- Calytrix longiflora (F.Muell.) Benth.
- Calytrix megaphylla (F.Muell.) Benth.
- Calytrix merrelliana (F.Muell. & Tate) Craven
- Calytrix micrairoides Craven
- Calytrix microcoma Craven
- Calytrix mimiana Craven
- Calytrix nematoclada Craven
- Calytrix oldfieldii Benth.
- Calytrix oncophylla Craven
- Calytrix parvivallis Craven
- Calytrix paucicostata Craven
- Calytrix pimeleoides C.A.Gardner ex Keighery
- Calytrix platycheiridia Craven
- Calytrix plumulosa (F.Muell.) B.D.Jacks.
- Calytrix praecipua Craven
- Calytrix pulchella (Turcz.) B.D.Jacks.
- Calytrix purpurea (F.Muell.) Craven
- Calytrix rupestris Craven
- Calytrix sapphirina Lindl.
- Calytrix similis Craven
- Calytrix simplex Lindl.
- Calytrix smeatoniana (F.Muell.) Craven
- Calytrix strigosa A.Cunn.
- Calytrix superba C.A.Gardner & A.S.George
- Calytrix surdiviperana Craven
- Calytrix sylvana Craven
- Calytrix tenuiramea (Turcz.) Benth.
- Calytrix tetragona Labill. (Syn.: Calytrix glabra R.Br., Calytrix scabra DC., Calytrix ericoides A.Cunn., Calytrix brunioides A.Cunn., Calytrix pubescens G.Don, Calytrix sullivanii (F.Muell.) B.D.Jacks.)
- Calytrix truncatifolia Craven
- Calytrix uncinata Craven
- Calytrix variabilis Lindl.
- Calytrix verruculosa Craven
- Calytrix verticillata Craven
- Calytrix violacea (Lindl.) Craven
- Calytrix warburtonensis Craven
Nutzung
Calytrix tetragona wird wegen ihrer attraktiven Blüten und Früchte als Zierpflanze verwendet.[10]
Quellen
- Lyn A. Craven: A taxonomic revision of Calytrix Labill. (Myrtaceae), In: Brunonia, Volume 10, 1987, S. 1-138. doi:10.1071/BRU9870001
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j Peter G. Wilson: Eintrag in der New South Wales Flora Online. letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Eintrag in der Western Australian Flora, letzte Änderung 2008. letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ a b c d e f g h i Lyn A. Craven: Eintrag in der Electronic Flora of South Australia genus Fact Sheet. letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ IPCN Chromosome Reports. letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ a b EPBC Act List of Threatened Flora. letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ Eintrag bei Tropicos. letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ a b Eintrag bei Australian Plant Name Index = APNI. letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ a b Calytrix im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ Gattungsnamen in Suchmaske bei World Checklist of Selected Plant Families von Kew eingeben. (letzte Änderungen nach R. Govaerts, N. Sobral, P. Ashton, F. Barrie, B. K. Holst, L. L. Landrum, K. Matsumoto, F. Fernanda Mazine, E. Nic Lughadha, C. Proença & al.: World Checklist of Myrtaceae, Kew Publishing, Royal Botanic Gardens, Kew, 2008, S. 1-455.) letzter Zugriff am 15. Januar 2013
- ↑ Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5 (darin Seite 175).
Weblinks
- Rodger Elliot: Shrubby Myrtles bei Australian Plants Online. letzter Zugriff am 15. Januar 2013