Rifferswil
| Rifferswil | |
|---|---|
| Staat: | |
| Kanton: | |
| Bezirk: | Affoltern |
| BFS-Nr.: | 0012 |
| Postleitzahl: | 8911 |
| Koordinaten: | 680032 / 232958 |
| Höhe: | 579 m ü. M. |
| Höhenbereich: | 518–677 m ü. M.[1] |
| Fläche: | 6,51 km²[2] |
| Einwohner: | 1180 (31. Dezember 2024)[3] |
| Einwohnerdichte: | 130 Einw. pro km² |
| Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
11,8 % (31. Dezember 2024)[4] |
| Website: | www.rifferswil.ch |
Unter-Rifferswil, Juni 2007
| |
| Lage der Gemeinde | |
Rifferswil ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern des Kantons Zürich in der Schweiz.
Wappen
| Blasonierung: «In Gold ein roter Balken, begleitet von drei schwarzen Sternen (2, 1).» | |
Geographie
Die Gemeinde Rifferswil liegt in der sanfthügligen Drumlinlandschaft des oberen Jonentals im Knonauer Amt. Von der Gemeindefläche sind 66,5 % landwirtschaftliche Nutzflächen, 22,5 % Wald, 4,9 % Siedlungsfläche und 4,2 % dienen dem Verkehr, weitere 0,3 % sind Gewässer.
Bevölkerung
| Bevölkerungsentwicklung | |
|---|---|
| Jahr | Einwohner |
| 1634 | 263 |
| 1708 | 421 |
| 1850 | 464 |
| 1860 | 540 |
| 1900 | 480 |
| 1960 | 444 |
| 1980 | 543 |
| 1990 | 663 |
| 2000 | 714 |
| 2010 | 900 |
- Bevölkerungsdichte: 147,5 Einw./km2
- Konfessionszugehörigkeit: 52,3 % evangelisch-reformiert, 20.0 % römisch-katholisch, 4,7 % haben eine andere Konfession und 23,0 keine konfessionelle Zugehörigkeit (Stand: 31. Dezember 2013)
Politik
Gemeinderat Rifferwil
Wahlsonntag vom 30. März 2014: Marcel Fuchs war als Gemeindepräsident unbestritten und schaffte die Wahl mit 186 Stimmen bei einem absoluten Mehr von 104 souverän. Fuchs führte auch die Liste bei der Gemeinderatswahl mit 206 Stimmen (absolutes Mehr 101) an und kann nun mit diesem überzeugenden Vertrauensbeweis seine vierte Legislatur in Angriff nehmen. Der bisherige Tiefbauvorsteher Alfred Funk, scheidet mit 143 Stimmen als Letzter der Liste und damit Überzähliger nach zwölf Jahren aus dem Rat aus. Anstelle der zurückgetretenen Willi Baumgartner, Andreas Meuli und René Baumgartner schafften Markus Trachsel (mit 196 Stimmen), Thomas Müller (186), Daniel Schneider (154) und Hugo Walter (152) auf Anhieb den Sprung in den Rat. Die Bisherige Doris Bircher (160) schaffte die Wiederwahl. Ebenso, wie Schulpräsident Reto Wegmüller, das siebte Mitglied im Gemeinderat.[5] Der Schulpräsident nimmt von Amtes wegen Einsitz im Gemeinderat.
- Marcel Fuchs, Gemeindepräsident, Ressort Sicherheit, Leiter Wahlbüro
- Hugo Walter, Tiefbau-, Werk-, Forst- und Landwirtschaftsvorstand (Naturschutz)
- Markus Trachsel, Hochbauvorstand
- Doris Bircher, Vorsteherin Sozialabteilung, Kultur und Sport
- Daniel Schneider, Finanzen / Liegenschaften
- Thomas Müller, 2. Vize-Präs., zuständig für Gesundheit, Umweltschutz
- Reto Wegmüller, 1. Vize-Präs., Präs. der Primarschulpflege Rifferswil


Parteien nach Wählerstärke
Bei den Nationalratswahlen 2007 und 2011 wurde in Rifferswil nach Parteistärke wie folgt gewählt:
| Partei | 2011 | 2007 |
|---|---|---|
| SVP | 28.47 % | 32.75 % |
| SP | 19.12 % | 22.84 % |
| GP | 13.74 % | 14.32 % |
| glp | 12.25 % | 8.80 % |
| FDP | 6.60 % | 6.58 % |
| EVP | 6.06 % | 5.16 % |
| EDU | 4.01 % | 2.27 % |
| BDP | 3.86 % | 0.00 % |
| CVP | 2.55 % | 5.33 % |
| AL | 1.13 % | 0.57 % |
| Piraten | 0.36 % | 0.00 % |
| SD | 0.26 % | 1.20 % |
| übrige | 1.59 % | 0.18 % |
Geschichte
Rifferswil, in einer Urkunde vom Jahre 1019 Renifriedeswile genannt, muss eine Gründung des alemannischen Sippenältesten Reinfried gewesen sein. Im Oberdorf wurden 1929 Gräber aufgedeckt, welche – ins 8. Jahrhundert datiert – die ältesten Zeugen menschlichen Daseins im Gemeindebann sein dürften. Ein den Freiherren von Eschenbach-Schnabelburg verpflichtetes Dienstadelsgeschlecht verwaltete die Ortschaft im Mittelalter. Das ritterliche Geschlecht starb Ende des 14. Jahrhunderts aus und vererbte der Gemeinde Rifferswil sein Wappen. Das "Galgenfeld" an der alten Strasse nach Mettmenstetten erinnert daran, dass Rifferswil in früherer Zeit die Richtstätte des habsburgischen Amtes Meienberg war. Die Kirche in R. wird 1179 erstmals urkundlich erwähnt, war dem Hl. Martin geweiht und unterstand ab 1357 dem Kloster Kappel. Seit 1529 ist sie reformiert. Das heutige Schiff stammt aus dem 14. Jh. Die Kirche wurde 1720 erweitert und 1972-74 einer Gesamtrestauration unterzogen.
1415 geriet die Rifferswiler Gemeinde unter die Herrschaft von Zürich. Regenten waren jetzt die Landvögte von Knonau. Nach dem Untergang der Alten Eidgenossenschaft im Jahre 1798 wurden an Stelle der Landvögte Amtsmänner und später Statthalter eingesetzt. Ab 1831 hatte der Rifferswiler Arzt Dr. Johann Jakob Hegetschweiler das Statthalteramt des Bezirks Knonau inne. Sein Bruder Johannes, Staatsrat und Kantonsarzt, erlag 1839 im "Züriputsch" einer Schussverletzung. Um 1800 waren in Rifferswil rund 200 Personen in der Baumwollverarbeitung in Heimarbeit beschäftigt. 1857 bauten Jakob und Theodor Bär in Oberrifferswil eine durch die Wasserkraft des Jonenbachs angetriebene Fabrik, eine Seidenzwirnerei. Sie stellte den Betrieb 1879 wieder ein.
Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche von rund 650 Hektaren, wurde anno 1950 von 55 Betrieben gepflegt; heute sind es noch 17 an der Zahl. Die durch Aufgabe oder Aussiedlung frei gewordenen Scheunen und Ställe werden und wurden zu Werkstätten und Wohnhäusern umgebaut. Dabei sind strenge Vorschriften zu beachten, denn Rifferswil ist Trägerin der Auszeichnung "Ortsbild von nationaler Bedeutung". Die Einwohnerzahl stieg nach dem Zweiten Weltkrieg von 450 auf 900 Personen an. Die meisten Zuzüger arbeiten auswärts.[6]
Sehenswürdigkeiten
- Das Seleger Moor liegt an der östlichen Gemeindegrenze gegen Hausen am Albis hin, ist öffentlich zugänglich und wird in der Blütezeit der Pflanzen rege besucht. Der Park bietet mit seiner Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Bächen und Teichen wunderschöne Motive für Fotografen. In der gepflegten Anlage können Rhododendren, Azaleen, Farne, Strauchpfingstrosen und Seerosen bestaunt werden.
- In Rifferswil befindet sich eine der schönsten Windhundrennbahnen der Schweiz. Die Anlage wird vom Schweizer Windhund-Rennverein SWRV betrieben.
Landhaus Nüscheler

1846–1847 baute der Architekt Ferdinand Stadler für den Kirchenhistoriker Arnold Nüscheler ein Landhaus am Homberg mit Blick auf den Zugersee. Das Haus ist in seiner ursprünglichen Nutzung erhalten geblieben.
Persönlichkeiten
- Johannes Jacob Hegetschweiler, (1789-1839), Mediziner, Botaniker und Politiker
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Der Weiler Schonau an der Hauptstrasse von Unter-Rifferswil zum Albispass, März 2011
-
Ober-Rifferswil, November 2006
-
Kirche und Dorfplatz, August 2008
-
Das Haus Baer, eines der zwei Kulturgüter von nationaler Bedeutung in Rifferswil
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Rifferswil
- Seleger Moor
- Christian Baertschi: Rifferswil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern. Abgerufen am 2. August 2014.
- ↑ siehe Website von Rifferswil und Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz, beides bei den Weblinks

