Deutsche Post AG



Die Deutsche Post AG entstand 1995 durch Privatisierung gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG und der Postbank AG aus der Behörde Deutsche Bundespost. Um die Kunden vor Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung der Nachfolgeunternehmen der Deutschen Bundespost zu schützen, wurde die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) gegründet, die die Einhaltung der wettbewerbsregulierenden Vorschriften im Bereich der Post und TK-Dienstleistungen (u. a. mit dem Postgesetz) überwacht. Die RegTP wurde im Jahr 2005 in Bundesnetzagentur umbenannt.
Das Postgesetz spricht der Deutschen Post AG eine Reihe von befristeten Exklusivrechten zu. Große Teile dieser Exklusivlizenzen sind zugunsten einer europaweiten Marktöffnung bereits verfallen, der nächste große Schritt steht zum 1. Januar 2006 an, mit dem der Monopolbereich der Deutschen Post auf etwa 59 Prozent des deutschen Briefmarktes sinkt. Zum 31. Dezember 2007 endet die letzte Exklusivlizenz. Daher arbeitet die Deutsche Post intensiv daran, ihren Auslandsanteil am Umsatz kontinuierlich zu steigern.
Seit Juni 2005 ist die Deutsche Post mehrheitlich in Privatbesitz.
Konzernaufbau
Seitdem wuchs die Deutsche Post AG vor allem durch Unternehmenskäufe (DHL, Postbank, Danzas, Exel u. a.) zu dem Konzern Deutsche Post World Net. Der Konzern erzielte im Jahr 2004 einen Umsatz von 43,168 Mrd. € und einen Gewinn (EBITDA) von 3,347 Mrd. €.
Ende Dezember 2004 war die Deutsche Post in 220 Ländern aktiv. Das Unternehmen beschäftige zu diesem Zeitpunkt etwa 380.000 Menschen, ein Jahr später, 2005, waren dies durch die Übernahme von Exel bereits rund 500.000 Menschen.
Der Konzern teilt sich in folgende vier Divisionen auf: Brief, Express, Logistik und Finanzen. Seit Juni 2004 werden die Aktien der Finanz-Tochter Postbank an der Börse gehandelt.
Seit 2002 befindet sich die Konzernzentrale im Post Tower in Bonn. Am 14. Juni 2005 offerierte die Kreditanstalt für Wiederaufbau Aktien im Wert von 2 Mrd. Euro. Seit dem befand sich die Deutsche Post nicht mehr mehrheitlich in Staatsbesitz.
Seit 1998 fördert die Deutsche Post World Net über die hauseigene Post-Stiftung das Institut zur Zukunft der Arbeit mit umfangreichem Wissenschaftssponsoring.
Vorstand
- Vorstandsvorsitzender: Dr. Klaus Zumwinkel
- Finanzen: Dr. Edgar Ernst
- Brief: Dr. Hans-Dieter Petram
- Express Europa, Deutschland: Dr. Peter E. Kruse
- Express Amerika, Asien, EMA: John P. Mullen
- Global Corporate Services: Dr. Frank Appel
- Finanzdienstleistungen: Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann (Vorstandsvorsitzender Postbank)
- Personal: Walter Scheurle
- Logistik: John Allan
Die Post als privater Dienstleister
Die Erwartung, mit der Umwandlung von einer Bundesbehörde in eine Aktiengesellschaft würden Angebot, Service und Zuverlässigkeit verbessert, erfüllte sich weitgehend.