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Wortwin von Hohenberch

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W(Ortwin von Hohenberch, auch "Wortwin von Steden"; * etwa um 1140 - 1150, † vor 1211.

Wortwin von Hohenberch ließ in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, um 1180, dort eine Turmburg erbauen, wo heute das Bad Homburger Schloss steht. Die Burg wurde nach Erwerb durch die Herren von Eppstein um 1200 durch deren Dienstmannen, die Brendels, im 13./14. Jahrhundert in Stein ausgebaut und nach Südwesten erweitert. Aus dieser Zeit stammt auch der Bergfried, der heutige Weiße Turm. Landgraf Friedrich II ließ Ende des 17. Jahrhunderts die Brendelsche Burg weitgehend abreißen und und an ihrer Stelle das jetzige Schloss errichten.


Leben

Wortwin erscheint nur einmal zu seinen Lebzeiten in einer undatierten Urkunde in den Oculus Memoriae des Klosters Eberbach als einer der Zeugen einer rechtlichen Vereinbarung; diese Zeugen lassen sich alle in den Zeitraum um 1180 einordnen. Er hat dort den adligen Zusatz „von Hohenberch“, d. h. die Burg muss zu diesem Zeitraum bereits bestanden haben. Da sie Allod, d. h. Eigenbesitz Wortwins war - denn sonst hätte er sie nicht etwa um 1200 an die Herren von Eppstein verkaufen können -, muss Wortwin ein Gefolgsmann des Kaisers Friedrich Barbarossa (1152-1190) gewesen sein. Dieser Kaiser baute im gleichen Zeitraum die staufische Herrschaft in Frankfurt (siehe die dortige Stadtmauer) und in Friedberg aus und hätte sicherlich keinem Gegner gestattet, eine Burg in unmittelbarer Nähe seines Herrschaftsbereichs zu errichten.- Aus „Hohenberch“ entwickelte sich „Homburg“; "burg" und "berg" sind im Hochmittelalter noch weitgehend sprachlich austauschbar. Damit gilt Wortwin als Begründer einer Siedlung, aus der das heutige Bad Homburg vor der Höhe wurde.

Über Wortwins Familie ist insgesamt nicht sehr viel bekannt. Als gesichert gilt, dass er mit Adelheid, der Tochter von Eberhard Waro von Hagen verheiratet war und einen Sohn Heinrich sowie eine Tochter Elisabeth hatte. Eine Urkunde, die seine Vermählung mit Guda, Tochter des Rheingrafen Embricho II beinhaltet, hat sich als Fälschung des Archivars Schott herausgestellt, ebenso wie eine weitere Urkunde von 1192 (vergl. dazu Wagner, P. in der Literaturliste).

=Weblinks

Literatur

  • Hehemann, Walter, Spurensuche - Wortwin von Steden-Hohenberch und seine Familie vor dem Hintergrund der Adels- und Burgenlandschaft am unteren Main (Friedrichsdorf/Ts. 1997)
  • Wagner, Paul, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse und Zinsregister des XIII. Jahrhunderts (Wiesbaden/München 1927), darin: Beilage V.: Über Wortwin von Hohenberch, den ältesten bekannten Besitzer der Burg Homburg.