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Tagelied

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Das Tagelied ist eine spezielle Form der mittelalterlichen Lyrik, die von deutschen Minnesängern aus der romanischen Troubadouren-Tradition übernommen wurde. Es schildert - meistens in drei Strophen - den Abschied zweier Liebender bei Tagesanbruch.

Eine besonders beliebte Variante des Tagelieds war das so genannte Wächterlied, in dem ein eingeweihter Wächter den Ritter zum Aufbruch mahnt. Wichtige Motive sind die Schilderung des Tagesanbruchs, die Aufforderung zum Aufbruch, die Abschiedsklage und die letzte Hingabe der Dame an den Ritter (urloup).

Wichtige Vertreter des Tageliedes waren u.a. Heinrich von Morungen, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide und später Oswald von Wolkenstein.