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Paporotnoje

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Siedlung
Paporotnoje /
I. Plonszöwen (Waldhufen)
II. Sturmen

Папоротное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1580 (Plonszöwen)
1625 (Sturmen)
Frühere Namen I. Planszewen (nach 1625),
Plonßöwen (nach 1736),
Plonszöwen (bis 1936),
Waldhufen (1936–1946);

II. Sturmehlen (1625),
Sturmen (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238730
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 810 007
Geographische Lage
Koordinaten 54° 57′ N, 22° 36′ OKoordinaten: 54° 57′ 8″ N, 22° 36′ 20″ O
Paporotnoje (Europäisches Russland)
Paporotnoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Paporotnoje (Oblast Kaliningrad)
Paporotnoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Paporotnoje (russisch Папоротное, deutsch Plonszöwen, 1936 bis 1946 Waldhufen, sowie: Sturmen, litauisch Plonžieviai, sowie: Šturmai) ist der gemeinsame Name zweier ursprünglich eigenständiger Orte in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Sie liegen innerhalb der Dobrowolskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Dobrowolsk (Pillkallen, 1938 bis 1946 Schloßberg)) im Rajon Krasnosnamensk (Kreis Lasdehnen, 1938 bis 1946 Haselberg).

Geographische Lage

Paporotnoje liegt südlich der Scheschuppe (russisch: Scheschupe), 21 Kilometer nördlich der einstigen Kreisstadt Dobrowolsk und sieben Kilometer nordöstlich der heutigen Rajonshauptstadt Krasnosnamensk. Das aus zwei Ortsteilen bestehende Dorf ist von Wyssokoje (Alxnupönen, 1938 bis 1946 Altsnappen) an der Regionalstraße R 511 (27A-031) aus in nördlicher Richtung zu erreichen. Vor 1945 war Alxnupönen (Altsnappen) die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Pillkallen–Lasdehnen der Pillkaller Kleinbahn, die jedoch nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichte

Bis 1945

Plonszöwen/Waldhufen

Der nördliche und einst Plonszöwen[1] genannte Ortsteil der heutigen Siedlung Paporotnoje wurde im jahre 1580 erstmals erwähnt als "Ort im Wald zwischen Weszkallen und Woitekaten". Der Ort gehört zu den ältesten Siedlungen im Kreis Pillkallen entlang der Scheschuppe. Vor 1945 bestand er aus vielen verstreut liegenden kleinen Gehöften.

Als im Jahre 1874 der Amtsbezirk Weszkallen[2] – er hieß zwischen 1939 und 1945 „Amtsbezirk Forsthusen“ – neu errichtet wurde, wurde Plonszöwen eingegliedert und war ihm bis 1945 zugehörig. Der Amtsbezirk gehörte zum Kreis Pillkallen (1939 bis 1945 „Kreis Schloßberg“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 lebten in Plonszöwen 168 Einwohner.[3] Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 155 und betrug 1939 noch 145.[4]

Am 30. September 1929 wurde die Försterei Sturmen eingemeindet. Sie behielt ihren Namen und wurde erst am 3. Juni 1938 in „Försterei Waldhufen“ umbenannt, nachdem bereits am 26. März 1936 Plonszöwen die Umbenennung in „Waldhufen“ erfahren hatte.

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem ganzen nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.

Sturmen

Seine erste Erwähnung erfuhr der südlich gelegene und seinerzeit Sturmen[5] genannte Ortsteil im Jahre 1625.Er bestand vor 1945 aus ein paar kleinen Höfen und Gehöften. Zwischen 1874 und 1945 war Sturmen Teil des Amtsbezirks Weszkallen[2], der 1939 in „Amtsbezirk Forsthusen“ umbenannt wurde und zum Kreis Pillkallen (1939 bis 1945 „Kreis Schloßberg“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1910 waren in Sturmen 81 Einwohner registriert[3]. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 112 und belief sich 1939 noch auf 92[4].

Sturmen erlitt das gleiche Schicksal wie Plonszöwen (Waldhufen) und wurde 1945 der Sowjetunion zugeordnet.

Seit 1945

Die beiden bisher ostpreußischen Orte Plonszöwen resp. Waldhufen sowie Sturmen erhielten 1946 die gemeinsame russische Bezeichnung „Paporotnoje“, obwohl beide zunächst noch eigenständig blieben. Im gleichen Jahr wurden sie in den neu geschaffenen Pobedinski selski sowjet (Dorfsowjet Pobedino (Schillehnen, 1938 bi1946 Schillfelde) eingegliedert, der 1947 dem ebenfalls neu gebildeten Rajon Krasnosnamensk (Kreis Lasdehnen, 1938 bis 1946 Haselberg) zugeteilt wurde. Aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] sind beide Orte vereinigt und bilden mit ihren derzeit Ungültiger Metadaten−Schlüssel 27218810007 Einwohnern (Stand: 1. Oktober 2021[7]) eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft im Verbund der neu geformten Dobrowolskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Dobrowolsk (Pillkallen, 1938 bis 1946 Schloßberg)).

Kirche

Sowohl in Plonszöwen resp. Waldhufen als auch in Sturmen war die Bevölkerung vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Die beiden Dörfer waren in das Kirchspiel der Kirche Lasdehnen eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Paporotnoje im weitläufigen Einzugsgebiet der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) in der Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Verweise

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Waldhufen
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Weszkallen/Forsthusen
  3. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  4. a b Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Pillkallen
  5. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Sturmen
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen einwohner_aktuell.
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad