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Kemnader See

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Der Kemnader See liegt zwischen Bochum und Witten. Er ist der jüngste der fünf Stauseen an der Ruhr (die anderen Stauseen sind Hengsteysee, Harkortsee, Baldeneysee und Kettwiger See). Der Stausee wurde vom Ruhrverband angelegt und 1979 fertiggestellt. Die Länge beträgt 3 km, die Breite 430 m, die Fläche 1,25 km² und der Inhalt etwa 3 Millionen Kubikmeter. Den See umgeben Wander- und Radwege. Der Rundweg um den Stausee ist etwa 8 km lang.

In den See mündet auch der Ölbach, der aus dem Bochumer Süden kommend, zuvor geklärte Abwässer aus den Stadtteilen Langendreer, Werne, Querenburg und Steinkuhl mit sich führt. Der See ist vor allem zur Regulierung der Wassermengen der Ruhr und zugleich zur Verbesserung der Wasserqualität gedacht (die Schwebteilchen sollen darin absinken). Die Ablagerungen führen aber häufig zur Verlandung einer Regattarinne und behindern einen Teil des Segelsports, der sich auf dem See etabliert hat.

Um die Filterung der Schwebteilchen macht sich auch eine Pflanze namens Wasserpest (Elodea) verdient, eine eingebürgerte Pflanze, die hier wegen der in den letzten Jahren besser gewordenen Wasserqualität und insbesondere aufgrund des Faktors Licht auf dem Grund des Stausees wurzeln kann und flächenhaft gedeiht. Sogar eine vorübergehende Trockenlegung wird erwogen, um diese Pflanze zurückzudrängen. Eine dauerhafte Lösung wäre dies aber nicht, zumal ihre ökologischen Vorteile überwiegen.

Der See hat an zweiter Stelle auch die Funktion eines Naherholungsgebietes übernommen und sich zum Ausflugsziel entwickelt. Die nahe gelegene Autobahn A43 und die parallel laufenden Stromleitungen stören kaum. Oftmals sind die nahe gelegenen Parkplätze and den Wochenenden überfüllt (der See ist noch nicht optimal an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden) und auf den Rundwegen kommt es zu Unfällen zwischen Fußgängern, Radfahrern und Inlineskatern. Dieser Erfolg hat dazu geführt, dass man sich sogar die Anlage eines weiteren Sees flussabwärts bei Hattingen überlegt hat. Andererseits stellt dort der Fluss mit seinen Bunen und Wanderwegen auch jetzt schon eine reizvolle Landschaft dar.

Eine der Hauptattraktionen am Kemnader See ist das Freizeitbad Heveney am Beginn des Sees, sowie das Wasserschloss Haus Kemnade einige hundert Meter vom Stauwehr entfernt, ein Biergarten und nahe gelegen die Stiepeler Dorfkirche und Burg Blankenstein. Auch der Ortsteil Herbede der Stadt Witten bietet einige Attraktionen. Auf dem See befindet sich der Haltepunkt eines Ausflugsschiffes.

Eine Gedenktafel an der Zeche Gibraltar, heute das Bootshaus der Ruhr-Universität Bochum, erinnert daran, dass sich hier während des Nationalsozialismus ein Folterkeller und zugleich eine der ersten KZ-Außenstellen Bochums befunden hat.

Lage

  • im Bochumer Süden,
  • Anfahrt: Autobahn A43, Anschlussstellen Witten-Heven und Witten-Herbede
  • ÖPNV: Bochum, Haus Kemnade

Siehe auch: Liste der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet