Diskussion:Internationaler Bund
Etwas neutraler bitte -- Max Plenert 16:56, 26. Okt 2005 (CEST)
Ist doch schon neutraler geworden
Dass der IB nicht als Konzern bezeichnet werden kann ist schlichtweg falsch; der IB verfügt aufgrund der Aufspaltung in verschiedene Unternehmensbereiche, die aber alle unter Führung des Vereins als alleinigem oder überwiegendem Gesellschafter stehen, auch über einen Konzernbetriebsrat.
Diese Abspaltungen verfolgen zum größten Teil die Absicht, die Mitarbeiter, die bisher noch unter einen tarifvertraglichen Schutz standen, um eben diesen zu bringen.
Dass man dies als arbeitnehmerfeindlich bezeichnen kann ist doch wohl selbstredend ebenso wie die Tendenz zunehmend Lehrer nur noch als sog. Freiberufliche zu beschäftigen.
Dass der IB für einen sozialen Träger ständig in Arbeitsgerichtsprozesse bis zum Bundesarbeitsgericht verwickelt ist, erstaunt viele Arbeitsrichter "ich denke, dies ist ein sozialer Träger, woher haben sie denn sovie Geld?", es handelt sich bei den Änderungen deshalb vor allem um den Versuch, kritische Äußerungen zu unterdrücken.
in == @ Donautalbahner ==
Der Artikel über den IB ist außerordentlich tendenziell und enthält gravierende Fehler. Beides ist nicht zu akzeptieren. Versuche von mir, die Fehler zu eliminieren oder die Tendenz herauszunehmen sind an Ihrem Einschreiten gescheitert.
Zu den Fehlern:
1. Der IB ist weder ein Konzern noch ein reiner Bildungskonzern noch der größte in Deutschland. Der IB ist ein eingetragener Verein. Als Verein ist er auch Gesellschafter verschiedener Gesellschaften, gemeinnützigen und auch kleinen gewerblichen. Ihn als Konzern zu bezeichnen geht daher schon im Ansatz fehl. Er ist auch nicht nur in der Bildung tätig, sondern hat zahlreiche Jugendzentren, Kindergärten, Schuldnerberatungen etc. etc. Er ist also - schon von seinen Ursprüngen her - auch sehr engagiert im Bereich der sozialen Arbeit tätig. Er ist auch bei weitem nicht der größte "Bildungskonzern in Deutschland" Wenn man nach Ihrer Definition Bildungskonzerne beschreiben wollte, ist der IB gegenüber der Caritas oder dem Deutschen Roten Kreuz ein Zwerg.
2. Der IB ist auch nicht insbesondere in Integrationsmaßnahmen aktiv. Das ist nur ein Arbeitsfeld unter vielen. Warum das bei Wikipedia hervor gehoben wird, bleibt mir unverständlich
3. Der IB entstand mitnichten aus dem Sprachinstitut in Tübingen. Der IB wurde von Heinrich Hartmann, Carlo Schmid und Henri Humblot als Verein gegründet, der sich in den ersten Nachkriegsjahren vertriebener und dadurch heimatloser junger Menschen annahm, sie betreute, ihnen ein Dach über dem Kopf gab und eine Beschäftigung. Das Sprachinstitut Tübingen wurde erst viel später gegründet.
4. Der IB expandiert aktuell auch nicht, vor allem nicht stark. In den vergangenen Jahren konnte der IB die Zahl seiner Einrichtungen zwar halten, Neugründungen sind aber absolut die Ausnahme und eher Ersatz für Einrichtungen, die geschlossen wurden.
5. Der IB ist auch nicht primär auf Gewinnmaximierung fixiert. Der IB ist ein eingetragener Verein, der als solcher nur in sehr begrenztem Umsatz Gewinn machen darf. Wem sollte der Gewinn auch nutzen? Der IB hat ja keine Aktionäre oder Gesellschafter, die an ihm verdienen könnten. Die genauen Zahlen stehen im jährlich erscheinenden Geschäftsbericht, der auch von der Homepage des IB heruntergeladen werden kann.
6. Der IB beschäftigt auch nicht in großem oder gar überwiegendem Umfang freiberufliche Honorarkräfte. Die Zahl der versicherungspflichtigen fest angestellten Mitarbeiter beim IB überwiegt bei weitem die Zahl der Honorarkräfte, nachzulesen in jedem öffentlich zugänglichen Personalbericht des IB.
7. Und zum Schluss wirds wirklich hanebüchen. Was Scheinselbständige, die "von ihrem Honorar kaum leben können", die "arbeitnehmerfeindliche Politik" des IB, Schulen, "in denen in der Regel kein Lehrer angestellt ist" "Gesellschaften, die gegründet werden, um Arbeitnehmer um ihren tarifrechtlichen Schutz zu bringen" etc. angeht, so sind das alles Tatsachenbehauptungen und Unterstellungen, die jeder Grundlage entbehren, die falsch sind und eine Meinung in den Artikel einbringen, die bei wikipedia nicht angebracht sind.
Ich bitte Sie daher darum, den Text entsprechend zu ändern.
Gruß diawie
Replik auf "diawie"
Hallo Diawie,
ich halte den Artikel über den IB für überhaupt nicht tendenziell. Ich habe im Gegenteil scharfe Angriffe auf den IB im Sinne der Neutralität von Wikipedia sogar schon entfernt. Zwischendurch war z.B. unter "IB-Beschäftigte" von "Entrechtung" zu lesen. Dies habe ich korrigiert, obwohl ich den Begriff, wenn dieser z.B. nicht bei Wikipedia sondern in einem journalistischen Artikel über den IB geäußert werden würde, als für durchaus angebracht hielte.
Im Gegenteil zu meinen Beiträgen zum Artikel über den IB, lag es Dir ausschließlich daran, den Artikel frei von Kritik zu halten und hier die Selbstdarstellung des IB wiederzugeben. Das halte ich für eine sehr fraghafte Vorgehensweise. Da der überwiegende Teil Deiner Beiträge bei Wikipedia sich darauf beschränkten, den IB in ein gutes Licht zu rücken, stellt sich mir schon die Frage, ob bei Deinen Beiträgen zum Thema IB nicht wirtschaftliche Zwecke dahinter stecken. Oder um es ganz klar zu sagen: Ich habe den Verdacht, dass Du beim IB arbeitest und hier über Wikipedia das angeknackste Image vom IB aufhellen möchtest. Ich frage Dich also: In welchem Verhältnis stehst Du zum IB? Ich habe keine Lust, dass die PR-Abteilung hier bei Wikipedia sich selbst beweihräuchert.
Da ich den IB ganz gut von innen kenne, habe ich mir erlaubt, den Wikipedia-Artikel über den IB etwas zu erweitern und auch die fragwürdigen Seiten des IB anzusprechen. Ich gehe auf Deine Kritikpunkte, die Du "Fehler" nennst, nacheinander ein:
1.) Rechtlich ist der IB natürlich ein e.V. Das habe ich nie bestritten. Tatsache ist aber auch, dass der IB mit seinen Tochtergesellschaften eine Konzernstruktur besitzt. Was soll daran nicht stimmen? Im Gegensatz zum Roten Kreuz oder der Caritas ist der IB aber zum ganz überwiegenden Teil auf Bildung spezialisiert. Darum habe ich den Begriff "Bildungskonzern" gewählt, wie er in der Bildungsträgerszene oft in Zusammenhang mit dem IB gebraucht wird. An der Gemeinnützigkeit des IB kann man grundsätzliche Zweifel haben, die ich teile. Von der Rechtsform ein e.V., von der Art seiner Geschäftstätigkeit aber ein Wirtschaftsunternehmen, mit nicht gerade fairen Methoden im Umgang mit den Mitarbeitern.
2.)Das kann man so hervorheben, oder es auch lassen. Darüber muss man sich nicht streiten. Fakt ist, dass der IB , was Integrationssprachkurse angeht, sehr aktiv ist - ganz einfach weil bei Ausschreibungen der billigste Anbieter genommen wird und der IB es schafft, diese niedrigen Preise an seine arbeitsrechtlich nicht geschützten Lehrkräfte weiterzugeben, die sich wiederum nicht gegen Krankheit und Alter absichern können, bei den Hungerlöhnen die ihnen der IB aufnötigt.
3.) Das habe ich so von "alten Hasen" aus dem IB erzählen lassen. Ich habe dazu keine schriftlichen Quellen, die das belegen oder widerlegen. Wenn Du da besser informiert bist als ich, steht es Dir absolut frei, Deine historischen Kenntnisse über die Entwicklung des IB hier einzubringen. Was aber nicht geht, ist ohne jegliche Begründung die Texte anderer zu löschen. Das ist Vandalismus, gegen den ich mich wehre.
4.) Wenn ich mir die Entwicklung der letzten Jahre in Baden-Württemberg anschaue, und mir vor Augen führe, wo der IB noch vor 5 und 10 Jahren aktiv war und wo er überall heute zu finden ist, kann ich nur von einer starken Expansion sprechen, die vor allem auf Kosten der Beschäftigten finanziert wird. Wenn Du genaue Zahlen hast, wieder meine Bitte: bring Sie hier ein und höre auf einfach nur die Beiträge Anderer zu löschen!
5.) Das bezweifle ich sehr. Und damit stehe ich nicht allein da. In der Bildungsträgerszene wird allgemein das gewinnfixierte Verhalten des IB kritisiert. Das habe ich nicht erfunden.
6.) Ich habe beim IB schon einiges gemacht, u.a. auch an einem Berufskolleg unterrichtet, das aus dem Schulleiter keinen einzigen Lehrer angestellt hatte. Alle waren zur Umgehung der Sozialversicherungspflicht als nicht arbeitsrechtlich geschützte "freie Mitarbeiter" beschäftigt. Mit dem Resultat: keine Bezahlung während den Schulferien sondern Sozialhilfe, keine Bezahlung bei Krankheit, keine Rentenversicherungsbeiträge, kein arbeitsrechtlicher Schutz, reinstes hire-and-fire zum Schaden der Schule, der Schüler und der Lehrer. Aber da ist der IB einfach skrupellos und geht über Leichen. Genau gleich ist es im Bereich "Deutsch als Fremdsprache" oder bei den Fremdsprachen, auch Sozialarbeiter mit einer 40-Stunden-Woche sind vom IB schon als freie Mitarbeiter eingestellte worden. Ich kenne die Fälle persönlich. Das Gute daran ist, dass man sich vor Gericht dagegen wehren kann, und der IB schon vor so manchen Arbeitsgerichten ein gebranntes Kind ist, was die Ausbeutung seiner Beschäftigten angeht. Selbst Leute in der Verwaltung werden teilweise als freie Mitarbeiter (oder noch besser unbezahlte Praktikanten) eingestellt, bekommen aber offiziell einen Vertrag als "freie Lehrkraft" und rechnen ihre Tätigkeit bei der Organisation dann einfach als "Honorartätigkeit" ab. Beim IB sind halt viel Schein und auch viel trauriges Sein. Aus persönlicher Anschauung ist das Verhältnis Festangestellte zu nicht geschützten „Freien“ vorsichtig geschätzt ca. 1:8.
7.) Das ist überhaupt nicht hanebüchen. Das ist die traurige Realität. Siehe auch meine Antwort unter 6. Diese Realität ist leicht nachprüfbar. Heuere einfach mal selber beim IB als Lehrer an! Du wirst schon sehen. Ich habe beim IB als Lehrer selten mehr als 1000 Euro brutto im Monat verdient. Davon soll man noch 19,5% direkt als Scheinselbständiger in die Rentenkasse abführen und sollte darüber hinaus auch noch das Risiko von Kursausfall, Krankheit usw. absichern. Das ist nicht möglich, und der IB weiß das. Darum halte ich die IB-Politik für nicht weiter als simple Ausbeutung. Aber das ist meine persönliche Meinung. Der Wikipedia-Artikel ist milde und neutral ausgefallen für so eine so zweifelhafte Organisation, wie sie der IB ist. Das aber die IB-Beschäftigten, von dem was der IB ihnen zahlt kaum leben können, ist eine Tatsache die in der Wikipedia ruhig erwähnen kann. Fälle von gut verdienenden IB-Honorarkräften darfst Du mir gerne nennen. Mich würde es sehr wundern, wenn es welche geben sollte.
Fazit: Ich sehe keinen Anlass den Artikel grundlegend zu bearbeiten. Andere mögen das gerne tun. Ich habe nicht gegen eine Bearbeitung und Erweiterung. Was aber nicht geht, ist ohne irgendeine Begründung kritische Anmerkungen ersatzlos zu löschen. Auch bitte ich um Aufklärung über Deine Motivation hier über den IB zu schreiben! Im Klartext: Wirst Du dafür bezahlt, hier die Ehrenrettung des IBs zu betreiben, oder profitierst Du sonst wirtschaftlich vom IB?
Danke
Benutzer: Donautalbahner, 6.2.06
@ Donautalbahner Ich werde diese Diskussion jetzt nicht endlos führen, bleibe aber dabei, dass der Artikel tendenziell und verfälschend ist und keineswegs dazu geeignet ist, den IB darzustellen - meinetwegen auch kritisch. Daher will ich kurz auf ein paar Eigentore eingehen, die Sie hier geschossen haben: 1. Die Behauptung, der IB sei ein Konzern, wird in keiner Weise untermauert. "Er wird in der Bildungsträgerszene so genannt". Ok. Wer nennt ihn so - sonst bleibt es Hörensagen und weil er so genannt wird, ist er einer, ja? Fragwürdige Argumentation. Welche grundsätzlichen Bedenken gibt es gegen die Gemeinnützigkeit? Meines Wissens nach kein, die das Finanzamt dazu bewegen könnte, ihm seine Gemeinnützigkeit zu nehmen. 2. "Hungerlöhne, die der IB ihnen aufnötigt" - soso, das ist also nicht tendenziell, sondern ganz neutral, ja? 3. "Das habe ich mir von alten Hasen erzählen lassen" - Hörensagen und leicht bei entsprechenden Publikationen des IB richtig nachzulesen. Wie heißt es bei der Einführung zu Wikipedia? Wenn man einen Artikel verfassen will, erst mal recherchieren, recherchieren, recherchieren.... 4. So, weil der IB möglicherweise in Baden-Württemberg neue Einrichtungen eröffnet, expandiert er bundesweit stark, ja? Nun, Baden-Württemberg ist ein großes Bundesland, aber nicht das einzige. Von BaWü auf den Bund zu schließen, halte ich für sehr gewagt und ein wenig zu einfach gemacht. 5. "In der Bildungsträgerszene wird das gewinnmaximierte Verhalten des IB kritisiert" Wieder Hörensagen, ohne jeden Beleg. 6. Schön, weil Sie an einer Einrichtung des IB ohne fest angestellte Mitarbeiter gearbeitet haben, gilt das umfassend, ja? Wie war das mit der Recherche? "Aus persönlicher Anschauung" - nun ja, von einer oder ein paar Einrichtungen auf den Rest-IB schließen zu wollen halte ich auch mal wieder für sehr gewagt.
So, all' das halte ich für tendenziell und nicht korrekt. Und der Beitrag ist auch für Wikipedia rufschädigend, weil es schließlich um die Darstellung einer Institution gehen soll und nicht um einen persönlichen Rachfeldzug, angereichert mit Halbwissen, gepaart mit Unwahrheiten und ergänzt durch platte Fehler.
Einen schönen Tag noch, diawie