Langenbrettach
Wappen | Karte |
---|---|
![]() |
Deutschlandkarte, Position von Langenbrettach hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Region: | Heilbronn-Franken |
Landkreis: | Heilbronn |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 192 m ü. NN (Brettach) |
Fläche: | 23,97 km² |
Einwohner: | 3504 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 5,5 % |
Postleitzahl: | 74243 (alt: 7101) |
Vorwahl: | 07139 (Brettach) und 07946 (Langenbeutingen und Neudeck) |
Kfz-Kennzeichen: | HN |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 113 |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 48 74243 Langenbrettach |
Website: | www.langenbrettach.de |
E-Mail-Adresse: | info@langenbrettach.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Tilman Schmidt (parteilos) |
Lage der Gemeinde Langenbrettach im Landkreis Heilbronn | |
![]() |
Langenbrettach ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg.
Geografie
Geografische Lage
Langenbrettach liegt im Osten des Landkreises Heilbronn an der Brettach, einem Nebenfluss des Kochers.
Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden Langenbrettachs sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten): Öhringen, Bretzfeld (beide Hohenlohekreis), Eberstadt, Neuenstadt am Kocher und Hardthausen am Kocher (alle Landkreis Heilbronn). Mit Neuenstadt am Kocher und Hardthausen am Kocher ist Langenbrettach eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
Gemeindegliederung
Langenbrettach ist in die Ortsteile Brettach, Langenbeutingen und Neudeck, einen Weiler von Langenbeutingen, gegliedert und besteht in dieser Form seit der Gemeindereform 1975.
Geschichte
Erste Siedlungsspuren lassen sich für Langenbeutingen um 1000 v. Chr. nachweisen, für Brettach um 360 v. Chr. Eine alamannische Siedlung namens Odoldinga wird für 350 n. Chr. vermutet. Um 500 gründeten die Franken westlich von Odoldinga die Siedlung Brettach (von breit aha, breite Au). Brettach gehörte lange Zeit den Herren von Weinsberg und wurde 1504, nach verschiedenen Herrschaftswechseln, württembergisch.
Langenbeutingen wuchs um 1600 aus zwei Orten namens Beutingen und Weyler zusammen und hieß bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nur Beutingen. Beutingen wurde 855 im Lorscher Codex als Butinga in Bretachgowe erstmals erwähnt.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Brettach wiederholt von Landsknechten besetzt, geplündert und gebrandschatzt. 1635 wütete zudem die Pest.
1806 wurde auch Langenbeutingen württembergisch und erhielt von den Württembergern seinen heutigen Namen. Es gehörte ab 1809 zum Oberamt, seit 1938 zum Landkreis Öhringen. 1973 schloss sich Langenbeutingen dem Landkreis Heilbronn an, dem auch Brettach angehörte.
Zum 1. Januar 1975 wurden Brettach und Langenbeutingen zur neuen Gemeinde Langenbrettach zusammengeschlossen.
Religionen
1534 wurde in Württemberg und damit auch in Brettach die Reformation eingeführt. Heute sind die Einwohner Langenbrettachs überwiegend evangelisch. Es gibt in Brettach und in Langenbeutingen jeweils eine eigene evangelische Kirchengemeinde. Die neuapostolische Kirchengemeinde in der Nachbarstadt Neuenstadt am Kocher, die auch für Langenbrettach zuständig ist, hat ihre Ursprünge in Brettach.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Langenbrettach wird nach dem Prinzip der Unechten Teilortswahl gewählt. Er hat 15 Sitze, von denen 9 auf Brettach entfallen und 6 auf Langenbeutingen. Einer der Langenbeutinger Sitze ist für Neudeck reserviert.
Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 hat der Gemeinderat aufgrund eines Augleichssitzes in Neudeck 16 Mitglieder. Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
In der Ortschaft Langenbeutingen gibt es einen bei jeder Kommunalwahl von der wahlberechtigten Bevölkerung zu wählenden Ortschaftsrat mit acht Mitgliedern (7 Langenbeutingen, 1 Neudeck). Auf seinen Vorschlag hin wählt der Gemeinderat für den ehrenamtlichen Ortsvorsteher Langenbeutingens. Ortschaftsrat und Ortsvorsteher sind zu wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.
Wappen und Flagge
Das Wappen von Langenbrettach zeigt in Blau einen silbernen Wellenschräglinksbalken sowie heraldisch rechts oben einen goldenen Apfel und heraldisch links unten eine goldene Kirche.
Der Apfel steht symbolisch für den Brettacher, eine Apfelsorte, die 1911 als Zufallssämling in Brettach entdeckt wurde und Mitte des 20. Jahrhunderts weit verbreitet war. Die Kirche wurde aus dem Langenbeutinger Wappen übernommen; der Wellenschräglinksbalken symbolisiert die Brettach, die dicht an allen drei Ortsteilen der Gemeinde vorbeifließt.
Die Farben der Gemeindeflagge sind Blau-Gold.
Auf dem Brettacher Wappen ist in Blau eine goldene Haferrispe abgebildet. Für die Abbildung der Haferrispe existieren zwei Erklärungen: Einerseits kann sie als Symbol für den fruchtbaren Lößboden der Brettacher Gemarkung verstanden werden, auf dem zur Entstehungszeit des Wappens hauptsächlich Hafer, damals die wichtigste Getreidesorte, angebaut wurde. Andererseits ist sie möglicherweise ein Symbol des französischen Mönchs St. Ägidius, der den Ort christianisierte.
Das Wappen von Langenbeutingen zeigt in Blau einen silbernen Wellenschräglinksbalken, beiderseits begleitet von je einer silbernen Kirche. Der Wellenschräglinksbalken symbolisiert die Brettach, die an Langenbeutingen vorbeifließt; die beiden Kirchen erinnern daran, dass Langenbeutingen aus zwei zusammengewachsenen Orten entstanden ist, und in Folge dessen zwei Kirchengebäude besitzt. In Wirklichkeit befindet sich der gesamte Ort – anders als auf dem Wappen dargestellt – auf derselben Seite des Baches.
Der Ort Neudeck selbst besitzt kein eigenes Wappen; jedoch wurde er im Mittelalter mehrere Jahrhunderte lang von den Herren von Neudeck beherrscht, deren Wappen einen roten Querbalken auf silbernem Grund zeigt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Auf Fernstraßen ist Langenbrettach über die A 81 Stuttgart–Würzburg, Ausfahrt 8 (Neuenstadt am Kocher) und anschließend die L 1088 Richtung Öhringen zu erreichen. Außerdem erreicht man die Gemeinde über die A 6 Mannheim–Nürnberg, Ausfahrt 40 (Öhringen) bei anschließender Benutzung der L 1088 Richtung Neuenstadt.
An den öffentlichen Nahverkehr ist Langenbrettach von Heilbronn bzw. Neckarsulm aus über die HNV-Regionalbuslinien 620, 624 und 625 Richtung Neuenstadt angebunden. In Neuenstadt (Busbahnhof Lindenplatz) muss auf die Linie 623 Richtung Neudeck bzw. Langenbeutingen umgestiegen werden. Die Busse verkehren von Montag bis Freitag mindestens im Stundentakt, zu den Hauptverkehrszeiten auch halbstündlich; an Wochenenden ist der Fahrplan jedoch erheblich eingeschränkt. Zudem besteht vom Bahnhof Öhringen aus eine Busverbindung über die Linie 49 Richtung Brettach, Kochersteinsfeld bzw. Neuenstadt, die auch an Werktagen recht unregelmäßig bedient wird.
Medien
Über das Geschehen in Langenbrettach berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe NO, Nord-Ost.
Öffentliche Einrichtungen
- Freibad Langenbeutingen
- In Langenbeutingen betreibt die Gemeinde ein unbeheiztes öffentliches Freibad, das von Mai bis September geöffnet ist. Zur Ausstattung gehören ein Schwimmerbecken (Bahnlänge: 33,33 m) mit Einmeter- und Dreimeter-Sprungbrett, ein Nichtschwimmerbecken mit Wasserrutschbahn und ein Planschbecken für Kleinkinder. Eine Besonderheit dieses Bades ist der so genannte Unterwasserblick: Da das Schwimmerbecken aus Hochwasserschutzgründen nicht im Erdboden eingelassen, sondern in die Höhe gebaut ist, ist es möglich, durch zwei Sichtfenster in der Beckenwand die Badenden unterhalb der Wasserlinie wie in einem Aquarium zu betrachten.
Bildung
In Langenbrettach gibt es eine Grundschule mit Schulgebäuden in Langenbeutingen und Brettach.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Albrecht Goes (1908–2000), Schriftsteller und evangelischer Theologe
Sonstiges
Brettach ist Heimat der Apfelsorte Brettacher, die 1911 hier als Zufallssämling entdeckt wurde und auch im Wappen der Gemeinde abgebildet ist.
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Langenbrettach bei curlie.org (ehemals DMOZ)