Gram-Schmidtsches Orthogonalisierungsverfahren
Das Gram-Schmidtsche Orthogonalisierungsverfahren ist ein Verfahren in der linearen Algebra, um aus einer beliebigen Basis {b1,...,bn} eines Vektorraums eine Orthonormalbasis für diesen Vektorraum zu konstruieren.
Durch die folgende Konstruktionsvorschrift entsteht in {u1,..., un} rekursiv eine Orthonormalbasis:
b1 (1) u1 = ------ ||b1||
i-1 (2) vi = bi - ∑ ‹uk,bi› uk k=1
vi (3) ui = ------ ||vi||
Die Schritte (2) und (3) werden für alle i aus {2, ..., n} durchlaufen. Schritte (1) und (3) führen jeweils zu einer Normierung der Vektoren ui auf die Länge 1. Vor Schritt (2) beim i-ten Durchlauf bilden die Vektoren {u1, ..., ui-1} jeweils eine Orthonormalbasis. In Schritt (2) wird nun ein Vektor vi so hinzugefügt, dass er orthogonal auf den Vektoren u1 bis ui-1 steht und mit diesen den gleichen Raum aufspannt wie die Vektoren b1 bis bi (also auch wie die Vektoren u1, ..., ui-1, bi). Dies wird dadurch erreicht, dass vom Vektor bi alle Projektionen auf die Vektoren u1 bis ui-1 abgezogen werden. Dadurch werden alle von der bisherigen Basis {u1, ..., ui-1} linear abhängigen Anteile abgezogen, der resultierende Vektor vi steht orthogonal auf allen bisherigen Vektoren.