Perm (Geologie)
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Das Perm ist auf der geologischen Zeitskala das letzte System (bzw. Periode in der Geochronologie) im Paläozoikum. Das Perm begann vor etwa Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}}
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verwenden! Millionen Jahren. Das Perm folgt auf das Karbon und wird von der Trias überlagert. An der Perm-Trias-Grenze geschah das größte bekannte Massenaussterben der Erdgeschichte.
Geschichte und Namensgebung
Der Name Perm ist von dem ehemaligen russischen Gouvernement Perm (ungefähr der heutigen Region Perm entsprechend) am Fuß des Uralgebirges abgeleitet. Die hier aufgeschlossenen Gesteine dieser Zeit dienten Roderick Murchison 1841 als Grundlage seiner wissenschaftlichen Beschreibung.[4] Das Perm in Deutschland und Mitteleuropa ist im Wesentlichen durch die zwei lithostratigraphischen Gruppen des Rotliegend und des Zechstein repräsentiert. Nach dieser Zweiteilung erhielt dieses System in Deutschland ursprünglich den Namen Dyas, der sich jedoch international nicht durchsetzen konnte. Der Begriff Dyas war aber in erster Linie lithologisch definiert und wird deshalb heute auch für eine lithostratigraphische Supergruppe verwendet, die Rotliegend und Zechstein umfasst.
Definition und GSSP
Der Beginn des Perm (und der Asselium-Stufe und der Cisuralium-Serie) ist durch das Erstauftreten der Conodonten-Art Streptognathodus isolatus definiert. Das Ende des Perm (und der Beginn der Trias) ist mit dem Erstauftreten der Conodonten-Art Hindeodus parvus und dem Ende der negativen Kohlenstoff-Anomalie des Oberperm festgelegt. Die von der IUGS festgesetzte Typuslokalität (GSSP = Global Stratotype Section and Point) für die Basis des Perm (und der Asselium-Stufe) befindet sich im Tal des Aidaralash, nahe der Stadt Aqtöbe (russisch Aktjubinsk) im südlichen Ural (Kasachstan).
Untergliederung des Perm
Das Perm wurde früher meist in Unterperm (299–270 Millionen Jahre vor heute) und Oberperm (270–251 Millionen Jahre vor heute) unterteilt, die man mit den heutigen Termini als Serien bezeichnen würde. Heute wird das Perm in drei Serien mit insgesamt neun Stufen unterteilt.
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- Stufe: Capitanium (Fehler. Bitte
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Paläogeographie
Durch die Kollision von Sibiria mit dem bereits im Karbon vereinigten Großkontinenten Gondwana und Laurussia war im Unterperm der Superkontinent Pangaea entstanden. Eine Gebirgsbildungsphase, in der der Ural aufgefaltet wurde, war die Folge dieser Kollision. Im äquatorialen Bereich öffnete sich keilartig nach Osten die Tethys. Ein Meeresarm im Westen der Tethys reichte bis zu den europäischen Landmassen. In Europa bildeten sich große Grabenbruchsysteme und epikontinentale Becken, die mit Schutt aus dem nun weitgehend erodierten variszischen Gebirge und mit Vulkaniten gefüllt wurden (Rotliegend-Becken). Bereits ab dem Oberperm finden sich erste Anzeichen für den beginnenden Zerfall von Pangaea.
Klima
Die Permokarbone Vereisung der Südkontinente dauerte im Unteren Perm zunächst noch an. Sie endete im Asselium oder spätestens im Sakmarium. In den kalten Zonen von Gondwana (etwa 60° bis 90° S) breitete sich die Glossopteris-Flora aus. Während des Perm herrschte in vielen Gebieten der Erde ein relativ trockenes Klima, die reichsten Salzlagerstätten der Erdgeschichte entstanden in dieser Zeit.
Gegen Ende des Perm, an der Grenze zum Trias, kam es zu einem nach geologischen Begriffen rapiden Klimawandel mit weitreichenden Folgen für die irdische Biosphäre. Als mögliche Hauptursache gelten großflächige vulkanische Aktivitäten im Gebiet des heutigen Sibirien (Sibirischer Trapp), die etwa eine Million Jahre andauerten und dabei zwei Millionen Quadratkilometer mit Basalt bedeckten. Über den oder die Auslöser dieser plötzlichen Eruptionsereignisse gibt es mehrere Hypothesen, gelegentlich wird in dem Zusammenhang auch die Mitwirkung eines großen Meteoriteneinschlags diskutiert.[5] Bis zum Ende der Epoche starben ca. 96 % aller Meeresbewohner und mindestens 70 % der Landtiere aus. Somit ereignete sich während der Perm-Trias-Krise das wahrscheinlich größte Massenaussterben der Erdgeschichte.
Neuere Isotopenuntersuchungen deuten darauf hin, dass in einer ersten Erwärmungsphase die Durchschnittstemperaturen der Atmosphäre infolge der zunehmenden Konzentration an vulkanischem Kohlenstoffdioxid um 5 Grad innerhalb einiger Jahrtausende anstiegen. Gleichzeitig erwärmten sich in erheblichem Maße auch die Ozeane, was zur Bildung von sauerstofffreien Meereszonen sowie zur großflächigen Freisetzung von Methanhydrat führte. Durch den zusätzlichen Methaneintrag erhöhte sich in der nächsten Phase die Temperatur um weitere 5 Grad, und der Sauerstoffgehalt der Luft sank bis auf 16 % beziehungsweise lag zeitweilig noch darunter.[6][7] Als weitere mögliche Ursache für den Zusammenbruch fast aller Ökosysteme wird die Massenvermehrung von bestimmten marinen Einzellern erwogen, die ihre Stoffwechselprodukte in Form von Halogenkohlenwasserstoffen an die Atmosphäre abgaben.[8] Die Gesamtdauer des Massenaussterbens wurde bis vor kurzem mit 1 Million bis 200.000 Jahre angegeben, aktuellen Forschungen zufolge reduziert sich dieser Zeitraum nunmehr auf etwa 60.000 Jahre.[9]
Entwicklung der Fauna

Landwirbeltiere
Unter den Landwirbeltieren kam es zu einer ersten großen Radiation der Gruppen, die man früher als „Reptilien“ zusammenfasste. Zahlreiche, artenreiche Gruppen erschienen erstmals im Laufe des Perms und verschwanden bereits wieder am Ende dieses Zeitraums, z. B. die Pareiasauridae (anapside Reptilien). Die amphibienähnlichen Gruppen, die im Karbon dominierten, waren im Niedergang begriffen.
Die Therapsiden (synapside Reptilien), früher als „säugetierähnliche Reptilien“ bezeichnet, sind aus dem Ocher-Komplex (nach dem Fundort bei der Stadt Otschor (russisch Очёр), Region Perm) in Russland und der Xidagou-Formation in China bekannt, welche die Formenvielfalt in Laurasia widerspiegeln. Auf dem Südkontinent Gondwana sind sie auf die Eodicynodon-Assemblage-Zone der Beaufort-Gruppe der südafrikanischen Karoo beschränkt. Diese Fauna beinhaltet eine Vielfalt von Therapsiden, darunter Dinocephalia, die durch die fleischfressenden Anteosauria und die pflanzenfressenden Tapinocephalia repräsentiert sind, Anomodontia wie z. B. Dicynodontia, Gorgonopsidae und Therocephalia.
Im Sommer des Jahres 2010 fanden Wissenschaftler im Thüringer Wald das 60 Zentimeter große Skelett eines etwa 300 Millionen Jahre alten Sauriers, der ein Vorläufer der etwa 100 Millionen Jahre später auftretenden Dinosaurier sein könnte.[10]
Meer
Unter den einzelligen Foraminiferen stellen die großwüchsigen Fusulinen wichtige Leitformen. Sie verschwinden zu Ende des Perm. Unter den Coelenteraten sterben die tabulaten Korallen aus. Die Armfüßer machten eine letzte große Radiation durch. Im Perm waren z. B. korallenähnliche Formen (vgl. mit den Rudisten) und Formen mit zerschlitzten Dorsalklappen (Oldhaminiden) entstanden, die eine Symbiose mit photosynthesetreibenden Bakterien eingegangen sind. Diese spezialisierten Gruppen und einige andere Gruppen (Productiden, Davidsoniiden und Spiriferiden) starben ganz oder weitgehend aus. Unter den Arthropoden starben die Trilobiten und die Eurypteriden aus. Eine Reihe von Insektenordnungen ist erstmals im Perm nachgewiesen. Bei den Weichtieren verschwindet die Klasse der Schnabelschaler (Rostroconchia). Unter den Cephalopoden starben die Bactriten und die Goniatiten aus; die Ceratiten entstehen. Aus dem Stamm der Stachelhäuter (Echinodermata) starben die Knospenstrahler (Blastoidea) und die Seelilien-Gruppen der Camerata und Flexibilia aus.
Entwicklung der Flora

Der Wechsel vom Paläophytikum zum Mesophytikum fand bereits früher als der Wechsel vom Paläozoikum zum Mesozoikum statt. Das Paläophytikum endete vor ca. 256 Ma im Wuchiapingium.[11] Die bisher dominierenden Farnpflanzengruppen wurden von den trockenresistenteren Nacktsamigen Pflanzen (Gymnospermen) abgelöst. Auf dem Gondwana-Kontinent entwickelte sich die Glossopteris-Flora, deren Vertreter laubabwerfende, kältetolerante Gymnospermen mit der vorherrschenden Ordnung Glossopteridales waren.
Das Perm in Mitteleuropa
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Literatur
- Werner Vasicek: 280 Millionen Jahre alte Spuren der Steinkohlewälder von Zöbing. Katalogreihe des Krahuletz-Museums 4, Eggenburg 1983.
- Werner Vasicek: Jungpaläozoikum von Zöbing, Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 38, 1999, S. 63ff. (gemeinsam mit Fritz F. Steininger)
- Ronny Rößler: Farnwälder, Glutwolken und Salzwüsten: Das Perm. In: Biologie in unserer Zeit, 33(4), 2003, S. 244–251, ISSN 0045-205X
- Wolfgang Frey und Rainer Lösch: Lehrbuch der Geobotanik. Gustav Fischer, Stuttgart 1998, ISBN 3-437-25940-7, 436 S.
- Jörg W. Schneider, Frank Körnera, Marco Roschera, Uwe Kronera: Permian climate development in the northern peri-Tethys area – The Lodève basin, French Massif Central, compared in a European and global context. In: Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, 240(1-2), Amsterdam 2006, S. 161–183, ISSN 0031-0182
Weblinks
- Palaeos.com
- spektrumdirekt: Ungewöhnliches Ende einer Eiszeit
- Geoparc Bletterbach – Canyon mit Aufschluss von Perm und früher Trias
- Beispiele für Perm-Fossilien
- Karte der Welt im Perm
- International Chronostratigraphic Chart 2012 (PDF)
Einzelnachweise
- ↑ Sauerstoffgehalt-1000mj
- ↑ Phanerozoic Carbon Dioxide
- ↑ All palaeotemps
- ↑ Spencer G. Lucas, Joerg W. Schneider, Giuseppe Cassinis: Non-marine Permian biostratigraphy and biochronology: an introduction. In: Spencer G. Lucas, Giuseppe Cassinis, Joerg W. Schneider (Hrsg.): Non-Marine Permian Biostratigraphy and Biochronology. Geological Society, London, Special Publications, 265, London 2006, S. 1–14, PDF
- ↑ Adrian P. Jones; David G. Price; Paul S. DeCarli; Richard Clegg: Impact Decompression Melting: A Possible Trigger for Impact Induced Volcanism and Mantle Hotspots? In: C. Koeberl und F. Martinez-Ruiz (Hrsg.): Impact markers in the Stratigraphic Record. Springer Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-540-00630-3, S. 91–120 (mantleplumes.org [PDF]).
- ↑ Michael M. Joachimski, Xulong Lai, Shuzhong Shen, Haishui Jiang, Genming Luo, Bo Chen, Jun Chen and Yadong Sun: Climate warming in the latest Permian and the Permian–Triassic mass extinction. In: Geology. 40. Jahrgang, Nr. 3, Januar 2012, S. 195–198, doi:10.1130/G32707.1 (englisch, gsapubs.org).
- ↑ Yadong Sun, Michael M. Joachimski, Paul B. Wignall, Chunbo Yan, Yanlong Chen, Haishui Jiang, Lina Wang, Xulong Lai: Lethally Hot Temperatures During the Early Triassic Greenhouse. In: Science. Lethally Hot Temperatures During the Early Triassic Greenhouse. Jahrgang, Nr. 366, Oktober 2012, doi:10.1126/science.1224126 (englisch).
- ↑ Mass extinctions: Peter Ward: The microbes strike back, New Scientist 9. Feb. 2008; Spiegel, 2009.
- ↑ Seth D. Burgess, Samuel Bowring, Shu-zong Shen: High-precision timeline for Earth’s most severe extinction. In: pnas. 111. Jahrgang, Nr. 9, 2014, doi:10.1073/pnas.1317692111.
- ↑ spiegel.de
- ↑ Frey und Lösch, S.94