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Zentralrat der Muslime in Deutschland

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Der Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. (ZMD) gilt neben dem größeren Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland als einer der wichtigsten islamischen Dachverbände in Deutschland. Er wurde 1994 von Nadeem Elyas gegründet, der den Vorsitz 2006 an Ayyub Axel Köhler übergab. Sitz des Vereins ist Eschweiler, Gerichtsstand Köln. Derzeit hat der ZMD noch etwa 12.000 Mitglieder.

Geschichte

Er ging 1994 aus dem Islamischen Arbeitskreis Deutschland hervor. Bis 2000 war der Verband der islamischen Kulturzentren e.V. mit 22.000 Mitgliedern größter Mitgliedsverband des ZMD.

Ziele

Gemeinsam mit dem Islamrat hat er Kommissionen ins Leben gerufen, die Lobbyarbeit für die Erteilung islamischen Religionsunterrichts an deutschen Schulen und für eine Ausnahmegenehmigung für das Schächten in Deutschland betreiben.

"Der Zentralrat der Muslime in Deutschland ... versteht sich als Diskussions- und Handlungsebene seiner Mitglieder und nimmt die Aufgabe eines Dialog- und Ansprechpartners für den deutschen Staat, die Verwaltung und die anderen Gruppen der Gesellschaft wahr.
Der Zentralrat will die Moscheegemeinden, islamischen Vereine, Verbände und Dachorganisationen weder ersetzen noch mit ihnen konkurrieren, er will vielmehr ihre gemeinsamen Interessen als Gesellschaftsgruppe vor den Behörden vertreten und die Rechte, die ihnen als Religionsgemeinschaft zustehen, in ihrem Namen verlangen." Aus der Selbstdarstellung des ZMD

Finanzierung

Der ZMD finanziert sich vor allem durch Mitgliedsbeiträge, Spendensammlungen in Moscheen und private Zuwendungen. Eine ähnliche Organisation in den Vereinigten Staaten ist CAIR Council on American-Islamic Relations.

Kritik

Der Zentralrat ist nicht unumstritten. So distanzierte er sich nie von der Scharia oder der Steinigung. Auch das Rollenverständnis des Zentralrats, entspricht nicht westlichen Vorstellungen von Gleichberechtigung. So heißt es auf der Website des Zentralrates: "Während der Mann für den Unterhalt verantwortlich ist, ist die Frau bemüht, ihre Kinder ... zu erziehen und das Haus zu einem Hort der Geborgenheit zu machen."

Insbesondere wird dem Zentralrat vorgeworfen sich nach außen dialogbereit darzustellen, während nach innen die Errichtung einer islamischen Gesellschaft in Deutschland Ziel ist. Die ATIB als größte Mitgliedsorganisation ist eine Splittergruppe der Grauen Wölfe.

Mitgliedsvereine des Zentralrats

Stand 2004

Die meisten Mitgliedsvereine des ZMD befürworten die strenge Auslegung der Schari'a. Verschiedene Mitgliedsvereine hatten Verbindungen mit Milli Görüş.