Skull & Bones
Skull & Bones (engl. für „Schädel und Knochen“) ist eine Geheimgesellschaft an der Yale University, die 1833 gegründet wurde. Sie wird von der Russell Trust Association (s. u.) finanziert, die als Ehemaligenorganisation 1856 in die Universität eingegliedert wurde.

Ihren Hauptsitz hat sie auf dem Gelände der Universität, in einem Gebäude, welches als Tomb (Gruft), als „Tempel”, „T” oder Boodle bezeichnet wird.
Skull & Bones ist unter vielen Namen bekannt: The Order of Death (Orden des Todes), einfach The Order und The Eulogian Club (Der eulogianische Club) oder „Loge 322“. Initiierte sind allgemein bekannt als Bonesmen (Knochenmänner), Knights of Eulogia (Ritter der Eulogia) oder Boodle Boys.
Seit 1991 sind in diesem Orden auch Frauen als Mitglieder zugelassen und initiiert worden, womit sich die Bezeichnung der Mitglieder des hoch exklusiven Zirkels entsprechend auf: Boneswomen (Knochenfrauen), Ladies of Eulogia (Hohe Damen von Eulogia) und Boodle Girls erweitert.
Skull & Bones ist bekannt dafür, einige führende Vertreter in Politik und Wirtschaft hervorgebracht zu haben, darunter drei Präsidenten der USA. Neben ihren nur gerüchteweise bekannten Bräuchen machte sie dies zum Gegenstand von Verschwörungstheorien.
Quellen und Zeugnisse
Wenn Skull & Bones eine Geheimgesellschaft ist, besteht die Frage, wie man über die Organisation überhaupt etwas wissen kann. Zunächst ist etliches überhaupt nicht geheim, sondern lediglich fremd für diejenigen, die die Zustände an US-amerikanischen Elite-Universitäten und insbesondere Yale nicht kennen. Bis 1970 wurden die Mitgliederlisten in der Universitätsbibliothek zugänglich aufbewahrt, in der Presse veröffentlicht, zeitweise sogar in der New York Times. Das Haus der Verbindung steht wie das der konkurrierenden Gesellschaften auf dem Campus. Name und Logo sind allgemein bekannt. Dem Anspruch nach geheim ist das, was in dem Haus, der Gruft passiert. Bereits im 19. Jahrhundert gab es Versuche, mehr zu erfahren. Antony C. Sutton (17. Januar 1925 – 17. Juni 2002) und Alexandra Robbins stützen ihre Bücher auf:
- wenige halböffentliche Dokumente, Material aus Einbrüchen, Berichte der Einbrecher, Berichte von wenigen, die beruflich oder zur Arbeit in die Gruft geholt wurden, mehr oder weniger weitgehende Berichte von einzelnen Mitgliedern, zugespielte interne Dokumente, Berichte aus Rechtsstreitigkeiten zwischen Skull & Bones und anderen (s. u. zu Geronimos Schädel), Berichte von Außenstehenden über heimlich beobachtete Zeremonien oder Rituale.
Daneben wurden die Karrieren und gegenseitige Begünstigung zahlreicher Mitglieder in Wirtschaft und öffentlichen Ämtern recheriert und in der Presse veröffentlicht. Dabei steht die Familie der US-Präsidenten Bush im Vordergrund.
Das meiste Material ist allgemein nicht überprüfbar. Die Einbrecher haben eine Auswahl nach eigenen Belieben getroffen. Die Aussagen die aus den genannten Berichten stammen, können nur nach ihrer Plausibilität bewertet werden. Die Gerüchte, die über die Vorgänge in der Gruft verbreitet werden, könnten übertrieben oder zur Desinformation gestreut worden sein. Und selbst wenn Meldungen über einzelne Vorkommnisse richtig sind, können aus ihnen keine allgemeinen Urteile abgeleitet werden.
Sutton war allerdings geleitet erstens von dem Verdacht, die Illuminaten hätten nach ihrem Verbot in Bayern in den USA fortbestanden und Skull & Bones wäre eine ihrer Zellen und zweitens von einer Animosität gegen Hegel, dessen Philosophie die Illuminaten dann genutzt hätten, um individuelle Freiheiten zu beschränken.
Zum Phänomen Skull & Bones gehört es, dass Berichte unkritisch als Bestätigung für die eigenen Vermutungen oder Verschwörungshypothesen angenommen werden.
Robbins, die zur konkurrierenden Geheimgesellschaft Scroll and Key gehörte, hat die Verschwörungstheorie nur angerissen und verfolgte statt dessen die Macht- und Karrieremethoden von Bonesmen. Neben dem bisher veröffentlichten Material hat sie zahlreiche eigene Interviews mit Mitgliedern geführt.
Organisationsform
Der Orden rekrutiert sich nur aus Studentinnen und Studenten der Universität Yale. Er bildet eine senior society, d. h. eine Gesellschaft aus Studierenden des letzten Studienjahres vor dem Bachelor, die fünfzehn Mitglieder, meistens im Alter von etwa 22 Jahren, umfasst. Andere, allesamt jüngere Yale-Geheimgesellschaften sind z. B. Scroll and Key, Wolf's Head, Book and Snake und Berzelius. Skull & Bones verfügt nach allgemeiner Auffassung über das größte Prestige. Die Gesellschaften konkurrieren bei der Auslese der neuen Mitglieder. Der jeweils aktive Jahrgang wählt aus dem nächstjüngeren, also aus den juniors seine Nachfolger aus. Dies nennt man tapping, abgeleitet von tap, "Klaps". Damit ist der früher übliche Klaps auf die Schulter zum Zeichen der Ernennung gemeint. Das Verfahren hat sich in den gut 170 Jahren seit Bestehen mehrfach geändert. Zeitweise wurden die Auserwählten in der Presse, sogar in der New York Times, bekannt gemacht. Ähnliche Organisationen und Ausleseverfahren sind auch von anderen Universitäten, insbesondere der Ivy League bekannt, z. B. von der Society of the Pacifica House an der amerikanischen Brown University und der Sphinx Senior Society am Dartmouth College in Hannover (New Hampshire) – ebenfalls einer so genannten Elite-Universität.
Es ist anders als das „Keilen” der deutschen Studentenverbindungen kein Werben um Mitglieder. Das schließt nicht aus, das Anregungen zum Ausleseverfahren aus der frühen Zeit der Corps und der Studentenorden in Deutschland aufgenommen wurden.
Es handelt sich also um Elite-Organisationen im strengen Sinne des Wortes. Man kann nicht einfach eintreten oder sich um die Mitgliedschaft bewerben, sondern wird ausgewählt von denen, die ein Jahr zuvor selbst ausgewählt worden sind. Auf diese Weise ist eine Sukzession der Auserwählten entstanden.
Als Kandidat kann man die Berufung ablehnen, weil man bereits einem der anderen Geheimgesellschaften zugesagt hat oder gar nicht initiiert werden will. Unter den juniors gibt es aber rege Aktivitäten, um durch Studienleistungen oder Engagement in anderen Gruppen auf sich aufmerksam zu machen und für das tapping ins Spiel zu bringen. Das Motiv ist, zu den Auserwählten gehören zu wollen.
Da eine weltanschauliche Ausrichtung der Geheimgesellschaft nicht bekannt ist, kann man mithin Skull & Bones nicht als Zusammenschluss Gleichgesinnter auffassen.
Dadurch, dass man Zugang zur Gruppe nur durch Zuwahl bekommt, wird der Charakter der Exklusivität noch verstärkt.
Anders als in deutschen Studentenverbindungen setzt sich die Aktivitas aus nur einem einzigen (Studien-)Jahrgang zusammen. Es gibt keine Probezeit.
Skull & Bones gehört keinem Dachverband oder Kartell an.
Der Träger des Ordens ist die Russell Trust Association, die von den Mitgliedern nach dem Examen, den „Patriarchen”, gebildet wird. Sie überwacht die Einhaltung der Tradition, und beschließt Satzungsänderungen. Die Patriarchen helfen gelegentlich bei der Rekrutierung neuer Mitglieder nach und bilden vor allem ein Netzwerk von einflussreichen Personen. Zu jeder Zeit dürfte die Gesamtzahl der Bonesmen bei etwa 800 liegen.
Skull & Bones bildet einen gewissermaßen immer währenden Lebensbund, der nicht mit dem Tod der einzelnen Ritter endet, sondern von den Folgegenerationen weitergetragen wird. Die neun Monate in der Senior Society bedeuten für die einzelnen lediglich die Aufnahmephase. Ein wesentliches Merkmal eines solchen Bundes ist die scharfe Ausgrenzung aller anderer Menschen, die in diesem Falle „Barbaren“ (engl. „gentiles“ oder „vandals“) genannt werden.
1999 besaß die RTA ein Vermögen von rund 4,1 Mio. US-Dollar. Skull & Bones ist der einzige bekannte Geheimbund, der seine eigene Insel, Deer Island genannt, besitzt.
Herkunft: Skull & Bones – ein Ableger einer deutschen Geheimgesellschaft?

Die Verbindung wurde 1832 in New Haven, Connecticut von William Huntington Russell, Alphonso Taft und zwölf oder dreizehn weiteren Studenten gegründet, die z. T. keine Aufnahme in der Yale-internen Studentenorganisation Phi Beta Kappa gefunden hatten. Als weiterer Grund wird angegeben Russell sei empört darüber gewesen, dass, Phi Beta Kappa das Geheimhaltungsprinzip aufgegeben habe. Die erste Skull-&-Bones-Klasse (Bones-englisch cohort oder club) bestand im Jahre 1833. Russell hatte zuvor ein Studienjahr an einer deutschen Universität, laut Sutton in Berlin, verbracht. Weil darüber nichts genaues bekannt ist, gibt es breiten Raum für Vermutungen, Skull & Bones sei eine amerikanische Unterabteilung einer deutschen Geheimgesellschaft, in die Russell initiiert worden wäre. Die Frage nach der Herkunft des Ordens wird häufig mit Verschwörungstheorien vermengt, wofür sich leicht im WWW Belege finden lassen. Es wird eine Beziehung zur Thulegesellschaft erwogen, obwohl die erst 1917 und selbst ihr Vorläufer, der Germanenorden, erst 1912 entstanden. Oder man hält Skull & Bones für eine Loge des Illuminatenordens, der aber bereits 1785 erloschen ist. Siehe dazu auch unten Verschwörungstheorien um Skull & Bones.
Indizien sucht man in Materialen aus Einbrüchen in die Gruft, in Berichten Eingeweihter oder der wenigen Personen, die ausnahmsweise Einlass bekommen haben. In der unten angeführten Literatur, insbesondere den Büchern werden viele Bilder, die in der Gruft hängen und mit deutscher Sprache und Thematik versehen sind, beschrieben, z. B. „Wer war der Thor, wer Weiser, / wer war Bettler, wer Kaiser? / Ob arm, ob reich, / im Tode gleich.“ A. Robbins ließ sich von Tomb-Eingeweihten bestätigen, dass bei Bones-Treffen gelegentlich einige deutsche Lieder gesungen werden, darunter auch das Lied der Deutschen, mit anderem Text jedoch, und dies deswegen, weil die Melodie von Joseph Haydn stamme. Ferner seien an den Wänden auch eingemeißelte Verse, Bilder von Schädeln, von Swastikas zu sehen und verschiedene Alltagsgegenstände angebracht, bis hin zu dem von Adolf Hitler verwendeten silbernen Besteck.
Dies und das wenige offizielles Material von Skull & Bones können die Theorie vom deutschen Geheimbund nicht untermauern. Die Zitate daraus in den folgenden vier Punkte sind nach A. Robbins und in eigener Übersetzung wiedergegeben (S. 82 f.; S. 106 f. der deutsche Ausgabe):
- Es liegt eine Einladung zu einem 30-jährigen Jubiläum mit der Formulierung vor:
a Jubilee Commemoration of the History of Our Establishment in New Haven.
ein Jubiläumsgedenken an die Geschichte unserer Einrichtung in New Haven. - Ein historisches, formelles Schreiben, das seinen Weg aus der Gruft herausgefunden haben soll, lautet:
The Eulogian Club: An Historical Discourse pronounced before our Venerable Order on the Thirtieth Anniversary of the Foundation of our American Chapter in New Haven July 30th 1863 Thursday evening. By Timothy Dwight of 1849 ...
Der Eulogische Club: Eine historische Abhandlung, vorgetragen vor unserem verehrungswürdigen Orden zum dreißigsten Jahrestag der Gründung der amerikanischen Abteilung in New Haven, 30. Juli 1863, Dienstagabend. Von Timothy Dwight von 1849 ... - Die Eindringlinge fanden neben dem Bild mit dem oben zitierten deutschen Vers eine Karte, auf der geschrieben stand:
From the German Chapter. Presented by Patriarch D.C. Gilman of D. 50.
Von der deutschen Abteilung. Überreicht durch Patriarch D.C. Gilman von D. 50.) (Zu 'D.C. Gilman' und 'D. 50' siehe weiter unten.) - Ein Bones-Dokument aus dem Jahr 1933 erinnert an die „Geburt unserer Yale-Abteilung“ („birth of our Yale chapter“).
Laut Antony C. Sutton, Kris Millegan und Alexandra Robbins soll aus einem Einbruch in die Gruft im Jahre 1876 die Information stammen:
- Bones is a chapter of a corps in a German University ... General Russell, its founder, was in Germany before his Senior Year and formed a warm friendship with a leading member of a German society. He brought back with him to college, authority to found a chapter here.
- Bones ist die Ortsgruppe eines Corps an einer deutschen Universität ... General Russell, der Gründer, war vor seinem letzten Studienjahr in Deutschland gewesen, und bildete eine warme Freundschaft mit dem führenden Mitglied einer deutschen Gesellschaft. Er brachte die Befugnis mit zurück ans College, hier eine Abteilung zu gründen.
Das liest sich so, dass Russell in Deutschland Mitglied einer Studentenverbindung war. Unter den Bedingungen der Karlsbader Beschlüsse von 1819 musste deren Leben je nach den Maßgaben der örtlichen Behörden mehr oder weniger geheim stattfinden. Das ist das einzige, was auf einen deutschen „Geheimbund” hindeuten könnte. Die erwähnten Bilder und Sprüche, die aus Deutschland stammen, haben einige Eigenheiten, wie die Vorliebe für Totenschädel, angeregt. Sprüche ähnlichen Inhalts gibt es zahlreiche, sodass nicht auf eine bestimmte Verbindung geschlossen werden kann. Wegen der markanten deutsch-nationalen Ausrichtung der Burschenschaften, von der bei Skull & Bones keine Spur zu finden ist und wegen des Wortes „corps” im Zitat lässt sich der Kreis einengen. Doch ohne Identifikation des Studentencorps, dem Russell angehört haben soll, kann ein Einfluss auf Skull & Bones inhaltlich nicht näher bestimmt werden.
Es haben noch ein paar Bonesmen in Deutschland studiert. Aber heute habe der Orden keine Beziehungen mehr zu deutschen Verbindungen, teilte ein Mitglied A. Robbins mit.
Die Organisationsform des Ordens spricht ohnehin nicht dafür, dass es sich um den bloßen Ableger einer Verbindung oder eines Geheimbundes aus Deutschland gehandelt hat, wo es keine Senior societies gibt.
Ordensregel
Die Regel, nach der die Mitglieder zu handeln haben, ist nicht öffentlich bekannt. Es lassen sich nur einige Rückschlüsse aus dem Verhalten schließen und einige Hinweise ausdeuten.
- Wesentliches Gebot ist die Verschwiegenheit. Über die Interna der Gesellschaft und insbesondere von dem, was im innern an Privatem und Beruflichem der einzeln Ritter besprochen wird, darf nichts nach außen dringen. Allein deshalb ist es eine Geheimgesellschaft.
- In jedem neuen Club müssen sich die fünfzehn Mitglieder gegenseitig offenbaren und Rechenschaft über ihr bisheriges Leben, einschließlich der sexuellen Erfahrungen, und ihre Charakterschwächen ablegen. Es entsteht eine kollektive Intimsphäre.
- Die Bonesmen sind verpflichtet, sich gegenseitig in ihrer Karriere zu helfen.
Eigenheiten
„Skull & Bones“
Der Totenschädel über den gekreuzten Knochen erscheint nicht nur auf dem Organisationslogo. Beim Gruppenbild eines Jahrgangs gruppieren sich die Personen um einen Tisch, auf dem ein Schädel mit Knochen liegt. Das Motiv ist als Todessymbol u. a. von Piraten-Flaggen (Jolly Roger), Warnhinweisen vor Gift und seit Jahrhunderten von Grabplatten bekannt. Zusammen mit den im Tomb gesammelten menschlichen Knochen, den abgebildeten Totenschädeln, den oben zitierten deutschen Sprüchen und nicht zuletzt den Namen der Verbindung ist eine starke Vorliebe zur Todesthematik belegt. Beziehungen zu anderen Organisationen lassen sich daraus nicht ableiten, da die Symbolik sehr verbreitet ist. So auffällig die Häufung der Verweise auf den Tod ist, so wenig weiß man, welche Bedeutung The Order of Death dem Tod beimisst.
322
Diese Zahl gehört zum Logo, es ist die Raumnummer des Inneren Tempels in der Gruft. Bonesmen benutzen sie als Merkzahl, z. B. für Zahlenschlösser, oder als symbolische Spendensumme an Ordensbrüder, die einer politischen Gegenpartei angehören. Sie unterschreiben mit „Dein im Geiste von 322”. Über ihre Bedeutung gibt es unterschiedlich Thesen: Es ist das Todesjahr des griechischen Redners Demosthenes, was zwar stimmt, aber keine Begründung ist. Oder: Der Bund in Yale sei 1832 als Abteilung 2 gegründet worden. Daher ergebe sich die Ziffernfolge 322 (s. A. Sutton und A. v. Rétyi).
Eulogia
Der Legende nach verehren die Bonesmen eine Göttin namens Eulogia, die für die Redekunst stehen soll, die mit dem Tode Demosthenes im Jahre 322 v. Chr. in den Himmel aufgestiegen und zur Gründung des Eulogian Clubs 1832 wieder hinabgestiegen sei. Das mag als Hinweis gelten, dass sich die Verbindung in der Tradition von Debattier-Clubs sieht, in denen Vorträge gehalten werden.
Im Griechischen und Lateinischen hat das Wort Eulogia ein anderes Bedeutungsspektrum, nämlich Lobpreisung, Schönrednerei, Ruhm, Segnung, Wohltat, gesegnete Mahlzeit, Grabsprüche. Diese Begriffe lassen ebenfalls Assoziationen zu dem zu, was man von der Organisation weiß, dass sie ihr Gebäude als „Gruft“ deutet, sich mit Todessymbolen umgibt, große gemeinsame Dinner ausrichtet und sich gegenseitig mit Worten und Taten für die Karriere einsetzt.
Der Schädel des Geronimo
Prescott Bush, später Senator von Connecticut, Vater von George H. W. Bush und Großvater von George W. Bush, soll im Mai 1918 den Schädel des Apachenhäuptlings Geronimo aus dem Fort Sill bei Oklahoma eigenhändig mit fünf anderen Bonesmen aus vier Jahrgängen ausgegraben und ihn als Geschenk der Bruderschaft präsentiert haben. Diese Geschichte und Fotos aus der Gruft vom Schädel und anderen gestohlenen Grabbeigaben wurden dem Apache-Indianer und Aktivisten „Chief“ Ned Anderson zugespielt, der auf der Suche nach den sterblichen Überresten Geronimos war. Er verlangte die Herausgabe. Das FBI lehnte es ab, sich in den Streit einzumischen, so lange, bis Anderson sich nicht aus den Ermittlungen zurückziehe und seine Belege überdenke; ein Angebot, welches Anderson ausschlug. Anderson berichtete A. Robbins, dass ein Treffen mit Jonathan Bush, dem Bruder des damaligen Vize-Präsidenten George H. W. Bush, nicht zustande gekommen sei. Bei einem Treffen mit Skull-&-Bones-Anwalt Davison sei ihm den Schädel eines zehnjährigen Jungen gezeigt worden. Auf den Vorschlag, diesen Schädel mitzunehmen und eine Erklärung des Ordens zu akzeptieren, der Schädel Geronimos befinde sich nicht in der Gruft, ließ Anderson sich nicht ein. Er veröffentlichte die Begebenheiten des Treffens mit der Bemerkung, dass es sich nicht um den Schädel aus der Skull-&-Bones-Bruderschaft gehandelt habe. Seinem Ersuchen, einen DNA-Test durchführen zu lassen, wurde nicht stattgegeben, und somit geht die Legende weiter.
Yale erhält die Gerüchte jedoch weiter am Leben, indem sie in einem eigenen Magazin veröffentlicht, dass die Gruft in New Haven ebenso im Besitz des Schädels von Pancho Villa sei.
Skull & Bones Time
Man hat eine eigene Zeitrechnung, kurz: S. B. T., die von der üblichen Zeit an der Ostküste, der „Barbarenzeit“ um fünf Minuten abweicht. Nennt die Ankündigung für ein abendliches Treffen die Uhrzeit „VIII S. B. T.“, dann ist 19.55 Uhr gemeint.
Die Jahrgangszahlen des jeweiligen Clubs, die hinter den Namen des Mitglieds geschrieben werden, sind codiert aus einem „D“ und einer Zahl anstelle der Angabe in unserer Zeitrechnung. „D113“ steht für 1915. Die Zahl hinter dem „D” plus 1802 ergibt das Jahr nach „Barbarenzeit“.
Die eigene Jahresrechnung ergibt sich aus Eintragungen in den kleinformatigen Mitgliedsbüchern, die Sutton einen Tag zur Einsicht überlassen wurden. Bis auf zwei fehlende Informationen ist die Sache nicht so geheimnisvoll, wie Sutton meint. Auf jeder rechten Seite wird ein Club-Jahrgang aufgelistet.
- „Most interesting is an entry between the decade lists of members. On the 1833 list, before the 15 founders names, are the words ‚Period 2 Decade 3‘. Similarly, before names on the 1843 list are the words ‚Period 2 Decade 4‘. In brief, Period stays the same throughout the years, but the ‚Decade‘ number increases by one in each ten years. No doubt this means something to The Order, else it wouldn’t be there.
- Another mystical group of letters and numbers is at the top of the first list of names in 1833, ‚P.231-D.31‘. The numbers increase by one in each succeeding class. In 1834, for example, the entry reads ‚P.232 D 32‘.“
- Am interessantesten ist ein Eintrag zwischen den Jahrzehntlisten der Mitglieder. Auf der 1833er Liste, vor den 15 Gründernamen, stehen die Wörter „Periode 2 Dekade [Jahrzehnt ] 3“. Ähnlich stehen vor Namen auf der 1843er Liste die Wörter „Periode 2 Dekade 4“. Kurz, „Periode“ bleibt über die Jahre gleich, aber die „Dekade“-Zahl wächst alle zehn Jahre um eins. Kein Zweifel, das bedeutet dem Orden etwas, sonst würde es nicht da stehen.
- Eine andere mystische Gruppe von Buchstaben und Zahlen steht oben auf der ersten Namensliste 1833, „P.231-D.31“. Die Zahlen wachsen um eins in jeder folgenden Klasse. 1834 zum Beispiel lautet der Eintrag „P.232-D 32“.
Das letzte sind verkürzte Schreibweisen. Es werden schlicht die Jahre gezählt. Die Zahl für die Periode ist nicht als Hunderterziffer zu lesen. Archibald MacLeish vom 1915er Club signierte einen Brief mit „A. MacL. D113“, d. i. Jahr 3 der Dekade 11 und nicht etwa Jahr 3, Dekade 1, Periode 1. Die Periode dauert länger als 100 Jahre. Für den Beginn der Periode und damit für das Epochenjahr gibt es drei Möglichkeiten, je nach dem, ob mit einem Jahr 0 und einer Dekade 0 gerechnet wird oder nicht, also 1802, 1803 oder 1813. (Der kombinatorisch denkbare Fall 1812 ist nicht plausibel.) Wir kennen die Zählweise nicht und wissen nicht, welches Ereignis als Beginn der Schädel-und-Knochen-Zeitrechnung angesetzt wurde.
Boodle
Die Mitglieder des Ordens werden auch „Boodle boys“ genannt; warum ist nicht klar. Es ist aber bekannt, dass sie zusammen im leergeräumten Speisesaal boodle ball spielen, angeblich jeden Donnerstagabend. Die beiden Kamine am etwa 18 Meter langen Raum dienen als Tore. Es handelt sich um eine Art Raufball mit einem halbleeren Ball, bei der es ziemlich ruppig zugehen soll. 1981 haben einige Bonesmen ihre Freundinnen und Frauen zum Zuschauen in die Gruft geschmuggelt. Die Härte des Spiels wurde vor 1991 von einigen Patriarchen als Grund dafür angegeben, dass Studentinnen nicht in die Geheimgesellschaft aufgenommen werden sollten.
Das Wort „boodle“ bedeutet Bestechungs- oder Schmiergeld und daneben einen „Batzen Geld“.
Deer Island
Deer Island ist ein Zufluchtsort, der sich im Privatbesitz der Russell Trust Association befindet. Es handelt sich um eine der Thousand Islands (Tausend Inseln) von 162.000 m² Größe, die im Sankt-Lorenz-Strom, drei km nördlich der Alexandria Bay zwischen den Bundesstaaten New York (USA) und Ontario (Kanada) liegt. Auf ihr sind zwei Tennisplätze, zwei Häuser, ein Bungalow, ein Bootshaus und ein Amphitheater entstanden. Die Insel dient als Refugium für Mitglieder von Skull & Bones und deren Familie, und wird oft dafür benutzt, Gäste zu empfangen, die den Familienmitgliedern willkommen sind. Sie kann auch privat gemietet werden, wobei es hierfür erforderlich ist, Skull & Bones-Mitglied zu sein. Das Eiland wird von dem Deer Island Club kontrolliert und instandgehalten, zu welchen ausschließlich Skull & Bones-Initiierte gehören. Diese Vereinigung erklärt in ihren Artikeln den Zweck des Clubs folgendermaßen:
- ...to promote the social intercourse of its members, and to provide for them facilities for recreation and social enjoyment; and to this end, to purchase, hold and convey any property, real or personal, which may be necessary or convenient therefor; to maintain a Club House for the use and benefit of its members; and to adopt by-laws and generally to exercise all the usual powers of corporations not prohibited by said statues
- ... um den sozialen Umgang seiner Angehörigen zu fördern, und sie mit Einrichtung zur Erholung und gemeinsamen Vergnügen zu versorgen; und zu dem Zweck, jegliches Eigentum zu erwerben, zu halten und zu befördern, real oder persönlich, das dazu notwendig oder passend sein mag; um ein Klubhaus zum Nutzen und Wohl seiner Mitgliedern zu unterhalten; und um Verordnungen zu übernehmen und allgemein, um die Ausübung aller gewöhnlichen Kräfte von Körperschaften, die nicht durch die genannten Statuten ausgeschlossen sind.
Die Sozialisation des „Skull & Bones“: innere Familien der „Ritter“ versus „die Barbaren“

Die Treffen und Rituale von Skull & Bones finden direkt auf dem Campus von Yale statt, in einem Gebäude der Organisation, das sich Tomb nennt. Dabei handelt es sich um ein völlig fensterloses von Reben überwuchertes Gebäude im Stil der Klassik (griechisch-ägyptisch) aus dem Jahr 1856. Vor dem Bau der Tomb hielt die Geheimgesellschaft ihre Treffen in angemieteten Hallen ab. Beginnend mit dem Jahr 1833 werden jedes Jahr von einem/r der Verantwortlichen der Kohorte der 15 Senioren 15 neue Junior-Mitglieder ausgewählt, um diese wiederum den Platz der Senioren einnehmen zu lassen. Dieser Vorgang wird „tappen“ („auswählen“) für die Gesellschaft genannt. Für Skull & Bones getappt zu sein, wird von den meisten Yale-Studenten verständlicherweise als eine sehr hohe Ehre angesehen; einige lehnen jedoch möglicherweise die Mitgliedschaft ab. Für ein Jahr treffen sich die Skull-&-Bones-Mitglieder mindestens ein mal die Woche und führen (Selbst-)Analysen über sich und von jeder anderen Person des Ordens durch und besprechen kritisch weitere Geschehen. Dies geschieht nach A. Robbins’ Ansicht in der Absicht, eine Langzeitverbindung zwischen ihnen zu schaffen, für den Fall, dass sie die Universität verlassen, anstatt langfristig dort zu verbleiben. Gemäß der Yale-Studentin und Scroll-and-Key-Initiierten A. Robbins, die ihre offiziellen Recherchen zu Skull & Bones 2002 veröffentlichte (siehe Literatur), wofür sie über 100 Skull-&-Bones-Mitglieder befragte, und laut weiterer Quellen (siehe z. B. Weblinks: Uni-Kassel), ist davon auszugehen, dass die Mitglieder von Skull & Bones privateste Vergehen (bzw. Verbrechen) ihrer Vergangenheit untereinander einzugestehen haben, deren Inhalt der Orden geheimhält. Ob dies eine Art der Initiation darstellt oder als eine gemeinsame Ermutigung dazu dient, Druck auf seines-/ihresgleichen auszuüben, ist unbekannt. Ein Delikt, nämlich Grabraub, ist im Falle der Skull-&-Bones-Sozietät schon zu verschiedenen Anlässen publik geworden.
Es gibt in der Gruft allem Anschein nach eine große Anzahl von menschlichen Knochen (vgl. viele Fotos aus der Tomb), was selbstverständlich nach dem Gesetz von Connecticut nicht erlaubt ist. Den Mitgliedern werden neue Namen gegeben. Zusätzlich ernennen sie sich selber zum „Ritter“ und im Gegenzug gleichzeitig alle anderen zu profanen „Barbaren“. Der Orden ermutigt somit seine Mitglieder, die Welt außerhalb Skull & Bones in einer sehr differentierten Weise zu betrachten, was auch die Uhr in der Gruft, welche vorsätzlich fünf Minuten vorgeht, zum Ausdruck bringt. Eine offizielle Broschüre von Skull & Bones vom 17. Juni 1933, mit dem Titel “Continuation of the History of Our Order for the Century Celebration” (deutsch: Fortführung der Geschichte unseres Ordens für die 100-Jahresfeier) beginnt auf der ersten Seite mit dem (frei übersetzten) Wortlaut (Hervorhebungen (Unterstreichungen) im Original): „Ich bekenne hiermit, dass es keine Geschichte der Bones gibt. Wie könnte es eine geben? Das ist die wahre Essenz von unseren Traditionen, dass es keine Veränderung gibt. Die schwer denkenden Menschen des barbarischen 20. Jahrhunderts mögen ziemlich perplex vor dem Problem von Zeit und Raum stehen, aber die Göttin weiß, dass nur eine Zeit existiert, Skull & Bones-Zeit, und nur einen Ort, Ihren Tempel, und dass nichts anderes existiert.“ (englisch: “I hereby confess: That there is no History of the bones. How could there be? It is the very essence of our traditions that there is no change. The heavy thinkers of the barbarian twentieth century may be much perplexed by the problem of time and space, but the Goddess knows that there is only one time, Skull & Bones Time, and only one place, Her Temple, and that nothing else exists.”)
Das tapping ist eine Form der Auslese, die der Bildung einer Elite dient. Wie bei jeder Auslese geht es um die Selektion der Besten. Die Kriterien legen diejenigen fest, die die Befugnis zur Auslese haben. Es können Abstammung, soziale Klasse, Leistung, Charakter u. a. sein. Im Falle von Skull & Bones ist es sichtbare oder voraussehbare Exzellenz der jüngeren Studenten. Sie sollen sich im Universitätsleben hervorgetan haben. Insofern hat diese Geheimgesellschaft den Anspruch, eine Meritokratie zu formen. Der Orden kann direkt oder indirekt, durch seinen Anspruch auf absolute Verschwiegenheit, seine Mitglieder dazu anregen, höchste Loyalität zu begünstigen — A. Robbins sollen Mitglieder bekannt sein, die sich die Insignien des Ordens eingebrannt haben, um sie immer bei sich zu tragen, wenngleich der Orden seinen Mitgliedern verbietet, ihre Mitgliedschaft preiszugeben, obwohl andererseits über viele Jahre im Jahrbuch der Universität Mitgliederlisten veröffentlicht wurden und die Mitglieder nicht selten öffentliche Positionen in der Politik einnehmen.
Andererseits ist bekannt, dass eine große Anzahl von Mitgliedern in dieser Gesellschaft, die sogenannten „Inneren“ der Gruppe, ihre eigene Familie überdurchschnittlich oft aufstellt. Die sich am häufigsten wiederholenden Familiennamen im Skull & Bones sind bekannt, weil 1985 ein verstimmtes Mitglied der Verbindung Listen an den amerikanischen Professor der Stanford University und privaten Forscher Antony C. Sutton übergab, welche dieser nach vielen Jahren veröffentlichte. Die Mitgliederliste zeigt die Jahre 1833–1985, mit einigen zusätzlichen Jahren. Sie veranschaulicht, dass bestimmte Familien besonders häufig vertreten sind, und bei weiteren Untersuchungen, dass diese auch in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander stehen; Familien wie die von Cheney, Taft, Whitney, Walker und Adams.
Andere untergeordnete Mitglieder, die zweite Kategorie der „Inneren Familien“, sind häufig verwandt mit diesen Linien, z. B. Bush mit Walker. Weitere Namen der „Inneren Familien“ sind bekannt. Nicht alle Initiierten sind so stark untereinander verwandt wie die oben stehende Gruppe.
Als ein Beispiel, um die Prävalenz für bestimmte „Innere Familien“ zu zeigen, die in Skull-&-Bones-Mitgliederlisten aufgeführt sind, werden die zuoberst angeführten 15 Familien des Ordens, die mit mehr als zehn Familienmitgliedern im Bund vertreten sind, veröffentlicht, und damit gezeigt, dass Skull & Bones ebenso auch zum Durchschnitt neigt, denn es handelt sich um die am weitesten verbreiteten Namen in den USA (mit den Ausnahmen Cheney und Taft):
- Smith (15)
- Walker (15)
- Allen (13)
- Brown (13)
- Clark (12)
- White (12)
- Day (11)
- Johnson (11)
- Jones (11)
- Miller (11)
- Stewart (11)
- Thompson (11)
- Cheney (10)
- Taft (10)
- Williams (10)
Diese Liste basiert darauf, wie oft der Name im Index erscheint. Weitere Untersuchungen werden erbringen, in welchem Grade sie tatsächlich miteinander vernetzt sind. Klar ist, das es eine weiterführende Linie von Mitgliedern gibt, was für diese Verbindung spricht. Viele dieser Zunamen sind eigentlich Mittelnamen (mütterlicherseits) von weiter entfernt Verwandten, untergeordneten familiären Linien, die Recherchen zu weiteren Untersuchungen darstellen.
Ordensnamen
(Ordensnamen nach A. Robbins)
Der Initiierte erhält am ersten Tag einen Namen, den er für den Rest seines Lebens beibehält. Namen, die gewöhnlicherweise verwendet werden sind: Magog, den derjenige mit der meisten sexuellen Erfahrungen, die er mit dem anderen Geschlecht gemacht hat, zugewiesen bekommt; Gog, heißt jener, mit den wenigsten sexuellen Erfahrungen; Langer Teufel ist der Name für die größte Person, und Kleiner Teufel für die Kleinste; Boaz ist der Name für den Kapitän einer American-Football-Schulmannschaft. Die Behauptung von Millegan ist falsch, es würden griechische Namen bevorzugt, was der antirömischen Einstellung des Illuminatengründers Weishaupt entspreche. Tatsächlich stammen die Namen aus einem breiten Spektrum der Mythologie, Geschichte und Literatur. Feste und häufig wiederkehrende Namen wurden Tristram Shandy von Laurence Sterne entnommen.
Die Annahme von Ordensnamen ist keine Besonderheit, sondern bei vielen Geheimgesellschaften und bei religiösen Gemeinschschaften verbreitet.
Ordensnamen einiger Bonesmen, die in die Politik gewählt wurden
- William Howard Taft: Magog
- F. O. Matthiesen: Little Devil
- Averell Harriman: Thor
- Henry Luce: Baal
- Briton Hadden: Caliban
- Archibald MacLeish: Gigadibs
- McGeorge Bundy: Odin
- Potter Stewart: Crappo
- William F. Buckley: Cheevy
- Anson Phelps Stokes: Achilles
- Reuben Holden: McQuilp
- Charles Seymour: Machiavelli
- Donald Ogden Stewart: Hellbender
- George W. Bush: Temporary
Mitglieder
Listen
Bis einschließlich 1970 veröffentlichten Skull & Bones ihre Mitgliederlisten in Zeitungen, welche auch in der Bibliothek von Yale aufbewahrt werden. Die folgende Liste der Bonesmen ist eine Zusammenstellung von diesen Listen:
- William Maxwell Evarts (1837), US-Staatssekretär, Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten von Amerika, und US-Senator (Enkel von Roger Sherman)
- Morrison R. Waite (1837), Oberster Gerichtshof der USA, Recht
- Timothy Dwight V (1849), Präsident des Yale Colleges
- Simeon Eben Baldwin (1861), Gouverneur und Oberrichter des Staates Connecticut (Sohn von Roger Sherman Baldwin)
- William Collins Whitney (1863), U.S. Secretary of the Navy und New York City-Finanzier
- William Howard Taft (1878), 27. Präsident der USA, Oberrichter der USA, US-Verteidigungsminister
- Edward Baldwin Whitney (1878), New York Oberster Gerichtshof; Recht
- Gifford Pinchot (1889), United States Forest Service unter Präsident Theodore Roosevelt
- Pierre Jay (1892), erster Vorsitzender der Federal Reserve Bank (US-Bundeszentralbank) von New York
- Harry Payne Whitney (1894), Ehemann von Gertrude Vanderbilt Whitney; Investment Banker
- Alfred Gwynne Vanderbilt, (1898), Sohn von Cornelius Vanderbilt II, Bruder von Gertude Vanderbilt Whitney
- Frederick E. Weyerhaeuser (1896), Nachkomme von Weyerhaeuser Paper Co.
- Percy Rockefeller (1900), Direktor von Brown Brothers Harriman, Standard Oil und Remington Arms
- Thomas Cochran (1904), JP Morgan-Partner
- Harold Stanley (1908), Gründer des Investmenthauses von Morgan Stanley
- Hugh Wilson (1909)
- Robert D. French (1910)
- Alfred Cowles (1913), Cowles Communication
- Averell Harriman (1913), US-Botschafter und US-Finanzminister, Gouverneur von New York, Vorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Union Pacific Railroad, Brown Brothers & Harriman und die Southern Pacific Railroad
- John Thomas Daniels (1914), Gründer von Archer Daniels Midland
- Archibald MacLeish (1915), Poet und Autor; in weiten Teilen der Autor der Verfassung der UNESCO; Pulitzerpreisträger
- Prescott Bush (1917), Senator von Connecticut und Bankier
- F. Trubee Davison (1918), Personaldirektor der Central Intelligence Agency
- Artemus Gates (1918), Präsident der New York Trust Company, Union Pacific Railroad, TIME-Life und Boeing Company
- Henry P. Davison Jr. (1920), Direktor beim Time Magazine
- Henry Luce (1920), Mitbegründer von Time-Life Enterprises
- John Sherman Cooper (1923), US-Senator und Mitglied der Warren-Kommission (diese wurde zur Aufklärung des Kennedy Mordes gebildet)
- Russell W. Davenport (1923), Herausgeber des Fortune Magazine, schuf die Fortune 500-Liste
- George Herbert Walker, Jr. (1927), Finanzier und Mitbegründer von New York Mets
- John Rockefeller Prentice (1928), Enkel von John D. Rockefeller, Pioneer der künstlichen Befruchtung; mit dem Ziel der Verbesserung des genetischen Pools auf Tier-Farmen
- John Heinz II (1931), Erbe von H. J. Heinz Company, Vater des US-Senators John Heinz
- Amory Howe Bradford (1934), General-Manager der New York Times, Ehemann von Carol Warburg Rothschild
- Jonathan Brewster Bingham (1936), US-Senator
- Potter Stewart (1936), Oberster Gerichtshof der USA, Recht
- Dean Witter, Jr. (1944), Gründer des Investmenthauses Dean Witter & Co.
- James Buckley (1944), US-Senator
- John Chafee (1947), US-Senator, Secretary of the Navy und Gouverneur von Rhode Island; Vater von US-Senator Lincoln Chafee
- George Herbert Walker Bush (1948), 41. Präsident der USA, Vize-President der USA unter Präsident Ronald Reagan, Direktor der CIA, Vorsitzender des Republican National Committee, Botschafter der Vereinten Nationen, US-Botschafter von China
- William F. Buckley, Jr. (1950), Gründer von National Review, Autor
- William Henry Draper III (1950), Sitz im UNO-Entwicklungsprogramm und Export-Import Bank of the United States
- Evan G. Galbraith (1950), US-Botschafter von Frankreich und managender Direktor von Morgan Stanley
- Dino Pionzio (1950), Stellvertretender CIA-Chief of Station während des chilenischen Putsches von 1973 (Allende-Sturz)
- Robert Gow (1955), Präsident von Zapata Oil
- Charles Edwin Lord (1949), US-Rechnungsprüfer der Devisen
- Winston Lord (1959), Vorsitzender des Council on Foreign Relations, US-Botschafter von China, und US-Staatssekretär-Assistent
- David Boren (1963), US-Senator
- John F. Kerry (1966), US-Senator und 2004 US-Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei
- Frederick W. Smith (1966), Gründer von FedEx
- George W. Bush (1968), 43. Präsident der USA, Gouverneur von Texas
- Dana Milbank, Washington Post-Reporter
Bush & Kerry
Es hat in den USA für einige Irrationen gesorgt, dass die beiden US-Präsidentschaftskandidaten des Jahres 2004 Mitglied von Skull & Bones sind, John Kerry des Jahrgangs 1966, zwei Jahre vor George W. Bush, obwohl sie aus verschiedenen Lagern der Politik kommen. Beide lehnten es ab, über die gemeinsame Verbindung zu sprechen, als sie von Tim Russert für die Sendung Meet The Press von NBC darauf angesprochen wurden.
Interview mit Kerry am 31. August 2003: Kerry polemisiert gegen die Politik Bushs. Dann wirft der Journalist ein:
- Russert: „You both were members of Skull and Bones, a secret society at Yale. What does that tell us?“
— Sie beide waren Mitglieder von Skull and Bones, einer Geheimgesellschaft an Yale. Was sagt uns das? - Kerry: „Not much, because it’s a secret.”
— Nicht viel, weil es ein Geheimnis ist. - Russert: „Is there a secret handshake? Is there a secret code?“
— Gibt es einen geheimen Handschlag? Gibt es einen geheimen Code? - Kerry: „I wish there were something secret I could manifest there“
— Ich wünsche, es gäbe etwas Geheimes, das ich da bekannt machen könnte. - Russert: „Three twenty-two, a secret number?“
— Drei zweiundzwanzig, eine Geheimzahl? - Kerry: „There are all kinds of secrets, Tim. But one thing is not a secret. I disagree with this president’s direction that he’s taking the country. We can do a better job. And I intend to do it.“
— Es gibt alle Arten von Geheimnissen, Tim. Aber eines ist kein Geheimnis. Ich stimme mit der Richtung des Präsidenten nicht überein, in die er das Land führt. Wir können einen besseren Job machen. Und ich beabsichtige, es zu tun.
Damit kehrt er zu seiner Polemik zurück.
Interview mit Bush am 9. Februar 2004:
- Russert: „This is what John Kerry had to say last year. He said that his colleagues are appalled at the quote ‚President’s lack of knowledge. They’ve managed him the same way they’ve managed Ronald Reagan. They send him out to the press for one event a day. They put him in a brown jacket and jeans and get him to move some hay or move a truck, and all of a sudden he’s the Marlboro Man. I know this guy. He was two years behind me at Yale. I knew him, and he’s still the same guy.‘
Did you know him at Yale?“
— Das hat John Kerry letztes Jahr zu sagen gehabt. Er sagte, dass seine Kollegen entsetzt seien über den – Zitat: „Mangel an Wissens des Präsidenten. Sie haben ihn auf die gleiche Weise gelenkt, wie sie Ronald Reagan gelenkt haben. Sie schicken ihn raus vor die Presse für einen Termin pro Tag. Sie stecken ihn in ein braunes Jacket und in Jeans und lassen ihn etwas Heu bewegen oder einen LKW fahren, und ganz plötzlich ist er der Marboro-Mann. Ich kenne den Typen. Er war zwei Jahre hinter mir in Yale. Ich kannte ihn, und er ist immer noch derselbe Typ.“
Kannten Sie ihn an Yale? - Bush: „No.“
— Nein. - Russert: „How do you respond to that?“
— Wie antworten Sie darauf? - Bush: „Politics. I mean, this is — you know, if you close your eyes and listen carefully to what you just said, it sounds like the year 2000 all over again.“
— Politik. Ich denke, das ist – Sie wissen, wenn Sie ihre Augen schließen und sorgfältig darauf hören, was Sie gerade gesagt haben, klingt es wie das Jahr 2000 noch einmal von vorn. - Russert: „You were both in Skull and Bones, the secret society.“
— Sie waren beide in Skull and Bones, der Geheimgesellschaft. - Bush: „It’s so secret we can’t talk about it.“
— Es ist so geheim, wir können darüber nicht sprechen. - Russert: „What does that mean for America? The conspiracy theorists are going to go wild.“
— Was bedeutet es für Amerika? Die Verschwörungstheoretiker sind drauf und dran, wild zu werden. - Bush: „I’m sure they are. I don’t know. I haven't seen Web pages yet.“ (Laughs)
— (Ich bin sicher, sie sind’s. Ich weiß nicht. Ich habe noch keine Webseiten gesehen. (Lacht.) - Russert: „Number 322.“
— Nummer 322. - Bush: „First of all, he’s not the nominee, and — but look, I look forward.“
— Zunächst einmal, er ist nicht der Kandidat, und – aber schauen Sie, ich schaue nach vorn.
(Die Links zu den vollständigen Transkripts der Interviews sind unten angegeben.)
Verschwörungstheorien um Skull & Bones
Der erste jemals erschienene Artikel, der über Skull & Bones recherchiert wurde, ist der des Esquire-Autors Ron Rosenbaum vom September 1977, bei dem schon Parallelen zu den Illuminaten und Bilderbergern gezogen werden [1]. In der Buchbranche wurde diese Gesellschaft erstmals durch die Bücher Antony C. Suttons namhaft gemacht, der den Orden auch in Verwicklungen mit den Bilderbergern, der Trilateralen Kommission und dem Council on Foreign Relations zeigt. Von Sutton ist auch dokumentiert worden, wie Prescott Bush offen und verdeckt Geschäfte mit Nazi-Deutschland betrieben hat (Siehe Weblinks: Die Wochenzeitung Freitag).
Nach seinen und ferneren Ansichten sind angeblich Bones-Mitglieder dazu angehalten, sich mit Absprachen und Bevorteilungen gegeneinander zu erfolgreichen Karrieren z.B. im Bildungswesen, Banksektor, in der Rechtsprechung und in der Politik zu verhelfen, also ein landesübergreifendes Kartell zu bilden (vgl.: Nepotismus). (Indessen mag die Grundlage für diese Häufung beachtenswerter Karrieren auch der bloße Umstand sein, dass die Angehörigen dieser Geheimgesellschaft eine Elite-Universität absolviert haben und viele Yale-Absolventen, mit oder ohne Skull & Bones, auf derartige Karrieren zurückblicken können.)
Ein Ziel der Geheimgesellschaft ist der Aufbau eines einflussreichen Netzwerkes. So gibt es beispielsweise die Daniel/Gilman/White-Achse, allesamt Skull-&-Bones-Mitglieder, die maßgeblich für die Gründung der bedeutenden "American Economic Association", der "American Chemical Society" und der "American Psychological Association" verantwortlich sind.
Daniel Coit Gilman (Bones-Mitglied seit 1852) war der erste Präsident an der Universität von Californien (1872), der erste Präsident an der Johns Hopkins Universität (1874) und, nachdem er in Pension von der Johns Hopkins Universität ging, erster Präsident der neu konstituierten Carnegie Institution. In Deutschland studierte er in Berlin in den Jahren 1854/55 unter Karl von Ritter and Friedrich Trendelenberg, beide sogenannte „Rechts-Hegelianer“. Gilman ist nur ein Beispiel unter weiteren Studenten (so etwa Andrew D. White (späterer US-Botschafter für Deutschland) oder Timothy Dwight), die u.a. nach Berlin um diese Zeit aus dem Kreis der Bones-Gesellschaft zum Studieren kamen. Aus Europa kehrte er 1855 nach Amerika wieder und importierte Wilhelm Wundts psychologischen Erkenntnisse in das dortige Schulsystem, was als die 'Leipzig Connection' bezeichnet wurde (vgl. u.a. A. Sutton, L.J. Klass and P. Lionni; W. Wundt ist zudem der Enkel von Professor Karl Friedrich (Kasimir) Wundt, welcher als ein Illuminat unter Weishaupt bekannt wurde). Gilman stellte Fonds für G. Stanley Hall zur Verfügung, den ersten amerikanischen Absolventen von Wundt in Berlin. 1856 widmete Gilman sich der Aufgabe, Skull & Bones in eine legale Gesellschaft, die seitdem sogenannte Russel Trust Association, umzuwandeln und im Oktober 1856 wurde er in den Aufsichtsrat für Erziehung in New Haven gewählt. 1863 wurde er Professor für Geographie in Sheffield (England).
Kurz gesagt, als die Organisation in den Vereinigten Staaten startete, befand sie sich, wenn wir Sutton folgen, in der dritten Dekade der zweiten Periode (vgl.: Skull & Bones Time). So ist es vernünftig, danach zu fragen, in welches Jahr und welche Ursprungsgegend der inoffizielle Beginn fällt. Die erste Dekade der zweiten Periode würde demnach im Jahre 1800 starten, und die erste Periode würde in der Dekade 1790 bis 1800 geendet haben. Dies führt uns in den Zeitraum kurz nach dem Verbot des Illuminatenordens 1785 durch den bayerischen Kurfürsten Karl Theodor, welches aber einen Teil der Illuminaten nicht davon abhielt, bis circa 1793 nachweislich weiter im Untergrund zu agieren. John Robison, Uni-Professor und Freimaurer, publizierte 1798 ein Buch namens "Proofs Of A Conspiracy". Dieses Buch wurde George Washington zugesandt. Washington erklärte daraufhin Amerika von den Illuminaten infiltriert. Und dass diese eine Trennung zwischen Volk und Regierung anstreben würden. Interessant an Robisons Buch ist, dass darin ein Initiationsritus der Illuminaten beschrieben wird, der an den obigen Vers erinnert: Dem Auserwählten steht ein Skelett gegenüber. Zu den Füßen des Knochenmannes liegen Krone und Schwert. Der Illuminaten-Anwärter wird gefragt: Ist dies das Skelett eines Königs, eines Nobelmannes oder eines Bettlers? Daraufhin erklärt ihm ein Eingeweihter, dass das einzig Wichtige der Charakter eines Mannes sei.
Dass auf der Liste der ersten Bones-Klasse von 1833 zwei nicht ausgefüllte Linien an der Stelle des elften Namens sind, wird zudem als ein Hinweis darauf gesehen, dass die Gesellschaft externer Abstammung ist (vgl. A. Sutton).
Es wurde berichtet, dass die Mitglieder von Skull & Bones dazu gezwungen werden, ihre innersten Geheimnisse und „sexuelle Biographie“ einander preiszugeben. Erpressungen wären in diesem Fall nicht auszuschließen. Die Diskretion um angebliche Nackt-Rituale bei Skull & Bones in Särgen, und andere obskure Beschreibungen, haben dazu geführt, dass heute manche Menschen in Skull & Bones eine satanistische Organisation zu erkennen glauben. Vor dem Untergang der RMS Lusitania im Jahre 1915 soll das Bones-Mitglied Alfred Gwynne Vanderbilt vergeblich vom Orden gewarnt worden sein, an Board zu gehen.
In Deutschland erhöhte sich die Bekanntheit durch die umstrittenen Bücher Jan van Helsings (Geheimgesellschaften, Band I und II), die inzwischen in Deutschland wegen Volksverhetzung vom Mannheimer Gericht indiziert und beschlagnahmt wurden. Der Inhalt der van Helsingschen Bücher, die sich aus Nazi-Mythologie, Ufologie und der Implikation einer zionistischen Weltverschwörung mit den Illuminaten zusammensetzen, lässt erhebliche Zweifel aufkommen, ob die von ihm verbreiteten Aussagen über Skull & Bones tatsächlich zutreffen und van Helsing nahezu sämtliche Quellen verschweigt.
Die Vereinigte Loge zum Totenkopf und Phönix in Königsberg wurde am 10. September 1832 errichtet. Diese beiden Freimaurerlogen vereinigten sich unter der „Constitution der Höchstleuchtenden Hochwürdigsten Grossen Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin“. In der Jahreszahl 1832 wird eine Verbindung zu dem Gründungsjahr des Ordens von Skull & Bones gesehen, obwohl der Bones-Orden in keiner Weise unter einer bekannten freimaurerischen Reglementierung steht. Weil die Geheimgesellschaft der Illuminaten jedoch den Auftrag hatte, sämtliche Institutionen zu unterwandern, wird z.B. vom Konspirologen A. v. Rétyi vermutet, dass sich in Königsberg wie in New Haven Weishauptsche Logen etablierten. – Bones-Mitglieder haben häufig Namen aus der Mythologie und von Figuren aus Legenden angenommen; für diese Tradition können sich z.B. die Ritterorden, die Strikte Observanz, oder aber auch der politisch agierende Weishauptsche Illuminaten-Orden verantwortlich zeichnen, da deren Geheimnamen dem gleichen Prinzip entlehnt wurden. Letztere waren ebenfalls wie Skull & Bones als freimaurerähnliche Fraternität hervorgetreten, nicht aber als reguläre Freimaurerloge im Freimaurerbund.
Von VerschwörungstheoretikerInnen, die sich eher dem politisch linken Spektrum zurechnen lassen, findet Skull & Bones unter anderem Beachtung, auf Grund des finanzstarken Hintergrundes zahlreicher Mitglieder der Bones-Gesellschaft, wohingegen z.B. das politisch rechts orientierte Lager auch religiöse Verschwörungen hinter diesem Geheimorden annimmt; rechtsextreme Behauptungen, wonach jüdische Machinationen Skull & Bones Geschicke leiten, sind im großen faktisch nicht haltbar (z.B. Holocaustleugner wie der Amerikaner A. Z. Leavitt). Weiter sind unterstellte Verbindungen zu den elitären Totenkopf-Verbänden der deutschen Waffen-SS des 2. Weltkrieges konstruiert worden, welche, lediglich auf die gemeinsame Verwendung der Symbole zurückgeführt, absurd sind [2]. Studentenverbindungen mit diesen Symbolen im Logo sind auch an anderen Universitäten bekannt; z.B. an der Pennsylvania State University [3] und an der Vanderbilt University [4], ohne dass ein direkte organisatorische Beziehung zu Yales besteht. Nachdem überdies auch an der Yale-Universität, und bei Skull & Bones, wie bei anderen Universitäten, wenn auch im Vergleich zu diesen relativ spät, Juden zugelassen sind sowie andere Minderheiten, können rassistische Tendenzen an der Yale Universität allenfalls nur noch latent vorgefunden werden.
Zwischen Yale und dem US-Geheimdienst besteht seit Nathan Hale, dem amerikanischen Spion und Helden, eine traditionelle Verbundenheit: Nathan Hale war Yale-Absolvent und ein Mitglied des von George Washington gegründeten "Culper Rings" - ein Vorläufer des amerikanischen Geheimdienstes.
Seit dieser Zeit ist ein enger Kontakt zwischen Yale und dem CIA üblich. Ein Umstand, der den Einflussbereich des "Skull & Bones"-Ordens enorm begünstigt. Sowohl auf dem alten Campus der Yale-Universität als auch vor dem CIA-Hauptquartier in Virginia steht eine Statue von Nathan Hale. Unter den Bonesmen, die der CIA besonders nahe stehen, befinden sich Senator David Boren, Senator John Kerry und natürlich George Herbert Walker Bush. Yale-Geschichtsprofessor Gaddis Smith beschreibt die innere Beziehung zwischen Yale und CIA: „Yale hat die CIA stärker beeinflusst als irgendeine andere Universität. Das gibt der CIA bisweilen den Charakter eines Klassentreffens.“ Solche Beschreibungen haben VerschwörungstheoretikerInnen von Skull & Bones in ihre Thesen eingearbeitet. Auch die öffentliche Politik scheint gelegentlich von Yale dominiert zu sein. „Denn bei den Vorwahlen der Demokraten im letzten Winter [2003/04] kamen mit John Edwards, Howard Dean, Joe Liebermann und John Kerry gleich vier Aspiranten auf das Präsidentenamt aus – Sie haben es erraten: Yale“ (Quelle: Junge Welt vom 18. 5. 2004).
Ein CIA-Agent, bekannt mit einem gewissen George Bush, soll Che Guevara getötet haben. Somit verbreitete sich das Gerücht, dass sich der Schädel dieses paramilitärischen Freiheitskämpfers alsdann in der Tomb befindet. Unterdessen will ein Forschungsteam Ches Massengrab entdeckt, und seine Leiche, mit Kopf, anhand seiner Zähne identifiziert haben. Die CIA hat viele Einsatzgebiete. Sowohl bei der Iran-Contra-Affäre als auch beim Fall Felix Rodriguez (war für die Hinrichtung Che Guevaras verantwortlich) schien immer zuerst das Büro von Bush informiert worden zu sein.
"Defrauding America", ein Buch von Rodney Stich, erzählt von einem "Deep-Cover CIA-Officer" der einer Gegen-Informationseinheit mit dem Namen Pegasus angehörte. Diese Einheit war im Besitz von Tonbandaufnahmen. Sie drehen sich um "Pläne zur Eliminierung von Präsident Kennedy". Wie kam Pegasus zu den Aufnahmen? Man hatte das Telephon von J. Edgar Hoover angezapft. Hoover war zu dieser Zeit Chef des FBI.
Auf besagter Tonbandaufnahme waren angeblich Nelson Rockefeller, Allen Dulles, Lyndon Johnson, George Bush und J. Edgar Hoover zu hören.
Sollte Bush in das Attentat auf John F. Kennedy involviert sein? 1963 arbeitete er als Präsident der Zapata-Offshore-Oil-Company. Er bestritt die Existenz eines Briefes, der an einen "Mr. George Bush von der CIA" gerichtet war. Absender: J. Edgar Hoover. Daraufhin recherchierten einige Reporter und fanden heraus, dass es einen zweiten George Bush gab - der allerdings nur für gewöhnliche Büroarbeit bei der CIA zuständig war.
Der Film The Skulls
Im Jahre 2000 erschien bei Universal Pictures der Kino-Film The Skulls (The Skulls – Alle Macht der Welt). In den Hauptrollen Joshua Jackson und Paul Walker unter der Regie von Rob Cohen als aufsteigende Senioren an einer Fakultät, die in die dortige geheime Gesellschaft eingeführt werden. Nachdem sich das Vertuschen eines Mordes bestätigt, versucht ein Charakter aus der Gruppe auszusteigen. Die Gesellschaft wird mit Spannungen untereinander, Verheimlichungen, verschwenderischem Lebensstil und korrupten Geschäften portraitiert. Der Film erhielt wenig Zustimmung.
Er wurde an der Universität von Toronto gedreht, aber es bleibt unschwer verborgen, dass sich die Handlung in Yale abspielt. Einer der deutlichsten Hinweise darauf ist, dass sich große Y auf den Uniformen und Wänden befinden. Viele der bekannten Gebäude der Universitäten von Toronto werden in dem Film dargestellt: Das Hauptquartier der Skulls wird als ein Teil des University Colleges veranschaulicht, während der unheilvolle Anführer der Skulls sein Büro am Trinity College einnimmt. (Veröffentlicht wurden bereits auch die Video-Filme The Skulls, Teil 2 und 3.)
Literatur
- Sutton, Antony C.: Amerika's Secret Establishment. An Introduction to the Order of Skull & Bones, (Erstveröffentlichung ab 1983, als Buch 1986); Trine Day (Updated Reprint 2002); ISBN 0972020705 - Erste größere Untersuchung zu diesem Thema, entstanden vor dem Hintergrund früherer Untersuchungen des Autors zur finanziellen und technologischen Unterstützung der Nazis und der Bolschewiken durch amerikanische Banken und Konzerne. Sutton geht von der Existenz der Illuminaten aus, zu denen er Skull & Bones rechnen möchte.
- Tarpley, Webster Griffin, und Anton Chaitkin: George Bush: The Unauthorized Biography, Executive Intelligence Review, Washington, D.C., 1992; ISBN 0943235057; und: ProgressivePress.com, Joshua Tree, CA, 2004 (2005 printing); ISBN 0930852923
Vom Autor ins Netz gestellt George Bush: The Unauthorized Biography, Kapitel 7 - Robbins, Alexandra: Secrets of the Tomb, Little, Brown and Company, Boston / New York / London 2002; ISBN 0-31-672091-7
- dieselbe (deutsche Ausgabe): Bruderschaft des Todes. Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush, aus dem Amerikanischen von Andrea Panster, Diederichs (Hugendubel), Kreuzlingen/München 2003; ISBN 3-7205-3459-0 – Robbins greift auf umfangreiches Pressematerial zurück und hat selbst an die 100 Bonesmen befragt. Sie folgt nicht der These von der Weltverschwörung der Illuminaten, sondern geht dem Macht- und Beziehungsgeflecht nach, das diese Geheimgesellschaft hervorgebracht hat. Nicht straff gegliedert, viele Abschweifungen.
- Rétyi, Andreas von: Skull & Bones, Kopp Verlag 2003; ISBN 3-930219-70-0 - Kein wissenschaftliches Buch; fehlende Quellenangaben und Belege in prekären Punkten
- Millegan, Kris (Hsg.)(A. Sutton, H. Altman, Dr. R. Bunch, A. Chaitkin & W. Griffin Tarpley): Fleshing out Skull & Bones, Trine Day 2003. ISBN 0975290606 - Buch auf englisch; nicht wissenschaftlich; z.T. schlecht recherchiert (z. B. wird konsequent 'Fitche', anstatt 'Fichte', für den deutschen Philosophen geschrieben)
Weblinks
englisch:
- An Irrepressible Urge to Join (Artikel des Yale Alumni Magazine vom März 2001, Auflistung und kurze Beschreibung verschiedener studentischer Gruppen an Yale)
- Tombs and Tap (Artikel der Yale-Zeitschrift Light & Truth über die studentischen Gruppen an Yale)
- American's Secret Establishment (Auszug aus dem Buch von A. Sutton, u. a. zum Eintritt, zur Jahreszählung, zu bestimmten Familien)
- Mitgliederliste bis 1984
- Skull & Bones (Aufschlüsselung nach Betätitgungsfeldern von Bonesmen; Verschwörungssite)
- NBC-Interviews mit Kerry und Bush:
31. August 2003 – Kerry
9. Februar 2004 – Bush - The Boodle Boys (von Kris Millegan; Karrieren von Bonesmen, Bankgeschäfte mit der Stahlindustrie des Dritten Reichs)
- George W's Appointed Bonesmen (von George W. Bush in die Regierung berufen)
- Antony Sutton On 'Skull & Bones,' US Banks Financing Hitler, & 'Trance-Formation' (E-Mail-Interview von Kris Millegan mit Antony Sutton)
- Everything You Wanted To Know (Essay The Order of the Skull and Bones von Kris Millegan; vgl. kritischen Hinweis unter Literatur)
- Video: Vortrag Kris Millegan (45,5 MB, ca. 35 Minuten – Beispiel für Einbettung von 'Skull & Bones' in gängige Verschwörungstheorien)
- Skull & Bones: The Secret Society That Unites John Kerry and President Bush (Transkript eines Radio-Interviews mit Alexandra Robbins
deutsch:
- Politik der Totenkopfkameraden Artikel der staatlichen Rundfunkanstalt Deutsche Welle vom 22. September 2004
- Uni-Kassel: Das Spiegel-Magazin wird hier zitiert im Zusammenhang mit obskuren Sargzeremonien bei Skull & Bones.
- Artikel der Wochenzeitung Freitag (Nr. 23, 2002)
- Artikel des Cicero-Magazins (Erstausgabe, April 2004)
- Elitäre Knochenmänner und geheimnisvolle, prominente Totenschädel von Harald Haack