Missile Technology Control Regime
Das Missile Technology Control Regime (MTCR) ist eine freiwillige und informelle Arbeitsgruppe. Sie erarbeitet die Richtlinien für die Verbreitung von Lenkwaffen und Raketen, die in nationales Recht umgesetzt werden sollen. Sie wurde 1987 von den 7 G-7 Staaten ins Leben gerufen, heute (2005) gehören ihr 34 Staaten an. In ihrer Arbeitsweise ähnelt sie der 1955 gegründeten Internationale Atomenergieorganisation IAEA. Während sich die IAEA um die Beschränkung der Verbreitung von Kernmaterial bemüht, versucht die MTCR die Weitergabe von langreichweitigen Trägerraketen zu verhindern.
Zur Kategorie I der Richtlinien (Guidelines for Sensitive Missile-Relevant Transfers) gehören Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 300km und einer Nutzlast von mehr als 500kg. Sie dürfen danach nur in Ausnahmefällen gehandelt werden, wenn es sich beispielsweise um nichtmilitärische Weltraumraketen handelt. Die Weitergabe von Produktionsanlagen schließen die Richtlinien aus. Die Kategorie II umfasst Güter für die bemannte Raumfahrt. Auch hier rät die MTCR zur Vorsicht, die Einschränkungen sind aber nicht so weitreichend wie unter Kategorie I.
Zur Zeit verfügen nur wenige Staaten über Interkontinental-Raketen (USA, Frankreich, England, Russland, Ukraine, Japan, China, Indien, Israel, Nord-Korea (?), und ESA für die friedliche Raumfahrtnutzung). Bisher kam es nur zweimal zu einer Weitergabe von Langstreckenraketen. England erhielt von den USA die U-bootgestützten Raketen Polaris und Trident II. 1988 verkaufte China 50 Mittelstreckenrakten des Typs CSS-2 mit einer Reichweite von fast 3000km an Saudi Arabien.
Siehe auch
Weblinks
- MTCR Homepage (Englisch)
- How Effective is the MTCR? (Carnegy endowment for international peace)