Musée National d’Art Moderne
Das Musée National d'Art Moderne (zu deutsch: Nationalmuseum der Modernen Kunst) ist ein Museum in Paris (Frankreich) im dortigen Centre Georges Pompidou, einem Kulturzentrum im Herzen der Hauptstadt.
Geschichte
Das Musée National d'Art Moderne ist sowohl eines der jüngsten und eines der ältesten staatlichen Museen in Frankreich. Das Jüngste, da es erst am 9. Juni 1947 vom damaligen Kultus- und Unterrichtsminister eröffnet wurde und eines der ältesten, da es den Nachfolger des am 11. April 1818 eröffneten Musée du Luxembourg darstellt. In diesem Musée du Luxembourg im Palais du Luxembourg waren schon 100 Jahre zuvor Sammlungen beherbergt worden. Als jedoch der Senat 1879 in das Palais einzog, wurde die ohnehin durch falsches Management stark geschrumpfte Gemäldesammlung in Nebengebäude wie in das Musée de l´Orangerie und das Gebäude für die Caillebotte-Stiftung ausgelagert, wo sie bis 1939 blieb. Mit der Zeit reichten jedoch diese Räumlichkeiten nicht aus und man lagerte die Werke aller ausländischen (nichtfranzösischen) Künstler aus ins sogenannte Ballhausmuseum (Musée du Jeu de Paume), Ecke Rue du Rivoli und Place de la Concorde.
Anlässlich der Pariser Weltausstellung 1937 wurde beschlossen, ein neues Museum zu errichten. Nach Fertigstellung des neuen Hauses brach zwei Jahre später der 2. Weltkrieg aus. Nun brachte man alle Ausstellungsstücke in Sicherheit (Depots im Loiretal und in die Magazine des Musée National d'Art Moderne).
Nach dem Kriege entschloss man sich nun endgültig für ein gemeinsames Museum und trug unter der Anleitung des ehemaligen Chefkonservators des Musée du Luxembourg, Jean Cassou, zahlreiche Gemälde modernen Kunstschaffens seit Beginn des 19. Jahrhunderts zusammen und eröffnete schließlich im Juni 1947 das Musée National d'Art Moderne. Die Gemäldesammlungen wurden erweitert und das Museum schließlich 1977 in den neu gebauten Kunst- und Kommunikationspalast Centre Pompidou integriert.
Bedeutung
Das Musée National d'Art Moderne beherbergt heute eine der größten Sammlungen moderner Kunst auf der ganzen Welt. Mehr als 40.000 Einzelstücke können gezeigt werden, doch in den ständig wechselnden Ausstellungen sind immer nur 900 vertreten. Die übrigen werden an den Louvre oder an Provinzmuseen ausgeliehen. Dabei reichen die Exponate von Gemälden, über Skulpturen, Plastiken, Videoinstallationen und Filmkunst bis zu Architektur, Design und industriellen Kreationen.
Auswahl der ausgestellten Künstler:
- Henri Edmond Cross, Pierre Matisse, Hans Richter (Dadaist), Raoul Dufy, Sonia Delaunay-Terk
- Gustave Caillebotte, Georges Rouault, Fernand Léger, Pierre Roy, Gerhard Richter
Literatur
- Bernard Dorival: L'École de Paris. Nationalmuseum der modernen Kunst. Droemer, München 1962