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STOAG Stadtwerke Oberhausen

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Die Verkehrsabteilung der Stadtwerke Oberhausen AG, kurz STOAG, ist ein Nahverkehrsunternehmen in Oberhausen. Die STOAG ist Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Geschichte

Die Geschichte des Nahverkehrs in Oberhausen beginnt kurioserweise schon, bevor es den Ort Oberhausen überhaupt gibt. 1847 baut die Köln-Mindener Eisenbahn auf dem Gebiet der heutigen Stadt einen Bahnhof. Diesem Bahnhof gibt sie den Namen des in der Nähe gelegenen Schlosses. Die Gemeinde Oberhausen wird erst im Jahr 1862 gegründet. Zwischen diesem Bahnhof und dem heutigen Hauptbahnhof in Mülheim an der Ruhr verkehrte dann seit den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts regelmäßig ein Pferdeomnibus.

Die erste Pläne für eine Straßenbahn reichen bis in das Jahr 1893 zurück. Pläne, zusammen mit der Nachbarstadt Mülheim einen gemeinsamen Betrieb aufzubauen, scheiterten. So begann man mit der Firma Siemens & Halske im Jahr 1896 eine eigene Straßenbahn zwischen der Grenze der Gemeinde Styrum und Oberhausen zu bauen, welche am 4. April 1897 eröffnet wurde. Am 9. Juli 1897 wurde die 7,5 Kilometer lange Strecke bis zur Stadtgrenze nach Osterfeld um 1,2 Kilometer verlängert.

Um die eigenständigen Gemeinde im Umfeld von Oberhausen und den Werksverkehr aus Oberhausen heraus zu diesen Gemeinden besser bewältigen zu können, beschloss die Oberhausener Straßenbahn, nebenbei das erste kommunale Straßenbahnunternehmen in Deutschland, weitere Strecken zu bauen. Es wurden am 25. September 1897 eine 3,7 Kilometer lange Verbindung nach Sterkrade und am 16. Dezember 1899 eine 4,8 Kilometer lange Strecke durch Oberhausen eröffnet. Am 21. Dezember 1898 wurde in Borbeck eine Verbindung zur SEG in Essen hergestellt. Diese 1 Kilometer lange Strecke und die am 12. Juli 1900 eröffnete 2 Kilometer lange Strecke verband die Straßenbahnen in Essen, Mülheim und Oberhausen erstmalig.

1901 konnte man auf dem Netz fünf Linien betreiben. Bis zum Jahr 1912 kam es zu kleineren Veränderungen im Netz der Verkehrsunternehmens. Ab 1912 begann man das insgesamt 23,3 Kilometer lange Netz weiter auszubauen. Es folgten folgende Streckenabschnitte:

  • am 14. Mai 1912 ein 2,4 Kilometer lange Anschluss der Zeche Hugo
  • am 22. Oktober 1912 eine 3,7 Kilometer lange Strecke von Bahnhof nach Lirich
  • am 23. Oktober 1913 eine 2,8 Kilometer lange Strecke von Sterkade nach Buschhausen
  • und am 3. April 1915 eine 2,6 Kilometer lange Strecke zu einem Teil der Gemeinde Frintrop, welcher heute zu Dümpten gehört

Auf diesem Netz betrieb man nun insgesamt 4 Linien. Am 7. September 1919 wurde eine Strecke von Saarn über Styrum zum Bahnhofsvorplatz in Oberhausen eröffnet, welche dort allerdings keinen Anschluss an das restliche Netz hatte.

Aufgrund der immer stärker werdenden Inflation in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts beschloss der Rat der Stadt Oberhausen, die Straßenbahn zum März des Jahres 1923 stillzulegen. Da die Eisenbahn allerdings aufgrund der Besetzung des Ruhrgebietes ihren Verkehr auf weiten Strecke einstellen musste, und die Straßenbahnen gezwungen waren, die Fahrgastbeförderung zu übernehmen, kam es nicht zu dieser Stilllegung.

In dieser Zeit begann auch der Gemeinschaftsverkehr mit den benachbarten Verkehrsbetrieben. Den Anfang sollte eine Strecke nach Essen machen. Für diesen Zweck wurde extra eine Verbindung zwischen der Essener Straße in Oberhausen und der Knappenstraße in Essen hergestellt. Doch bereits am ersten Tag kam der Verkehr wieder zum Erliegen. Die Oberleitungen in Essen waren für die Bahnen aus Oberhausen zu hoch, so das sie keinen Kontakt hatten. Und die Bahnen aus Essen hatten zu schmale Bügel, die in den Kurve in Oberhausen von den Fahrleitungen sprangen. Nachdem man diese Mängel behoben hatte, konnten die erste Linien ihren Verkehr aufnehmen. Am 23. November 1928 begann man auch den Gemeinschaftsverkehr mit Mülheim.

Als 1929 die Gemeinden Buschhausen, Holten, Osterfeld und Sterrade eingemeindet wurden, lagen Strecken der Vestische Straßenbahnen GmbH auf dem Gebiet der Stadt Oberhausen und man begann auch mit diesen einen Gemeinschaftsverkehr.

Auch Lagen zwei Strecken der Hamborner Straßenbahnen und eine Strecke der Ruhrorter Straßenbahn auf dem neuen Gebiet der Stadt Oberhausen. Obwohl die Stadt mit der Eingemeindung auch Eigentümerin dieser Gleisanlagen wurde, bestand mit diesen Betreiben nie ein Gemeinschaftsverkehr. So verkehrten auf dem Gebiet der Stadt neben den eigenen Betrieben noch Fahrzeuge von fünf weiteren Straßenbahnbetrieben.

In den 30er Jahren betrieb man in Oberhausen insgesamt 8 Straßenbahnlinien. 1940 wurden die Anteile der ehemaligen Gemeinde Sterkrade an der Ruhrorter Straßenbahn und der Hamborner Straßenbahnen an die neue Duisburger Verkehrsgesellschaft AG verkauft. Am 23. Juni 1943 wurden durch einen schweren Bombenangriff der Betreib in weiten Teilen des Netzes unmöglich und man konnte bis zum 27. März 1945 nur noch einen provisorischen Betrieb aufrecht erhalten, den man dann wegen der näherrückenden Front einstellen musste.

Am 20. April 1945 wurde auf 6 Linien der Betreib wieder aufgenommen. Bis zum Jahre 1960 wurde das Netz wieder aufgebaut und an zahlreichen Stellen erweitert, so dass man 1960 mit 38,3 Kilometern Streckenlänge, davon 24,5 Kilometer zweigleisig, die maximale Streckenlänge erreicht hatte. Man betrieb insgesamt 14 Linien. Am 5. Juli 1965 beschloss der Rat der Stadt Oberhausen, die Straßenbahn stillzulegen und den gesamten Betrieb auf Omnibusse umzustellen. Da man sich aber geraume Zeit zuvor vertraglich verpflichtet hatte, die Strecke auf der neuen Trasse der Sterkrader Straße neu zu bauen, bekam die Straßenbahn am 14. Januar 1966 die erste Schnellstraßenbahnstrecke auf eigenem Bahnkörper in Oberhausen. Sukzessive wurden bis zum 4. April 1971 alle Linien der Stadtwerke eingestellt. Als am 19. Oktober 1974 die Linie zwischen Klosterhardt und der Stadtgrenze nach Bottrop durch die Vestischen Straßenbahnen eingestellt wurde, war das Stadtgebiet straßenbahnfrei.

In den 90er Jahren begann die Rückbesinnung auf die Straßenbahn. Im Zuge des Neubaus des Centro im Stadtteil Sterkrade wurde die Straßenbahn von Mülheim nach Oberhausen zurückgeholt. Zur Zeit befindet sich eine weitere Strecke nach Mülheim im Bau und zwei weitere, eine nach Mülheim, eine nach Essen in Planung.