Marcus Whitman

Marcus Whitman (* 4. September 1802 - 29. November 1847) war ein US-amerikanischer Arzt und Missionar, der besonders im Oregon Country tätig war. Berühmt ist er dafür, dass er einen ersten großen Treck über den Oregon Trail führte und damit diesen Weg zu einem der wichtigsten Siedlungsstrecken im unentschlossen Westen des amerikanischen Kontinents machte. Marcus Whitman kam im Whitman-Massaker ums Leben.
Leben
Whitmans Vater starb, als er erst sieben Jahre alt war. Er wurde daraufhin von seinem Onkel erzogen. Sein Wunsch war es eigentlich, Theologe zu werden. Ihm fehlten jedoch die Mittel für dieses zeitaufwendige Studium. Er widmete sich statt dessen dem Medizinstudium, dass damals nur zwei Jahre andauerte, bewarb sich jedoch nach dem Anschluss an das Studium bei einem evanglischen Missionswerk. 1835 reiste er mit dem Missionar Samuel Parker in das nordwestliche Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Montana und nach Idaho, um dort unter den Indianerstämmen zu missionieren. Zwei Jahre später heiratete er Narcissa Prentiss, eine Lehrerin für Physik und Chemie. Narcissa Prentiss hatte sich gleichfalls gewünscht, als Missionarin in den noch unerschlossenen Westen des amerikanischen Kontinents zu reisen. Als alleinstehende Frau war sie jedoch nicht in der Lage, das in die Tat umzusetzen.
1836 schloss sich das Ehepaar einigen Pelzhändlern sowie anderen Missionaren, darunter Henry H. Spalding an, um nach Westen zu reisen. Auf dem Weg dorthin gründeten sie eine Reihe von Missionen und ließen sich selber nahe dem heutigen Walla Walla nieder. Die Mission lag damit im Stammesgebiet der Cayute-Indianer und dem Nez Percé-Stamm. Marcus Whitman widmete sich der Farmarbeit, während Narcissa Whitman eine Schule für indianische Kinder gründete. 1843 reiste Whitman nach Osten und führte auf dem Rückweg einen großen Treck von Planwagen in das Gebiet. Mit dieser Tat, die den Oregon Trail begründete, bewies er, dass es eine verhältnismäßig einfach zu bereisende Route in den Westen des amerikansichen Kontinents kam.
Die in der Folge ankommenden Siedlern brachten auch eine Reihe von Krankheiten mit, gegen die die lokalen Indianerstämme nicht immun war. Dies führte zu einer Maserepedimie, die unter den Indianer zu einer großen Anzahl von Todesfällen zur Folge hatten. Die Indianer, die in ihrer kulturellen Tradition ihre Medizinmänner und Schamanen für den Tod des Patienten verantwortlich machten, reagierten auf diese Epedemie mit zunehmenden Feindseligkeiten. Der kanadische Maler Paul Kane besuchte im Laufe des Jahre 1847 die Mission und notierte in seinem Tagebuch die angespannte Situation zwischen den Weißen und den Siedlern. Eine Reihe weiterer Vorkommnisse führten letztendlich zu einem Überfall der Indianer auf die Missionsstation der Whitmans, der in die Geschichte als Whitman-Massaker eingegangen ist. In diesem Massaker kamen neben Marcus Whitman und seiner Frau 12 weitere weiße Siedler ums Leben. 54 Frauen und Kinder wurden als Geiseln genommen. Dank des Verhandlungserfolges des Hudson Bay Company-Angestellten Paul Skene Ogden kamen diese letztendlich frei.
An das Ehepaar Whitman erinnert das Whitman College und der Landkreis Whitman County im us-amerikanischen Bundesstaat Washington.
Personendaten | |
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NAME | Whitman, Marcus |
KURZBESCHREIBUNG | us-amerikanischer Arzt und Missionar |
GEBURTSDATUM | 4. September 1802 |
STERBEDATUM | 29. November 1847 |