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Haarbrücken

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Haarbrücken
Koordinaten: 50° 19′ N, 11° 6′ OKoordinaten: 50° 19′ 17″ N, 11° 6′ 4″ O
Höhe: 340 m ü. NN
Einwohner: 868[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96465
Vorwahl: 09568
Evangelische Kirche
Evangelische Kirche

Haarbrücken ist ein Stadtteil der oberfränkischen Stadt Neustadt bei Coburg im Landkreis Coburg.

Lage

Der alte Ortskern Haarbrückens befindet sich nördlich der Röden. Die jüngeren Bebauungen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts liegen auf den südwestlichen Höhen des Neustadter Kessels, etwa zwei Kilometer von Neustadt entfernt. Durch den Ort führt eine Gemeindestraße, die Neustadt mit Coburg verbindet.

Geschichte

Haarbrücken wird urkundlich erstmals 1273 erwähnt, als Heinrich von Sonneberg den Zehnten von Neustadt und Haarbrücken an das Kloster Trostadt bei Themar veräußerte. Der Ort lag wohl an einem Sumpf (althochdeutsch:„horo“), über den ein Damm aus Rutengeflecht und Erde gelegt war. Dementsprechend wurde er früher auch als „horbruche“ bezeichnet. Für das Jahr 1317 sind 13 Güter und diee Mühle an der Röden belegt, die bis ins 20. Jahrhundert arbeitete.

Um 1500 waren die Herren von Schott zu Lind Besitzer von vier Gütern und der Mühle, denen im 16. Jahrhundert die Herren von Birkicht folgen.[2]

Im Dreißigjährigen Krieg verminderte sich die Zahl der Haushalte von 14 im Jahr 1618 auf fünf im Jahr 1638. Außerdem starben 13 Einwohner im Jahr 1626 an der Pest.[3]

Die Kinder gingen bis 1780 in Neustadt zur Schule, danach in Haarbrücken, bis 1862 neues Schulhaus in Thann errichtet wurde. Im Jahr 1863 gab 15 Gehöfte mit Nebengebäuden in Haarbrücken.[2]

In einer Volksbefragung am 30. November 1919 stimmten drei Haarbrückener Bürger für den Beitritt des Freistaates Coburg zum thüringischen Staat und 67 dagegen. Somit gehörte ab dem 1. Juli 1920 auch Oettingshausen zum Freistaat Bayern.[4]

Im Ersten Weltkrieg verloren 13 und im Zweiten Weltkrieg 18 Haarbrücker Soldaten ihr Leben. Ein Denkmal, 1920 von dem Bildhauer Gustav Reißmann geschaffen, steht am Friedhof.

Bis Anfang der 1950er Jahre war Haarbrücken ein ländlich geprägtes Dorf. Ab 1953 begann auf der Flur Kriegersäcker, nördlich des historischen Ortskerns, der Wohnhausbau durch die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Coburg, der bis in die 1970er Jahre anhielt. Die Wohnungen waren insbesondere für die Mitarbeiter des expandierenden Neustadter Kabelwerks der Siemens-Schuckert-Werke AG errichtet worden. In der Folge entstand in dem Neubaugebeit 1961 eine Schule mit vier Klassen und 1964 eine evangelische Tochterkirchengemeinde Neustadts. Zum Kirchensprengel gehörte neben Haarbrücken und Thann ab 1968 auch Ketschenbach. Das 1974 errichtete „Haus der Begegnung“ wurde 1981 zu einer Kirche umgebaut, deren Weihe 1982 erfolgte.

1971 erfolgte die Eingliederung von Kemmaten. Am 1. Mai 1978 wurde Haarbrücken ein Stadtteil Neustadts.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
1618 70[3]
1662 102[2]
1910 196[6]
1933 219[7]
1939 229[7]
1945 355[2]
1964 1000[2]
1978 986[5]
2013 868
Commons: Haarbrücken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.neustadt-bei-coburg.de/leben-in-neustadt/rathaus/allgemeine-daten/stadtteile.html
  2. a b c d e Dorfchronik
  3. a b Isolde Kalter: Haarbrücken
  4. Coburger Zeitung, Ausgabe Nr. 280 vom 1. Dezember 1919
  5. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 679 und 680.
  6. www.gemeindeverzeichnis.de
  7. a b www.verwaltungsgeschichte.de