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Servatius Ludwig

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Servatius (Otto) Ludwig, O.S.B. (* 15. Juni 1907 in Bous (Saar); † 26. Mai 1946 in Sinchan) war ein deutscher Benediktinerpater und Missionar in der Mandschurei.

Leben

Otto Ludwig wurde am 15. Juni 1907 in Bous geboren. Seine Eltern waren der Bahnbeamte Peter Ludwig und dessen Ehefrau Angela, geb. Fery. Er besuchte das Gymnasium in Saarlouis, wo er im März 1927 das Abitur ablegte. Seinem Wunsch folgend, Missionar zu werden, trat er im Mai 1927 in das Benediktinerkloster St. Ottilien in Oberbayern ein. Am 12. Mai 1927 legte er die einfache Profess ab und nahm den Ordensnamen "Servatius" an. Er studierte Theologie und Philosophie in St. Ottilien und München. Am 26. März 1933 wurde er zum Priester geweiht.[1]

Im August 1934 trat er die Reise in das ihm zugewiesene Missionsgebiet in der Mandschurei an, einer zu dieser Zeit politisch überaus unruhigen Region im Grenzraum zwischen Korea, dem Nordosten Chinas und Russland. Nach anfänglicher Tätigkeit auf verschiedenen Missionsstationen dort wurde ihm im Dezember 1936 die Leitung der - zur Erschließung weiterer Missionsgebiete in der inneren Mandschurei errichteten - Station Sinchan übertragen.

In diesem ärmlichen, klimatisch extremen Gebiet bemühte er sich, die teils koreanische, teils chinesische Bevölkerung zu missionieren. Angesichts der sprachlichen und kulturellen Barrieren und der sich ausweitenden Kriegshandlungen erwies sich die Missionsarbeit in diesem Gebiet als äußerst schwierig; er beschrieb dies ausführlich in seinen Berichten an das Heimatkloster und in seinen Briefen an die Familie in Deutschland. Beeindruckend schilderte er in diesem Zusammenhang die Gefahren durch marodierende "Räuber"-Banden, die Hungersnöte, die Lage der Wanderarbeiter - allerdings auch seine Einsamkeit.[2]

Am Ende des Zweiten Weltkriegs, nach Abzug der japanischen Okkupanten, besetzten zunächst russische, dann chinesische Truppen die Mandschurei.[3] Im Mai 1946 wurde Pater Servatius von chinesischen Kommunisten als "Spion" verhaftet, verhört und kurz darauf erschossen.[4]

Im Juni 2007 - zu Ehren seines einhundertsten Geburtstags - wurde in Bous ein Platz nach ihm benannt.[5] Darüberhinaus gibt es Bemühungen, ihn seligsprechen zu lassen. [6]

Werke

  • Servatius Ludwig: "Ein Versehgang zu mandschurischen Waldbauern", in: Missionsblätter - Monatsschrift der Benediktinermissionäre von St. Ottilien, 10 (1939), S. 291-95
  • Servatius Ludwig: Heiligen-Kalender. Yenki 1940

Einzelnachweise

  1. vgl. www.saarland-biografien.de/Ludwig-Servatius-Otto
  2. Johannes Mahr: Aufgehobene Häuser. Die Missionsbenektiner in Ostasien. St. Ottilien 2009, Bd. 2, S. 464 ff
  3. siehe hierzu: Adelhard Kaspar / Placidus Berger: Hwan Gab. 60 Jahre Benediktinermission in Korea und der Mandschurei. Münsterschwarzach 1973
  4. Paul Endres: "Er starb in China den Märtyrertod", in: "Paulinus - Wochenzeitung im Bistum Trier" vom 29.8.2010
  5. Johannes Werres: "Pater Norbert Du und eine chinesische Delegation in Bous zu Gast zum hundertsten Geburtstag von Pater Servatius", in: Saarbrücker Zeitung vom 19.6.2007
  6. Johannes Werres: "Bouser Pater vor Seligsprechung? - Bous gedenkt Benediktiner-Märtyrers", in: Saarbrücker Zeitung vom 8.6.2007