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Georg Voigt (Historiker)

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Georg Ludwig Voigt (* 1827; † 1891) gehört neben Jacob Burckhardt zu den Begründern einer modernen Renaissanceforschung.

Werdegang

  • 1827 geboren als Sohn des Historikers Johannes Voigt
  • 1854 Promotion in Königsberg bei Wilhelm Drumann
  • 1859-1860 Mitarbeiter in der Historischen Kommission zu München unter Heinrich von Sybel
  • 1860-1865 Geschichtsprofessor in Rostock
  • 1860-1891 Geschichtsprofessor in Leipzig
  • Arbeitsschwerpunkte: Humanismus im 15. und 16. Jahrhundert, Geschichte des Schmalkaldischen Krieges

Werk

Georg Voigt gilt neben Jacob Burckhardt als einer der Begründer der modernen Renaissanceforschung. Voigts Ansatz ist aber sehr von dem von Burckhardt verschieden. Burckhardt kommt von einem kunstgeschichtlichen Ansatz mit dem Ziel, den Zustand der gesamten italienischen Renaissance zu beleuchten. Er bleibt damit in Italien. Voigt geht es aber um den Einfluß und die Bedeutung des Humanismus, der von Italien aus sich in ganz Europa ausbreitet. Voigt, mit einen universalhistorischen Verständnis, ähnlich dem von Leopold von Ranke, geht dabei eher quellenkundlich-philologisch vor. Er kommt zu der umfassenden Erkenntnis, daß das wiedergewonnene Interesse der Gelehrten in Italien am Altertum zur Wiederentdeckung verschollenener griechischer und lateinischer Altertümer führte. Bedeutend sind auch seine Arbeiten zu Kurfürst Moritz von Sachsen und zum Schmalkaldischen Krieg.

Voigts Hauptwerke

  • Enea Silvio de`Piccolomini als Papst Pius II. und seine Zeit, 3 Bde., Berlin 1856-1863.
  • Die Wiederbelebung des classischen Alterthums oder das erste Jahrhundert des Humanismus, 3 Bde., 3. Aufl., Berlin 1893.
  • Moritz von Sachsen, Leipzig 1876.
  • Die Geschichtsschreibung über den Schmalkaldischen Krieg, Leipzig 1873.