Parodie
Der Begriff Parodie (v. griech.: παρωδια = Parodia, "Gegengesang, Gegengedicht") bezeichnet die verzerrende, übertreibende oder verspottende Nachahmung eines bekannten Werkes, wobei zwar die Form beibehalten, aber ein anderer, nicht dazu passender Inhalt unterlegt wird. Durch die dadurch aufgebaute deutliche Diskrepanz zwischen dem bekannten Original, der bekannten Form und dem neuen Inhalt entsteht ein humoristischer Effekt.
Parodien benötigen jedoch nicht zwingend ein konkretes Original. Auch ein Genre als ganzes kann parodiert werden, da seine Form gut wiedererkennbar ist.
Die Parodie als solche ist zunächst einmal zweckfrei. Verbindet sich mit der Parodie beispielsweise der Zweck der Gesellschaftskritik, so wäre sie Satire, die sich parodistischer Werkzeuge bedient.
Es können literarische, musikalische oder filmische Werke parodiert werden. In der Musik bezeichnet man mit Parodieverfahren insbesondere die Unterlegung eines Musikstückes mit neuem Text (z.B. eines geistlichen Liedes mit weltlichem Text und umgekehrt), wie es z.B. oft von Johann Sebastian Bach bei eigenen Werken praktiziert wurde. Als Parodie versteht man auch die Verspottung eines ernsten Werkes dadurch, dass man es mit einem komischen Text ironisiert oder karikiert. Eine weitere Parodieform in der Musik ist die Nachahmung des Komponierstils bekannter Komponisten, etwa durch Siegfried Ochs, der das Lied "Kommt ein Vogel geflogen" im Stil von z.B. Bach, Haydn und Mozart "komponierte".
Abzugrenzen wäre der Begriff "Parodie" auch noch gegenüber dem Begriff "Satire", denn eines steht fest: Viele parodistische Schriften und Filme sind auch satirisch gemeint.
Siehe Satire
Externe Links
- Theodor Verweyen: Theorie und Geschichte der Parodie / Teil II
- Harpo Marx im wilden Westen - Eine kleine Geschichte der Filmparodie von Christian Maintz