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Sengoku-Daimyō

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Datei:Takeda Shingen versus Uesugi Kenshin statue.jpg
Bronze stellt Takeda Shingen (links) und Uesugi Kenshin (rechts) dar. Nagano, Japan

Sengoku-Daimyō (jap. 戦国大名) waren die Kriegsherren der Sengoku-Zeit („Zeit der streitenden Länder/Reiche“), die aufgrund ihres großen Landbesitzes als Daimyō (Fürst) bezeichnet wurden.

Gründe für das Entstehen der Sengoku-Daimyō

Der zentrale Kaiserhof in Kyōto war in Intrigen und Machtkämpfen verstrickt und damit geschwächt. Gleichzeitig nahm die wirtschaftliche Produktion in den Landgütern zu. Entlegenere Gebiete, vor allem die Kantō-Ebene, wurden erstmals besiedelt und waren schwer zu kontrollieren. Das dort neu urbargemachte Land musste auf Grund eines Gesetzes zur Bekämpfung der Hungersnöte zur Förderung der Urbarmachung, nicht versteuert werden. Dadurch wurden die lokalen Feudalherren am Hof immer einflussreicher und erreichten, dass ihre Positionen erblich wurde und sie nur noch formell bestätigt werden mussten. Die Feudalherren wurden insbesondere von einfachen Kriegern unterstützt. Aufgrund von Hungersnöten, Unruhen und Räuberbanden gab es mehrere Bewaffnungswellen und der Hof konnte nur den Frieden bewahren, indem er die Feudalherren um Hilfe bat.[1][2]

Aufgrund des wirtschaftlichen und militärischen Dezentralisierungsprozesses in Japan erlangten sie mehr Einfluss als ihre Vorgänger, die Shugo-Daimyō, im Ashikaga-Shogunat. Dieser Prozess schwächte den Hofadel Kuge und stärkte den Kriegerstand Buke.

In der auslaufenden Sengoku-Zeit, in der sich die Rivalen Schritt für Schritt untereinander ausschalteten, wurden die einzelnen verbleibenden Herren immer mächtiger und sind durchaus mit Fürsten zu vergleichen. Mit dem Erhalt dieser Macht wollten sie schließlich die Vorherrschaft über das ganze Land und eine Einigung zu einem Staat unter ihrem jeweils eigenen Banner erreichen.

Liste von Sengoku-Daimyō (Auswahl)

Karte von Japan um 1570, dem Höhepunkt der Sengoku-Zeit

Familien

Bereits im Ashikaga-Shogunat Shugo-Daimyō für den Hof:

Neu aufgestiegener Adel aus der Position Shugodai (stellvertrender Shugo):

Neu aufgestiegener Adel aus der Position Jizamurai (Wehrbauern):

Neu aufgestigener Adel aus den niederen Ämtern des Shogunats und vorherige Rōnin:

Neu aufgestigener Adel aus den niederen Ämtern des Kokushi und Kuge:

Quellen

  • Katsuro Hara: An Introduction to the History of Japan. The Yamato Society, 1920, abgerufen am 11. August 2013 (englisch).
  • http://www.jstor.org/stable/2127027 (enthält "On Political Thought in Tokugawa Japan" von Young-Chin Kim, aus "The Journal of Politics, Vol. 23, No.1 (feb., 1961), pp. 127-145; veröffentlicht durch "Cambridge University Press" im Auftrag der Southern Political Science Association)
  • http://www.jstor.org/stable/2646245 ("State, Cultivator, Land: Determination of Land Tenures in Early Modern Japan Reconsidered" von Philip C. Brown, aus dem "Journal of Asian Studies", Vol. 56, No. 2 (Mai 1997), pp. 421-444, veröffentlicht durch die "Association for Asian Studies")
  • http://www.jstor.org/stable/2718525 ("Materials for the Study of Local History in Japan: Pre-Meiji Daimyō Records" von John Whitney Hall, aus Harvard Journal of Asiatic Studies, Vol 20, No. 1/2 (Juni 1957) pp. 187-212, veröffentlicht durch das Harvard-Yenching Institute)
  • "The First Samurai: Isolationism in Engelbert Kämpfer´s 1727 "History of Japan" "von Elizabeth Kowaleski Wallace vom Boston Collge
  • John Whitney Hall: "Feudalism in Japan - A Reassesment", Yale Universität

Einzelnachweise

  1. George Sansom: A history of Japan to 1334. Stanford University Press, 1967, S. 234–239.
  2. John Whitney Hall: Das japanische Kaiserreich. Fischer, Frankfurt 1968, S. 82–83.