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Weltreiterspiele 2014

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Weltreiterspiele 2014
Austragungsregion: Basse-Normandie,
Frankreich Frankreich
Teilnehmende Pferdesportler: 969[1]
Hauptstadion: Stade Michel-d’Ornano, Caen
Internet: www.normandy2014.com
Weltreiterspiele 2014 (Basse-Normandie)
Weltreiterspiele 2014 (Basse-Normandie)
Haras du Pin
(Le Merlerault)
Austragungsorte der Weltreiterspiele 2014

Die Weltreiterspiele 2014 (französisch Jeux équestres mondiaux de 2014) finden vom 23. August bis 7. September 2014 in der Normandie statt, Hauptaustragungsort ist Caen.

Bei den Weltreiterspielen 2014 handelt es sich um die Weltmeisterschaften in folgenden acht Reitsportdisziplinen:

Neu zum Programm hinzugekommen ist 2014 das Doppelvoltigieren (Pas de deux).

Organisation

Vergabe

Ende März 2009 gab die FEI bekannt, dass die Weltreiterspiele 2014 an die Region Basse-Normandie vergeben wurde. Es hatte keine weiteren Bewerber um die Austragung gegeben.[2] Damit finden nach acht Jahren wieder Weltreiterspiele in Europa statt.

Testturniere

Springreiter beim Testturnier im Stade Michel-d’Ornano

In Vorbereitung der Weltreiterspiele fanden drei Testturniere statt. Vom 15. bis 18. August 2013 wurde in Haras du Pin eine CCI 2*-Vielseitigkeit durchgeführt. Hier siegte Vittoria Panizzon aus Italien mit Merlots Magic.[3] Das zweite Testturnier wurde in Caen für die Vierspännerfahrer durchgeführt. Dieses als CAI-A 4 ausgeschriebene Turnier wurde vom 22. bis 25. August 2013 durchgeführt, der Sieg ging an den US-Amerikaner Chester Weber mit seinem Gespann.[4]

Gut ein Jahr später fand das dritte Testturnier im Stade Michel-d’Ornano in Caen statt, es war als CDI 3* und CSI 2* ausgeschrieben.[5] Bei den Dressurreitern siegten hier Gareth Hughes (Großbritannien) mit Nadonna im Grand Prix, Carl Hester (Großbritannien) mit Nip Tuck im Grand Prix Spécial und Cristobal Belmonte (Spanien) mit Diavolo II de Laubry. Den Großen Preis der Springreiter gewann der Franzose Patrice Delaveau mit Ornella Mail. Bei dieser Testveranstaltung zeigten sich noch Mängel im Stallbereich, der auf Kunstrasenplätzen untergebracht ist.[6]

Austragungsorte

Eingangsbereich des Stade Michel-d’Ornano zwei Tage vor Beginn der Weltreiterspiele

Die Austragungsorte verteilen sich über die Normandie, der Schwerpunkt befindet sich in Caen. Hier finden im Stade Michel-d’Ornano, einem zur Reitarena umgestalteten Fußballstadion, die Eröffnungs- und die Schlussfeier statt, die Wettbewerbe im Dressurreiten sowie die Springen im Springreiten und im Vielseitigkeitsreiten werden ebenfalls hier durchgeführt.

Der zweite große Austragungsort in Caen ist das Zénith, eine Halle mit 4000 Sitzplätzen. Hier werden die Voltigierer ihre Wettbewerbe durchführen. In Nachbarschaft hierzu stehen die Messehallen von Caen (Caen Expo-Congrès). Hier finden die Wettbewerbe in Reining statt. Ebenfalls in Caen befindet sich die Trabrennbahn Hippodrome de la Prairie, wo während der Weltreiterspiele Vierspännerfahrer und die Dressurreiter mit Behinderung antreten.

Gut 40 Kilometer östlich von Caen, in Deauville werden außerhalb des normalen Programms der Weltreiterspiele Wettbewerbe im Polo gezeigt. Die zweite Demonstrationssportart, Horseball, präsentiert sich in Saint-Lô. Am westlichen Ende der Normandie, rund um Sartilly, vor der Kulisse von Mont-Saint-Michel, werden die Distanzreiter ihren Ritt austragen.

Südlich von Caen befindet sich das traditionsreiche Nationalgestüt Haras du Pin. Hier, wo regelmäßig Vielseitigkeitsturniere durchgeführt werden, werden die Vielseitigkeitsreiter während der Weltreiterspiele ihr Dressur sowie den Geländeritt ausrichten.[7]

Eröffnungsfeier

Die Eröffnungsfeier fand im Stade Michel-d’Ornano statt. Vor Beginn der eigentlichen Eröffnungsfeier wurde dem Publikum zunächst in kurzen Schaunummern verschiedene Pferderassen aus aller Welt vorgestellt. Als Einstieg in die Eröffnungsfeier zeichnete die Patrouille de France die französische Flagge in den Himmel über dem Stadion. Am Boden übernahm dann das Kavallerieregiment der Garde Républicaine mit einer musikalischen Vorführung. Anschließend war dann der klassische Einmarsch der Nationen auf dem Programm, wobei hier die Fahnen zunächst nicht von den Fahnenträger der Nationen getragen wurde, sondern von Reitern auf Percheronpferden. Erst am Ende der Runde der Mannschaft durch das Stadion wurde die Fahne dann an den Fahnenträger übergeben, während die übrigen Sportler der Nation das Stadion verließen. Fahnenträgerin der deutschen Mannschaft war Hannelore Brenner.

Die Eröffnung wurden von drei Rednern vollzogen: zunächst hielt der Präsident des Organistaionskommitees und des Regionalrats der Region Basse-Normandie, Laurent Beauvais, seine Rede. Anschließend sprach FEI-Präsidentin Prinzessin Haya Bint Al Hussein auf Französisch und Englisch. Mit wenigen Worten eröffnete dann Premierminister Manuel Valls die Spiele.[8] Valls war der erste Premierminister eines Staates überhaupt, der Weltreiterspiele eröffnete.

Einen Eid, vergleichbar dem Olympischen Eid, leisteten die Dressurrichterin Anne Peain und als Vertreter für die Sportler der Springreiter Kevin Staut ab. Nach einer weiteren musikalischen Vorführung des Kavallerieregiment der Garde Républicaine begann dann der Schauteil der Eröffnungsfeier mit Lichteffekten, Tanz und Reitvorführungen.

Wettkämpfe

Zeitplan

Die Eröffnungsfeier wurde am Samstagabend, den 23. August, durchgeführt. In der ersten Woche finden die Prüfungen jeweils von Montag bis Sonntag statt, in der zweiten Woche werden Prüfungen von Dienstag bis Sonntag ausgetragen. Die Schlussfeier wird sich dann am Sonntag ab 17:00 Uhr anschließen.[9]

23. Aug.
24. Aug.
25. Aug.
26. Aug.
27. Aug.
28. Aug.
29. Aug.
30. Aug.
31. Aug.
1. Sept.
2. Sept.
3. Sept.
4. Sept.
5. Sept.
6. Sept.
7. Sept.
Zeremonien Eröffnungs-
feier
Abschluss-
feier
Distanzreiten E/M
Dressur E/M E/M E E
Dressur der Reiter mit Behinderung M M E/M E/M E
Reining E/M E/M E E
Springen E/M E/M E/M E E
Vielseitigkeit E/M E/M E/M E/M
Vierspännerfahren E/M E/M E/M E/M
Voltigieren E/M E/M E/P E/M/P

Legende:

  • E: Prüfung der Einzelwertung
  • M: Prüfung der Mannschaftswertung
  • P: Pas de deux-Prüfung
  • die blauen Felder stehen für Tage mit Prüfungen, die goldenen Felder für den Tag der jeweiligen Entscheidung

Als Demonstrationssportarten werden während der Weltreiterspiele Wettbewerbe im Polo und im Horseball durchgeführt.[10]

Reining

  • 89 gemeldete Starterpaare aus 25 Nationen, 16 Mannschaften[11]

Die teilnehmenden Nationen dürfen jeweils vier Reiter mit jeweils einem Pferd zu den Reiningwettbewerben bei den Weltreiterspielen entsenden. Zudem können ein zwei Einzelreiter und Pferde in den Normandie schicken.

Die erste Teilprüfung ist die Mannschaftswertung, die über die Dauer von zwei Tagen ausgetragen wird. Hierbei zählen die drei besten Ergebnisse für das jeweilige Team. Diese erste Teilprüfung zählt zudem als Qualifikation für die Einzelwertung. Hierbei qualifizieren sich die besten 15 Reiter-Pferd-Paare direkt für das Finale, die Ränge 16 bis 35 ziehen in eine weitere Qualifikationsprüfung ein. Aus dieser Prüfung ziehen zusätzlich zu den Top 15 aus der ersten Teilprüfung noch die besten fünf aus der zweiten Qualifikationsprüfung ein. Im Finale der Einzelwertung werden die Medaillengewinner der Einzelwertung ermittelt.[12]

Distanzreiten

  • 173 gemeldete Starterpaare aus 47 Nationen, 33 Mannschaften[11]

Die teilnehmenden Nationen dürfen jeweils fünf Distanzreiter mit ihren Pferden zu den Weltreiterspielen entsenden. Die Einzel- und die Mannschaftsentscheidung werden in einem Wettbewerb ausgetragen, wobei bei der letzteren drei oder vier Reiter eine Mannschaft bilden (die besten drei Ergebnisse pro Equipe gehen in die Wertung ein).

Die Reitstrecke der Distanzreiter ist bei den Weltreiterspiele 2014 160 Kilometer lang und in sechs Abschnitte aufgeteilt. Zwischen den einzelnen Abschnitten werden an den so genannten „VetGates“ tierärztliche Untersuchungen mit vorgeschriebenen Zwangspausen für die Pferde durchgeführt.[13]

Dressur

  • 100 Starterpaare aus 31 Nationen, 24 Mannschaften[11]

Die teilnehmenden Nationen können jeweils vier Dressurreiter mit je einem Pferd zu den Weltreiterspielen entsenden.

Die erste Teilprüfung ist traditionell der Grand Prix de Dressage. Hierbei treten alle an den Weltreiterspielen teilnehmenden Dressurreiter an. Jede Mannschaft besteht aus drei oder vier Reitern einer Nation, von denen die drei besten Ergebnisse in die Mannschaftswertung eingehen. Anhand dieser Mannschaftswertung werden die Mannschaftsmedaillen vergeben.

Die besten 30 Teilnehmer des Grand Prix de Dressage dürfen an der zweiten Prüfung, dem Grand Prix Spécial, teilnehmen. Anhand des Ergebnisses des Grand Prix Spécial werden die Einzelmedaillen des Grand Prix Spécial vergeben.

Die Dressurreiter, die unter die Top 15 der Einzelwertung des Grand Prix Spécial kommen, können an der Grand Prix Kür teilnehmen. Soweit es aus einer oder mehreren Nationen mehr als drei Reiter unter die Top 15 des Grand Prix Spécial kommen, so darf der jeweils niedrigstplatzierte (vierte) Reiter der jeweiligen Nation nicht an der Grand Prix Kür teilnehmen. Hierfür würde dann nach der Platzierung des Grand Prix Spécial jeweils ein anderer Reiter nachrücken. Anhand des Ergebnis der Grand Prix Kür werden dann die Einzelmedaillen der Grand Prix Kür vergeben.[14]

Mannschaftswertung

Bereits vor Beginn der Weltreitspiele waren mit Undercover, dem derzeitigen Spitzenpferd von Edward Gal, und Totilas zwei der stärksten Paare ausgefallen. Die niederländische Equipe musste zudem noch vor den Weltreiterspielen auch den Ausfall von Siro, dem Pferd von Danielle Heijkoop, verkraften.[15]

Die deutsche Equipe hatte für den Mannschaftswettbewerb wenig Losglück und musste jeweils als erste von 24 Mannschaften an den Start gehen. Fabienne Lütkemeier zeigte mit 73,586 Prozent eine gute Leistung, war am Ende jedoch das Streichergebnis der Mannschaft. Deutschland kam auf ein Gesamtergebnis von 241,700 Prozent, was einen Durchschnitt von über 80 Prozent für die drei zählenden Paare ergibt. Isabell Werth und ihre 10-jährige Stute Bella Rose bestätigten ihre gute Leistung vom CHIO Aachen und wurden in Caen sogar noch vor Helen Langehanenberg und Damon Hill NRW stärkstes deutsche Paar (Platz zwei der Einzelergebnisse).

Auf den zweiten Rang kam die britische Equipe, die vom sehr guten Ergebnis von Charlotte Dujardin und Valegro profitierten. Ansonsten konnte die Mannschaft das fehlen von Pferden wie Uthopia oder Mistral Hojris, die den Olympiasieg 2012 mit ermöglicht hatten, noch nicht voll kompensieren. Die Niederlande kamen trotz geschwächter Mannschaft, insbesondere aufgrund des nach längerer Turnierpause zurückgekehrten Parzival mit Adelinde Cornelissen, noch auf den Bronzerang. Dänemark konnte trotz eines extra für die Weltreiterspiele in den Sport zurückgeholten Digby (mit Nathalie zu Sayn-Wittgenstein) mit einem siebenten Platz nicht an den vierten Platz der heimischen Europameisterschaft anknüpfen, allerdings war auch diese Equipe durch Ausfälle geschwächt.[16]

Endergebnis:

Mannschaft Reiter Pferd Prozent[17]
1 Deutschland Deutschland Fabienne Lütkemeier D´Agostino FRH (73,586)
Kristina Sprehe Desperados FRH 78,814
Helen Langehanenberg Damon Hill NRW 81,357
Isabell Werth Don Johnson FRH 81,529
241,700
2 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Gareth Hughes Nadonna (69,714)
Michael George Eilberg Half Moon Delphi 71,886
Carl Hester Nip Tuck 74,186
Charlotte Dujardin Valegro 85,271
231,343
3 Niederlande Niederlande Edward Gal Voice (72,414)
Diederik van Silfhout Arlando 73,414
Hans Peter Minderhoud Johnson 74,357
Adelinde Cornelissen Parzival 79,629
227,400
4 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Tina Konyot Calecto V (69,643)
Adrienne Lyle Wizard 72,000
Laura Graves Verdades 74,871
Steffen Peters Legolas 75,843
222,714
5 Spanien Spanien Borja Carrascosa Hicksteadt (66,143)
José Antonio García Mena Norte Lovera 72,414
Jose Daniel Martin Dockx Grandioso 74,243
Morgan Barbançon Painted Black 75,143
221,800
6 Schweden Schweden Jeanna Högberg Darcia (69,657)
Minna Telde Santana 71,114
Patrik Kittel Scandic 74,086
Tinne Wilhelmsson-Silfvén Don Auriello 76,186
221,386
7 Danemark Dänemark Mikala Münter Gundersen My Lady (70,271)
Lars Petersen Mariett 70,800
Nathalie zu Sayn-Wittgenstein Digby 72,771
Anna Kasprzak Donnperignon 74,457
218,028
8 Osterreich Österreich Karin Kosak Lucy´s Day (66,043)
Christian Schumach Picardo 66,786
Renate Voglsang Fabriano 69,329
Victoria Max-Theurer Augustin OLD 77,114
213,229
9 Kanada Kanada 211,714
10 Australien Australien 210,829
11 Frankreich Frankreich 210,615
12 Belgien Belgien 209,557
13 Schweiz Schweiz Hans Staub Warbeau (66,114)
Caroline Häcki Rigoletto Royal CH 67,657
Melanie Hofmann Cazzago C 67,671
Marcela Krinke Susmelj Molberg 73,186
208,514
14 Finnland Finnland 206,486
15 Italien Italien 205,271
16 Portugal Portugal 202,686
17 Polen Polen 200,843
18 Russland Russland 200,700
19 Ukraine Ukraine 198,829
20 Sudafrika Südafrika 194,929
21 Norwegen Norwegen 194,386
22 Irland Irland 194,057
23 Luxemburg Luxemburg Diane Erpelding Woltair TSF 61,286
Veronique Henschen Fontalero 65,457
Sascha Schulz Wito Corleone 66,086
192,829
24 Brasilien Brasilien 188,429

Dressur der Reiter mit Behinderung

  • 100 gemeldete Starterpaare aus 33 Nationen, 19 Mannschaften[11]

Die Mannschaftswertung in der „Para-Dressur“ folgt einem komplexen Regelwerk, um die Leistungen der unterschiedlich stark behinderten Teilnehmer sportlich vergleichbar zu machen. So setzte sich eine Mannschaft aus jeweils bis zu vier Reitern pro Nation zusammen, wobei die drei besten Ergebnisse in die Wertung eingingen. Pro Mannschaft muss zumindest ein Reiter den Graden Ia, Ib oder Grade II zugeordnet sein. Zudem gilt die Regelung, dass pro Mannschaft nicht mehr als drei Reiter einem Grade angehören durften. Der Mannschaftswettbewerb besteht aus zwei Wertungsprüfungen. Die zweite Mannschaftsprüfung, nach der die Mannschaftsmedaillen vergeben wurden, wird Championshiptest genannt. In beiden Wertungsprüfungen wurden für jedes Grade eigene, festgelegte Aufgaben geritten.

Die Einzelwertung erfolgt getrennt von der Mannschaftswertung, neben den Mannschaftsreitern treten hier auch weitere Einzelreiter an. Die zweite Mannschaftsprüfung ist zugleich die erste Teilprüfung der Einzelwertung. Der zweite Teil der Einzelwertung ist die Kür, in der die Reiter die vorgeschriebenen Lektionen individuell zu einer Prüfung zusammenstellen. Pro Grade werden zwei Weltmeister ermittelt, je einer im Championshiptest und in der Kür. Es werden also, einschließlich der Mannschaftsprüfung, insgesamt elf Medaillensätze vergeben.[18]

Vielseitigkeit

  • 97 gemeldete Starterpaare aus 28 Nationen, 16 Mannschaften[11]

Die Nationen dürfen jeweils sechs Reiter mit je einem Pferd zu den Vielseitigkeitswettbewerben der Weltreiterspiele entsenden. Hiervon bilden vier Teilnehmer pro Nation die Mannschaft, von denen die drei besten Ergebnisse in die Mannschaftswertung eingehen. Die übrigen zwei Reiter treten nur in der Einzelwertung an.

Die erzielten Strafpunkte der Teilprüfungen werden addiert und anhand dieses Ergebnisses wurden die Einzel- und Mannschaftswertung ermittelt.[19] Die Geländestrecke entspricht dem Niveau einer CCI 4*-Prüfung.

Springen

  • 184 gemeldete Starterpaare Teilnehmer aus 54 Nationen, 35 Mannschaften[1]

Die teilnehmenden Nationen dürfen jeweils fünf Springreiter mit je einem Pferd zu den Weltreiterspielen entsenden. Hiervon nehmen dann je vier Reiter-Pferd-Paare am Mannschafts- und Einzelwettbewerb teil. Der fünfte Reiter dient ausschließlich als Reserve und ist, soweit kein anderer Mannschaftsreiter seiner Nation vor Beginn der Wettbewerbe ausfällt, nicht startberechtigt.

Der Modus der Mannschaftswertung besteht aus zwei Teilprüfungen mit zusammen drei Umläufen. Für die Einzelwertung zählen die Prüfungen der Mannschaftswertung sowie zwei weitere Prüfungen.

Die erste Wertungsprüfung der Springreiter in Mannschaft und Einzel ist ein Zeitspringen. Der Gewinner des Zeitspringens wird nach Abschluss der Prüfung mit null Strafpunkten gewertet. Der Zeitunterschied zwischen dem Sieger und den weiteren Reitern wird mit 0,5 multipliziert und ergibt somit deren Anzahl an Strafpunkten.

In der zweiten Wertungsprüfung fällt die Entscheidung um die Mannschaftsmedaillen. Diese Prüfung ist der klassische Nationenpreis, er wird als Springprüfung mit zwei Umläufen ausgetragen. Die Strafpunkte aus der ersten Prüfung werden mit in die zweite Prüfung übernommen. Hier starteten im zweiten Umlauf nur noch die zehn besten Mannschaften der Gesamtwertung nach dem ersten Umlauf. Die restlichen Reiter nehmen am zweiten Umlauf nur noch als Einzelreiter teil. Nach dem zweiten Umlauf werden die Mannschaftsmedaillen vergeben. Soweit nach dem zweiten Umlauf zwei oder mehr Mannschaften strafpunktgleich auf dem ersten Platz liegen, entscheidet ein Stechen die Vergabe der Goldmedaille.

Für die dritte Teilprüfung der Einzelwertung, die Einzel-Finalqualifikation, qualifizieren sich die besten 30 Einzelreiter nach den ersten beiden Wertungsprüfungen. Die bisherigen Strafpunkte werden beibehalten. Es handelt sich hierbei ein weiteres Mal um eine Springprüfung mit zwei Umläufen. Nach diesen zwei Umläufen stehen die Plätze 30 bis 5 der Einzelwertung fest.

Die besten vier Reiter-Pferd-Paare nach den vorangegangenen Springprüfungen starten in einer weiteren Prüfung, einer Springprüfung mit Pferdewechsel über vier Runden. Die Strafpunkte aus den bisherigen Springprüfungen werden hierbei nicht mitgenommen. Jeder der vier Reiter startet zunächst mit seinem eigenen Pferd, anschließend mit den Pferden seiner drei Konkurrenten aus dieser Finalprüfung. Sollte nun aufgrund von Strafpunktgleichheit kein Sieger feststehen, entscheidet seit den Weltreiterspielen 2010 die Wertung, die nach dem zweiten Umlauf der dritten Teilprüfung bestand.[20]

Voltigieren

  • 179 Voltigierer aus 17 Nationen[1]

Fahren

  • 46 Gespannfahrer aus 17 Nationen, 15 Mannschaften[1]

Medien

Europaweit wird Eurosport von den Wettbewerben der drei olympischen Pferdesportdisziplinen berichten, vielfach als Aufzeichnung vom Vortag. In Deutschland werden Das Erste und das ZDF von den Entscheidungen in Springreiten sowie vom Geländeritt und Springen in der Vielseitigkeit berichten. Unter Federführung des NDR werden die Wettbewerbe im Dressurreiten als Livestream unter sportschau.de live übertragen.[21]

Ende Juli präsentierte zwei Wochen später die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) das Internetportal ClipMyHorse.TV als offiziellen Medienpartner TV. Der IPTV-Sender ist seit Sommer 2014 teilweise im Eigentum der Deutsche Reitsport Vermarktungs GmbH, zu deren Gesellschaftern wiederum die FN zählt. Zuschauer in Deutschland wird auf ClipMyHorse.TV die Möglichkeit geboten werden, von den Weltreiterspielen alle Spring-, Dressur-, Voltigier- und Vielseitigkeitswettbewerbe (sofern diese nicht live im deutschen Fernsehen gezeigt werden), die Eröffnungsfeier und die Schlusszeremonie live zu sehen.[22][23][24]

Weiteres

Der Hauptsponsor der Weltreiterspiele ist, wie schon vier Jahre zuvor in Lexington, Alltech. Die in Nicholasville (Kentucky) ansässige Firma stammt aus dem Bereich Tiergesundheit und Tierernährung. Ebenfalls von Alltech gesponsert ist das Alltech Music Festival, welches im Rahmen der Weltreiterspiele stattfindet. Hierbei treten Musiker wie etwa Kool & The Gang, Casseurs Flowters und Aloe Blacc an den Abenden an Turniertage im Zénith und in Messehallen, beides Austragungsorte der Weltreiterspiele, auf.[25]

Kurz vor Beginn der Weltreiterspiele kam es zu einem Klageverfahren vor dem belgischen Sportgerichtshof. Der Springreiter Constant van Paesschen klagte gegen den belgischen Pferdesportverband, da dieser ihn nicht nominiert hatte. Das Gericht gab ihm Recht, der Verband nominierte ihn dennoch nicht, da er hierfür die Nominierung eines anderen belgischen Springreiters hätte zurückziehen müssen.[26]

Einzelnachweise

  1. a b c d Definite entries confirmed for all disciplines at Alltech FEI World Equestrian Games™ 2014 in Normandy, normandy2014.com, 22. August 2014 (englisch)
  2. Weltreiterspiele 2014: "Yes we Caen!", St. Georg, 31. März 2009
  3. Ergebnis CCI 2* Le Pin au Haras 2013
  4. Ergebnis CAI-A 4 Caen 2013
  5. CDI 3* und CSI 2* Caen 2014
  6. Bildergalerie vom Test Event in Caen – Generalprobe für die Weltreiterspiele in der Normandie – Teil 3 – Der Stall
  7. Austragungorte der Weltreiterspiele 2014 (englisch)
  8. Let the Games begin!, Pressemitteilung der FEI, 24. August 2014 (englisch)
  9. Zeitplan der Weltreiterspiele 2014 (PDF, englisch)
  10. Disziplinen und Demonstrationssportarten
  11. a b c d e Definite entries confirmed for first five disciplines, normandy2014.com, 15. August 2014 (englisch)
  12. Reining bei den Weltreiterspielen 2014, Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
  13. Distanzreiten bei den Weltreiterspielen 2014, Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
  14. Dressur bei den Weltreiterspielen 2014, Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
  15. Weitere Ausfälle bei den Weltreiterspielen, pferderevue.at, 21. August 2014
  16. Dänemarks Dressurteam für die Weltreiterspiele, St. Georg, 13. August 2014
  17. Endergebnis Dressur Mannschaft (PDF)
  18. Para-Dressur bei den Weltreiterspielen 2014, Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
  19. Vielseitigkeit bei den Weltreiterspielen 2014, Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
  20. Springen bei den Weltreiterspielen 2014, Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung
  21. Dressur pur aus Frankreich bei sportschau.de, 16. August 2014
  22. ClipMyHorse.TV überträgt von den Weltreiterspielen, Uta Helkenberg / Deutsche Reiterliche Vereinigung, 29. Juli 2014
  23. Mehr Präsenz des Pferdesports im Internet-TV: Deutsche Reitsport Vermarktungs GmbH gegründet, Susanne Hennig / Deutsche Reiterliche Vereinigung, 16. Juni 2014
  24. WEG 2014: Auch Voltigieren und Vielseitigkeit auf ClipMyHorse.TV, Uta Helkenberg / Deutsche Reiterliche Vereinigung, 14. August 2014
  25. Alltech Music Festival
  26. Belgischer Reiterverband soll im Fall van Paesschen umschwenken oder 5000 Euro zahlen, St. Georg, 23. August 2014
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