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Gummi arabicum

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Gummi arabicum (auch Gummiarabikum) wird als Exsudat aus dem Pflanzensaft von Verek-Akazie (Acacia Senegal) und Seyal-Akazie (Acacia Seyal) gewonnen. Gummi arabicum ist ein natürliches Polysaccharid.

Verwendung

Als Lebensmittelzusatzstoff: Gummi arabicum wird bei Lebensmitteln als Verdickungsmittel, Emulgator, und als Stabilisator eingesetzt (E 414). Hierbei ist vor allem die Anwendung in Getränke-Emulsionen sowie im Süßwarenbereich (Gummi-Artikel und Dragees) hervorzuheben. In der Aquarellmalerei dient es als Bindemittel für die Farbpigmente. Auch bei der Medikamentenherstellung wird Gummi arabicum für die Oberflächenstabilisierung von Dragees angewendet.

Eine ehemals weit verbreitete Verwendung von Gummi arabicum ist die Gummierung von Papier: dadurch werden Etiketten, Briefmarken, Briefumschläge, Verpackungen oder Klebebänder beim Anfeuchten verschließbar bzw. "klebbar" gemacht.

Eine Lösung von Gummi arabicum nennt man auch Gummiwasser. Aus Gummiwasser und Ruß wurde schon in der Antike in China und Ägypten Tinte hergestellt.

Gummi arabicum wird zur Herstellung von Künstlerfarben verwendet: für Aquarell-, Gouache- und Temperafarben.

Seit 1855 (Poitevin) ist ein Pigmentprozess, genannt Gummidruck, mit Gummi arabicum und Chromaten eins der klassischen Edeldruckverfahren bekannt, ausgearbeitet wurde das Verfahren 1858 von Pouncy, geriet aber wieder in Vergessenheit.

Gummi arabicum wird unter anderem auch als Zusatzstoff in Tabakwaren verwendet (Gummierung der Blättchen).

Im Orgelbau wird Gummi arabicum in einer Mischung mit Kreide zum Oberflächenschutz und später zum Polieren bei der Herstellung von Metallpfeifen verwendet.

Einstufung und Kennzeichnung

CAS-Nr.: 9000-01-5 Gummi Arabicum ist nach der Stoffrichtlinie 67/548/EWG und nationalen Regelungen nicht kennzeichnungspflichtig.

Gewinnung

Man schneidet die Baumrinde in einem nach unten gerichteten Winkel ein. Der austretende Milchsaft bildet einen Tropfen mit einem Durchmesser von 2 - 7 cm. Dieser Saft wird aufgefangen und getrocknet. Meist wird jeden zweiten Tag ein weiterer Schnitt unterhalb des alten gemacht.