Vu-Meter
Ein VU-Meter ist ein Anzeigeinstrument für die Aussteuerung von Audiopegeln in der Tontechnik. Schreibweise, siehe USA-wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/VU_meter
Geschichte
Das VU-Meter wurde ursprünglich von den Bell Telephone Laboratories entwickelt, um bei der Telefonübertragung über Kabel die Leistungsanpassung durch ein einfach abzulesendes Messinstrument zu erleichtern. 1961 wurden in der Norm ANSI C16.5-1961 (von Bell Telephone Laboratories, Columbia Broadcasting Systems (CBS), National Broadcasting Company (NBC) erarbeitet) die Spezifikationen festgehalten. Dabei ist „VU“ „...ein quantitativer Ausdruck der Signalgröße in einer elektrischen Schaltung...“ DIN IEC 60268 Teil 17.
Aufbau
Bei dem VU-Meter handelt es sich um ein Drehspulenmessinstrument mit einem vorgeschalteten Vollwellengleichrichter und logarithmischer Anzeige von -20 VU bis +3 VU. Zusätzlich sind linear aufsteigende Prozentwerte angegeben, die bei 0 VU mit 100% enden. Das VU-Meter misst dabei den Gleichrichtwert. Um den Effektivwert zu erhalten, wird dieser mit dem Crest-Faktor 1,1 multipliziert. Dies geschieht durch die Anpassung der Anzeigenskala. Für Sinussignale entspricht eine Änderung von einem vu einer Änderung von einem dB. Für andere Signale gilt dies durch den veränderten Crest-Faktor nicht.
Charakteristik
Die 0 VU-Marke soll erreicht werden, wenn an einem 600 Ohm Abschluss eine Leistung von 1 mW abfällt. Dies entspricht einer Spannung von 0,775 Volt. Zwar gilt diese Regel in der Tonstudiotechnik nicht mehr, da hier keine Leistungsanpassung sondern eine Spannungsanpassung zwischen den Geräten erzielt werden muss, doch hat sich die Bezugsspannung von 0,775 Volt gehalten. Sie entspricht 0 dBu (u für Unit). In den deutschsprachigen Ländern wurde jedoch der Rundfunknormpegel auf 1,55 Volt und in den englischsprachigen Ländern auf 1,228 Volt festgelegt, so dass 0 vu bei +6 dBu bzw. + 4 dBu liegt. Die Einschwingzeit, die das VU-Meter braucht, um bei einem 1 kHz Sinussignal von 0 dBu 99 % der Bezugsanzeige 0 vu zu erreichen, muss 0,3 s ± 10 % sein. Das Überschwingen des Zeigers muss hier zwischen 1 % und 1,5 % liegen. Die Rücklaufzeit nach Abschalten des Testsignals soll der Einschwingzeit gleichen. Durch diese Ballistik wird eine Anzeigecharakteristik erzeugt, die sich an das Hörempfinden des menschlichen Ohrs anpasst. Zwischen 35 Hz und 16 kHz muss die Abweichung bei gleichbleibender Spannung des Sinussignals im Vergleich zur Bezugsanzeige (ein Sinussignal von 1 kHz) kleiner als 0,5 vu sein.
Einschränkungen
Das große Problem des vu-Meters ist seine Trägheit. Auch wenn die Anzeige, wie oben gesagt, dem Höreindruck des Menschen entspricht, ist sie aus rein technischer Sicht unzureichend, da kurze Spitzenpegel, die zu Verzerrungen führen können, nicht erkannt und angezeigt werden. Um trotzdem vor solchen Übersteuerungen gewarnt zu werden, gibt man dem Messgerät einen so genannten Vorlauf. Das heißt: Die Anzeige reagiert empfindlicher, als die Norm vorgibt. Dieser Vorlauf wird je nach Programmmaterial verschieden eingestellt, bei Musik zwischen +3 dB und +10 dB und bei Sprache zwischen +6 dB und +9 dB. Diese Einstellungen sind Erfahrungswerte und der Tontechniker muss beachten, dass Sinussignale nicht mehr richtig angezeigt werden und dass das vu-Meter nicht mehr zu Kalibrierungsarbeiten benutzt werden kann.