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Bukarester Gelenktriebwagen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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V2A, V2B, V3A und V3B
Anzahl: 585 Triebwagen
Hersteller: Uzinei de Reparaţii Atelierele Centrale (U.R.A.C.)
Baujahr(e): 1972 bis 1990
Spurweite: 1435 mm
Stromsystem: Gleichstrom
Stromübertragung: Oberleitung

V2A, V2B, V3A und V3B sind die Bezeichnungen einer Typenfamilie rumänischer Straßenbahn-Triebwagen in Gelenkbauweise und mit Jakobsdrehgestellen:

  • V2A: zweiteiliger, sechsachsiger Gelenkwagen in Einrichtungsbauweise
  • V2B: zweiteiliger, sechsachsiger Gelenkwagen in Zweirichtungsbauweise
  • V3A: dreiteiliger, achtachsiger Doppelgelenkwagen in Einrichtungsbauweise
  • V3B: dreiteiliger, achtachsiger Doppelgelenkwagen in Zweirichtungsbauweise – entstanden durch Umbau aus V3A

Geschichte

Die – ab Werk allesamt normalspurigen – Fahrzeuge entstanden ab 1972 (V3A) beziehungsweise 1982 (V2A und V2B) in zusammen 585 Exemplaren in der Hauptwerkstatt der Straßenbahn Bukarest. Diese firmierte seinerzeit als Uzinei de Reparaţii Atelierele Centrale (U.R.A.C.) und war organisatorisch vom Verkehrsunternehmen Întreprinderea de Transport București (I.T.B.), welches heute Regia Autonomă de Transport București (R.A.T.B.) heißt, getrennt.

Der V3A basiert auf einem 1969 von Linke-Hoffmann-Busch (LHB) aus Deutschland importierten Prototypen, entsprechend der sogenannten Baureihe 69 der Straßenbahn Braunschweig, der schließlich drei Jahre später kopiert und dabei teilweise vereinfacht wurde. Bukarester Gelenkwagen wurden außer für die Hauptstadt selbst ab 1984 auch für folgende Provinzbetriebe hergestellt:[1]

Die meterspurige Straßenbahn Iași erhielt später gebraucht die Wagen aus Oradea, die entsprechend umgespurt wurden. Die Bukarester Gelenkwagen waren somit früher in Rumänien sehr stark verbreitet, lediglich in Arad, Craiova, Galați, Hermannstadt, Reșița und Timișoara waren sie nie anzutreffen. Dorthin wurden hauptsächlich die in nationaler Konkurrenz hergestellten Großraum-Straßenbahnzüge des Typs Timiș2 geliefert.

In Folge der rumänischen Revolution von 1989 endete 1990 die Herstellung der Bukarester Gelenkwagen. Ab Mitte der 1990er Jahre wurden sie schließlich in fast allen Einsatzbetrieben durch gebrauchte Straßenbahnen aus Westeuropa ersetzt, sehr viele der Fahrzeuge erreichten damit nur eine vergleichsweise kurze Lebensdauer. Lediglich in Bukarest selbst sind sie auch 2014 noch in großen Stückzahlen anzutreffen. Die Wagen in der Hauptstadt wurden dabei überwiegend – teils sehr umfangreich – modernisiert. Diese Arbeiten erfolgten durch die Unternehmen FAUR oder Electroputere beziehungsweise in der eigenen Hauptwerkstatt. Vereinzelt erhielten sie dabei auch niederflurige Mittelteile.

Literatur

  • Hans Lehnhart und Claude Jeanmarie: Straßenbahn-Betriebe in Osteuropa II. Verlag Eisenbahn, Villingen 1977, ISBN 3-85649-032-9.
  • A. Günther, S. Tarkhov, C. Blank: Straßenbahnatlas Rumänien 2004. Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn e. V., Berlin 2004, ISBN 3-926524-23-5.

Einzelnachweise

  1. Uzinei de Reparaţii Atelierele Centrale auf www.ratb.ro