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Atlantis

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Atlantis (griech.: Άτλαντὶς νῆσος „Insel des Atlas ) bezeichnet seit der Antike ein fiktives Inselreich, das der griechische Philosoph Platon (427 - 347 v. Chr.) erstmals beschrieb. Er schildert das Atlantische Reich in seinen Dialogen Kritias und Timaios als vorgeschichtliche Seemacht, die ausgehend von ihrer „jenseits der Säulen des Herakles gelegenen Hauptinsel große Teile Europas und Nordafrikas unterworfen habe. Nachdem schließlich eine zahlenmäßig weit unterlegene Athenische Streitmacht die immer weiter vordringenden Atlantiden besiegt habe, sei das Reich um 9600 v. Chr. infolge einer Naturkatastrophe mit Erdbeben und Flut innerhalb „eines einzigen Tages und einer unglückseligen Nacht“ untergegangen. Dabei sei auch die Armee der Griechen vernichtet worden.

In der Antike wurde der „Bericht“ Platons weitgehend als politische Parabel mit Lehrcharakter aufgefasst Vorlage:Ref2. Im Mittelalter geriet er mehr oder weniger in Vergessenheit, erst in der Renaissance wurde er wiederentdeckt und von einzelnen Schriftstellern aufgegriffen.

So lassen die Staatsutopien von Thomas Morus (1516 Utopia), Tommaso Campanella (1602 Der Sonnenstaat), Francis Bacon (1614 Nova Atlantis) und andere Werke auf einen Einfluss Platons schließen. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts blieb das Thema eher ein Topos für Gelehrtendisput und Historikerstreit.

Das änderte sich 1882 mit der Veröffentlichung des amerikanischen Juristen Ignatius Donnelly Atlantis, the Antediluvian World (dt.: „Atlantis, die vorsintflutliche Welt“, 1911). Donnelly behauptete Atlantis geographisch zuordnen zu können: die Kanaren seien die Bergspitzen des untergegangenen Kontinents Atlantis. Das Buch, dessen Thesen aus heutiger Sicht vielen wissenschaftlichen Befunden zuwiderlaufen, sorgte in weiten Kreisen für Aufsehen.

Esoterische und okkulte Strömungen trugen zur weiteren Verbreitung der Atlantissage bei. Rudolf Steiner, Helena Petrovna Blavatsky und andere der Theosophie nahestehende Autoren und Vortragende nahmen sich des Themas an und interpretierten es auf ihre Weise. Seitdem erschien eine kaum überschaubare Flut von Publikationen und Darstellungen mit dem bisher erfolglosen Versuch, „Atlantis“ in den verschiedensten Gegenden der Welt zu lokalisieren. Die diesen Versuchen zugrundeliegende Annahme, Platons Erzählung sei als historischer Bericht zu verstehen, wird von Althistorikern und Philologen seit längerem zurückgewiesen. Sie deuten Platons Bericht als politische Allegorie auf die gescheiterte Seemachtspolitik Athens Vorlage:Ref2.

Fantasiekarte von Atlantis aus: Athanasius Kircher, Mundus Subterraneus, (1665)

Beschreibung bei Platon

Vorbemerkung

Platon (links) und Aristoteles. Ausschnitt aus „Die Schule von Athen“ von Raffael (1509).

Die einzigen Quellen zu Atlantis stellen Platons Dialoge Timaios und Kritias dar. In diesen Werken lässt Platon den Philosophen Sokrates, die beiden Politiker Kritias und Hermokrates sowie den Astronomen Timaios auftreten, unter denen nur Timaios nicht historisch belegt ist. Es handelt sich bei Platons Aufzeichnungen jedoch nicht um eine Wiedergabe tatsächlicher Gespräche der genannten Personen. Der Dialog ist vielmehr gerade bei Platon eine systematisch angewandte Form philosophischer Erörterung mit dem Ziel, dem Leser zu tieferer Einsicht in die behandelten Fragen oder Lehraussagen zu verhelfen, indem diese nicht dogmatisch vorgegeben, sondern vor den Augen des Lesers dialektisch entfaltet werden (siehe Sokratischer Dialog). Während das Thema Atlantis im Timaios nur kurz angerissen wird, folgt im Kritias eine ausführliche Beschreibung des Inselreichs.
Die beiden Atlantis-Dialoge Timaios und Kritias sind nur Teile eines zunächst offenbar umfangreicher angelegten Werkes. Der Timaios schließt sich unmittelbar an den Dialog Politeia an, dessen Ergebnisse er rekapitulierend aufgreift. Der kurze Kritias blieb unvollendet oder ist nur fragmentarisch erhalten und ein im Timaios angekündigter „Dialog des Hermokrates“ wurde nicht einmal begonnen. Die Atlantis-Erzählung bricht daher aus unbekannten Gründen unvollendet ab. Als letzter Dialog dieser Reihe werden die Nomoi angesehen, die eine Naturkatastrophe als Anknüpfungspunkt für die Erörterung eines fiktiven Gesetzes wählen, das Platon darin für eine weitere, vorgeblich auf Kreta neu zu bauende ideale Stadt entwirft.

Inhalt des Timaios

Zunächst fasst Platon im Timaios die grundlegenden Züge seiner Staatsidee aus der Politeia noch einmal zusammen. Anschließend lässt er Sokrates den Wunsch äußern, er wolle einen solchen Stadtstaat in der Realität und im konkreten Fall des Krieges funktionieren sehen. (Tim. 17a-20c). Kritias erinnert sich daraufhin an eine Geschichte, die ihm einst in jungen Jahren von seinem gleichnamigen, damals neunzigjährigen Großvater erzählt worden sei (Tim. 20d ff.). Der ältere Kritias habe die Geschichte einst von seinem Vater Dropides erfahren, welcher ein Weggefährte Solons gewesen sei. Solon wiederum habe sie zuvor auf einer Ägyptenreise in Sais von einem Priester der Göttin Neith vernommen, von dem er sich Jahrtausende alte Schriften übersetzen ließ (Tim. 23e). Die so überlieferte Erzählung berichte über eine der „größten Heldentaten Athens“, nämlich die Abwehr eines riesigen Heeres der expandierenden Seemacht Atlantis, welche bereits ganz Westeuropa bis Tyrrhenien und Afrika bis nach Ägypten beherrscht habe und im Begriff gewesen sei, auch Griechenland zu unterwerfen. Die Überlieferung berichte weiter, dass Atlantis nach der militärischen Niederlage durch Erdbeben und Flut zerstört worden und im Meer versunken sei. Bei dieser Naturkatastrophe, die sich 9000 Jahre vor Solon ereignet habe, sei auch das gesamte Heer der Athener zugrunde gegangen (Tim. 25c-d). Die Kunde von der Heldentat Athens aber sei über Generationen mündlich überliefert worden, bis man sie schließlich tausend Jahre nach der Katastrophe erstmals in Ägypten aufgezeichnet habe (Tim. 23d-e sowie Kritias 108e, 109d ff., 113a). Platon lässt Kritias mehrmals ausdrücklich betonen, dass die Geschichte nicht erfunden sei, sondern sich tatsächlich so zugetragen habe (Tim. 20d, 21d, 26e).

Inhalt des Kritias

Im Kritias wird Atlantis ausführlicher beschrieben. Es habe aus einer Haupt- und mehreren Nebeninseln bestanden, die zusammen größer als Libyen (Λιβύη) und Asien (Ασία) gewesen seien (Tim. 24e). Letztere Begriffe bezeichneten den damals bekannten Teil Nordafrikas und Vorderasiens. Das Inselreich habe außerhalb der „Säulen des Herakles“ gelegen, also jenseits der Straße von Gibraltar im Atlantik, der Atlantìs thálassa, wie jenes Meer schon vor Platon bei Herodot genannt wird (Hdt. I 202,4).

Atlantis war nach Platons Beschreibung reich an Rohstoffen aller Art, insbesondere an Gold, Silber und Oreichalkos, einer bisher nicht zweifelsfrei identifizierten Substanz, die mit „Bergerz“ wiedergegeben wird. Oreichalkos sei eine Substanz, die wie Feuer glänze und von den Atlantiden „nach dem Gold am meisten“ geschätzt worden sei (Kritias 114e). Weiter beschreibt Platon Bäume, Pflanzen, Früchte und Tiere verschiedenster Art, unter anderem auch das „größte und gefräßigste“ Tier von allen, den Elefanten, als auf der Insel heimisch (Kritias 115a). Die weiten Ebenen der großen Inseln seien äußerst fruchtbar gewesen. Man habe sie exakt parzelliert und durch künstliche Kanäle mit ausreichend Wasser versorgt. Durch Ausnutzung des Regens im Winter und des reichlich vorhandenen Wassers aus den Kanälen im Sommer habe der Boden den Bewohnern jährlich zwei Ernten gebracht (Kritias 118c-e).

Die atlantische Morphologie und Architektur sei von nahezu perfekten geometrischen Formen geprägt gewesen. In der Mitte der Hauptinsel habe sich eine Ebene von 3000 mal 2000 Stadien ausgebreitet, was einer Fläche von 540 mal 360 Kilometern oder knapp 200.000 km² entspräche. Diese Ebene sei von breiten, schiffbaren Kanälen durchzogen gewesen, wodurch innerhalb der Insel weitere kleine Inseln entstanden seien. Die Inseln in der Nähe des Zentrums hätten eine Breite von fünf Stadien gehabt und seien von künstlichen Wassergürteln mit jeweis einem Stadion Breite umgeben gewesen.

Darauf folgten der Beschreibung nach zwei Paare von Land- und Wassergürteln, die jeweils zwei und drei Stadien breit gewesen seien (Kritias 115d-116a). „Wir sehen uns also einer Sequenz gegenüber, die deutlich nach einer Spiegelung aussieht: 5 (3+2), 1, 2, 2, 3, 3. Wer die in der Mitte liegende Insel verließe, träte sehr schnell in die Welt der Verdopplung ein“ Vorlage:Ref2. Die Bedeutung von doppelten und dreifachen Abständen in der Struktur der Weltseele hatte Platon zuvor bereits im Timaios dargelegt (Tim. 36d).

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Poseidon. Gemälde von Bronzino (1503–1572).

Im Zentrum der Stadt Atlantis lag laut Platon eine Akropolis, daneben ein kolossaler Poseidontempel, welcher „ein Stadion lang, drei Plethren breit und von einer entsprechenden Höhe“ gewesen sei. Außen und innen wäre der Tempel mit Gold, Silber und Oreichalkos überzogen gewesen, und um ihn herum hätten zahlreiche goldene Weihestatuen gestanden. Das Kultbild Poseidons habe den Meeresgott als Lenker eines sechsspännigen Streitwagens gezeigt (Kritias 116d-e). Ganz in der Nähe der zentralen Anlage habe sich ein Hippodrom befunden. Der innere Bezirk der Stadt, zu dem auch noch die Wohnstätten der Herrschaft gehört hätten, sei von einer Ringmauer umfasst gewesen. Die Peripherie der Stadt, in der von innen nach außen aufeinanderfolgend die Quartiere der Wächter, der Krieger und der Bürgerschaft untergebracht gewesen seien, wird als von drei weiteren, konzentrisch angeordneten Ringmauern umschlossen geschildert (Kritias 116a-c). Die äußeren Kanäle von Atlantis seien zugleich die Häfen der Insel gewesen, wobei der äußere Kanal den Handelshafen und der innere den Kriegshafen von Atlantis gebildet habe (Kritias 117d-e).

Die Macht über die Insel habe Poseidon einst seinem mit der sterblichen Kleito gezeugten Sohn Atlas übergeben, von welchem sich auch der Name der Insel ableite. Atlas sei der älteste Sohn aus fünf Zwillingspaaren gewesen (Kritias 114a-c). Atlas und seine Nachfahren hätten die Hauptstadt regiert, die jüngeren Brüder über die anderen Teile der Insel geherrscht. Erst mit der Zeit habe sich Atlantis durch den Bau von Kanälen und Hafenanlagen von einer ursprünglich ländlich geprägten Insel zu einer Seemacht entwickelt Vorlage:Ref2. Die Nachfahren des Atlas hätten über eine riesige Armee (10.000 Streitwagen, 60.000 leichte Gespanne, je 120.000 Hopliten, Bogenschützen und Schleuderer) und eine Flotte von 1200 Kriegschiffen mit insgesamt 240.000 Mann Besatzung verfügt (Kritias 119a-b). In ihrem Drang nach Expansion hätten die Atlantiden ganz Westeuropa und Afrika bis Ägypten erobert (Tim. 24e-25b). Eine weitere Ausdehnung des Reiches sei schließlich erst am Widerstand Athens gescheitert.

Die militärische Niederlage sei eine Strafe der Götter für die atlantische Hybris gewesen (Tim. 24e, Kritias 120e, 121c). Weil durch die Verbindung mit Menschen der „göttliche Anteil“ in den Nachfahren des Atlas von Generation zu Generation geschwunden sei, hätten Gier nach Macht und Reichtum die Herrscher über Atlantis ergriffen (Kritias 121a-c). Der Kritiasdialog bricht an dieser Stelle ab, ehe die Götter zum Gericht über Atlantis zusammentreffen und über weitere Strafen beraten. Das Ende von Atlantis wurde jedoch, wie oben erwähnt, bereits im Timaios beschrieben.

Deutlich kürzer als Atlantis wird im Kritias auch das „Ur-Athen“ dargestellt. Dieses sei – im Gegensatz zu dem Athen zu Platons Lebzeiten – eine reine Landmacht gewesen, die Attika bis zum Isthmos von Korinth beherrscht habe (Kritias 110e). Athen habe zwar in Nähe der Küste gelegen, aber über keine Häfen verfügt und bewusst keine Seefahrt betrieben. Platon beschreibt die Polis Athen als äußerst fruchtbares Land, bedeckt von Feldern und Wäldern, und „imstande, ein großes Heer von den Geschäften des Ackerbaues Befreiter zu unterhalten“ (Kritias 110e-111d). Die Göttin Athene habe in diesem Athen einst staatliche Strukturen und Institutionen eingerichtet, die Platon beinahe identisch darstellt wie jene seines im Politeia beschriebenen Idealstaates.

Als das „Ur-Athen“ von Atlantis angegriffen worden sei, habe es die Attacke zurückschlagen und dabei auch einige bereits unterworfene griechische Stämme befreien können. Durch die Flut, die darauf Atlantis vernichtet habe, sei auch Athen zerstört worden. Nach der Katastrophe seien die Menschen in ein „dunkles Zeitalter“ zurückgefallen und hätten Lesen und Schreiben verlernt, weshalb nur in Ägypten, welches die Flut verschont habe, die Atlantis-Geschichte überliefert worden sei.

Deutungen des Platonischen Atlantis

Die zu Platons Zeit bekannten Teile der Erde.
Weltkarte in Anlehnung an die Darstellung des Hekataios, 5. Jhdt. v. Chr.

Die Ansicht, dass es sich bei Atlantis um eine reine Erfindung Platons handele, wurde in der modernen Historiografie bereits 1841 von Thomas H. Martin Vorlage:Ref2 vertreten, heute teilt die Mehrzahl von Althistorikern und Philologen diesen Standpunkt.
Belege für diese Meinung werden dabei in erster Linie in der Überlieferungsgeschichte gesehen, die Platon dem Kritias in den Mund legte. Wäre die Atlantis-Geschichte tatsächlich durch Solon um 560 v. Chr. nach Athen gelangt, so dürfte man erwarten, dass auch andere griechische Schriftsteller sie erwähnen. Dies ist jedoch bis zum Timaios, also etwa zweihundert Jahre lang, nicht der Fall. Handelte es sich beim griechischen Sieg über Atlantis wirklich um eine der „größten Heldentaten Athens“, dann sollte er zumindest in einer der zahlreichen „Leichenreden“ Erwähnung finden, welche zu Ehren Verstorbener die große Geschichte Athens resümieren. Doch nicht einmal in der von Platon selbst geschriebenen Leichenrede im Menexenos wird Atlantis genannt.
Auch die angebliche ägyptische Tradition der Atlantis-Geschichte – insbesondere die eintausend Jahre mündlicher Überlieferung vom Untergang Atlantis bis zur Niederschrift der Legende – wird als Konstrukt Platons betrachtet, das die Historizität des Berichts unüberprüfbar und damit für die Zeitgenossen unwiderlegbar machten sollte. „Es gehört schon einige literarische Ahnungslosigkeit dazu, zu übersehen, daß diese Angaben zur Überlieferungslage gerade dazu da sind, einerseits den traditionellen Wahrheitsanspruch literarisch zu variieren und zu ‚modernisieren‘, andererseits die dadurch möglich werdende Frage nach einem etwaigen historischen Gehalt der Geschichte wieder spielerisch auszuklammern“ Vorlage:Ref2. Die angebliche Überlieferung in Ägypten wird sogar als Hinweis auf den fiktiven Charakter der Atlantis-Geschichte gedeutet, da Platon selbst im Phaidros eine Erzählung kommentieren lässt mit den Worten: „O Sokrates, mit Leichtigkeit erdichtest du Geschichten aus Ägypten oder sonst einem Land, woher auch immer du willst“  (Phaidros 275 B).
Aufgrund der dargelegten Hinweise wird Platons Atlantisbericht von der Mehrheit der heutigen Wissenschaft als reine Fiktion betrachtet.

Eine Minderheit dagegen meint, dass in Platons Dialoge durchaus frühere Quellen und Überlieferungen eingegangen seien, was an vielen Stellen des Textes deutlich werde, etwa an der Erwähnung des Deukalion-Mythos und der Theorie der zyklischen Weltfluten. Es sei daher nicht auszuschließen, das Platon in seinem Werk auch andere, uns unbekannte Quellen und Überlieferungsstränge verarbeitet habe könnte.
Es gibt somit zahlreiche Versuche von Vertretern dieses Lagers, Atlantis zu lokalisieren. Auch wenn diese Thesen gelegentlich auf ein großes öffentliches Interesse und Medienecho stoßen, konnte sich keine von ihnen in der Fachwelt durchsetzen.

Motivation Platons

Die Forschung diskutiert mögliche Antworten auf die Frage, warum Platon das Lehrstück über Atlantis und Ur-Athen gerade in der gewählten Form niederschrieb. Viele Forscher nehmen an, es handele sich bei dem Atlantis-Mythos um eine politische Allegorie auf die expansive Seemachtspolitik Athens. Platon hatte 404 v. Chr. die Niederlage seiner Heimatstadt Athen im Peloponnesischen Krieg miterlebt. Dieser Krieg war durch das Hegemonialstreben der Athener in der Ägäis ausgelöst worden. Wenige Jahrzehnte später, als Athen einen Teil seiner ehemaligen Macht zurückgewonnen hatte, wurde der zuvor in Folge der Niederlage aufgelöste Attische Seebund – wenn auch in kleinerer Form – neugegründet. Es mag Platon erschienen sein, als wiederhole Athen damit die einstigen Fehler und steuere erneut auf eine politische Katastrophe zu. Dem belehrend entgegen zu wirken habe Platon die Geschichte der an Expansionismus zugrunde gegangenen Seemacht Atlantis und der siegreichen Landmacht Ur-Athen erfunden. „Er zeigte die Gefahren auf, die eine solche imperialistische Seemacht erwarten […], und er versuchte sozusagen den quasi-historischen Beweis zu erbringen, dass ein Staat, der wie sein Idealstaat eingerichtet war, sich in einer solchen Lage überzeugend bewähren würde“. Vorlage:Ref2.

Zeichnung eines Hopliten, von 1888.

Ein mögliches alternatives oder zusätzliches Motiv für die Erfindung von Atlantis könnte in einer Reaktion Platons auf andere Schriftsteller zu sehen sein. Isokrates, ein Kritiker Platons, verfasste als unmittelbare Entgegnung auf die „Politeia“ eine Schrift mit dem Titel „Busiris“, in der der gleichnamige ägyptische König aus der griechischen Mythologie in seinem Staat eine Gesellschaftsordnung einrichtet, die den platonischen Idealstaat vorwegzunehmen scheint. Um den damit verbundenen Vorwurf des Plagiats zu entkräften habe Platon den Mythos von Atlantis und Ur-Athen erfunden, in welchem die Göttin Athene selbst jene Gesellschaftsordnung vorgibt, zunächst in Athen und erst eintausend Jahre später in Ägypten Vorlage:Ref2.

Als drittes mögliches Motiv betrachten manche Platons Konkurrenz zu Homer und sein Bestreben, dessen mythisch-poetische Werke durch seine eigenen Schriften zu verdrängen. Schon in der Politeia spricht Platon von dem „alten Streit zwischen Dichtung und Philosophie“  (Politeia 607b). Im Timaios lässt er den Kritias äußern, Solon habe geplant den Atlantis-Stoff künstlerisch zu verarbeiten. Dazu sei er nur nicht gekommen, weil man ihn in Athen als Politiker gebraucht habe. Aus wissenschaftlicher Sicht ist diese Aussage chronologisch falsch, da Solon erst nach Ende seiner politischen Karriere Ägypten besuchte, wo er angeblich von Atlantis erfuhr. Worauf Platon jedoch hinauswill ist die Aussage, dass, hätte Solon den Atlantis-Mythos in Poesie verwandelt, ein solches Werk die Homerischen Epen Ilias und Odyssee weit überstrahlt haben würde (Tim. 21d). In diesem Zusammenhang habe der Wahrheitsanspruch der Atlantis-Geschichte als ein Teil dieses Versuches zur Überwindung Homers zu gelten; nämlich insofern, als sich Platon nicht wie der Dichter auf die inspirierenden Musen beruft, sondern auf scheinbar historische Überlieferungen, deren Ursprünge er jedoch absichtlich so weit in die Vergangenheit gelegt habe, dass eine Überprüfung unmöglich sei Vorlage:Ref2.

Unabhängig von den verschieden Motiven, die Platon zur Abfassung der Atlantis-Geschichte veranlasst haben könnten, stellt sich die Frage, warum er den Kritias nicht beendete. Die dazu in der Antike von Plutarch (Sol. 32,1) geäußerte Vermutung, der Tod habe Platon an der Vollendung dieses Spätwerks gehindert, kann nicht stimmen, da Platon erst nach dem Timaios und Kritias sein umfangreichstes Werk, die Nomoi schrieb. Es scheint also, als habe Platon aus anderen Gründen die Arbeit am Kritias aufgegeben. Nesselrath vermutet Platon habe erkannt, dass er der Versuchung erlegen sei, Atlantis schillernder darzustellen als Athen und dies bereut. Vorlage:Ref2. In einem ähnlichen Sinn äußert sich auch SpragueDeCamp: „Manch ein Romanschriftsteller, der […] versucht, den Triumph des Guten über das Böse darzustellen, präsentiert am Ende einen faszinierenden Schurken und einen Helden, der nichts weiter ist als ein langweiliger Bursche. Plato ging in diese Falle. Athen, sein ‚Held‘, stellt sich als ein öder, langweiliger Ort heraus, während der ‚Schurke Atlantis‘ die Menschheit über Jahrhunderte hinweg in seinen Bann schlug. Plato selbst unterlag den Verführungen von Atlantis. Hätte er ihm sonst in Kritias dreimal soviel Raum gegeben wie Athen?“ Vorlage:Ref2.

Mögliche Einflüsse

Auch wenn Atlantis als Fiktion Platons gedeutet wird, scheint der Autor sich auf Vorbilder gestützt zu haben, die die Elemente der Atlantis-Geschichte prägen. So hängt die zeitliche Angabe „9000 Jahre vor Solon“ zwar einerseits mit Platons Auffassung von Weltzyklen zusammen, orientiert sich aber auch an den Angaben Herodots zum Alter der ägyptischen Kultur (Hdt. II 100,1). Platons eigenes Werk „Politeia“ diente als Vorlage für den angeblichen gesellschaftlichen Aufbau von „Ur-Athen“. Eine gewisse Orientierung des dargebotenen Bildes an der Organisation der realen Landmacht Sparta wird ebenfalls diskutiert. Die vom uns bekannten Zustand abweichende Beschreibung Attikas wird mit einer geologischen Theorie erklärt, nach der die heute isolierten Felsen wie Akropolis und Lykabettos Überreste einer einstigen Hochebene seien, deren „weiche“ Anteile an fruchtbarer Erde einst durch Regen und Fluten erodiert seien.

Für Atlantis könnte politisch das Perserreich als Muster gedient zu haben. Die Organisation der Königsmacht in Atlantis, mit einem „Oberkönig“ und neun „Unterkönigen“, erinnert an die persische Struktur von Großkönig und ihm untergeordneten Satrapen. Ebenso könnte die persisches Sommerresidenz Ekbatana, bzw. ihre Beschreibung bei Herodot, eine Vorlage für die Beschreibung der Hauptstadt von Atlantis sein; während bei Platon von drei konzentrischen Wasseringen um die Akropolis die Rede ist, beschreibt Herodot die Stadtbefestigung von Ekbatana mit „insgesamt sieben Mauerringen“, und zwar „jeweils einen Mauerring im anderen“ (Hdt. I 98,3–6). Für die Hafenanlage könnte auch Karthago als Modell gedient haben. Dem Handlungskern der Atlantis-Geschichte, nämlich dem gescheiterten Angriff der atlantidischen Streitmacht auf Athen, könnten die Perserkriege und dabei insbesondere die Konstellation der Schlacht von Marathon (490 v. Chr.) als Vorbild gedient haben. In beiden Fälle schlug das auf sich allein gestellte Athen eine angreifende Übermacht und bewahrte so ganz Griechenland vor der Unterwerfung. Der fehlgeschlagene Eroberungszug der Seemacht Atlantis könnte aber auch als Reflexion der Sizilienexpedition verstanden werden, in welcher die übermütigen Pläne der Seemacht Athen, ganz Sizilien und anschließend Karthago zu unterwerfen, scheiterten.

Für den Untergang des Inselreichs in Folge einer Naturkatastrophe könnte die Stadt Helike als Inspiration gedient haben. Diese einst sehr reiche Stadt an der Nordküste der Peloponnes versank im Winter des Jahres 373 v. Chr. in den Fluten eines Tsunami, der durch ein schweres Erdbeben im Korinthischen Golf ausgelöst worden war. Diese Katastrophe, bei der nahezu alle Bewohner Helikes ihr Leben verloren, fand während der gesamten Antike einen starken Nachhall (bspw. bei Diod. XV 48,1–3). Wie auf Atlantis wurde in Helike ein Poseidonkult betrieben; vor dem großen Tempel des Poseidon Helikonios stand einst eine monumentale Weihestatur des Meeresgottes, die selbst nach dem Untergang der Stadt noch von der Wasseroberfläche aus zu sehen gewesen sei. Wie Atlantis ging auch Helike durch die „Macht“ desjenigen Gottes unter, den sie eigentlich veehrten. Neben der Helikeflut ereignete sich zu Platons Lebzeiten eine weitere schwere Flutkatastrophe. Diese folgte 426 v. Chr. einem Erdbeben im Golf von Euböa und zerstörte die Stadt Orobiai sowie eine Insel namens Atalante (Thuc. III 89). Aufgrund der Namensähnlichkeit wurde diese Insel Atalante von manchen Forschern als Vorbild für das Untergangsszenario von Atlantis betrachtet Vorlage:Ref2, jedoch ist aufgrund der verheerenderen Folgen sowie der zeitlichen Nähe zur Niederschrift von „Timaios“ und des „Kritias“ eher Helike als Vorbild anzusehen Vorlage:Ref2, was nicht ausschließt, das Atalante dennoch den Namen und die Situierung vom Platons Reich inspirierte

Neben dem naheliegenden Einfluss Helikes auf die Darstellung des Atlantis-Untergangs wird von einigen Forschern auch ein Bezug Platons auf schon lange vor seinen Lebzeiten existierende Sintflutmythen in Erwägung gezogen. Solche Mythen sind im vorderasiatischen Raum sehr verbreitet, etwa der Mythos von Deukalion, der in weiten Zügen dem biblischen Sintflutmythos um Noah ähnelt. Ebenso wie bei der Ilias und der Argonautensage reicht der Ursprung dieser Mythen wahrscheinlich bis weit in schriftlose Zeit zurück. Die Überlieferung kann also zunächst nur mündlich stattgefunden haben und der Inhalt variert mitunter stark vom zugrunde liegenden Ereignis. Was den historischen Kern des Deukalionmythos ausmacht, ist umstritten. Möglicherweise handelt es sich um eine bloße Übernahme eines vergleichbaren Mythos aus den altorientalischen Kulturen, etwa der sumerisch-babylonischen Legende von Utnapischtim, was auch die offensichtliche Ähnlichkeit zur alttestamentalischen Noah-Legende erklären würde. Diesem Sintflutmythos könnten große Überschwemmungen am Nordufer des Persischen Golfes zugrunde liegen. Für den deukalischen Mythos gibt es jedoch auch die Theorie, dass ihm der Ausbruch der Vulkaninsel Thera (vermutlich 1628 v. Chr.) und die darauffolgende Flut in der Ägäis zugrunde läge Vorlage:Ref2. Eine weitere Theorie erklärt den Ursprung vieler Sintflutmythen im vorderasiatischen und griechischen Raum mit der plötzlichen Flutung des Schwarzmeerbeckens, das bereits besiedelt war, ehe es in der Jungsteinzeit oder frühen Bronzezeit durch den Durchbruch des Bosporus überschwemmt wurde Vorlage:Ref2. Diese Theorie ist jedoch aufgrund der Zeitspanne zwischen dem Ereignis und der frühestmöglichen schriftlichen Fixierung der Deukalionlegende in Griechenland (um 800 v. Chr.) als spekulativ anzusehen.

Die Verlagerung Atlantis westlich der „Säulen des Herakles“ hat den Hintergrund, dass es sich dabei um den Griechen größtenteils unbekanntes Gebiet handelt. Zum anderen wird damit die Vorstellung erklärt, die durch von phönizischen Seeleuten verbreitete Gerüchte entstand; nämlich dass das Meer westlich der Heraklessäulen schlammig und zähflüssig sei, sodass kein Schiff darin fahren könne (Hdt. II 102,1–2; Hdt. IV 43). Dieses schlammige Wasser erklärt Platon nun mit einem versunkenen Kontinent.

Wirkungsgeschichte

Antike

Morus' „Utopia“. Holzstich von Ambrosius Holbein (1518).

Kaum eine antike Schrift weist ähnlich intensive Nachwirkungen auf wie Platons Atlantis. Seit vielen Jahrhunderten dient es Utopisten als Inspirationsquelle, wird von Archäologen gesucht und fasziniert als Thema in der Unterhaltungsindustrie ein breites Publikum. Wie Platons Zeitgenossen den Bericht einschätzten ist unbekannt, allenfalls kann man aus dem Umstand, dass auch nach der Niederschrift von Platons Dialogen die Abwehr des atlantischen Angriffs keinen Eingang in den Kanon der Heldentaten der Athener fand, schließen, dass Platons Dialoge nicht als Berichte geschichtlicher Tatsachen eingeschätzt wurden.

Ein Einfluss Platons auf andere utopische Werke der Antike gilt als gesichert, so persifliert etwa Theopompos von Chios nur einige Jahrzehnte nach Platon dessen Atlantis-Erzählung in seinem Werk Philippika. Darin zeichnet er das Bild eines Landes namens Meropis jenseits des Atlantiks, das ein Heer von zehn Millionen Soldaten aus der Stadt der Krieger („Machimos“) ausrücken lässt, um die Hyperboreer auf der anderen Seite des Ozeans zu unterwerfen (FGrHist 115, F 75). An die Stelle von Solon und dem Priester von Sais treten bei Theopompos der mythische König Midas und ein Silen.

Euhemeros von Messene beschrieb knapp hundert Jahre nach Platon eine weitere fiktive Insel namens Panchaia, die sowohl Ähnlichkeiten mit Atlantis wie mit „Ur-Athen“ aufweist (Diod. 5,41–46). Panchaia sei eine außergewöhnlich fruchtbare Insel, auf der die Gesellschaft – wie auf Atlantis – in drei Klassen eingeteilt sei. In der Mitte der Insel fände sich ein großer, dem Zeus geweihter Tempel.
Euhemeros Zeitgenosse Krantor von Soloi verfasste den ersten bekannten Kommentar zu Platons Timaios, in dem er hinsichtlich der Kosmogonie die Zeitlosigkeit der Seinsordnung im Gegensatz zu Platons Konzept der Gewordenheit postuliert. Kraton soll auch der erste gewesen sein, der die ägyptische Tradition der Atlantis-Überlieferung nachweisen konnte. In seinem fragmentarisch bei Proklos erhaltenen Werk berichtet er, die Stelen mit der ägyptischen Version des Atlantis-Berichts in Sais vorgefunden zu haben (FGrHist 665, F 31). Dies halten einige Forscher bis heute für einen Hinweis auf die Glaubwürdigkeit der behaupteten ägyptischen Tradition der Atlantis-Geschichte. Krantors Bericht gibt allerdings auch Anlass zu Zweifel, da in ihm von Inschriften auf Stelen (στῆλαι) die Rede ist, während im Timaios von Darstellungen die Rede ist, die man „zur Hand nehmen“ (τὰ γράμματα λαβόντες) könne (Tim. 24a), was beispielsweise an Papyrusrollen denken lässt Vorlage:Ref2. Dieser Widerspruch könnte sich aber auch auf dem Überlieferungsweg von Solon zu Platon durch Tradierungsunschärfen eingeschlichen haben.

Der erste ausdrücklich die Authentizität von Platons Bericht bezweifelnde Bezug findet sich rund 300 Jahre nach Platon bei Strabon, der Platons bekanntestem Schüler Aristoteles den Ausspruch „Er, der diese Insel erfand, ließ sie auch verschwinden“ in den Mund legt (Strabon II 3,6).  Daraus kann man schließen, dass andere den Bericht wohl für bare Münze nahmen. Strabon zitiert auch andere Autoren wie Poseidonios, der ebenfalls die Frage diskutiert habe, ob es sich bei Atlantis um eine reale Geschichte handele.

Plinius äußert Zweifel an der Authenzität der Geschichte als Ganzes (nat. II 92,205), Plutarch dagegen hält zumindest die ägyptische Tradition für möglich, will sich aber ansonsten nicht festlegen, ob es sich um Mythos oder Wahrheit handele (Plut. Solon 31).

Andere Autoren wie der „Kirchenvater“ Tertullian nutzen Atlantis ohne Vorbehalt als historisches Paradigma. Zuletzt hielt im 6. Jahrhundert der Byzantiner Kosmas Indikopleustes den fiktionalen Charakter des Atlantis-Berichts fest, danach geriet er während des europäischen Mittelalters in Vergessenheit und taucht erst in der Renaissance wieder auf.

Renaissance

In der frühen Neuzeit wurden die alten römischen und griechischen Manuskripte von den Gelehrten wiederentdeckt, und so verbreitete sich auch Atlantis erneut. Besonders mit der Entdeckung Amerikas bekam die Atlantis-Legende eine gewisse Bestätigung, da man annahm, Amerika sei zumindest der Überrest des versunkenen Kontinents. Bartolomé de Las Casas schrieb in seinem Werk „Historia general de las Indias“ dazu: Kolumbus konnte vernüftigerweise glaube und hoffen, dass, obgleich jene große Insel verloren und versunken war, andere zurückgeblieben sein würden oder wenigstens das Festland und dass, wenn man sie suchte, man sie finden würde.“ Auch Girolamo Fracastoro, bekannt für seine Beschreibung der Syphilis, setzte Amerika und Atlantis gleich.

Karikatur des Atlantisforschers Olof Rudbeck.

Eine Reihe von Philosophen der frühen Neuzeit nahm die platonische Methode der Sozialkritik durch eine Scheingeschichte auf. Als erster tat dies 1516 der Engländer Thomas Morus mit seinem Werk „Utopia“ (auf welches der heutige literarische Gattungsname „Utopie“ zurückgeht). In seinem neulateinisch abgefassten Werk, das wie Platons „Timaios“ und „Kritias“ in Dialogform geschrieben ist, tritt Morus selbst als literarische Figur auf, und hört von einem angeblichen Gefährten Amerigo Vespuccis namens Raphael Hythlodeus die Beschreibung von Utopia, einer bislang unbekannten Insel vor der Küste Amerikas. Der im Laufe der Erzählung beschriebene Idealzustand auf dieser Insel soll die vorher geäußerte Sozialkritik am politischen System Englands noch verstärken.

Etwa ein Jahrhundert später nahm der italienische Dominikanermönch Tommaso Campanella den platonischen Mythos von Atlantis sowie die Beschreibung des Iambulos zum Vorbild, um eine eigene Staatsutopie zu erschaffen. Diese heißt in der italienischen Fassung „Cittá del sole“, benutzt ebenfalls die Form des Dialoges, und zwar zwischen einem weitgereisten genuesischen Admiral und einem Hospitaliter. Campanellas fiktiver Sonnenstaat ist auf der realen Insel Taprobane (heute Sri Lanka) angesiedelt. Insbesondere bei der Beschreibung der Stadt orientiert sich Campanella an Platons Beschreibung von Atlantis im „Kritias“: „In einer weiten Ebene erhebt sich ein gewaltiger Hügel, über den hin der größere Teil der Stadt erbaut ist. Ihre vielfachen Ringe aber erstrecken sich in eine beträchtliche Entfernung vom Fuße des Berges. [...] Sie ist in sieben riesige Kreise oder Ringe eingeteilt, die nach den sieben Planeten benannt sind“.

Beinahe zeitgleich zu Campanella, um 1624, schrieb in England Francis Bacon an seiner Utopie „Nova Atlantis“, die sich schon im Titel deutlich auf Platon bezieht. Er benutzt Platons Atlantis dabei als historischen Fakt und identifiziert es mit Amerika, um somit seiner eigenen Utopie eine scheinbare Glaubwürdigkeit zu geben. Eine Sintflut habe einst das „alte Atlantis“ bis auf wenige Überlebende vernichtet. Bacons „neues Atlantis“ ist eine Südsee-Insel namens Bensalem, auf welcher – Platon sehr ähnlich – eine hierarchische, monachistische Staatsordnung, patriarchalische Familienstruktur und christliche Sittenstrenge zu finden sind Vorlage:Ref2. Herrschaftszentrum sei das „Haus Salomon“, in welchem ein gotterwählter, „ehrwürdiger Vater“ thront. Bacons Werk bliebt unvollendet und wurde erst nach seinem Tod durch William Rawley veröffentlicht. Laut Rawley ist der frühe Tod Bacons der Grund dafür, warum darin keine Sozialkritik zu finden ist Vorlage:Ref2.

Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts wird Atlantis zunehmend von Gelehrten zum Ursprung der menschlichen Zivilisation erklärt, und wurde damit für das „Einflechten“ in eigene nationale Mythen interessant. Nachdem zunächst in Amerika die Überreste der versunkenen Insel gesehen wurden – womit sich der Anspruch der spanischen Conquista rechtfertigen ließ – begann Ende des 17. Jahrhunderts der Gelehrte Olof Rudbeck, seine schwedische Heimat und insbesondere die Stadt Uppsala als Platons Atlantis zu propagieren Vorlage:Ref2. Drei zwischen 1675 und 1698 erschienene Bände widmete er diesem Thema. Während der Französischen Revolution wurde schließlich Sibirien durch Jean-Sylvain Bailly zum Ursprungsland der Kultur erklärt und mit Platons Atlantis gleichgesetzt.

19. und 20. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert, mit der einsetzenden Verwissenschaftlichung der historischen und archäologischen Forschung, trennen sich die Wege der Atlantisdeutung unter Gelehrten und Halbgelehrten. Auf der einen Seite wiesen Althistoriker und Philologen immer wieder auf den fiktiven Charakter von Platons Atlantis-Erzählung hin; zunächst Thomas Henry Martin in seiner bedeutenden „Dissertation de l'Atlantide“ im Jahr 1841, später Eduard Meyer und William Heidel, in neuerer Zeit L. Sprague de Camp, Pierre Vidal-Naquet, Heinz-Günther Nesselrath und Thomas Szlezák. So urteilte beispielsweise Meyer, Atlantis sei „eine reine Fiktion, der keinerlei geschichtliche oder naturwissenschaftliche Kenntnisse zugrunde liegen“.

Neuinterpretation

Ungeachtet dessen wurde der Atlantis-Mythos dennoch von einer Vielzahl von mehr oder minder seriösen Forschern aufgriffen, und entwickelte so im Laufe der Zeit eine gewisse Eigendynamik. Es folgte „die Wandlung eines Lehrgedichtes für eine konservative Sozialreform in eine sozialistische Utopie und schließlich in eine mehr oder weniger ernstgemeinte Abenteuergeschichte. Der Name blieb, der Inhalt verflüchtigte sich und verlor den Zusammenhang mit dem Schöpfer der Legende“ Vorlage:Ref2.

Fantasiedarstellung des Untergangs von Atlantis, von Monsù Desiderio (frühes 17. Jahrhundert).

Am Anfang dieser Entwicklung steht der Hobby-Archäologe Augustus Le Plongeon, der mit populären Schriften wie „Archaeological Communication on Yucatán“ (1879) oder „Queen Moo and the Egyptian Sphinx“ (1900) die spekulative und irrationale Form der Atlantis-Forschung begründete, welche sie bis heute aufweist. Le Plongeon vermengt Atlantis mit eigenen Phantansiegeschichten vom Lande Mu, die er aus Maya-Inschriften gedeutet haben will. Vor 11500 Jahren seien Maya-Kolonisten nach Indien, Ägypten und ins Zweistromland aufgebrochen, um dort Kultur und Religion zu verbreiten. Ein Drittel der Maya-Sprache, so behauptet Le Plongeon weiter, sei reines Griechisch, der Rest identisch mit dem Assyrischen. Auch Palästina habe Kultur und Sprache von den Maya bekommen, und so habe selbst Jesus von Nazareth Maya gesprochen. Beinahe alle diese Ideen sind frei erfunden, dennoch beriefen sich zahlreiche spätere Autoren auf Le Plongeon als handle es sich um feststehende Tatsachen Vorlage:Ref2.

Auf Le Plongeon folgte der US-amerikanische Politiker und Hobby-Historiker Ignatius Donnelly, dessen Buch „Atlantis, the Antediluvian World“ (1882) ein wahrer Bestseller wurde. Donnelly verbindet Platons Bericht und die biblische Sintflutgeschichte, und beschreibt Atlantis als untergegangenen Kontinent im Nordatlantik, der – wie von Platon beschrieben – innerhalb eines Tages und einer Nacht absank. Während zu Donnellys Zeit noch kontrovers über die Entstehung der Ozeane diskutiert wurde, und sich Donnelly zumindest teilweise auf die Theorien des österreichischen Geologen Eduard Suess berufen konnte, gilt die plötzliche Absenkung eines Kontinents heute – nach Alfred Wegeners Theorie der Plattentektonik – jedoch als widerlegt. Ebenso wie Le Plongeon sieht Donnelly in den Atlantern die Kulturbringer der Alten und Neuen Welt. Auch diese Theorie hat die moderne Wissenschaft widerlegt, in dem sie eigenständige Kulturentwicklungen in allen Erdteilen nachwies. Doch wie Le Plongeon wird auch Donnelly von zahlreichen heutigen Atlantis-Autoren in diesen Punkten zitiert. Donnellys Theorie wurde in den 1920ern von Lewis Spence aufgegriffen und erweitert. Laut Spence gab es in Atlantis eine Sonnenreligion wie in Ägypten, und zum Kreis der Götter gehörte Atlan, der mit dem aztekischen Gott Quetzalcoatl gleichzusetzen sei. Die Donnelly'sche Version der antiken „Superzivilisation“ fand derweil begeisterte Aufnahme in esoterischen und theosophischen Kreisen und wurde bis heute durch zahlreiche Spekulationen ergänzt, so beispielsweise von Charles Berlitz, James Churchward, Erich von Däniken und Otto Muck.

Atlantis als Reich einer weißen Rasse

Churchward, der in seinen Büchern von Begegnungen mit alten indischen Priestern berichtet, die ihm die wahre Vorgeschichte der Menschheit berichtet haben sollen, legte dabei noch die Fundamente für die rassistische Auslegung der Atlantis-Legende, als er beispielsweise schrieb, „die voherrschende Rasse im Lande Mu war eine weiße Rasse“, die so lange „glücklich lebte, wie die Rassenreinheit gewährt habe“. Diese wurde unter anderem von Alfred Rosenberg, einem der „Chefideologen“ des Nationalsozialismus, aufgegriffen und erweitert. Atlantis wurde als Urheimat der Arier gedeutet, die mit Thule gleichzusetzen sei und ohne Zweifel im Norden gelegen haben müsse. Durch Romane von Otto Willi Gail („Der Stein vom Mond“, 1926) und Edmund Kiß („Die letzte Königin von Atlantis“, 1931 und „Frühling in Atlantis“, 1933) ging das Atlantis-Thule-Motiv in die deutsche Jugend- und Trivialliteratur ein, und überlebte so den Nationalsozialismus Vorlage:Ref2. In den 1950ern wurde es von dem norddeutschen Pastor Jürgen Spanuth erneut aufgegriffen. In seinem Buch „Das enträtselte Atlantis“ (1953) lokalisiert er den untergegangen Kontinent in der Nordsee; eine versunkene Insel östlich von Helgoland deutete Spanuth dabei als Hauptstadt von Atlantis. Für Spanuth war die Kultur der Atlantier mit der Nordischen Bronzezeit und der Seevölkerwanderung zu identifizieren. Da dies aber nicht mit Platons Zeitangabe von 9000 Jahren übereinstimmt, behauptet Spanuth, die Ägypter hätten statt „echter Jahre“ Mondjahre (und damit Monate) gemeint – eine völlig haltlose Behauptung, da keine einzige ägyptische Quelle Datierungen in Mondjahren angibt. Als eine der wenigen Atlantis-Theorien wurde Spanuths Version von seriösen Wissenschaftlern intensiv geprüft; diese kamen dabei zu einem vernichtenden Urteil Vorlage:Ref2.

Thera- und Schwarzmeer-Theorie

Minoisches Fresko aus Akrotiri.

Kurz nachdem Arthur Evans um die Jahrhundertwende die minoischen Ruinen auf Kreta ausgegraben hatte, wurde eine Theorie aufgestellt, nach der das minoische Kreta das von Platon beschriebene Atlantis sei Vorlage:Ref2. Auch hierfür mussten die Angaben Platons zu Ort, Zeit und Größe „uminterpretiert“ werden. Als der griechische Archäologe Spyridon Marinatos in den 1960ern die verschütteten Überreste einer minoischen Siedlung auf Thera freilegte, bekam die Atlantis-Kreta-Theorie einen neuen Aufschwung. Der Vulkanausbruch auf Thera habe um 1500 v. Chr. eine Flutwelle ausgelöst, die die minoischen Zentren auf Kreta vernichtete – eine offensichtliche Parallele zu Atlantis. Spätere Autoren wie James W. Mavor, John V. Luce und Rodney Castleden übernahmen diese Theorie und komplettierten sie. Einige seit Mitte der 1990er erfolgte naturwissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass der Ausbruch des Thera-Vulkans nicht mit dem Untergang der Minoer zusammenfällt. Während der Ausbruch in das 17. vorchristliche Jahrhundert neu datiert wurde, existierte die minoische Kultur mindestens bis ins 15. Jahrhundert vor Christus Vorlage:Ref2. Damit fiel diese – im Prinzip einzige, denn die Minoer haben nie ein Weltreich beherrscht und nie Athen attackiert – Parallele zu Atlantis für Kreta weg.

In den 1990ern erregte eine neue Atlantis-Theorie des Geoarchäologen Eberhard Zangger, der Atlantis mit Troja gleichsetzen will, besonders in der Presse große Aufmerksamkeit Vorlage:Ref2. Die anschließenden Gegenargumente zu dieser Theorie durch Experten wie den Troja-Ausgräber Manfred Korfmann blieben dagegen nahezu unbeachtet Vorlage:Ref2. Zangger sieht in Platons Atlantis-Bericht die ägyptische Version der homerischen Ilias, die durch die lange Überlieferung entstellt sei. Dennoch beschreibt Zangger eine große Anzahl von Übereinstimmungen zwischen Troja und Atlantis – neben Poseidonkult und Hafen auch geographisch-naturkundliche Faktoren wie Wind- und Strömungsverhältnisse. Gegen Zanggers Hypothese spricht, dass Troja weder eine Insel ist noch jemals überschwemmt wurde und dass Troja im Trojanischen Krieg nicht Angreifer, sondern der Angegriffene war.

Die US-amerikanischen Geologen William Ryan und Walter Pitman konnten Mitte der Neunziger die Flutung des Schwarzmeerbeckens um 6700 v. Chr. nachweisen Vorlage:Ref2. Diese möglicherweise sturmflutartige Überschwemmung der vormaligen Küstengebiete am Schwarzen Meer ist ihrer Theorie nach Ursprung der Sintflutmythen im vorderen Orient. Ergänzend zu dieser Theorie stellten Siegfried und Christian Schoppe eine Verbindung zu Platons Atlantis her Vorlage:Ref2. Es sei demnach eine jungsteinzeitliche Kultur an der nord- und nordwestlichen Küste des Schwarzen Meeres, deren Überreste beziehungsweise Ableger in der Vinča-Kultur gesehen werden könnten. Zugleich sei diese Region identisch mit dem Ursprungsgebiet der Indogermanen. Platons Atlantis-Beschreibung sei somit eine literarisch bearbeitete Niederschrift eines griechischen Sintflutmythos. Unklar bleibt bei diesem wie auch anderen Lokalisierungsversuchen, wie diese Überlieferung (in nachweislich schriftloser Zeit) erfolgt sein soll, und zum anderen, warum sie nur Platon, aber keinen seiner Zeitgenossen erreichte.

Es existieren heute zahlreiche weitere Lokalisierungsversuche zu Atlantis. Platons Angaben zu Ort und Zeit müssen jedoch teilweise erheblich verändert werden, um Atlantis etwa in Spanien, Tunesien, Sizilien, Irland, Sri Lanka, dem Bermuda-Dreieck, auf Kuba oder in der Antarktis finden zu können – womit noch lange nicht alle Orte genannt sind, die mit Atlantis in Zusammenhang gebracht werden. In den meisten Fällen wird auch nicht mehr Platons, sondern Donnellys und Le Plongeons Atlantis – nämlich das der kulturbringenden Superzivilisation – gesucht. Von Platons ursprünglichen Intentionen hat sich die Atlantis-Metaforschung weit entfernt.

Andere Theorien

Wie vielfältig und zahlreich die heute kursierenden Hypothesen zu Atlantis sind, zeigte die im Juli 2005 auf der griechischen Insel Milos stattgefundene „Internationale Atlantis-Konferenz“. Knapp 50 Theorien zur Lage von Atlantis wurden dort von hauptsächlich Hobby-Forschern einem Publikum vorgetragen, dem auch anerkannte Archäologen wie Christos Doumas angehörten Vorlage:Ref2. Eine der neueren dort vorgetragenen Theorien vermutet Atlantis auf der hypothetischen Spartel-Insel vor der Küste Südspaniens, die einst mit dem Anstieg des Meeresspiegels am Ende der letzten Eiszeit versunken sei Vorlage:Ref2. Weitere Hypothesen sprachen unter anderem von Irland, Südindien, den Philippinen und sogar Israel. Am Ende stellte ein Teil der Konferenzteilnehmer durch Zuruf eine Liste von Kriterien auf, die ein möglicher Atlantis-Fundort erfüllen müsse, um auch wirklich „Atlantis“ genannt werden zu dürfen [1].

Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich Atlantis im Laufe der Zeit zu einem Synonym für eine reiche und mächtige Kultur entwickelt, die plötzlich und unerwartet unterging. So sprach beispielsweise Thomas Edward Lawrence von der einst prachtvollen, jedoch später versandeten südarabischen Metropole Ubar als „Atlantis der Wüste“ (engl. „Atlantis of the Sands“). Auch der sagenhafte, untergegangene Ostseehafen Vineta wird gelegentlich als „Atlantis des Nordens“ bezeichnet. In Belletristik und Esoterik ist kaum mehr als diese Versinnbildlichung Atlantis' geblieben, die seit etwa 1850 von Verfassern utopischer Literatur verstärkt aufgegriffen wird. In Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer etwa besuchen Kapitän Nemo und Professor Aronnax die Ruinen von Atlantis am Meeresgrund und auch J. R. R. Tolkiens Schilderung von Númenor erinnert an Platons versunkenes Reich. In Film und Fernsehen ist Atlantis als Sujet ebenso beliebt und es existieren zahlreiche Adaptionen des Mythos, zuletzt in Form einer versunkenen, aber immer noch existierenden Zivilisation in Walt Disneys Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt.

Literatur

Primärliteratur

  • Diodorus Siculus: The Library of History (Loeb Classical Library), gr.-eng., übersetzt von C. H. Oldfather, 12 Bde., Cambridge/Mass 1933 ff.
  • Herodot: Historien, gr.-dt., übers. v. Josef Feix, 2 Bde., München 62000. ISBN 3-7608-1539-1
  • Platon: Timaios und Kritias (= Sämtliche Werk, Bd. 8), gr.-dt., übers. v. Friedrich Schleiermacher, Frankfurt am Main 1991. ISBN 3-458-33108-5
  • Plinius (der Ältere): Naturalis historia, lat.-dt., übers. v. Marion Giebel, Stuttgart 2005. ISBN 3-15-018335-9
  • Plutarch: Lebensbeschreibungen. Theseus, Romulus, Lykurgos, Numa, Solon, Poplicola, Themistokles, Camillus, Perikles, Fabius Maximus, übers. v. Johann Friedrich Kaltwasser, München 1964.
  • Strabon: Geographika I-IV, gr.-dt., übers. v. Stefan Radt, Göttingen 2002. ISBN 3-525-25950-6

Sekundärliteratur

Zunächst im Artikel verwendete Literatur, die nicht direkt mit Atlantis zu tun hat.

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Eine umfassende Bibliografie zu Atlantis (bis ins Jahr 1926) bietet:

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Im folgenden finden sich aktuellere Titel zu Atlantis, nach Thesen geordnet (sowohl Pro als auch Kontra).

  • Atlantis als Fiktion
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  • Atlantik und Karibik
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  • Thera und die Minoer
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  • Östliches Mittelmeer, Schwarzes Meer
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  • Westliches Mittelmeer, Spanien
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  • Megalithkultur
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  • Nordeuropa
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  • Übrige Welt
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