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Alexander Melentjewitsch Wolkow

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Alexander Melentjewitsch Wolkow (russisch Александр Мелентьевич Волков, wiss. Transliteration Aleksandr Melent'evič Volkov; * 14. Juli 1891 in Ust-Kamenogorsk; † 3. Juli 1977 in Moskau) war ein russischer Schriftsteller. Große Popularität erlangete er mit seinem Kinderbuch Der Zauberer der Smaragdenstadt und den folgenden Werken der Zauberlandreihe.


Biographie

Der in Sibirien geborene Wolkow beschäftigte sich schon als Jugendlicher intensiv mit Literatur. Sein Vater hatte ihm bereits mit vier Jahren das Lesen beigebracht. Aufgrund seiner guten Lesekenntnisse wurde er zwei Jahre später direkt in die 2. Klasse eingeschult. Er beendete die Grundschule mit zwölf Jahren als bester Schüler seines Jahrgangs. Während des Ersten Weltkriegs legte er auf dem Gymnasium sein Examen ab.

Nach seinem Studium der Mathematik in Moskau arbeitete er als Lehrbeauftragter und später als Professor für höhere Mathematik. Während dieser Zeit begann er mit dem Erlernen der englischen Sprache und übersetzte auch erste Werke ins Russische. Dabei wollte er auch die Geschichte Zauberer von Oz des Schriftstellers Lyman Frank Baum übersetzen. Die Übersetzung sollte seine schriftstellerische Arbeit nachhaltig beeinflussen. Während des Übersetzens fügte Wolkow nach und nach verschiedene Elemente hinzu. Schließlich nahm er komplette Änderungen an den Personennamen und Begebenheiten vor und schuf damit ein eigenständiges Buch: Der Zauberer der Smaragdenstadt. Das Werk wurde 1939 erstmals in der Sowjetunion veröffentlicht. In den Staaten des Ostblocks und vor allem in der DDR wurde es dann ab den 1960er Jahren zu einem bekannten und beliebten Kinderbuch. Nach dem großen Erfolg des ersten Bandes verfasste Wolkow ab 1963 noch fünf weitere Bücher, welche die Geschichte des Zauberlandes weitererzählen.

Er starb 1977 in Moskau.

Werke

Zauberland-Reihe

Der erste Teil der Zauberlandreihe ist noch sehr stark Baums Buch nachempfunden. Die Folgebücher behandeln stets Konflikte zwischen oder mit den Völkern des Zauberlandes und propagieren dabei egalitär-humanistische Moralvorstellungen.

Der letzte Teil nimmt mit der Ankunft von Außerirdischen auf spielerische Weise sogar Science-Fiction-Elemente auf. Zur Beliebtheit der Bücher haben auch die liebevollen Illustrationen des Grafikers Leonid Wladimirski beigetragen.

  • Der Zauberer der Smaragdenstadt (1939, überarbeitet 1959)
  • Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten (1963)
  • Die sieben unterirdischen Könige (1964)
  • Der Feuergott der Marranen (1968)
  • Der gelbe Nebel (1970)
  • Das Geheimnis des verlassenen Schlosses (1975)

Ab 1993 wurde die Reihe von anderen Autoren fortgesetzt.

Weitere Werke

  • Zwei Brüder (1950)
  • Die Baumeister (1954)
  • Reise ins dritte Jahrtausend (1963)
  • zahlreiche Übersetzungen (z.B. Werke von Jules Verne)