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Israel Galván

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Israel Galván

Israel Galván de los Reyes (* 1973 in Sevilla) ist ein spanischer Flamencotänzer (bailaor) und Choreograph. Er erlernte das Tanzen in jungen Jahren durch seinen Vater, den Tänzer José Galván, und seine Mutter Eugenia de los Reyes.

Heute gilt er als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Flamencotänzer aufgrund seiner gewagten Choreographien sowie komplizierten und teils explosiven Fußbewegungen, die durch Momente der Stille durchbrochen werden. Man kann seine Tanzkunst auch als Avantgardeflamenco bezeichnen, die vielfach ausgezeichnet wurde.

Karriere

  • 1994 schloss er sich der Compañia Andaluza de Danza unter der Leitung von Mario Maya an. Im Laufe eines Jahrzehnts gewann er praktisch jeden bedeutenden Flamencopreis, unter anderem den Premio Nacional de Danza 2005 für die kreative Erneuerung des Flamenco.[1]
  • 1998 gründete er seine eigene Compañia und schuf sein erstes Werk "Mira Los Zapatas Rojos". Mit jedem neuen Werk wuchs sein Ruf als risikofreudiger Künstler. So stellt "Metamorphosis" eine Flamencoversion von Kafkas gleichnamiger Novelle dar (deutscher Titel "Die Verwandlung").
  • Die Choreographie "Arena" setzt sich mit dem Stierkampf auseinander.
  • Weitere bedeutsame Werk sind "La Edad de Pro", "Tabula Rasa", "Solo", "El Final", "La Curva" und "Lo Real/Le Réel/The Real".[2]
  • In all seinen Werken hat Israel Galván mit klassischen Flamencokünstler kooperiert wie Fernando Terremoto, Inés Bacan, Bobote, El Electrico, sowie mit zeitgenössischen Erneuerern des Flamenco wie Enrique Morente, Gerardo Núñez, Miguel Poveda, Diego Carrasco, Diego Amador, Alfredo Lagos sowie zeitgenössische Musiker.
  • Sehr kontrovers wurde sein Werk "Lo Real/Le Réel/The Real" 2013 aufgenommen: Standing ovations in der Stasschouwburg in Amsterdam folgten der sehr konservativen Reaktion bei der Premiere in Madrid. Dies hat zum einen mit der Thematik zu tun: der Nazi-Holocaust gegenüber den Gypsies, auf der anderen Seite damit, wie Israel Galván sich körperlich ausdrückt bis hin zu dargestellter selbst zugefügter Gewalt. Galván bezieht sich in seinem Stück explizit auf Leni Riefenstahls Film " Tiefland", der zwischen 1940 und 1944 gedreht wurde.[3]
  • Premios Max ist der wichtigste spanische Theaterpreis, der jedes Jahr vergeben wird. 2014 hat Israel Galván den Preis in den drei Kategorien Coreografía, Interpretación und Espectáculo für "Lo Real/Le Réel/The Real" gewonnen.[4][5]

Einzelnachweise

  1. Israel Galván. A Negro Producciones, abgerufen am 23. Juli 2014.
  2. Vernichtungsflamenco. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 15. April 2014.
  3. Programmheft 17. und 18. Juni 2014, Schauspiel Köln
  4. ¡anda! Zeitschrift für Flamenco, Nr. 114, Juni/Juli 2014, S. 4
  5. http://www.premiosmax.com/dyn/edicion_actual/ganadores/index.php?id_seccion=21&id_madre=2 www.premiosmax.com