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Vierung

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Die Vierung einer Basilika
Die Vierung einer Basilika

Unter Vierung wird im Kirchenbau der Raum bezeichnet, der beim Zusammentreffen des Haupt- und Querschiffes einer Kirche entsteht.

Die Vierung trennt in diesen Kirchen mit kreuzförmigen Grundriss den Chor vom Langhaus. In Kirchen mit kurzem Chor kann bei Kloster-, Stifts- und Domkirchen das Chorgestühl untergebracht sein.

  • Eine Vierung, bei der Haupt- und Querschiff gleich breit sind, wird echte Vierung genannt. Als Ergebnis entsteht ein quadratischer Raum.
  • Von einer abgeschnürten Vierung wird gesprochen, wenn die beiden Seiten des Querschiffes niedriger als das Hauptschiff oder durch Mauervorsprünge teilweise abgetrennt sind.
  • Ist die Vierung bei einem quadratischen Grundriss optisch durch Vierungsbögen und Vierungspfeiler gegen Langhaus, Qherhausarme und Chor abgegrenzt, so wird dies als ausgeschiedene Vierung bezeichnet.

Ein Turm, der über einer Vierung errichtet ist, wird Vierungsturm genannt, insbesondere in der britischen Gotik wurden häufig Vierungstürme gebaut. Die Klosterkirche St. Vitus in Kloster Gröningen, gelegen an der Straße der Romanik in Sachsen-Anhalt, hat einen besonders seltenen Vierungsturm.

In den großen Kirchenbauten der Romanik wurde über der Vierung gerne eine Kuppel errichtet (Vierungskuppel). Die Baupläne der gotischen Kathedralen sahen ebenfalls manchmal eine Kuppel vor, die allerdings selten ausgeführt wurden. Realisiert wurde diese Kuppel am Dom in Passau, die in der Zeit des Barock umgestaltet wurde. Sehr häufig findet man bei gotischen Kirchenbauten einen Dachreiter über der Vierung.