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Frankfurt-Bockenheim

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Wappen Karte
Datei:Roedelheiminfrankfurt.png
Basisdaten
Stadt: Frankfurt am Main
Stadtteile
Fläche: 5,401 km²
Einwohner: 32.000
Bevölkerungsdichte: 5.924 Einwohner/km²
Postleitzahlen: 60487, 60489
Ortsbezirke: 2 (Ost, West)
Webseite: [1]
Politik
Ortsbeirat: 2

Bockenheim ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main. Er ist im Westen der Stadt gelegen. Der Stadtteil bedeckt eine Fläche von 540,1 ha und hat etwa 32.000 Einwohner (2004).

Bockenheim ist ein Kerngebiet Frankfurts, geprägt durch die Johann Wolfgang Goethe-Universität, die Messe Frankfurt, das Senckenberg-Museum und eine weitgefächerte Infrastruktur von gastronomischen Angeboten und Einkaufsmöglichkeiten; die Leipziger Straße ist bekannt als reizvolle Einkaufsstraße.

Wappen

Stadtwappen: goldener Bienenkorb mit fliegenden Bienen auf blauem Grund als Sinnbild des Gewerbefleißes (Stadtprivileg von 1822). Dies ist das älteste Bockenheimer Siegel von 1820.


Geschichte

  • 768-778 Erste Erwähnung von Bockenheim in einer Güterschenkungsurkunde für das Kloster Lorsch als "Bochinheim" im Lorscher Codex.
  • 1434/35 Bau der Bockenheimer Warte (Teil der Frankfurter Feldbefestigung).
  • 1438 Bockenheim genießt Bürgerrecht in Frankfurt (das Recht, in Notzeiten hinter die schützenden Stadtmauern zu flüchten)
  • 1595 Bockenheim muss mit der ganzen Grafschaft Hanau zum reformierten Bekenntnis übertreten
  • 1819 Kurfürst Wilhelm I. v. Hessen-Kassel erhebt Bockenheim zur Stadt
  • 1822 Kurfürst Wilhelm II. v. Hessen-Kassel verleiht Bockenheim das Stadtprivileg mit Gewerbefreiheit und das Stadtsiegel mit dem Bienenkorb.[2]
  • 1866 Bockenheim fällt an Preußen
  • 1895 Eingemeindungsvertrag mit Frankfurt. 562 Hektar, 20.000 Einwohner
  • 1909 Errichtung der Festhalle Frankfurt (Messegelände)
  • 1914 Errichtung der Universität Frankfurt


Einwohnerentwicklung

  • 1615: 300 Einwohner
  • 1754: 654 Einwohner
  • 1818: 1.030 Einwohner
  • 1834: 2.755 Einwohner
  • 1871: 8.483 Einwohner
  • 1880: 15.000 Einwohner
  • 1890: 18.675 Einwohner
  • 1895: 20.000 Einwohner
  • 1910: 40.000 Einwohner
  • 1925: 44.000 Einwohner
  • 1949: 19.000 Einwohner
  • 1961: 40.000 Einwohner
  • 2004: 32.000 Einwohner


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

TAT im Bockenheimer Depot. Das ehemalige Bockenheimer Straßenbahndepot ist heute eine Stätte der Kultur. Im Jahre 1985 wird es erstmals für eine Theateraufführung hergerichtet. 1988 wird es mit Brechts "Leben Eduard des Zweiten" als Spielstätte des Schauspiels eröffnet. Seit 1997 dient es unter anderem als Spielstätte des TAT (Theater am Turm). Seine Zukunft ist (2004) ungewiß.

Museen

Senckenbergmuseum. Das Naturmuseum Senckenberg ist eines der größten Naturkundemuseen in Deutschland und zeigt die heutige Vielfalt des Lebens (Biodiversität) und die Entwicklung der Lebewesen (Evolution) auf unserer Erde, sowie die Verwandlung unserer Erde über Jahrmillionen hinweg. Neue Forschungsergebnisse aus allen Bereichen der Biologie, Paläontologie und Geologie werden vorgestellt. Berühmt ist es für die beeindruckenden Saurierskelette. Im Jahre 1974 erhielt das Senckenberg-Museum als Geschenk der USA eine Probe Mondgestein von der Mondlandung am 20.07.1969.


Universität

Johann Wolfgang Goethe-Universität. In Bockenheim befindet sich das historische Universitätsgebäude und das alte Campus. Die Institute der Universität sind inzwischen auf mehrere Stadteile verteilt.

Bauwerke

Bockenheimer Warte

Das Wahrzeichen Bockenheims. Ein spätgotischer Wehrturm von 1434/35 zur Verstärkung der einst die Stadt umgebenden Landwehr. Bild


Festhalle

Teil des Messegeländes. 1909 nach Plänen des F. v. Thiersch erbaut, gilt die Festhalle der Messe Frankfurt mit ihrer freitragenden Kuppelkonstruktion aus Stahl und Glas zwischen steinernen Ecktürmen als herausragendes architektonisches Ereignis.


Senckenbergmuseum

Auch das Bauwerk der Senckenbergmuseums ist beeindruckend. Es wurde für die „Senckenbergische naturforschende Gesellschaft“ in der Zeit von 1904-07 nach Plänen von L. Neher errichtet. Das Museum ist in der Tradition barocken Schlossbaus errichtet. Sehenswert ist die repräsentative Gesamtfront, die durch die Verbindung mit den Flügelbauten des „Physikalischen Vereins“ und der „Senckenbergischen Bibliothek“ in Gestalt offener Arkaden besticht.

Straßenbahndepot

Das heute für Theateraufführungen dienden ehemalige Straßenbahndepot ist im Jahre 1899 erbaut worden. Die Halle mit ihrem basilikalem Querschnitt weist eine innerhalb eines Backsteinbaus beachtliche Bogenbinderkonstruktion aus Holz aus. Dies hat Bezug auf eine durch F. Gilly um 1800 in Deutschland bekannt gewordene Entwicklung P.Delormes aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Das Konstruktionsprinzip gilt als Beginn des Ingenieurbaus.


Universität

Das neobarocke Hauptgebäude der Universität, das Jügelhaus, wurde 1906 im Zusammenhang mit dem sich südlich anschließenden Senckenbergischen Baukomplex als „Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften“ nach Plänen von L. Neher errichtet. Die Sandsteinfassade des Jügelhauses lehnt sich formal an den Mittelbau des Mannheimer Schlosses an.

Regelmäßige Veranstaltungen

Wochenmarkt donnerstags von 8:00 - 18:00 Uhr, an der Bockenheimer Warte Bauernmarkt und Wochenmarkt sollen hier vereint werden.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Stadtteils

Jakob Leisler 1640 in Bockenheim geboren, am 19.5.1691 als Gouverneur von New York hingerichtet

Historische Bilder: http://www.altfrankfurt.com/Stadtteil/Bockenheim/