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DVB-T in Österreich

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DVB-T-Logo

DVB-T (Abkürzung für engl.Digital Video Broadcasting – Terrestrial“; zu Deutsch etwa: „Digitales, terrestrisches Fernsehen“) bezeichnet eine Variante von DVB, die für die Funkübertragung von digitalen Hörfunk- und Fernsehsignalen über terrestrische (erdgebundene) Wege verwendet wird. DVB-T wurde 1997 von dem Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) im Standard EN 300 744 festgelegt.[1]

DVB-T ist eine Variante des Digital Video Broadcasting (DVB), die vor allem in verschiedenen europäischen, asiatischen und afrikanischen Staaten sowie in Australien als Standard für die Übertragung von digitalem Fernsehen und Hörfunk verwendet wird. Das nordamerikanische Pendant zu DVB heißt ATSC, das japanische ISDB und das der Volksrepublik China DTMB (früher DMB-T/H). DVB-T ist in den verschiedenen Ländern oft unter einer anderen Abkürzung bekannt, im Vereinigten Königreich und Irland wird beispielsweise die Bezeichnung „Digital Terrestrial Television (DTT)“ und auch, soweit nicht kostenpflichtig („Pay-TV“), „Freeview“, in Spanien „Televisión Digital Terrestre (TDT)“ oder in Frankreich „Télévision numérique terrestre (TNT)“ verwendet.

Unter dem Begriff DVB-T2 wurde im Jahr 2008 ein (jedoch zu DVB-T inkompatibler) Nachfolge-Standard von dem Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) mit der Bezeichnung EN 302 755 festgelegt.[2] Dieser Standard soll zahlreiche Vorteile für die Anbieter und die Zuschauer haben. Unter anderem wird die Übertragung von mehr Programmen und in besserer Qualität möglich sein. Die Umstellung auf DVB-T2 soll in Deutschland im Jahr 2016 beginnen und bis 2020 abgeschlossen sein.[3]

Weltweite Verbreitung von DVB-T in blau

Technik

Nettobitraten in Mbit/s für ein DVB-T-System – 8-MHz-Kanal – in Deutschland genutzte fett
Modu-
lation
Code-
rate
Guard interval (Schutzintervall)
1/4 1/8 1/16 1/32
QPSK 1/2 4,976 5,529 5,855 6,032
2/3 6,635 7,373 7,806 8,043
3/4 7,465 8,294 8,782 9,048
5/6 8,294 9,216 9,758 10,053
7/8 8,709 9,676 10,246 10,556
16-QAM 1/2 9,953 11,059 11,709 12,064
2/3 13,271 14,745 15,612 16,086
3/4 14,929 16,588 17,564 18,096
5/6 16,588 18,431 19,516 20,107
7/8 17,418 19,353 20,491 21,112
64-QAM 1/2 14,929 16,588 17,564 18,096
2/3 19,906 22,118 23,419 24,128
3/4 22,394 24,882 26,346 27,144
5/6 24,882 27,647 29,273 30,160
7/8 26,126 29,029 30,737 31,668
Schema der Signalverarbeitung bei einer DVB-T-Sendeanlage, wie sie bei der terrestrischen Ausstrahlung Einsatz findet.

DVB-T beschreibt nicht eine Form der Videocodierung, sondern die physikalische Bitübertragungsschicht um Inhaltsdaten wie Videodaten über eine terrestrische Funkausstrahlung zu Verbreiten. Die genutzten Übertragungsfrequenzen entsprechen den schon vom analogen Rundfunk bekannten UHF- und VHF-Kanälen, von denen in Westeuropa im VHF-Bereich jeder 7 MHz und im UHF-Bereich jeder 8 MHz umfasst.[4]

  • VHF Band III
    • Kanal 5 bis Kanal 12
      Frequenz = Kanalnummer × 7 MHz + 142,5 MHz
      Frequenzband 177,5–226,5 MHz
  • UHF Band IV und V
    • Kanal 21 bis Kanal 60
      Frequenz = Kanalnummer × 8 MHz + 306 MHz
      Frequenzband 474–786 MHz [5]

Bei der digitalen Ausstrahlung lassen sich diese Funkkanäle effizienter ausnutzen als bei analoger Fernsehtechnik, da mehrere Fernsehprogramme pro Funkkanal in Form eines Multiplex (MUX) übertragen werden können. Für die Modulation wird COFDM (Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex) verwendet. Innerhalb der zur Verfügung stehenden Bandbreite – 7 MHz bei VHF und 8 MHz bei UHF – werden dabei mehrere tausend schmalbandige Einzelträger gesendet. Jeder dieser Einzelträger wird dann wiederum mit einem Modulationsverfahren wie Quadraturphasenumtastung (QPSK), Quadraturamplitudenmodulation mit 16 oder 64 Symbolen (16-QAM oder 64-QAM) moduliert.

Als Modulationsart wurde COFDM gewählt, da es aufgrund der Ausbreitungscharakteristik terrestrischer Funkausstrahlungen unter anderem zu Abschattungen und Mehrwegeausbreitungen des Funksignals kommen kann. Diese Störeinflüsse auf Funkkanälen werden unter dem Begriff Fading zusammengefasst. Weitere Unterschiede zu den Modulationsverfahren von DVB-S und DVB-C liegen in dem Punkt, dass bei der Ausstrahlung von DVB-T die Bildung eines Gleichwellennetzs vorgesehen ist: Dabei wird das idente Funksignal von mehreren, räumlich verteilten und aufeinander synchronisierten Sendeanlagen ausgestrahlt. Durch Interferenz, sowohl durch konstruktive als auch destruktive Überlagerung der Funksignale, kommt es dabei standortabhängig zu frequenzabhängigem Fading, welches nur einzelne der schmalbandigen Einzelträger in einem Funkkanal auslöscht. Durch redundante Verteilung der Information auf mehrere Einzelträger können mit COFDM so die Auswirkungen von Fading unterdrückt werden. Je nach Abstand der einzelnen Sender im Gebiet eines Gleichwellennetzes und Sendeleistung werden die Parameter der COFDM angepasst, wie zum Beispiel die Länge des Schutzintervalles oder die Wahl von QPSK, 16-QAM oder 64-QAM. Diese Einstellungen wirken sich direkt auf die Nutzdatenrate der Aussendung aus.

Die praktisch erreichte Datenübertragungsrate pro Kanal liegt je nach eingestellten Parametern zwischen circa 12 Mbit/s und knapp über 20 Mbit/s. Z. B. stellen Nordrhein-Westfalen und die meisten anderen Länder aufgrund der niedrigeren Senderdichte und des damit einhergehenden längeren Schutzintervalles nur 13,27 Mbit/s bereit, wogegen in Berlin bis zu 22,19 Mbit/s erzielt werden. Nach Angaben von DVB-T-Mitteldeutschland erreicht man dort bei 64-QAM bis zu 20 Mbit/s. Die Datenübertragungsrate in einem DVB-T Funkkanal wird auf mehrere (meistens vier) Programme aufgeteilt. Dafür werden Multiplexverfahren eingesetzt, die in einem DVB-T-Funkkanal zusammengefassten einzelnen und voneinander unabhängigen Fernsehprogramme werden als Mux bezeichnet.[6] Jedes einzelne Programm erhält somit eine mittlere Bitrate von circa 3 Mbit/s bis 3,5 Mbit/s.

Bei der Übertragung von Bildern mit hohem Bewegungsanteil (z. B. Action- oder Sportszenen) mit nur 3,5 Mbit/s kann es zur Bildung von sogenannten Blockartefakten (Klötzchenbildung) kommen. Die Sendezentrale hat die Möglichkeit, die Datenübertragungsrate jedes Programms innerhalb des Multiplexes dynamisch und in bestimmten Grenzen zuzuweisen. Rein statistisch betrachtet wird nicht auf allen Programmen gleichzeitig die volle Bandbreite benötigt.

Wie bei den anderen DVB-Varianten auch werden bei DVB-T die Videodaten in einem MUX als MPEG-2-Transportstrom übertragen, für die Codierung der Videodaten wird bisher hauptsächlich MPEG-2-Video verwendet. Es ist aber technisch auch bei DVB-T problemlos möglich, mit MPEG-4 bzw. H.264 codierte Video-Datenströme zu versenden, wie beispielsweise in Slowenien und zusätzlich zu MPEG-2 Programmen im Raum Stuttgart und im Raum Halle/Leipzig seit 2009.[7]

Systemvergleich

Vorteile von DVB-T gegenüber analogem Fernsehen

Spektrum eines DVB-T-Signals (8k-Modus)

Aufgrund digitaler Modulationsverfahren, kombiniert mit Datenkompression für die Videodaten wie MPEG-2 oder H.264, können mit DVB-T auf der Bandbreite eines Funkkanals für analoges Fernsehen drei bis sechs Fernsehprogramme in Standardauflösung ausgestrahlt werden. Bei HDTV würde sich die Anzahl auf ein (1080p25 bzw. 1080i50) oder zwei (720p25) Fernsehprogramme reduzieren. So laufen mit Stand 2012 in Frankreich und Großbritannien Regelaussendungen von HDTV-Programmen über DVB-T, parallel zu DVB-T2.

Ein weiterer Vorteil ist die Ausstrahlung eines MUX über mehrere Senderanlagen und der Betrieb eines Gleichwellennetzes (englisch Single Frequency Network abgek. SFN). Dies ist bei analoger Fernsehausstrahlung prinzipiell nicht möglich, da es in den Überlappungsregionen zu Interferenzen kommt, die die analoge Bildübertragung verunmöglichen. Ein analoges Fernsehprogramm blockiert über das eigentliche Sendegebiet hinausgehend den betreffenden Funkkanal, da entsprechend weite Schutzabstände bis zur einer "Wiederverwendung" des Funkkanals nötig sind.

Weiter ist es mit DVB-T möglich, auch reine Hörfunkprogramme zusätzlich zu Fernsehprogrammen in einem Mux mit zu übertragen. Von diesen Möglichkeiten wird aber nicht immer Gebrauch gemacht.

Der Systemgewinn von DVB-T gegenüber analogem Fernsehen hängt von der konkreten Parametereinstellungen wie Modulation (QPSK, 16-QAM oder 64-QAM) und der eingesetzten Fehlerkorrektur (es können zwischen 12 % und 50 % der Bruttodatenübertragungsrate für die Fehlerkorrektur verwendet werden) ab. Je nach Rahmenbedingungen kann der Systemgewinn zwischen 0 dB und 35 dB liegen. Der Umgang mit dem Systemgewinn durch DVB-T ist unterschiedlich:

  • In Großbritannien wurde er zur Erhöhung der Reichweite und zum Zwecke eines möglichst einfachen Empfangs genutzt. Es wird das DVB-T Signal mit der zu analogen Fernsehzeiten Sendeleistungen wie beispielsweise 100 kW gesendet. Dadurch ist der Indoor-Empfang auch außerhalb von Ballungszentren oder in Fahrzeugen oft möglich.
  • In Deutschland und Österreich wurde die Sendeleistung auf Werte bis zu 10 % der Sendeleistung im Rahmen der DVB-T Umstellung gesenkt. Dadurch kann es in manchen Fällen notwendig sein, kleinere Sendeanlagen zusätzlich aufzustellen. Beispielsweise wurde der DVB-T-Sendeturm Leipzig für die Verbreitung von DVB-T-Programmen in Betrieb genommen.

Bei günstiger Empfangslage (meistens in Ballungszentren) genügt für den Empfang häufig eine einfache Zimmerantenne, die auch leicht selbst hergestellt werden kann. Ansonsten ist meist die vielerorts noch vorhandene Hausantennenanlage die optimale Lösung. Portable Fernsehgeräte können so bei entsprechender Senderabdeckung, Signalstärke und dadurch bedingter guter Signalqualität überall betrieben werden, unabhängig von Kabel- oder Satellitenempfang; daher der in Deutschland zur Vermarktung verwendete Begriff „Das ÜberallFernsehen“.

Nachteile von DVB-T

Bei digitalem Fernsehen nach DVB-S und DVB-C steht meist eine größere Anzahl an Fernsehprogrammen zur Verfügung. Bei DVB-S ist diese größere Programmvielfalt trotz einer geringeren spektralen Effizienz durch die größere zur Verfügung stehende gesamte Bandbreite und der Richtfunkeigenschaft von Satellitenverbindung bedingt. Bei DVB-C, welches ausschliesslich auf die Übertragung für Kabelfernsehen ausgelegt ist, fallen Übertragungsprobleme wie Mehrwegeausbreitung, Signalreflexionen und Fading weitgehend weg, auch die Anforderungen für den Betrieb eines Gleichwellennetzes spielt bei Kabelübertragung keine Rolle, wodurch in Summe eine größere Programmanzahl übertragen werden kann.

Ein weiterer Nachteil ist die Signalverzögerung von etwa zwei bis acht Sekunden. Diese entsteht durch die Digitalisierung der mehrere Bildsequenzen umfassenden Videocodierung beim Sender und bei der Decodierung im Empfänger. Dies kann bei Parallelübertragungen über unterschiedliche Übertragungswege, bemerkt werden.

Wie beim analogen terrestrischen Fernsehen ist auch bei DVB-T Überreichweitenempfang bei Inversionswetterlage, die in Mitteleuropa in den Monaten September bis November häufig auftreten, möglich. Sofern sich die Signale nicht gegenseitig stören, macht sich das atmosphärisch bedingt schwankende Überreichweitensignal durch eine schwankende Bildqualität mit zeitweiligen Aussetzern (schwarzes oder „einfrierendes“ Bild und Abriss der Tonübertragung) oder Klötzchenbildung bemerkbar. In Großbritannien gibt es deshalb Fernsehen nur noch im UHF-Bereich. Das für diese Störungen besonders anfällige VHF-Band I wird in Deutschland nicht für DVB-T genutzt.

Weiters ist es bei DVB-T technisch leichter möglich, dass kommerzielle Programmanbieter ihre digitalen Fernsehprogramme verschlüsseln und somit einmalige oder wiederkehrende kostenpflichtige Freischaltungen zur Empfangsvoraussetzung machen. Womit für die Zuschauer dann zusätzliche Kosten verbunden wären.

Verlauf der Umstellung auf DVB-T

Deutschland

Die Abschaltung des analogen Fernsehens beim Übergang auf das digitale Fernsehen wurde geregelt. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ermöglichte der Rundfunkstaatsvertrag die schrittweise Einstellung der analogen Verbreitung, und zwar unter angemessenen Bedingungen für die Nutzer.[8]

Am Montag, dem 4. August 2003 um 8:00 Uhr[9] wurde im Großraum Berlin die analoge Verbreitung von Fernsehprogrammen zugunsten der digitalen Verbreitung mittels DVB-T eingestellt. Das war der Beginn der Abschaltung des analogen Antennenfernsehens in Deutschland. Bis 2008 wurden etwa 600 analoge TV-Sendeanlagen und mehr als 8700 Füllsender abgeschaltet und durch 488 DVB-T-Sendeanlagen ersetzt.[10]

Während es in den ersten Umstellungsgebieten oft eine mehrmonatige Simulcast-Phase (gleichzeitige Abstrahlung im analogen und digitalen Standard) gab, war diese Phase bei späteren Umstellungen deutlich kürzer; ab 2005 wurde in den meisten Gebieten gar ohne Zwischenlösung direkt von analog auf digital umgestellt.

Heute sollen mindestens 90 % der Haushalte die öffentlich-rechtlichen Sender mittels DVB-T über Dachantenne empfangen können. Das wird über eine nahezu ausschließliche Abstrahlung über Grundnetzsender erreicht, analoge Füllsender wurden im Zuge der Umstellung weitestgehend stillgelegt. Das Ziel umschreibt der Digitalisierungsbericht 2006 der ALM so:„Außerdem haben sie die Ansprüche an eine Vollversorgung über terrestrische Frequenzen reduziert und konzentrieren sich nun auf die Hauptsenderstandorte mit dem Ziel, 90 bis 95 Prozent der Bevölkerung über Antenne zu erreichen.“[11]

Die beiden großen Privatsenderketten (RTL und ProSiebenSat.1) strahlen nur in den zuerst erschlossenen Gebieten ihre Programme über DVB-T aus. Die privaten Sender haben die Ausweitung der DVB-T-Abstrahlung in seit 2005 neu erschlossenen DVB-T-Regionen weitgehend eingestellt, nachdem eine Anschubfinanzierung der Ausstrahlungskosten durch die Landesmedienanstalten aufgrund von Klagen der Kabelnetzbetreiber nicht mehr möglich ist.[11] Ende 2007 gingen erstmals seit längerer Zeit wieder neue Multiplexe mit privaten Programmen auf Sendung, je ein Multiplex im Saarland und in Leipzig.[12]

Im Januar 2013 gab die RTL Group bekannt, die Verbreitung ihrer Programme über DVB-T zum 31. Dezember 2014 einzustellen,[13] in München sogar schon zum 31. Juli 2013. Als Gründe nannte man das Fehlen der Sicherheit für die Frequenzen über das Jahr 2020 hinaus – bereits im Oktober 2010 wurde die RTL-Frequenz in Nürnberg LTE zugewiesen – und einen fehlenden Branchenstandard für die Verschlüsselung. Dies sei auch die Grundvoraussetzung für kleinere Sender,[14] was jedoch den o.g. Neuaufschaltungen kleiner Lokalsender widerspricht. Am 2. April 2013 gab ProSiebenSat.1 überraschend bekannt, die Ausstrahlung bis Ende 2017 zu verlängern, da die Nutzung ihrer Programme bei DVB-T-Haushalten überdurchschnittlich hoch sei.

Mit dem Sender Bad Mergentheim stellte der SWR am 30. Juni 2009 die letzte verbliebene öffentlich-rechtliche Sendeanlage von Analogbetrieb auf DVB-T um. Vom 1. Juli 2013 bis 2. Januar 2014[15] sendete das Vogtland Regional Fernsehen als letztes Programm terrestrisch noch analog.

Übersicht über den Umstellungszeitplan

Umstellung in Deutschland – in Klammern die Namen der Sender
Region (Sendeanlagen) Umstellungsbeginn Analogabschaltung Multiplexe
Berlin/Potsdam (Fernsehturm Alexanderplatz, Sender Scholzplatz, Berlin-Schäferberg) 1. November 2002 4. August 2003 zunächst 2, dann 8, jetzt 9
Bremen/Unterweser (Schiffdorf, Fernmeldeturm Bremen, Steinkimmen) (ARD-Multiplex mit rbTV als viertem Programm, in Steinkimmen noch einmal mit tagesschau24) 24. Mai 2004 8. November 2004 erst 6, jetzt 7
Hannover (Telemax, Hemmingen), Braunschweig (Fernmeldeturm Broitzem, Heizkraftwerk) erst 4, dann 6, jetzt 7
Köln (Colonius)/Bonn (Venusberg) 4. April 2005 erst 5, jetzt 6
Großraum Rhein-Main (Hohe Wurzel, Großer Feldberg, Europaturm Frankfurt) 4. Oktober 2004 6. Dezember 2004 erst 2, jetzt 6
Düsseldorf (Rheinturm)/Ruhrgebiet 8. November 2004 4. April 2005 erst 5, jetzt 6
Hamburg/Lübeck März 2005 erst 6, jetzt 7
Kiel/Flensburg 5, später 6 (3)
Südbayern, München (Olympiaturm) 30. Mai 2005 31. August 2005 6
Nürnberg Stadt (Fernmeldeturm Nürnberg) 30. Mai 2005 31. August 2005 6 bzw. 5 (seit 7. Oktober 2010[16])
Südbayern (Wendelstein) 30. Mai 2005 6
Nürnberg/westl. Oberpfalz (Dillberg) 30. Mai 2005 3
Mitteldeutschland (Leipzig/Halle/Erfurt/Weimar) 5. und 6. Dezember 2005 3
Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin, Rostock, Marlow, Garz (Rügen), Wolgast, Heringsdorf, Helpterberg) (ARD-Multiplex nur Das Erste und Regionalprogramme) 2
Osnabrück/Lingen (Osnabrück-Engter, Lingen, Bad Rothenfelde) (Bad Rothenfelde nur NDR-Multiplex) 14. Dezember 2005 3
Nordbaden/Rhein-Neckar (Heidelberg, Weinbiet) 17. Mai 2006 3
Ostfriesland (Aurich-Popens) 22. Mai 2006 3
Kaiserslautern (Dansenberg) 3
Stuttgart (Frauenkopf) 5 (inkl. kostenpflichtiger VISEO+-Mux)
Hessen (Habichtswald, Hoher Meißner, Rimberg, Heidelstein, Angelburg, Würzberg) 29. Mai 2006 3
Göttingen/Weserbergland (Solling) 3
Ostwestfalen-Lippe (Teutoburger Wald, Bielefeld-Hünenburg, Jakobsberg) 3
Wuppertal (Küllenhahn) 3
Nordwestbayern (Kreuzberg, Frankenwarte) 3
Nordfriesland/Schleswig-Holstein West 24. Oktober 2006 3
Ostbayern (Hohe Linie, Hoher Bogen, Brotjacklriegel, Pfarrkirchen) 6. Dezember 2006 3
Brandenburg Süd (Frankfurt/Oder, Cottbus) 12. Dezember 2006 3
Lüneburger Heide/Wendland (Uelzen-Sprakensehl, Visselhövede, Dannenberg-Zernien, Lüneburg/Steinhöhe, Rosengarten) (Dannenberg-Zernien ohne ZDF-Multiplex) 13. März 2007 3
Münsterland (Nottuln, Münster) 12. Juni 2007 3
Hochrhein/südlicher und mittlerer Schwarzwald (Brandenkopf, Kaiserstuhl, Hochrhein) 10. Juli 2007 3
Weitere Teile Mitteldeutschlands (Leipzig, Oberlausitz, Dresden, Chemnitz, Chemnitz, Schöneck) 23. Juli 2007 3
Sachsen-Anhalt (Brocken, Magdeburg, Wittenberg, Halle) 9. Oktober 2007 3
Südwestfalen (Nordhelle, Siegen, Hochsauerland) 13. November 2007 3
Aachen (Aachen-Stolberg, Mulleklenkes) 20. November 2007 3
Augsburg, Bay. Schwaben (Augsburg), Allgäu (Grünten, Hoher Peißenberg), Altbayern (Pfaffenhofen, Landshut), Region Oberschwaben-Bodensee (Höchsten), Alb-Donau-Gebiet (Ulm-Ermingen), Schwarzwald-Baar-Region (Donaueschingen), westliche Schwäbische Alb (Raichberg) 27. November 2007 3
Rheinland-Pfalz Süd (Donnersberg, Kettrichhof)/Nördlicher Schwarzwald und mittlerer Oberrhein (Fremersberg) 4. Dezember 2007 3
Saarland (Göttelborner Höhe, Riegelsberg-Schoksberg, Spiesen) 13. Dezember 2007 4
Berchtesgadener Land (Sender Untersberg) 29. April 2008 3
Südthüringen (Inselsberg, Sonneberg, Saalfeld, Kernberg (Jena)), Norden Sachsen-Anhalts (Dequede) 1. Juli 2008 3
Rheinland-Pfalz Nord (Koblenz, Ahrweiler, Bad Marienberg, später Linz) 26. August 2008 3
Ostwürttemberg (Aalen), Hohenlohe (Waldenburg), Nordschwarzwald (Pforzheim) 5. November 2008 3
Rheinland-Pfalz Nordwest (Trier, Eifel, Saarburg, Haardtkopf) 12. November 2008 3
Unterfranken (Pfaffenberg), Mittelfranken (Hesselberg, Büttelberg), Oberfranken (Ochsenkopf, Geisberg bei Bamberg), nördliche Oberpfalz (Amberg), Altmühltal (Gelbelsee) 25. November 2008 3
Taubertal (Bad Mergentheim) 30. Juni 2009 3
Füllsender Rheinland-Pfalz (Linz) 30. September 2009 3
Füllsender Baden-Württemberg (Oberböhringen, Heilbronn) 14. Oktober 2009 3
Traunstein, Garmisch-Partenkirchen, Passau 4. November 2009 3
Lindau (Pfänder (A)) (ohne ZDF-Paket, 3sat über ORF-Paket) 5. Oktober 2010 2
Füllsender Mecklenburg-Vorpommern (Waren/Müritz) 8. Mai 2013 1

Österreich

Die offizielle Einführung von DVB-T in Österreich fand am 26. Oktober 2006 statt. Seit diesem Termin werden 70 % der Haushalte mit DVB-T versorgt.[17] Die Ausstrahlung erfolgte vorerst simultan mit den Analogsignalen („Simulcast“), die nach vier Monaten abgeschaltet werden sollten.[17][18] Diese Frist wurde aber verschoben.[19]

Am 5. März 2007 wurde mit der Abschaltung analoger Fernsehsignale begonnen. Der Vorarlberger Hauptsender Pfänder (bei Bregenz) wurde nach einer relativ kurzen Zeit des Parallelbetriebes abgeschaltet. Die früher im Ballempfang arbeitenden Füllsender waren jedoch noch nicht betroffen. Im Jahr 2007 wurden dann sukzessive alle Großsender auf DVB-T umgestellt. Die erste Umstellungsphase war am 22. Oktober 2007 beendet.

Bis 2008 sollte die österreichweite Abdeckung 90 % betragen. Für Ende 2010 war eine Flächendeckung von 95 % der österreichischen Bevölkerung vorgesehen.[17] Der einzige derzeit unter entsprechenden behördlichen Auflagen befugte Betreiber von DVB-T-Infrastruktur ist die mehrheitlich dem ORF gehörende Österreichische Rundfunksender GmbH (ORS), Bewerbungen anderer Unternehmen für diese Funktion blieben aus.

Im ersten Schritt nahm nur ein Multiplex, Mux A, mit den österreichischen Sendern ORF eins, ORF 2 (mit den jeweiligen Bundeslandsendungen) und ATV den Sendebetrieb auf. Allerdings werden über dieses Senderbouquet je Senderstandort zwei ORF 2-Regionalprogramme (für das eigene und für ein benachbartes Bundesland) verbreitet, sodass über dieses Senderbouquet vier Programme abgestrahlt werden. Vereinzelt sind Kleinsender, die topografisch zu ungünstig gelegen sind, nur mit einem ORF2-Programm auf Sendung.

Österreich startete zeitgleich mit der Einführung von DVB-T auch den Betrieb von MHP-Diensten (ORF OK, ATV OK). Die interaktiven MHP-Zusatzdienste konnten sich auch in Österreich nicht durchsetzen, ATV stellte den ATV-MultiText zum 7. Jänner 2009 ein.[20] Der ORF OK MultiText wurde mangels Publikumsakzeptanz im Juni 2011 eingestellt. Die gewonnene Datenübertragungsrate soll zur Verbesserung der Bildqualität von ORF 2 genutzt werden.[21]

Am 22. Oktober 2007 wurden in den Ballungsräumen auch der Mux B mit den Programmen Puls 4 (vormals PULS TV), 3sat und ORF SPORT + (vormals ORF Sport Plus) in Betrieb genommen. Am 1. Oktober 2009 startete der von Dietrich Mateschitz finanzierte Spartensender Servus TV über die Sender von Mux B seinen Sendebetrieb. Auch der neue ORF III sendet seit Oktober 2011 via Mux B. In und um Wien sind zusätzlich noch Radio Maria und Schau TV zu empfangen.

Bis 7. Juni 2011 wurden alle verbliebenen Sender auf DVB-T umgerüstet und Mux A hatte seinen Endausbau erreicht.[22]

Im Jahr 2012 gingen in Wien, Bregenz und Graz sowie auf deutscher Seite bei Salzburg mehrere weitere Füllsender für den Mux A auf Sendung, um den Empfang innerhalb von Gebäuden zu verbessern.[23] Der Mux B konnte auch in Regionen starten, die bisher technisch nicht erreicht wurden (z. B. Steyr).[24] Im Sommer 2013 startete auf Mux A auch HbbTV.

Regionales TV über Multiplex C

2007 fand erstmals eine Ausschreibung für den Mux C für urbane Gebiete statt. Anhand des Digitalisierungskonzepts finden Ausschreibungen oder Erweiterungen alle zwei Jahre statt. Zahlreiche lokale Sender sind in Betrieb, teilweise aber auch wieder außer Betrieb genommen worden. Erstmals werden auch zwei Hörfunksender über DVB-T verbreitet.

In folgenden Regionen können regionale TV-Sender empfangen werden:

  • Kärnten: Goldeck (Spittal/Drau), Gerlitzen (Villach), Petzen (Bleiburg)
  • Niederösterreich, Region Mostviertel: Hochkogelberg (Gresten), Sonntagberg LS (Waidhofen)
  • Raum Bad Ischl (Oberösterreich): Katrin Seilbahnstütze (Bad Ischl)
  • Oberösterreich (weite Teile): Lichtenberg (Linz)
  • Oberösterreich (Teile): Am Porscheberg (Steyr)
  • Region Mur-Mürztal (Bundesland Steiermark): Hans Prosl Haus und Mugel (Bruck/Mur)
  • Weststeiermark und Zentralraum Graz: Schöckl, Gößnitz (Köflach), Arnstein (Voitsberg)
  • Region Mur-Mürztal 1 (Bundesland Steiermark): Feistritzer Wald (Knittelfeld)
  • Region Mur-Mürztal 2 (Bundesland Steiermark): Tremmelberg (Knittelfeld), Bärnerkogel (Leoben), Schafberg (Traboch)
  • Oberes Ennstal (Bundesland Steiermark): Planai (Schladming)
  • Weite Teile der Region Außerfern (Bundesland Tirol): Hahnenkamm (Reutte)
  • Tiroler Oberland: Birkhahnbahn (Galtür), Plattenrain (Imst), Dias (Kappl), Krahberg (Landeck)
  • Innsbruck (und Inntal): Patscherkofel (Innsbruck)
  • Strudengau: Amstetten, Mauthausen (geplant)
  • Wien (und Umgebung): Kahlenberg (Wien)
  • Bregenz (und Rheintal): Pfänder (Bregenz)

In einigen Regionen konnten sich lokale Fernsehangebote über DVB-T nicht etablieren oder gingen innerhalb der behördlich festgesetzten Frist nicht auf Sendung:

  • Großraum Wien (Lizenz zurückgegeben)
  • Kärnten (Lizenz entzogen)[25]
  • Wiener Becken (Lizenz entzogen)[26]
  • Salzburg: Gaisberg (Betreiber sendet nicht mehr)
  • Zentralraum Niederösterreich (Lizenz zurückgegeben)[27]
  • Pongau und Oberes Ennstal (Lizenz entzogen)[28]
  • Leoben (Lizenz entzogen)[29]
  • Burgenland: (Lizenz zurückgegeben)

Im Bundesland Burgenland sowie in Osttirol gibt es derzeit keine lokalen DVB-T-Programme. Für Wien und Umgebung startete (allerdings im Mux B) mit Schau TV im Oktober 2011 ein lokaler Anbieter[30]

Muxe D bis F

Im Februar 2011 gab die Vollversammlung der Digitalen Plattform Austria bekannt, dass der Multiplex D, dieser war früher für das gescheiterte DVB-H lizenziert, und der neue Multiplex E für eine Ausschreibung im DVB-T2-Standard bei einer Audio- und Videokomprimierung mittels MPEG-4 vorgesehen seien, womit indirekt auch hochauflösendes Fernsehen in Aussicht gestellt wurde.[31] Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH für den Fachbereich Medien, hielt in der Einführung dieser Veranstaltung ein erweitertes Medienangebot, „teilweise auch in HD-Qualität“, für einen wichtigen Beitrag, „Österreichs Identität in sehr umfassendem Sinne bestmöglich zu wahren.“ Die Ausschreibung von Mux F, einer weiteren Plattform im selben Standard, wurde als Fernziel angegeben.

Im April 2013 wurde mit SimpliTV flächendeckendes aber verschlüsseltes DVB-T2 eingeführt. Es versteht sich als Ergänzung zum bisherigen DVB-T-Standard und erweitert das Programmangebot auf insgesamt knapp 40 Sender.[32]

Umstellung in Österreich: nationale Multiplexe (Mux)
Bundesland Umstellungsbeginn Analogabschaltung Programme (Mux A, Mux B, tw. auch Mux C) Sendeanlage(n)
Vorarlberg 26. Oktober 2006 5. März 2007 ORF eins, ORF 2, ORF SPORT +, 3sat, ATV, Puls 4, ServusTV,
Das Erste (BR), arte, Phoenix, EinsPlus, BR, BR-alpha, SWR (BW), EinsExtra,
SF 1, SF zwei, SF info, RTS Un, TSI 1
Pfänder
Tirol 26. Oktober 2006 7. Mai 2007 ORF eins, ORF 2, ORF Sport +, 3sat, ATV, Puls 4, Servus TV (Imst: Landeck TV / Oberland TV) Patscherkofel / Imst
Salzburg 26. Oktober 2006 4. Juni 2007 ORF eins, ORF 2, ORF SPORT +, 3sat, ATV, Puls 4, Servus TV
Salzburg TV
Gaisberg
Oberösterreich 26. Oktober 2006 4. Juni 2007 ORF eins, ORF 2, ORF SPORT +, 3sat, ATV, Puls 4, Servus TV,
LT1 und dorf.tv (nur Lichtenberg)
Lichtenberg/Freinberg/Kohlhof
Kärnten 26. Oktober 2006 24. September 2007 ORF eins, ORF 2, ORF Sport +, 3sat, ATV, Puls 4, Servus TV, Kärntenregional Dobratsch/Viktring
Steiermark 26. Oktober 2006 24. September 2007 ORF eins, ORF 2, ORF SPORT +, 3sat, ATV, Puls 4, Servus TV
Steiermark 1, WKK TV (nur vom Privat-TV-Mast am Schöckl)
Schöckl/Griesplatz (Graz)
Niederösterreich 26. Oktober 2006 22. Oktober 2007 ORF eins, ORF 2, ORF SPORT +, 3sat, ATV, Puls 4, Servus TV Jauerling/Klangturm (St.Pölten)
Wien 26. Oktober 2006 22. Oktober 2007 ORF eins, ORF 2, ORF SPORT +, 3sat, ATV, Puls 4, Servus TV, Schau TV, Radio Maria Kahlenberg/Himmelhof/Arsenal/Mariahilfer Gürtel/Liesing
Burgenland 26. Oktober 2006 Kein Analogsender ORF eins, ORF 2, ORF Sport +, 3sat, ATV, Puls 4, Servus TV Eisenstadt

Schweiz

In der Schweiz stehen seit dem Abschluss des Digitalumstiegs am 25. Februar 2008[33] in allen drei Regionen sprachregionale Multiplexe zur Verfügung. In jedem Multiplex senden die zwei Programme in der regionalen Sprache sowie das erste Programm der beiden anderen Sprachregionen. In der Deutschschweiz sind das SF 1 und SF zwei sowie RTS Un (französisch) und RSI LA 1 (italienisch). Außerdem gehört als fünfter Sender zusätzlich SF info in deutscher und rätoromanischer Sprache zum regionalen Angebot.[34]

Nur acht Prozent der Haushalte empfangen Fernsehprogramme terrestrisch. Bedingt durch die hohe Verkabelungsquote von etwa 78 % der Schweizer Haushalte gab es bei den privaten Sendern zunächst kein Interesse, Privatfernsehen über DVB-T zu verbreiten.[33] Seit März 2011 kann im Testbetrieb der Privatsender Tele Tell in der Großregion Luzern über DVB-T empfangen werden.[35]

Im Oberwallis wird von der Valaiscom AG über DVB-T das Funknetz DIGITnet betrieben.[36] Dieses überträgt ein relativ großes Angebot an öffentlichen und privaten TV- und Radiosendern. Die Übertragung ist verschlüsselt, der Empfang ist kostenpflichtig.[37]

Im Graubünden sind via teleraetia bis zu 20 öffentliche und private TV-Sender empfangbar. Die Übertragung ist verschlüsselt, der Empfang ist kostenpflichtig.[38][39]

Das Bundesamt für Kommunikation hat Anfang 2010 eine Bedürfnisanalyse zur zukünftigen DVB-T Verbreitung in der Schweiz erstellt. Der Evaluationsbericht zur Anhörung schließt mit den Sätzen:[39]

„Es ist darauf hinzuweisen, dass derzeit ein DVB-T-Netz mit einer Abdeckung von über 99 % der Schweizer Bevölkerung betrieben wird. Es wurden auch bedeutende Beträge in die Programmverbreitung über DVB-T investiert. Der Verkauf von DVB-T-Empfangsgeräten wurde ebenfalls gefördert; heute verfügen die Schweizer Haushalte insgesamt über 1,5 Millionen betriebsbereite DVB-T-Empfänger. Ein Grossteil dieser Geräte ermöglicht ausserdem den Empfang von HDTV-Programmen über DVB-T auf der Grundlage der Norm MPEG-4. Der Markt wäre somit bereit für den Auftritt zusätzlicher Veranstalter.“

Umstellung in der Schweiz
Kanton/Region Umstellungsbeginn Analogabschaltung Multiplexe
Tessin 1. August 2003 24. Juli 2006 1
Engadin 1. Februar 2003 13. November 2006 1
Großer Teil des Waadtland August 2005 25. Juni 2007 1
Genfersee-Gebiet, Jura Dezember 2006 25. Juni 2007 1
Nordschweiz, Mittelland, Ostschweiz 2006 26. November 2007 1
Graubünden (außer Engadin) August 2007 26. November 2007 1

Sonstige Länder

Kolumbien

Im Jahre 2006 wurde die Entscheidung für die Einführung eines terrestrischen digitalen Fernsehstandards getroffen. Am 28. August 2008 entschied sich die zuständige nationale Fernsehkommission (CNTV) für den europäischen Standard für digitales terrestrisches Fernsehen DVB-T.[40]

Marokko

In einigen Städten im Binnenland finden DVB-T-Ausstrahlungen statt, beispielsweise in Fès, Ouarzazate und Zagora. Dabei werden jeweils zwei Muxe auf den unteren acht UHF-IV-Kanälen ausgestrahlt, deren Belegung stets gleich ist:

  • Mux 1: Al Aoula (SNRT 1), Arrabia (SNRT 4), Arriadia (SNRT 3), Assadissa (SNRT 6), TV 2M
  • Mux 2: Aflam.TV (SNRT 7), Amazighia (SNRT 8)

Sämtliche Sender werden als verschlüsselt eingelesen, sind jedoch unverschlüsselt. Die Ausstrahlung erfolgt im Seitenverhältnis 4:3 in MPEG-2.

Übersichtstabelle

Umstellung in anderen Ländern[41]
Verbreitungsgebiet Umstellungsbeginn Analogabschaltung Multiplexe
Australien 2001, Testbetrieb seit 1998 2010 (VIC) – 2013 (WA) nutzt DVB-T, auch für HDTV (in MPEG2)
Belgien 2003–2007, Testbetrieb seit 2002 Flandern: abgeschaltet am 3. November 2008; Wallonien: 1. März 2010 je nach Region 0–15 Sender und Radio
Bosnien und Herzegowina 2014[42]
Bulgarien[43] Juni 2008 2013 [42] 3 landesweite und 12, später 15 regionale Multiplexe in MPEG4
Dänemark 1. April 2006 31. Oktober 2009 5, davon 3 Pay-TV
Estland 23. Dezember 2003 1. Juli 2010[44] 4 (Muxe 1–3[45] seit Dezember 2006 MPEG-4, Mux 7 DVB-T2 seit ca. Ende 2009[46][47]), insges. bis 30 Programme frei und Pay-TV;[44] Muxe 4/6 geplant (Mux 5 als „Digitale Dividende“ aufgegeben)
Finnland[48] 27. August 2001 1. September 2007 4
Frankreich[49] 17. Januar 2005 29. November 2011 6 (19 Free-TV, davon 4 auch in HDTV, 11 Pay-TV, davon 1 in HDTV)
Griechenland 16. Januar 2006 2013[42] 14 landesweite und 24 regionale TV-Sender. 7 der landesweiten Sender strahlen in MPEG-4 aus, alle anderen in MPEG-2
Großbritannien[50] 15. November 1998 als ONDigital (Pay-TV) und 30. Oktober 2002 als „Freeview“ (frei empfangbar) 2008 bis 23. Oktober 2012[51] 6, auch Radio
Italien 11. April 2004, Testbetrieb seit 2003 4. Juli 2012 18 nationale (zukünftig 21) und zahlreiche regionale Muxe, auch Radio, SD in MPEG2, HD in MPEG4 (derzeit die Programme der RAI und Mediaset, in Südtirol auch Das Erste HD, ZDF HD, SF1 HD, SF2 HD, ORF eins HD und ORF 2 HD), Netto-Datenübertragungsraten der Muxe liegen zwischen circa 20–24,882 Mbit/s
Kroatien Januar 2010, Testbetrieb früher, teilweise HDTV, Abdeckung 98 % (Stand: 2010) Ende 2010 5 (davon 3 in DVB-T/MPEG2 sowie 2 verschlüsselt in DVB-T2/MPEG4)

HRT1, HRT2, HRT3 & HRT4, NovaTV, DomaTV, RTL, RTL2 Landesweiter regionalisierter MUX D Bezahlfernsehen über DVB-T2 (evotv) in Betrieb.

Litauen Juni 2006 29. Oktober 2012 3
Luxemburg[52] 1. Juni 2006 1. September 2006 3
Mazedonien 1. Juni 2013 8
Niederlande[53] April 2003 bis 2006 11. Dezember 2006 5 (4 Free-TV, 19 Pay-TV, 17 Radio)
Norwegen September 2007 Dezember 2009 3, später 5 (TV und Radio), tw. in HDTV (MPEG4) und mit AAC Ton
Polen nach 1. Januar 2010, Testbetrieb seit 2006 23. Juli 2013 3 (22 Free-TV, davon 2 auch in HDTV, MPEG4)
Rumänien 2014
Schweden[54] April 1999 29. Oktober 2007 1 bis 5
Serbien 14. März 2012 2014[42] 10 Free-TV
Slowakei September 2007 31. Dezember 2012 1
Slowenien[55] 2007 Dezember 2010 2 landesweit (Mux A, 4 TV in MPEG4, davon 2 in HD sowie Mux C mit mehreren Privatsendern), einige regionale (je 1 in MPEG4 mit teilweise AAC-Ton), bereits regionale Tests in DVB-T2 bis 2013
Spanien 2000 (Pay-TV, eingestellt)/2005 (allgemein) 2. April 2010 11 bis 13
Südafrika Testbetrieb seit 11/2008 November 2011 MPEG4
Tschechien Oktober 2004 September 2010 3 (TV+Radio), in Prag 4; insg.12 TV, in Prag 16 TV
Ukraine Juni 2006, Testbetrieb seit 2002[56] 2013 MPEG4[57]
Ungarn[58] 12. Oktober 2004 31. Oktober 2013[42] 3, nach der Umstellung ab 2014 5, seit 1. Dezember 2008 nur noch MPEG4
Weißrussland 1. Juli 2005 1. August 2013[59] Zum 1. April 2011 wurden 94 Prozent der Bevölkerung im DVB-T-Standard versorgt.[60]

Siehe auch

Literatur

  • Thorsten Mann-Raudies, Dr. Timan Lang: Renaissance der Antenne, Abschlussbericht des Projektes DVB-T Norddeutschland. Vistas Verlag, 2005, ISBN 3-89158-415-6.
  • Ulrich Reimers: DVB (Digital Video Broadcasting). 2. Auflage. Springer, Berlin 2004, ISBN 3-540-43545-X.
  • Thomas Riegler: DVB-T. Vth, 2004, ISBN 3-88180-802-7.
  • Manfred Braun u. a.: Netzplanung und Kosten von DVB-T. Vitas, 1999, ISBN 3-89158-244-7.
  • Eric Karstens: Fernsehen digital. Eine Einführung. VS-Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-14864-8.
  • J.-C. Bisenius, F. K. Rothe, R. Schäfer: Einführungsmöglichkeiten von terrestrischem digitalen Fernsehen DVB-T. Band 5. Schriftenreihe der LfK, 1996, ISBN 3-7883-0357-3.
Commons: DVB-T – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. EN 300 744: Framing structure, channel coding and modulation for digital terrestrial television. ETSI, 2009, abgerufen am 11. Mai 2014.
  2. EN 302 755: Frame structure channel coding and modulation for a second generation digital terrestrial television broadcasting system (DVB-T2). ETSI, 2009, abgerufen am 12. Mai 2014.
  3. Terrestrisch in HD: DVB-T2 kommt ab 2016 mit Verschlüsselung vom 3. Juni 2014; abgerufen am 4. Juni 2014.
  4. DVB-T Kanäle
  5. Frequenznutzungsteilplan:225, Bundesnetzagentur Stand Aug. 2011
  6. Technik Handbuch des DVB-T Projektbüros. Grenzt Multiplex, Kanal und andere Begrifflichkeiten ab
  7. Pressemitteilung auf RTL.de vom 14. Oktober 2009
  8. hr-online.de: Fragen und Antworten Rhein-Main
  9. Berlin: Die Antenne ist tot, es lebe die Antenne!. Meldung auf heise.de am 4. August 2003
  10. heise.de: Antennenfernsehen in Deutschland digitalisiert
  11. a b Digitalisierungsbreicht der ALM für 2006, pdf, abgerufen am 1. Juni 2013
  12. Radiosender über den Leipziger DVB-T-Stadtkanal
  13. RTL plant Ausstieg aus dem Antennenfernsehen. In: wuv.de. 16. Januar 2013, abgerufen am 17. Januar 2013. (Das angegebene Abschaltdatum für RTL ist falsch.)
  14. Alles zum RTL-Empfang über DVB-T - Ausstieg aus der DVB-T-Verbreitung. In: RTL-Zuschauerservice/FAQ. 22. Januar 2013, abgerufen am 17. Januar 2013.
  15. Letzter analoger Fernsehsender in Deutschland abgeschaltet. Yahoo Nachrichten, 3. Januar 2014
  16. Abschaltung RTL-Bouquet: Kanalwechsel in München/Südbayern und RTL-Abschaltung in Nürnberg
  17. a b c heise.de: DVB-T in Österreich gestartet
  18. TVmatrix: Digital-TV über Antenne startet in Österreich, 5. Oktober 2006
  19. derstandard.at Digital-TV: Mehr Zeit für Umstieg, vom 5. März 2007, Abgerufen am 10. Januar 2012
  20. Vorankündigung im MHP-Angebot ATV-MultiText: „Liebe ATV OK-Nutzer! Am 7. Jänner 2009 stellt der ATV-MultiText seinen Betrieb ein. Wir bedanken uns für Ihr Interesse! Das ATV OK Team “ (vgl. digitalfernsehen.de und weitere dort verlinkte Quelle)
  21. APA: Digitale Teletext – Aus für "ORF OK": RTR kritisiert Zeitpunkt und Informationspolitik, derstandard.at/etat, 27. Mai 2011
  22. http://blog.ors.at/stories/letzte-dvb-t-umstellungen/ Letzte DVB-T Umstellungen
  23. http://www.ors.at/de/tech-blog/blogartikel/ors-sender-liesing-in-betrieb-genommen-314/ Meldung im Blog des Betreibers ORS (abgerufen am 3. Dezember 2012)
  24. http://www.ors.at/de/tech-blog/blogartikel/dvb-t2-oberoesterreich-333/ Erweiterung von Mux B um Steyr
  25. http://www.rtr.at/de/m/KOA421911009 Entzug der Zulassung für das Versorgungsgebiet MUX C Kärnten
  26. http://www.rtr.at/de/m/KOA421211006 Entzug der Zulassung für das Versorgungsgebiet MUX C – Wiener Becken
  27. http://www.p3tv.at/webtv/3402-p3tv-setzt-verstaerkt-auf-das-netz-der-kabelsignal-und-satellit P3tv setzt verstärkt auf das Netz der Kabelsignal und Satellit
  28. https://www.rtr.at/de/m/KOA422412008 Entzug der Zulassung für Pongau und Oberes Ennstal, Bescheid der KommAustria vom 11. Juli 2012
  29. https://www.rtr.at/de/m/KOA422812006 Rechtsverletzungen, Bescheid der KommAustria vom 17. Dezember 2012
  30. diepresse: http://diepresse.com/home/kultur/medien/629280/SchauTV_Neuer-Sender-fuer-Wien-via-Antenne- Schau-TV: Neuer Sender für Wien via Antenne.
  31. RTR-Presseaussendung: Vollversammlung der Digitalen Plattform Austria: Mehr Vielfalt im terrestrischen Fernsehen vom 15. Februar 2011
  32. „SimpliTV“: Startschuss für DVB-T2 in Österreich. ORF, 12. April 2013
  33. a b Peter Kaufmann (Schweizer Fernsehen) in Infosat: Interview: DVB-T-Umstieg in der Schweiz abgeschlossen vom 25. Februar 2008
  34. Einstelldaten und Programme, DVB-T-Programmangebot des Schweizer Fernsehens SRG SSR
  35. Sendeempfang, DVB-T auf der Website von Tele Tell
  36. Technik im Oberwallis, Abschnitt Technik Digitnet Information auf der Website der Valaiscom AG, abgerufen am 31. März 2011
  37. DIGITnet auf der Website der Valaiscom AG, abgerufen am 31. März 2011
  38. Empfangsgebiet TeleRätia AG, abgerufen am 7. Juni 2011
  39. a b Bedürfnisanalyse DVB-T (pdf), 2.2 Status Quo in der Schweiz, abgerufen am 7. Juni 2011 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „bakom“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  40. CNTV::.
  41. DTV-Weltkarte
  42. a b c d e Europa: Digitalisierung des terrestrischen Fernsehens geht voran auf digitalfernsehen.de, vom 12. März 2013, abgerufen am 1. Juni 2013
  43. [1]
  44. a b Introduction. levira.ee (englisch)
  45. Site Map - Multiplex 1-3. levira.ee (englisch)
  46. http://mtr.mkm.ee/default.aspx?s=slubavaata&id=266976
  47. http://mtr.mkm.ee/default.aspx?s=slubavaata&id=266977
  48. Digitv.fi
  49. Télévision numérique terrestre (TNT)
  50. Freeview, in der englischsprachigen Wikipedia, Radioempfang: Wie steht es mit Radio-Empfang über DVB-T?
  51. BBC News Northern Ireland completes UK digital TV switchover, 23. Oktober 2012
  52. RTL
  53. kpn digitenne
  54. Marksänd digital-tv i Sverige
  55. http://dvb-t.apek.si/
  56. http://www.dtvstatus.net/#Europa
  57. http://www.president.gov.ua/documents/7773.html
  58. Halva születik a MinDig. Abgerufen am 8. Juli 2009.
  59. http://www.telecompaper.com/news/belarus-govt-to-switch-off-analogue-tv-in-osipovichi--957906
  60. Цифровое телевидение: 172 - справочная служба по вопросам перехода на эфирное цифровое телевизионное вещание. (Digital TV: 172 - Referral Service für den Übergang zur empfangbaren digitalen TV-Sendungen) brtpc.by