Staatstheater am Gärtnerplatz
Geschichte
Gegründet wurde das Theater 1865 in der Münchner Isarvorstadt, am schon immer belebten Gärtnerplatz. Das Theater war anfangs für den einfachen Bürger und im Gegensatz zu den anderen Theatern nicht nur für die Hofgesellschaft. Auch deswegen geriet das Theater schon früh in eine finanzielle Krise. 1872 wurde es dann von König Ludwig dem II. zur dritten Hofbühne gemacht. Von Anfang an wurden Operetten aufgeführt. Das Eröffnungsstück war Jacques Offenbachs Einakter SALON PITZELBERGER unter dem Titel EINE MUSIKALISCHE SOIRÈE IN DER VORSTADT. Das Genre Operette war damals erst in der Entwicklungsphase. Neben diesem Genre wurden auch so genannte Singspiele aufegeführt. Bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden auch Possen, musikalische Schwänke und Volksstücke dargeboten. 1918 ging der Besitz an den Wittelsbacher Ausgleichsfonds, bevor er dann 1937 an den Freistaat Bayern wechselte. Kurz nach dem 2. Weltkrieg wurde in der Schornstraße aufgeführt, da das Theater schwere Kriegsschäden genommen hatte. Bereits 1948 wurde aber wieder an ursprünglicher Stelle gespielt. Rudolf Hartmann übernahm die Leitung des Theaters in den Jahren 1952-1955 der auch die Leitung der Bayrische Staatsoper übernahm. Seit 1955 hat das Theater den Namen Staatstheater am Gärtnerplatz. Erweitert wurde das Repertoire durch die Intendanten Willy Duvoisin (ab 1955), Arno Assmann (ab 1959), Kurt Pscherer (ab 1964) und Hellmuth Matiasek (ab 1983). 1957 z.B. wurde die Erstaufführung von Strawinskys Oper The Rake's Progress hier gezeigt.
Künstleriche Leitung
Seit 1996/1997 leitet Klaus Schultz das Theater.
Chefdirigent ist seit 1999/2000 David Stahl.
1996 wurde Philip Taylor Ballettdirektor.
Architektur
Der Gärtnerplatz, an dem sich das Theater befindet wurde nach dem 2. Bauherren Friedrich Gärtner. Der 1. Bauherr, der das Theater ursprünglich erbaute hieß Franz Michael Reiffenstuel. (Nahe des Gärtnerplatzes gibt es die Reiffenstuelstraße). Das Gebäude wurde im Krieg beschädigt, aber im Vergleich mit anderen Gebäuden in der Umgebung eher weniger. Nachdem 1969 der Zuschauerraum wieder aufgebaut war wurde 1980 die ursprüngliche Fassade wieder errichtet. In dem 1978 fertiggestellten Anbau in der Klenzestraße befinden sich Verwaltung, Kantine und Werkstätten. So wie ein weiterer Ballett Übungsraum. Anfang der 90er wurde der Orchestergraben umgebaut. Mit diesen Umbauten wurden auch Ton- und Lichtsysteme erneuert. 1999 fand ein wichtiger Umbau statt. Für rund 12,5 Millionen Euro wurde das komplette Bühnensystem erneuert.
Technische Daten
Das Gärtnerplatz-Theater ist ein klassisches Rangtheater (Balkon mit Mittelloge und 3 Ränge) und faßt heute 893 Zuschauerplätze (inkl. 70 Stehplätzen).
Bühnenportalbreite: 9,50 m
Portalhöhe: 0,50 m bis 6,85 m
Bühnenraumbreite und -tiefe ca. 20 m
Höhe bis zum Schnürboden ca. 20 m
Zylinder-Drehbühne mit fünf schrägstellbaren Hub-Podien (+2,70 m bis -2,70 m à 2 x 8 m)
2 Tisch- und 2 Personenversenkungen
36 E-Züge, 25 Handzüge
Ober- und Untermaschinerie sind computergesteuert.
545 regelbare
100 schaltbare Stromkreise mit EDV (System Transtechnik Prisma NT)
Ton:
Rechnergestützte Tonregie Bosch-ANT mit 30 Eingangs- und 20 Ausgangskanälen
Mikroportanlage mit 12 Kanälen
Ausstattungslager:
Gemeinsames Dekorationsmagazin der Bayerischen Staatstheater in Poing
Dekorationsmagazin in Feldmoching mit täglichen Transporten vom und zum Theater
Probebühne: 2 Räume mit täglichem Probenbetrieb in der Harthauser Straße 1 Probebühne innerhalb des Theaters
Links
http://www.staatstheater-am-gaertnerplatz.de/public/index.php