August Suter

August Suter (* 19. Juli 1887 in Basel; † 28. November 1965 ebenda) war ein Schweizer Bildhauer.
Leben
Suter wurde als Sohn des Buchbinders Johannes Suter (1857–1907) und seiner Frau Katharina Suter-Schaub (1859–1941) in Basel geboren. Nach einer Buchbinderlehre beim Vater und Zeichen- und Malkursen an der Baseler Gewerbeschule arbeitete er für den Bildhauer Carl Gutknecht, bevor er 1910 an die Académie Julian in Paris ging.[1] Bald aber lebte er dort als unabhängiger Künstler.
Auf den Rat von Rodo (Auguste de Niederhäusern) verlegte er sich ausschließlich auf die Bildhauerei. In Paris entstanden lebenslange Freundschaften mit dem Schriftsteller Blaise Cendrars und dem englischen Maler Frank Budgen, der zunächst als Modell für ihn arbeitete.[2] Cendrars veröffentlichte ein Jahrzehnt später den Roman L’Or, dt.: Gold – Die fabelhafte Geschichte des Generals Johann August Sutter, der auf der Lebensgeschichte von Suters Großvater Johann August Sutter beruht. Andere enge Freunde waren der Schweizer Dichter und Übersetzer Siegfried Lang und der deutsche Schriftsteller und Anarchist Johannes Nohl.
Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Suter in Basel und Zürich, wo er, sein Bruder Paul und Frank Budgen mit dem irischen Schriftsteller James Joyce, der dort im Exil lebte, vertrauten Umgang pflegten.[3][4] Im Jahr 1917 heiratete er die Sängerin Helene Moser (1893–1965), mit der er drei Söhne hatte.
Zwischen den beiden Weltkriegen hielt sich Suter wieder in Paris auf, wo er auch den Bildhauer Charles Despiau kennenlernte. Nach 1945 arbeitete er abwechselnd in Paris und Basel. Er starb im November 1965, nur wenige Monate nach dem Tod seiner Frau.
Werk
Suters naturalistisches Oeuvre besteht überwiegend aus weiblichen und männlichen Akten, Porträtbüsten, Figurenkompositionen und Bauskulpturen. Ludwig Marcuse urteilte, er sei «der bedeutendste Bildhauer unserer Zeit».[5]
Seine berühmteste Skulptur ist das "Prometheus und die Seele"-Denkmal für den Schweizer Dichter und Nobelpreisträger Carl Spitteler in Liestal, an dem er von 1926 bis 1931 arbeitete. Eine Büste von James Joyce wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.[6]
Suters Sohn Claude übergab den künstlerischen Nachlass seines Vaters der Baseler Heimatgemeinde Eptingen, wo er im «August-Suter-Museum» öffentlich zugänglich ist.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Lebensdaten auf der Seite des August-Suter-Museums.
- ↑ Frank Budgen: Myselves When Young. London 1970.
- ↑ August Suter: Some Reminiscences of James Joyce. In: James Joyce Quarterly, Vol. 7, No. 3, Spring, 1970, S. 191–198.
- ↑ Suter war einer der wenigen Menschen, die am Begräbnis von James Joyce teilnahmen.
- ↑ Literatur-Geschichte der Gegenwart, Bd. 1, Berlin 1925, S. 322.
- ↑ August Suter: Some Reminiscences of James Joyce. In: James Joyce Quarterly, Vol. 7, No. 3, Spring, 1970, S. 198.
- ↑ «August-Suter-Museum»
Weblinks
- Milena Oehy: August Suter. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- August Suter. In: Sikart
- August Suter im Personenlexikon des Kantons Basel-Landschaft
- Website des August-Suter-Museums
Personendaten | |
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NAME | Suter, August |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 19. Juli 1887 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 28. November 1965 |
STERBEORT | Basel |