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Meerkatzenverwandte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Meerkatzenverwandte
Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superordo: Euarchontoglires
Vorlage:Ordo: Primaten (Primates)
Vorlage:Subordo: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Vorlage:Infraordo: Altweltaffen (Catarrhini)
Vorlage:Superfamilia: Geschwänzte Altweltaffen
(Cercopithecoidea)
Vorlage:Familia: Meerkatzenverwandte
Wissenschaftlicher Name
Cercopithecidae
Gray, 1821
Vorlage:Subfamilian

Die Meerkatzenverwandten oder Hundsaffen (Cercopithecidae) sind eine Primatenfamilie. Sie bilden die einzige rezente Familie der Überfamilie Cercopithecoidea (Geschwänzte Altweltaffen) innerhalb der Altweltaffen. Mit rund 80 Arten bilden sie die artenreichste Primatenfamilie. Die Familie teilt sich in zwei Unterfamilien, Backentaschenaffen (Cercopithecinae) und Schlank- und Stummelaffen (Colobinae). Erstere sind Allesfresser, haben Backentaschen und einen einfach gebauten Magen, während zweitere vorwiegend Blätterfresser sind, einen komplexen Magen, aber keine Backentaschen haben. Zu den ersteren gehören unter anderem Meerkatzen, Paviane, Makaken und der Mandrill, zur zweiten Unterfamilie unter anderem Stummelaffen, Languren und der Nasenaffe.

Verbreitung

Meerkatzenverwandte leben in fast ganz Afrika (aber nicht auf Madagaskar) und großen Teilen Asiens (Arabische Halbinsel, Südasien, Südostasien, China und Japan). Eine Art, der Berberaffe, kommt sogar in Europa, auf Gibraltar, vor.

Beschreibung

Meerkatzenverwandte sind eher große, schwer gebaute Tiere. Die Nasenlöcher sind eng beisammen und weisen nach unten (was sie als "Schmalnasenaffen" von den Neuweltaffen, die auch Breitnasenaffen genannt werden, unterscheidet), die Schnauze wirkt bei manchen Arten hundeartig. Die meisten Arten haben einen Schwanz, dieser kann jedoch nie als Greifschwanz eingesetzt werden. Oft gibt es große Größenunterschiede zwischen den Geschlechtern.

Lebensweise

Meerkatzenverwandte sind fast ausschließlich tagaktiv. Die meisten Arten leben in Gruppen und zeigen auch ein komplexes Gruppenverhalten. Neben baumbewohnenden Arten gib es auch solche (zum Beispiel Paviane), die fast ausschließlich auf dem Boden leben.

Nahrung

Meerkatzenverwandte sind vorwiegend Pflanzenfresser, die Arten der Unterfamilie der Meerkatzenartigen sind in unterschiedlichem Ausmaß Allesfresser und nehmen auch Insekten und kleine Wirbeltiere zu sich. Die Nahrung der Schlank- und Stummelaffen besteht vorwiegend aus Blättern.

Fortpflanzung

Datei:Semnopithecus hypoleucos.jpg
Hanuman-Langur (Semnopithecus hypoleucos)

Nach rund sechs- bis siebenmonatiger Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Im zweiten Lebenshalbjahr wird dieses entwöhnt und ist mit rund drei bis fünf Jahren geschlechtsreif. In Menschenobhut können diese Tiere 50 Jahre alt werden.

Meerkatzenverwandte und Menschen

Zu dieser Familie zählen eine Reihe sehr bekannter Arten, die auch in Tiergärten zu sehen sind. Manche Arten, am bekanntesten ist der Rhesusaffe, werden oft als Labortiere eingesetzt. Für einige Arten stellt die Jagd auf ihr Fleisch und Fell, für viele Arten der Verlust des Lebensraums eine Bedrohung dar. Viele Arten werden von der IUCN als gefährdet oder bedroht gelistet.

Systematik

Die Meerkatzenverwandten werden in zwei Unterfamilien mit je zwei Gattungsgruppen und insgesamt 21 Gattungen mit rund 140 Arten unterteilt:

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3540436456
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899